Erschienen in Ausgabe: No. 35 (1/2009) | Letzte Änderung: 30.08.11 |
Professor Dr. Dr. Karl Kardinal Lehmann ist Bischof von Mainz.
von Karl Kardinal Lehmann
Das Thema meines Vortrags, das gewünscht wurde, hat viel zu tun mit dem
Ärztebild. Das Bild des Arztes aber ist immer wieder vielen Wandlungen
unterworfen. Auf der anderen Seite ist aber auch nicht zu übersehen, dass die
Einschätzung des Arztberufes mit den Erwartungen an ihn immer auch zu allen
Zeiten sehr eng verbunden war mit Heilung, Minderung und Linderung von Leiden
und Schmerzen. Das Bild des Arztes ist immer wieder von beiden Dimensionen her
bestimmt, den allgemein-menschlichen Erwartungen und den gesellschaftlichen
Verhältnissen.
Es besteht auch kein Zweifel, dass dies immer auch eine Spannung
verursachte, die nicht selten zu Konflikten führte. Heute hat sich, so bin ich
der Überzeugung, diese Spannung noch grundsätzlicher entwickelt und führt durch
die entstandenen Belastungen zu einer regelrechten Zerreißprobe für das Ethos
und das Bild des Arztes. Ein wenig versucht der Titel einige Grundbestimmungen
in diesem Verhältnis wie in einer Art Dreieck zu formulieren: der ärztliche
Beruf in der Spannung zwischen medizinischem Expertenwissen, ökonomischem
Management und menschlicher Solidarität. Ich will dazu beitragen, was sich für
einen Theologen und Mann der Kirche empfiehlt und wofür er zuständig ist.
I.
Das Expertenwissen der Medizin ist in schwer messbare Dimensionen hinein
gewachsen. Immer stärker hat auch die Naturwissenschaft mit ihren Entdeckungen
die Medizin mitgeprägt. Molekularbiologische Erkenntnisse der Pathogenese,
Labortests, bildgebende Verfahren, innovative operative und medikamentöse
Therapien haben sich mächtig entwickelt. Die Ursachen vieler Krankheiten wurden
aufgedeckt. Krankheiten können heute viel besser als früher behandelt werden.
Deshalb spielt auch die dem Ausbrechen einer Krankheit vorauslaufende Abwehr
und Prävention eine große Rolle. Dadurch haben sich Lebenserwartung und
Lebensqualität erhöht. Dies alles hat das Empfinden verstärkt, wir lebten in
einer Ära der Machbarkeit. Übertriebene Hoffnungen waren nicht selten die
Folge.
Dieser Triumph hat natürlich auch zu bestimmten neuen Einstellungen geführt.
Im 19. und im frühen 20. Jahrhundert hat man dies oft so formuliert, dass der
Einfluss von Physik und Chemie auf die Medizin dazu führen könnte, dass sie
geradezu zu den „mechanischen Wissenschaften" gezählt wird. So hieß es bei
der Eröffnungsrede zum Internistenkongress im Jahr 1930 „Man kann es geradezu
als Kriterium und höchste Leistung der rationalen Therapie bezeichnen, dass sie
in einer Gruppe von Fällen ohne Rücksicht auf den individuellen Kranken, seine
Persönlichkeit, seine seelische Verfassung, seine Konstitution mit der
Krankheit fertig wird."[1]
Das Ideal einer objektiven Medizin konnte damit den Patienten, das Subjekt,
geradezu unberücksichtigt lassen. Dadurch ist ein stückweit auch verdrängt
worden, was alle bedeutenden Ärzte von Hippokrates bis in die Gegenwart
wussten, dass nämlich körperliche Krankheiten oder Symptome tief durch seelische
Prozesse beeinflusst werden.[2]
Gewiss hing dies auch damit zusammen, dass die Medizin vor der
naturwissenschaftlichen Ära nur begrenzt Mittel besessen hat, um gezielt
und rational in die gestörten Körpervorgänge einzugreifen. Durch die Erfolge
der naturwissenschaftlich-experimentellen Medizin und die nachfolgende
„Übermechanisierung und Überspezialisierung" gingen alte Einsichten hier
verloren. Sie mussten später durch die psychosomatische Medizin neu
wieder ins Bewusstsein gerufen werden.[3]
Dieses Expertenwissen führt nicht nur zu einer außerordentlichen
Arbeitsteilung und gelegentlich auch zu einer erheblichen Konkurrenz, sondern
es kann auch bei einer unkritischen Anwendung der medizinischen Technologie zu
einer übertriebenen Erwartung kommen. Kostengünstigere, aber unterbewertete und
unterbezahlte Methoden können dabei vernachlässigt werden, wie z.B. Anamnese und
unmittelbare Untersuchung. Die Amortisierung teurer Apparate fordert ihrerseits
eine häufige Anwendung. Manche kritisieren, dass die Ärzte zu laborgesinnt, so
wissenschaftlich und so unpersönlich eingestellt seien, dass sie den Patienten
als Persönlichkeit vernachlässigten. Manche Ärzte beklagen auch, dass sie nicht
mehr genügend Zeit finden, sich intensiver mit dem Patienten zu beschäftigen.
Sie fühlen sich als technokratische Spezialisten, die z.B. einer
Hauptkrankheit nachgehen, aber andere Krankheiten eines Patienten ignorieren.
Jedenfalls führe dies alles zu einer weiteren Einschränkung der Kommunikation
mit den Patienten.
Durch die heutigen Leistungsmöglichkeiten der Medizin werden
selbstverständlich die ökonomischen Ressourcen überaus in Anspruch genommen.
Darum gibt es notwendigerweise einen hohen Druck auf einen sparsamen Umgang mit
den finanziellen Mitteln. Dies kann im Einzelfall auch einmal dazu führen, dass
notwendige Leistungen bei Patienten unterbleiben oder verzögert werden. Immer
wieder wird die Entwicklung zu einer Zwei-Klassen-Medizin beklagt, gewiss oft
demagogisch. Privatversicherte müssten deutlich weniger auf einen
Facharzttermin warten als Kassenpatienten, angeblich dreimal länger. Ein Grund
mag gewiss auch darin liegen, weil die Budgets vor Ende eines Quartals oft
ausgeschöpft sind. Ärzte müssen nüchtern auch erkennen, wie viel der jeweilige
Patient ihrer Praxis einbringt. Die Mediziner reagieren deshalb nur auf
gesetzliche Vorgaben. Dies gilt nicht nur für die Behandlungskosten, sondern
auch für die Medikamentenvergabe. Dies führt heute schon zu einer stillen
Rationierung der Medikamentenversorgung. Manche Patienten erhalten häufig nicht
mehr das wirksamste, sondern das billigste Mittel. Ein System, das dem Arzt
immer finanziell engere Vorgaben macht, darf sich am Ende auch nicht wundern,
wenn manche Mediziner sich stärker auf Patienten konzentrieren, deren
Behandlung sich für sie lohnt. Ich brauche an dieser Stelle nicht den Druck zu
beschreiben, der durch zahlreiche finanzielle Eingrenzungen und Vorgaben
entsteht. Diese Maßnahmen haben natürlich eine unübersehbare Wirkung, die das
Ethos des Arztes in mannigfache Konflikte stürzt.
Der Arztberuf ist jedoch nicht denkbar, ohne das gewisse Züge dominieren,
die immer schon zum Ethos ärztlicher Begleitung gehören, nämlich der Arzt als
Berater, Freund und Partner. Dies sind unverzichtbare Elemente einer
Arzt-Patienten-Beziehung.[4]
Die zentrale Befähigung des Arztes besteht darin, dass er ein verstehender und
einfühlsamer Helfer für in Not geratene Menschen ist. Deshalb ist die
solidarische Zuwendung zum leidenden Menschen so etwas wie die Kernkompetenz
des Arztes. Darum darf die Technik bei aller Wichtigkeit auch nicht allein im
Mittelpunkt stehen, auch nicht die Profitabilität eines Krankenhaues oder
Klinikums. Zu diesem Ziel braucht der Arzt nicht nur Wissen und Fähigkeiten -
er ist nicht nur Experte -, sondern durch alle diese Qualifikation hindurch
braucht er auch eine ethische Grundhaltung, die ihn in jedem Menschen - mag er
noch so krank, noch so alt, noch so unheilbar sein - eine einzigartige und
unschätzbare Person erblicken lässt. Es kann kein Arztbild geben, das diesen
grundlegenden Aspekt des Vertrauens und der Fürsorge ignoriert. Dafür müssen
aber auch bestimmte Aufgaben viel stärker zu den Kompetenzen des Arztes zählen.
Dies gilt besonders für die notwendige Zeit, die der Arzt für das konkrete
Gespräch mit dem Patienten braucht. Gerade heute brauchen die Patienten eine
eingehende ärztliche Beratung, damit sie Nutzen, Risiken und Unsicherheiten
besser verstehen. Selbstbestimmung, die zweifellos auch ein wichtiges ethisches
Prinzip ist, und Fürsorge müssen in Balance gebracht werden. Der Patient will
vom Sinn der Therapie überzeugt werden, damit er wirklich auch die Medikamente
regelmäßig einnimmt. Diesen Anforderungen muss aber auch die Gebührenordnung
der Ärzte entsprechen.
Viele Ärzte beklagen, dass gerade diese persönliche Zuwendung heute
außerordentlich erschwert wird. Sie klagen auch darüber, dass die Medizin
zunehmend von „Mittelsmännern" beherrscht werden während die Bedeutung des
Arztes schwindet. Nun soll das nicht heißen, der Arzt wisse nicht um die
notwendige Mithilfe und Mitverantwortung unentbehrlicher Mitstreiter, die sich
mit ihm um das Wohl der Patienten kümmern. Es geht nicht um eine Leugnung der
zunehmend arbeitsteiligen Wirklichkeit der modernen Medizin. Gerade die moderne
Entwicklung erlaubt nicht das oft noch verdrehte Idealbild des allwissenden,
völlig unabhängigen Arztes, der seine diagnostischen und therapeutischen
Entscheidungen in einsamer Souveränität fällt.[5]
Ohne die Entwicklung einer zunehmend komplexen, nicht-ärztlichen personellen
Infrastruktur wäre die Verbesserung der therapeutischen Möglichkeiten nicht
möglich gewesen.
In der Frage der „Mittelsmänner" geht es letztlich um eine andere
Problematik. Gemeint sind dabei vor allem Mittelsmänner zwischen Arzt und Patienten
sowie zwischen Patient und Krankenkasse. Dazu werden z.B. gezählt die
Einführung der Fallpauschalenabrechnungen stationärer medizinischer Leistung,
der medizinische Dienst der Krankenkassen und das Qualitätsmanagement. Wenn
hier kritische Anfragen gestellt werden, wollen diese nicht grundsätzlich
solche Einrichtungen ablehnen. Es stellt sich vielmehr die Frage, ob die
entstandenen Tätigkeitsfelder für medizinische „Mittelsmänner" zur
Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Behandlungsergebnisse in der modernen
Medizin geführt haben. Viele beklagen, dass sich die Rolle des tätigen Arztes
in zunehmenden Maß in Konflikt mit den Aktivitäten jener „Mittelsmänner"
befindet. Dazu gehört auch, dass sich die Ärzte wegen der aktuell grassierenden
Verschlüsselungs-, Kontroll-, Dokumentations- und Qualitätstendenz
ohnehin um einen wichtigen Teil ihrer Zeit gebracht empfinden, die dem
Patienten letztlich abgeht.[6]
Ich brauche dies nicht weiter auszuholen. Sie sind ungleich mehr vertraut
mit diesen alltäglichen Herausforderungen. Ich glaube, dass dies vor allem auch
für den Umgang mit den Patienten gilt, die an chronischen Krankheiten leiden
und die in besonderer Weise vieler Formen der Zuwendung bedürfen.[7]
Alle drei Komponenten: Expertenwissen, ökonomischer Aspekt, solidarische
Zuwendung, sind unentbehrlich. Sie stehen auch miteinander in wechselseitiger
Spannung und kritischer Ergänzung. Es lässt sich kein Patentrezept aufstellen,
das nur eine dieser Säulen zur Vorherrschaft bringt. Es muss zu einem gewiss
nicht spannungsfreien Ausgleich zwischen den drei Komponenten kommen. Dabei
wird man wohl darauf bestehen können, dass die schon beschriebene Kernkompetenz
des Arztes nicht gefährdet wird oder gar unter die Räder kommt. In diesem Sinne
möchte ich in den folgenden Überlegungen noch einiges deutlicher hervorheben.
Dazu ist es freilich notwendig, zum Verständnis einiger Dinge immer wieder
etwas auszuholen. Dies ist kein Abweichen vom Thema, sondern arbeitet erst den
richtigen Horizont heraus, um wirklich auf die gestellten Fragen eine Antwort
finden zu können.
II.
Die Gesundheit erscheint uns meist als ganz selbstverständlich, obgleich sie
keineswegs so eingeschätzt werden darf. Aber in unserem durchschnittlichen
Bewusstsein ist die Gesundheit eher verborgen und uns gar nicht direkt
zugänglich. Wir entdecken sie eigentlich erst, wenn sie beeinträchtigt wird,
d.h. wenn wir uns nicht wohl fühlen oder wenn wir regelrecht krank sind. Dann
geht alles darum, dass wir die Gesundheit wiedergewinnen. Darin liegt das
Wunder der Rekonvaleszenz und das Geheimnis der Gesundheit.
Der kranke Mensch ist in einer besonderen Situation.[8]
Er ist auf vielfache Hilfe angewiesen. Dies gilt nicht nur in dem Sinne, dass
er äußere Hilfe z.B. beim Gehen oder Aufstehen braucht. Er ist in vielen Fällen
rundum, d.h. mit Leib und Seele, auf Unterstützung angewiesen. Dies ist gerade
heute keine einfache Situation. Wir haben oft einen übertriebenen oder gar
falschen Begriff von menschlicher Autonomie, werden ganz auf Selbstbestimmung
hin erzogen und schämen uns dann nicht selten, wenn wir andere für die
Aufrechterhaltung unserer Lebensbedingungen brauchen. Wir bringen Krankheit so
leicht mit einer regressiven Fremdbestimmung und einer Art von Infantilität in
Zusammenhang. Wir fürchten besonders, dass der kranke Mensch in hohem Maß seine
Freiheit, seine Würde und seine Intimität verlieren könnte. Dieses Erleben von
Angst, Aggression und Ohnmacht gehört für viele Menschen zur Erfahrung des
Krankseins. Wer krank ist, ist in seiner Autonomie und Entscheidungsfreiheit
eingeschränkt. Es wäre Ausdruck eines falschen Menschenbildes, wenn wir dagegen
nur protestieren würden, vielleicht sogar enttäuscht und verbittert. Es gehört
zur Kreatürlichkeit des Menschen, dass er an vielfache Grenzen, auch an
Schranken seines leiblichen und individuellen Daseins, stößt.
Wir Menschen sind in dieser Endlichkeit grundlegend aufeinander angewiesen
und brauchen einander. Dies heißt auch, dass wir füreinander eintreten sollen
und müssen, wenn wir in Not sind. Wir sind stets und immer schon durch andere
herausgefordert, die von uns mit Worten oder schweigend Hilfe erwarten. Darin
zeigt sich, dass die Solidarität unter den Menschen grundlegend in der
Kreatürlichkeit verwurzelt ist. Daraus muss dann im doppelten Sinne
Mitmenschlichkeit entspringen: Wir gehören zum selben Menschengeschlecht; wegen
der Würde jedes Menschen bedarf es der Rücksicht und der Unterstützung des
Anderen. Diese Mitmenschlichkeit im Sinne konkreter Humanität und christlicher
Nächstenliebe sollte die Menschen von ihrer Natur her, aber besonders in ihrem
Ethos miteinander verbinden.[9]
Eine solche Situation ist für alle Beteiligten nicht bloß eine
Herausforderung im allgemeinen Sinne, sondern sie muss mitmenschlich konkret
angenommen und bewältigt werden. Der kranke Mensch muss seine Grenzen und seine
Ohnmacht, auch wenn sie nur vorübergehend sind, einsehen und akzeptieren. Es
ist gar nicht leicht, sich wirklich helfen zu lassen. Wir wollen zunächst gar
nicht zugeben, dass wir hilfsbedürftig sind. Viele lehnen sich deshalb auch
gegen ärztliche Hilfe und Pflege auf, wenigstens bis zu einem gewissen Grad.
Die Annahme der Krankheit versetzt uns Menschen in eine Situation der Schwäche
und der Ohnmacht, die man in einer Haltung von Demut annehmen muss. Für den
modernen, auf Autonomie bedachten Menschen kann dies sehr schmerzlich sein und
ihn geradezu zur Rebellion gegen seine Endlichkeit und Sterblichkeit führen.
Es ist aber auch eine Herausforderung für den Helfenden, und hier nicht nur
für den Arzt. In der Situation der Ohnmacht eines Anderen bekommt man leicht
die Oberhand. Es stellt sich fast von selbst eine Art von Verfügungsmacht über
andere ein. Deshalb hat man rasch den Eindruck, der Helfende könne unter der
Hand rasch zum Herrschenden werden.[10]
Es gibt in der Tat im Verhältnis des Arztes und der pflegenden Kräfte zu
kranken Patienten die Gefahr eines solchen Herrschaftsverhältnisses. In der
Routine des Alltags, wo es gewiss gerade auch um der sachgerechten Heilung und
Pflege willen Weisung und Autorität braucht, kann diese Gefahr leicht
unterschätzt werden. Deshalb ist es gut, wenn alle Helfenden den Kranken als
Ihresgleichen betrachten und immer auch eingedenk sind, dass sie selbst einmal
Hilfe brauchen können. Darum müssen auch alle bestrebt sein, im Maß des
Möglichen kranke Menschen voll in ihrer Würde anzunehmen und sie an
Entscheidungen zu beteiligen, soweit dies möglich ist.
Eine solche Situation wie das Kranksein kann leicht zur Einsamkeit und zur
Vereinsamung führen. Deshalb ist es ein elementares Gebot der Humanität, Kranke
zu besuchen. Sie dürfen nicht von der menschlichen Gemeinschaft ausgeschlossen
werden und sollten so „normal" wie eben möglich leben. Die Hospizbewegung
versucht einen solchen Umgang mit dem Kranken bis in den Sterbeprozess hinein.
Es ist auch erstaunlich, wie z.B. die neueren Arbeiten zum Umgang mit
Behinderten manche Isolierung durchbrechen konnten und in vielen Fällen so etwas
wie „Normalität" erreichen konnten. Jedenfalls braucht der kranke Mensch
in einer ganz elementaren Weise Kommunikation und Begleitung. Dies ist
besonders wichtig in einer Zeit, die ein hohes technisches Können und Wissen
für den Kranken bereithält. Der Kranke darf gerade unter den Bedingungen einer
hochtechnisierten Medizin nicht nur als ein „Objekt" der Pflege betrachtet
werden, sondern man muss sich an die Seite des Kranken stellen, ihn ein
stückweit auf seinem Lebensweg begleiten und bei ihm bleiben, besonders wenn es
in seinem Leben dunkel wird. Begleitung ist ein Element bleibender und
kontinuierlicher Fürsorge, die alle Stationen und Krisen mitzugehen bereit sein
muss. „Begleitung" gewährt freilich auch eine gewisse Distanz, die die
Integrität und Personalität des Kranken wahrt und den Pfleger vor zu
strapaziöser Identifikation schützt. Der professionelle Abstand kann darum auch
für den Kranken durchaus wohltuend sein. Wenn der professionelle Abstand jedoch
in übergroßem Maß vorherrscht, geht leicht die nötige Sensibilität verloren.
Die fachkundige Pflege ist gerade auch im schlichten menschlichen Helfen,
das sehr alltäglich und unscheinbar sein kann, Verwirklichung von Liebe. In
einer wirklichen „Begleitung" liegt ein Geschenk an den kranken Menschen,
das unersetzlich ist. Darum sind viele Kranke auch von Herzen dankbar, wenn sie
eine solche menschliche Zuwendung erfahren. Es ist ganz entscheidend, dass
zwischen vielen Apparaten und technisch orientierten Behandlungen ein konkretes
menschliches Angesicht erscheint und sichtbar bleibt, ob es sich nun um einen
Arzt, eine Schwester oder einen Pfleger handelt.[11]
Manchmal können dies auch ehrenamtliche Dienste und Kräfte im Krankenhaus
erreichen helfen. Die „Grünen Damen", d.h. Frauen, die ehrenamtlich die
Kranken besuchen und kleine Dienste besorgen, und alle Besuchsdienste
verrichten hier eine besonders wichtige Aufgabe, weil sie nicht so unmittelbar
vom Stress professioneller Pflege erfasst sind. Sie haben die besondere Chance,
gleichsam unverzweckt den Kranken zu begleiten. Dies äußerst sich gerade darin,
dass jemand Zeit für einen anderen hat. In besonders konzentrierter Form gilt
dies für die Kranken- und Krankenhausseelsorge.[12]
Es wäre schlimm, wenn es anders wäre.
In diesem Sinne kann man auch eine Antwort auf die heute oft gestellte Frage
geben: „Gesundheit - unser höchstes Gut?"[13]
In unserer irdischen Betrachtung ist „Leben", das noch über Gesundheit
hinausgeht (vgl. Kranke, Alte, Behinderte), das höchste Gut. So ist es auch in
unserer Verfassung beschrieben. Allein dies zeigt schon, dass Gesundheit zwar
ein sehr hohes, sehr kostbares Gut ist, aber dass man nicht sagen kann, es sei
das höchste Gut. Sonst würden wir Leben, das beschädigt ist und über die
„Normalität" hinaus begrenzt ist, nicht hoch genug schätzen. Dies ist
sicher auch eine unbeabsichtigte Nebenwirkung einer Absolutsetzung von
„Gesundheit" in unserer Gesellschaft. Man muss sich dann außerdem fragen,
welche Form von Gesundheit gemeint ist, denn manche sehen hier weitgehend nur
körperliche Ertüchtigung, muskelprotzende Gestalten oder vielleicht auch nur
„Wellness".
Aber es gibt auch eine Antwort, die noch tiefer greifen muss. Es gibt
nämlich Träumereien von einem unbegrenzten Gesundsein und Gesundbleiben. Zwar
weiß jeder, dass diese Wünsche weitgehend Utopien sind. Aber sie bewegen den
Menschen immer wieder, manchmal bis in die Wissenschaft hinein. Insofern ist
das Ganze auch eine anthropologische Grundfrage. Wir sind endliche,
kreatürliche Lebewesen, die unvollkommen, begrenzt und sterblich sind. Es ist
die Frage, wie wir damit umgehen. Dies ist zwar nicht unmittelbar das Thema
dieses Beitrags, aber jede Antwort auf die eingangs gestellte Frage ist auch
eine Positionsnahme in dieser Hinsicht.
Es scheint mir, dass die Bibel darauf eine sehr klare Antwort hat, und zwar
aus dem Munde Jesu selbst. Dabei ist es bezeichnend, dass dieses Thema in einer
relativen Nähe steht zum Rang des Reichtums. Vielleicht gibt uns Jesus einen
Hinweis, wie wir auch mit der falschen Selbstsicherheit umgehen: Ein Mann hatte
eine gute und reiche Ernte. Er überlegte sich, wie er sich damit über die Jahre
hindurch sichern könnte, sodass er zu sich sagen kann: „Nun hast du einen
großen Vorrat, der für viele Jahre reicht. Ruh´ dich aus, iss und trink, und
freue dich des Lebens! Da sprach Gott zu ihm: Du Narr! Noch in dieser Nacht
wird man dein Leben von dir zurückfordern. Wem wird dann all das gehören, was
du angehäuft hast? So geht es jedem, der nur für sich selbst Schätze sammelt,
aber vor Gott nicht reich ist." (Lk 12,16-21, bes. 19-21)
Gerade auch im Blick auf unser Leben und noch mehr auf die Gesundheit
bewegen wir uns in dieser Offenheit. Das Wissen um die Endlichkeit soll uns
nicht ängstigen oder gar bitter werden lassen. Wenn wir um die Begrenztheit
unserer Zeit und unserer Gesundheit wissen, können wir erst recht dankbar sein
für das, was uns in dieser Zeit gelingt. Dann haben wir auch die besten
Voraussetzungen für das Bestehen eines guten Lebens. Dazu gehören vor allem
Dankbarkeit für die eigene Existenz und besonders das Gesundsein. Es ist nicht
selbstverständlich, dass wir uns jeden Morgen mit eigenen Kräften aus dem Bett
heben und aufstehen (dieses Wort hat eine vielfache Bedeutung, gerade zwischen
Leben und Tod). Dies schafft dann eine besondere Lebensfreude, aber auch eine
Gelassenheit. Dabei lernen wir auch, mit knapperen Kräften umzugehen und
gewisse Minderungen unserer Gesundheit zu tragen.
III.
Dies sind weitgehend allgemeine menschliche Voraussetzungen, die auch für
das Verhältnis zwischen Patienten und dem medizinischen Personal gelten. Die
biblische Sorge um den Menschen macht uns aber in verschärfter und vertiefter
Weise darauf aufmerksam. Dies möchte ich nun am Beispiel des barmherzigen
Samariters (vgl. Lk 10,25-37) kurz aufzeigen.[14]
Es wird zunächst sehr anschaulich und beinahe wie in einem nüchternen
Protokoll beschrieben, wie ein Mann unterwegs von Jerusalem nach Jericho unter
die Räuber fiel: „Sie plünderten ihn aus und schlugen ihn nieder; dann gingen
sie weg und ließen ihn halbtot liegen." (10,30 b) Ein Priester und ein
Levit kamen zufällig vorbei, beachteten aber den Verletzten nicht. Dies darf
man gewiss auch als einen Hinweis lesen, dass die Zugehörigkeit zu einer
Religion, ja gerade auch das Innehaben von Diensten und Ämtern, aus sich allein
noch keine Zuwendung zum bedürftigen Menschen garantiert. Auch das christliche
Krankenhaus ist von sich aus noch keine Gewähr für Menschenfreundlichkeit.
Gewiss sind dafür auch die Rahmenbedingungen wichtig, aber die konkrete
Menschenfreundlichkeit geht doch vor allem von den Menschen aus, die in den
Institutionen arbeiten.
Gegenüber dem Kranken ist die Wahrnehmungsfähigkeit von ganz besonderer
Bedeutung. Diese Fähigkeit kann jedoch gerade heute ganz schnell abstumpfen.
Dafür gibt es viele Gründe, nicht zuletzt ist es die Reizüberflutung in den
Medien, die hier negativ wirken kann. Man braucht nämlich eine gewisse
Sensibilität, um Leid überhaupt wahrzunehmen. Wir sehen gerne über Ohnmacht und
Schwäche hinweg. Der Kirchenvater Origenes sagte einmal, die Ursünde des
Menschen bestehe in der „Anästhesie", d.h. in der Unempfindlichkeit des
Menschen gegenüber Leid und Leiden. Wir verhalten uns dann wie Menschen in der
Fühllosigkeit der Narkose, so segensreich sie medizinisch gesehen auch ist. Es
ist schon niederschmetternd, wenn der biblische Bericht das Verhalten jeweils
von Priester und Levit angesichts des Verletzten lakonisch mit denselben Worten
wiedergibt: „Er sah ihn und ging weiter" (10,31/32).
Ganz anders ist es mit dem Samariter, der zunächst gar nicht zum
auserwählten Volk gehört, und von dem man darum auch keine besondere Hilfe
meint erwarten zu können. Dennoch hat gerade er eine ganz feine
„Witterung", d.h. er sieht wirklich den Anderen in seiner
Hilfsbedürftigkeit und Ohnmacht. Dies kann man eigentlich nur, wenn man mit den
Augen des Herzens sieht. Wer so sieht, geht nicht in eine grundlegende Distanz,
die bald der Gleichgültigkeit ähnlich ist, sondern er bleibt in der Nähe des
Verletzten. Aus dem Wahrnehmen des Leidens wird Mit-Leid. Darum sagt die
Erzählung: „Als er ihn sah, hatte er Mitleid" (10,33). Das Kranksein von
Menschen muss uns immer dazu bewegen, dass wir selbst, gleichsam an unserem
eigenen Leib, das Verwundetsein und die Hilfsbedürftigkeit erfahren. Dann
entsteht aus dem Mitleid echtes Erbarmen. Dieses kann gerade auch bei der
notwendigen professionellen Distanz zurücktreten, aber verborgen ist es doch
da.
Dabei bleibt die Erzählung vom Samariter aber nicht stehen. Denn es geht ja
um Hilfe und Abhilfe. Aus dem Sehen und dem Mitleid muss Konkretes folgen. Das
Evangelium ist sehr genau in der Beschreibung dessen, was nun geschieht: „Als
er (der Samariter) ihn sah, hatte er Mitleid, ging zu ihm hin, goss Öl und Wein
auf seine Wunden und verband sie." (10,34a) Mit unüberbietbarer
Nüchternheit geht der mit den Augen des Mitleids Sehende zur Hilfe über. Er
geht nicht einfach weiter in dem Sinne, dass er seinen eigenen Geschäften
nachgeht, sondern hält an und unterbricht sein eigenes Tun, weil er sich
anrühren lässt von der Hilfsbedürftigkeit des Bruders. Es ist sehr wichtig,
diese Serie und Abfolge von Momenten zu sehen, die ohne jede Floskel und auch
ohne fromme Sprüche das ganze Geschehen beherrscht: Er sieht ihn, er hat
Mitleid mit ihm, er verbindet ihn und bringt ihn - Nachsorge könnte man dies
nennen - in das nächste Gasthaus, wo er sich auskurieren kann. Das Sehen ruft,
wenn es wirklich wahrnehmen will und Erbarmen aus sich entlässt, das Eingreifen
hervor, wie es auch in der Medizin aufgrund der Diagnose zu einem Eingriff
kommt, der dem Kranken das Leben retten kann.
Die biblische Auffassung vom Helfen geht jedoch noch weiter. Sie erinnert
uns alle zunächst an die Zerbrechlichkeit und Begrenztheit des Lebens und wirft
auch Fragen nach Schuld und Sinn auf. Manchmal ist es so, dass das Kranksein
eine Krise im menschlichen Leben offenbart oder mit sich bringt. In einer
solchen Situation müssen oft bisherige Lebensmuster überprüft werden. Entscheidungsmöglichkeiten
eröffnen sich, um das Leben neu zu gestalten. Im einzelnen Fall kann die
Krankheit als prägendes Moment in einer ganzen Biografie integriert sein und
gibt - freilich oft erst später erkennbar - einen „Sinn", von dem aus man
sein Leben neu zu orientieren vermag. Freilich muss man äußerst behutsam damit
umgehen, denn dieses „Aufarbeiten" der Krankheit geschieht nie
automatisch, bleibt immer ein Geschenk und lässt sich schwer auf allgemein
gültige Formen bringen. Die Krankheit ist und bleibt zuerst Leid und Schmerz.
Dies darf man nicht überspringen.
Das christliche Menschenbild weiß, dass der Mensch mit seinen Grenzen, ja
auch seinem Schicksal leben muss. Dies schließt gewiss ein, dass wir alles
heilen müssen, was heilbar ist. Wir sollten das Unheil beseitigen. Wo dies
nicht ganz möglich ist, sollten wir das Leid wenigstens vermindern.[15]
Vermeidbares Leid ist eine schlimme Sache. Aber dennoch wird es Leid geben, das
wir z.B. auf diese Weise nicht gänzlich vermeiden können. Nicht zufällig
sprechen wir von unheilbaren Krankheiten. Der Christ nimmt auch nüchtern zur
Kenntnis, dass es Leid und Krankheiten gibt, bei denen er keinen „Sinn"
entdecken kann. Hier braucht es zunächst einmal die Geduld, solche Situationen
auszuhalten. Man darf nicht das Sinnlose zur Beruhigung in Sinn umdeuten. Vor
allem das Kreuz Jesu Christi erinnert uns daran, dass es eine bleibende
Absurdität und eine oft nicht aufzuhellende Widersinnigkeit in unserem Leben
geben kann. Aber gerade in solchen Situationen darf der Christ den Leidenden
und den Kranken nicht allein lassen, sondern muss ihn auch auf den letzten
Wegen begleiten und ist ihm in dieser Ohnmacht besonders nahe, trägt vielleicht
sogar den Kranken regelrecht.
Das Verständnis des Neuen Testaments für Krankheit und Leid kommt in der
Rede Jesu vom Weltgericht zu einem gewissen Höhepunkt (vgl. Mt 25,31-46). Dort
sagt Jesus Christus: „Ich war krank, und ihr habt mich besucht" (25,36).
Als die Menschen staunen und fragen: „Und wann haben wir dich krank oder im
Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen?" (25,39), bekommen sie die
unerhörte Antwort: „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das
habt ihr mir angetan." (25,40). Jesus identifiziert sich also unmittelbar
mit dem Kranken. Er richtet damit ein besonderes Maß und Motiv auf für die
Sorge um die Kranken, nicht zuletzt auch den Krankenbesuch. Dies gehört tief in
das Evangelium Jesu Christi hinein. Schon in den alttestamentlichen Verheißungen
des kommenden Messias heißt es, dass er den Blinden das Augenlicht schenkt und
die Zerschlagenen in Freiheit setzt (vgl. Lk 4,18 und Jes 61,1 f.). Darum
wendet sich Jesus vom Beginn seines Wirkens an den Kranken zu. Seine
Krankenheilungen verstärken grundlegend diesen Zug. In diesen Heilungen bricht
Jesus die destruktiven Dimensionen auf. Heilungen geschehen, wo Kranke sich dem
Arzt Jesus öffnen (vgl. Mk 6,54). Jesus wird schließlich sogar selbst ein
„Kranker" und nimmt die Krankheiten heilend hinweg (vgl. Mt 8,17). So wird
das stellvertretende Leiden zu einem Medium der Erlösung der Welt. Die
Überwindung und besonders Heilung der Krankheit gehört zu den Zeichen, an denen
das Kommen des Reiches Gottes angekündigt wird, auch wenn der Tod noch nicht
besiegt ist. An dieser Stelle wird ja auch deutlich, dass bereits im Alten
Testament Jahwe als Arzt interpretiert wird und dass Jesus im Neuen Testament,
ganz besonders wie ein heilender Arzt verstanden und dargestellt wird (vgl. das
Wort „Heiland").
Die christliche Gemeinde hat dieses Verhalten Jesu als einen eigenen Auftrag
gesehen und die ersten Schritte für eine Krankenseelsorge grundgelegt. So heißt
es im Jakobus-Brief: „Ist einer von euch bedrückt? Dann soll er beten. Ist
einer fröhlich? Dann soll er ein Loblied singen. Ist einer von euch krank? Dann
rufe er die Ältesten der Gemeinde zu sich; sie sollen Gebete über ihn sprechen
und ihn im Namen des Herrn mit Öl salben. Das gläubige Gebet wird den Kranken
retten, und der Herr wird ihn aufrichten; wenn er Sünden begangen hat, werden
sie ihm vergeben." (5,13 ff.). Hier sieht man sehr deutlich, wie die
Urchristenheit auf Jesu Verhalten reagiert und mit der Ausbildung einer
umfassenden „Therapie" für den Kranken beginnt, wobei es sich hier ganz
deutlich um die Sorge für den Menschen mit Leib und Seele handelt, also um das
Gebet, das eine ganzheitliche Heilung einschließt. Der Segen (vgl. Mk 5,23; Lk
4,40; Mk 16,18) ist ebenfalls ein Zeichen dieser Zuwendung und gehört zu jedem
Krankenbesuch. Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil können auch Laien diesen
Segen spenden.[16]
Es kann hier nicht ausführlich dargelegt werden, wie sich schon relativ früh
in der Konsequenz dieses Heilshandelns Jesu und der Sorge der Kirche um die
Kranken so etwas wie institutionelle Hilfe, gar Krankenhäuser ausbilden.[17]
Dabei ist es verständlich, dass sich diese ersten Ansätze noch ganz in einer
umfassenden Versorgung der Kranken, Armen und Alten bewegen. Erst in späterer
Zeit gibt es gewisse Differenzierungen in verschiedene Einrichtungen. Man darf
deshalb auch die Krankenhäuser nicht erst in der Neuzeit ansetzen, obgleich es
richtig ist, dass sie sich in dieser Zeit gegenüber anderen Einrichtungen
spezialisieren, abgrenzen und viel stärker ausgebaut werden. Bis in die Neuzeit
hinein waren Hospitäler Zufluchtsstätten für Notleidende aller Art, unter denen
die Kranken nur eine Gruppe unter anderen bildeten. Aber es gab natürlich auch
eine ausgedehnte Krankenpflege, die man nicht übersehen darf.
Um 140 schreibt der christliche Philosoph Aristides von Athen: „Sie (die
Christen) lieben einander. Die Witwen missachten sie nicht, die Waisen befreien
sie von dem, der sie misshandelt. Wer hat, gibt neidlos dem, der nicht hat.
Wenn sie einen Fremdling erblicken, führen sie ihn unter ihr Dach und freuen
sich über ihn wie über einen Bruder."[18]
Besonders die Witwen und die Diakonissen, deren Wirken wir im Osten bis zur
Jahrtausendwende verfolgen können, haben sich der Kranken angenommen. Reiche
Frauen haben nicht selten ihre Häuser in Hospitäler umgewandelt, um darin
Kranke zu versorgen.
Ich will jedoch dies nicht fortsetzen. Es geht mir hier eher um die Richtung
und den Ansatz, die in der Folgezeit bestimmend geworden sind.[19]
IV.
Die tragende Mitte stellt jedenfalls das christliche Menschenbild dar.[20]
Man könnte es von drei Dimensionen her begründen.
Fundament ist unsere
Überzeugung, dass die Würde eines jeden Menschen unabhängig von seiner
physischen oder psychischen Verfassung, seiner Religion oder
Weltanschauung, seiner Rasse oder sozialen Herkunft von Gott selbst
begründet ist. Die Überzeugung, dass jeder Mensch Geschöpf und Bild Gottes
ist, verleiht ihm von vornherein eine unantastbare Menschenwürde, wie sie
als oberstes Prinzip in vielen Verfassungen und in mancher Charta der
Menschenrechte verbürgt wird. Kein Mensch kann über diese Menschenwürde
verfügen, denn sie hängt nicht von der Anerkennung durch Menschen ab,
sondern ist vor allen unseren Unterscheidungen in Arm und Reich, Gesund
und Krank, Rasse und Klasse von Gott selbst gegeben. Sie ist nicht
käuflich und nicht veräußerbar.
Dieses Fundament wird
respektiert und entfaltet in der Art und Weise, wie wir den Kranken sehen.
Die uns zugesagte, liebende Nähe unseres Gottes lässt uns im Kranken den
hilfsbedürftigen Nächsten sehen und in ihm das Antlitz Gottes entdecken.
So können wir den Menschen, für die wir uns einsetzen, angemessen und zuversichtlich
gegenübertreten. Diese Würde des Menschen muss man immer wieder suchen und
wahren. An dieser Stelle müsste ausführlicher davon die Rede sein, dass
diese Würde ganz besonders für den Anfang und für das Ende des Lebens
gilt.
Ein drittes Element ist die
ganzheitliche menschliche Sorge um die Kranken. Der Einzelne ist mehr als
die Summe seiner medizinischen Daten und Befunde. Er bringt seine
Geschichte und seine Überzeugungen, sein Schicksal und sein Leben mit. Wir
sollten versuchen, diese gesamtmenschlichen Faktoren im Sinne einer Hilfe
zur Gesundung und Heilung zu berücksichtigen. Wir wissen aber auch, dass
selbst bei eingeschränkter Gesundheit ein sinnerfülltes und
menschenwürdiges Leben möglich ist und sollten Menschen, die mit solchen
Einschränkungen und vielleicht sogar Behinderungen leben müssen, dabei
begleiten und Hilfe anbieten. Wir wollen auch Menschen, die ihren
irdischen Weg beenden müssen, nicht allein lassen, sondern ihnen bis
hinein in ein würdiges Sterben beistehen und ihnen die Hoffnung des
Glaubens stärken oder vermitteln, dass nämlich mit dem Tod nicht alles aus
ist.
Dieses Menschenbild gibt dem Handeln im christlichen Geist seine Richtung.
Wir verstehen das Leiden des Patienten nicht nur als „Defekt", sondern sehen
die mit dem Leiden verbundene Not. Es geht nicht um bloße Reparatur, sondern um
Heilung in einem den ganzen Menschen umfassenden Sinn, wie er vielfach
beschrieben worden ist. Auch wenn es schematisierende und quantifizierende
Abrechnungsmuster („Fallpauschalen") und andere Systeme der medizinischen
und bürokratischen Erfassung von Erkrankungen und erkrankten Menschen gibt, so
darf niemand bloß ein Fall bleiben. Es liegt nicht nur ein „Blinddarm" im
Bett, sondern ein ganzer Mensch. Hier scheint mir für die Zukunft die größte
Gefährdung zu liegen. Die verschiedenen Entgeltsystem dürfen nicht das konkrete
Antlitz des einzelnen Menschen mit seiner Herkunft und seiner Geschichte
verwischen.
Auch wenn wir großes Verständnis für ökonomische Aspekte haben, so wollen
wir uns nicht dem Diktat allein wirtschaftlicher Kriterien beugen. Es darf
nicht geschehen, dass die Behandlung nur auf das „medizinisch Notwendige"
eingeschränkt wird. Hier habe ich eine gewisse Sorge vor einem Wettbewerb, den
ich nicht wegen der Konkurrenz fürchte, sondern deswegen, weil sich derjenige
durchsetzen könnte, der den Menschen nicht ganzheitlich sieht, sondern als
„Fall" mit bestimmten „Defekten" klassifiziert. Hier verläuft eine
sehr schmale Grenze, die zu Gratwanderungen führen kann: Notwendige ökonomische
Einschränkungen („Budgetdeckelungen", Personalreduzierungen, Verweildauer
usw.) dürfen ein humanes Maß nicht unterschreiten. Bürokratische Erfordernisse
müssen immer wieder auf ihre Notwendigkeit hin überprüft werden. Sie dürfen nicht
so überhand nehmen, dass menschliche Begegnung, Zeit für ein Gespräch usw. zu
kurz kommen oder gar ein schlechtes Gewissen verursachen. Die Rolle des
Gesprächs im Arzt-Patienten-Verhältnis darf überhaupt nicht überschätzt werden.
In ihm erfolgt ein gewisser Ausgleich zwischen Arzt und Patient, den Gesunden
und den Kranken, dem Experten und dem Betroffenen. Das Gespräch nähert beide
einander an. Es verbessert in hohem Maß, wenn es wirklich ein Gespräch ist, den
Wissensstand und die Einsicht des Patienten. Es hilft aber auch dem Arzt viel
zum Verständnis des konkreten Menschen. Vertrauen und Fürsorge können in einem
solchen Gespräch ihre Überzeugungskraft gewinnen. Der Patient wird dadurch auch
stärker in das Behandlungskonzept einbezogen.[21]
Das Gesundheitswesen, besonders im Krankenhaus, ist im hohen Maß verletzlich
und anfällig. Es sind sehr viele Komponenten und Faktoren, die aufeinander
abgestimmt werden müssen. Dafür braucht es Klugheit und Erfahrung, Geduld und
Augenmaß. Es ist z.B. nicht unmöglich, sondern durchaus wünschenswert, dass die
angebotenen Sozialdienste und das ärztlicheHandeln in
Krankenhäusern überprüft und als Qualitätskriterium anerkannt werden, sodass
auch in diesem Bereich mehr Wettbewerb entsteht. Aber der Markt regelt nicht
alles, wie manche auch für den Gesundheitsbereich annehmen wollen. Es ist für
mich nicht einsichtig, wie man auf der einen Seite dieses Marktsegment im
Krankenhaus ausbauen möchte, auf der anderen Seite jedoch mitten in der so
genannten Sozialen Marktwirtschaft[22]
eine rigorose Planung und Begrenzung z.B. von Leistungen vorschreibt, die im
Grunde jeden echten Wettbewerb ruinieren und eher einer verordneten
Planwirtschaft ähnlich sind.[23]
Es gibt Zielkonflikte, an deren Auswirkungen heute niemand vorbeikommt. Die
Arbeitslosenquote ist sehr schwer zu senken. Die Folgen der demographischen
Entwicklung bringen viele Probleme für die Sicherheit der
Sozialversicherungssysteme, gerade auch der Krankenkassen. Der Beitrag vieler
Menschen zum Sozial- und Gesundheitswesen entfällt oder wird geringer. Dies
steht in Gegensatz zur steigenden Lebenserwartung, zum medizinischen
Fortschritt und zur teuren Technik. Es geht ja immer mehr um die Einsicht, dass
unsere Mittel angesichts der vorhandenen Möglichkeiten begrenzt sind. Wir haben
nicht einfach eine Kostenexplosion, sondern mehr noch eine Leistungsexplosion.
Es ist sehr schwierig, dieses insgesamt ambivalente, fast widersprüchliche
Phänomen und „System" zu reformieren. Viele Reformen der letzten Jahre
haben m.E. diese Zielkonflikte, die niemand wegdiskutieren kann, nicht
aufgelöst, sondern manchmal sogar neue geschaffen. Ich denke an die Begrenzung
des Budgets (Deckelung), die Trennung von Behandlungsformen, die Trennung von
Zuständigkeiten, die Verlagerung von Verantwortungsbereichen und an viele
Einzelvorschriften.
Fast 25 Jahre erlebe ich, wie sich dies vor allem in Krankenhäusern
auswirkt. Es irritiert mich, immer wieder sehen zu müssen, dass diese
Zielkonflikte unter Menschen und Berufsgruppen, die zum größten Teil schon ein
hohes Engagement mitbringen, Spannungen und Auseinandersetzungen schaffen, die
das Klima eines Hauses und vieles andere negativ beeinträchtigen. Dennoch bin
ich der festen Überzeugung, dass unsere Krankenhäuser, aber auch unsere
therapeutischen und medizinischen Einrichtungen, viele innere Kräfte haben, die
sie zum produktiven Verarbeiten dieser Konflikte einsetzen können. Hier sollten
wir weniger klagen, sondern uns gemeinsam bemühen, die zweifellos vorhandenen
schöpferischen Reserven zu mobilisieren.
Freilich, eines quält mich dabei immer mehr: Die täglichen
Auseinandersetzungen und ständig wechselnden Strategien in der
Gesundheitspolitik nehmen uns ein Stück weit den Atem, um innovative Wege zu
suchen und zu finden, die einerseits tatsächlich vorhandene Mängel beseitigen
und andererseits auch auf eine überzeugende Weise neuen Nöten der Menschen, die
krank sind, kreativ begegnen. Deshalb begrüße ich es, wenn es gerade in der
Zusammenarbeit mit den Kassen möglich ist, Experimente gezielter Art
durchzuführen, wie z.B. die integrierte Versorgung älterer Menschen durch
mehrere Institutionen.
Ich möchte auch an dieser Stelle und gewiss auch im Namen vieler allen
danken, die sich in großer Zahl und mit hohem Engagement dieser Aufgabe und
letztlich den kranken Menschen widmen. Damit denke ich zuerst an Ihre
spezifische Verantwortung. Die Sorge um die Kranken ist auch für die Kirche
keine beliebige Aufgabe neben vielen anderen, sondern sie gehört zentral in die
Mitte des Dienstes aus dem Glauben und zur Nachfolge Jesu Christi. Der Dienst
am Kranken und das Krankenhaus sind und bleiben für die Christen auch in
unserer Zeit und vielleicht erst recht in Zukunft ausgezeichnete und
unersetzliche Orte der Solidarität, der Diakonie und damit auch der
Nächstenliebe, selbst wenn sie heute nicht selten eher verborgen und in einem
säkularen Gewand geleistet wird.
[1]
Vgl. Hundert Jahre Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin, hrsg. von M. G.
Lasch und B. Schlegel, München 1982.
[2]
Nachweise dazu bei E. H. Ackerknecht, Kurze Geschichte der Medizin, Stuttgart
1967, 76, 91, 149, 197.
[3]
Dazu V. von Weizsäcker, Psychosomatische Medizin, in: Psyche 3 (1949), 331-341;
M. Wirsching, Psychosomatische Medizin, München 1996; ders., Gesammelte
Schriften, Frankfurt 1986 ff.; G. Danzer/J. Rattner (Hg.), Der Mensch zwischen
Gesellschaft und Krankheit, Darmstadt 1998; D. von Engelhardt/F. Hartmann
(Hg.), Klassiker der Medizin I - II, München 1991, 366 ff. (W. Jacob)
[4]
Vgl. zusammenfassend H. H. Dickhaut/B. Luban-Plozza, Arzt-Patient-Beziehung,
in: A. Eser u.a. (Hg.), Lexikon Medizin-Ethik-Recht, Freiburg i. Br. 1989,
122-133 (Lit.).
[5]
Vgl. dazu W. Wieland, Diagnose, Berlin 1975. Hier müsste ausführlicher über den
Reduktionismus gehandelt werden. Vgl. K. Hübner, Kritik der wissenschaftlichen
Vernunft, 4. Auflage, Freiburg i. Br. 1993.
[6]
Vgl. die eindrucksvolle Studie von S. Fetscher, The Rise of the Middleman, in:
Perspektiven einer zukünftigen Medizin und eines sich wandelnden Arztbildes,
hrsg. von M. Engelhardt, C. Weise und R. Mertelsmann, Freiburg i. Br. 2007,
43-65. Diese Dokumentation einer Tagung möchte ich mit vielen Beiträgen für das
hier behandelte Thema zur Lektüre empfehlen. Ich verdanke diesem Band viele
Überlegungen und Einsichten.
[7]
Vgl. K. Lehmann, Der chronisch kranke Mensch in theologischer Sicht, in:
Diabetes-Journal 4 (2002), 11-19.
[8]
Vgl. H.-G. Gadamer, Über die Verborgenheit der Gesundheit, Frankfurt 1993,
133-149; Cl. Herzlich/J. Pierret, Kranke gestern, Kranke heute. Die
Gesellschaft und das Leiden, München 1991 (franz. Ausgabe, Paris 1984). Vgl.
auch Zum Phänomen Krankheit, in: Lexikon für Theologie und Kirche, 3. Aufl.,
Bd. VI., Freiburg i. Br. 1997, 426-430 (Lit.). Vgl. auch H. Schipperges/E.
Seidler/P. Unschuld (Hg.), Krankheit, Heilkunst und Heilung, Freiburg i. Br.
1978, bes. Teil II: Thematische Durchblicke, 399-655; H. Schipperges, Der Arzt
von morgen, Darmstadt 1982; ders., Homo patiens, München 1985; A. Labisch, Homo
hygiencius, Frankfurt 1992; G. Knapp, Mensch und Krankheit, Stuttgart 1970.
[9]
Dazu H. Thomas (Hg.), Menschlichkeit der Medizin, Herford 1993.
[10]
Vgl. W. Schmidbauer, Die hilflosen Helfer, Reinbek bei Hamburg 1977 u.ö.; ders.
Helfen als Beruf, Reinbek bei Hamburg 1983; G. Danzer/J. Rattner (Hg.), a.a.O.,
241 ff.
[11]
Vgl. J. Zander (Hg.), Arzt und Patient. Erwartungen und Wirklichkeit,
Düsseldorf 1976.
[12]
Vgl. dazu E. Weiher, Mehr als begleiten: ein neues Profil für die Seelsorge im
Raum von Medizin und Pflege, Mainz 1999; ders., Die Religion, die Trauer und der
Trost: Seelsorge an den Grenzen des Lebens, Mainz 1999.
[13]
Vgl. K. Hampel (Hg.), Gesundheit ist nicht das höchste Gut. Der im-perfekte
Mensch, Münster 2003; Hanns Martin Schleyer-Stiftung u.a. (Hg.), Gesundheit
fördern - Krankheit heilen. Neue Wege im Zusammenwirken von
Naturwissenschaft-Medizin-Technik = Veröffentlichungen der Hanns Martin
Schleyer-Stiftung 62, Köln 2003.
[14]
Abgesehen von den Fachkommentaren zu Lk 10.25-37 vgl. besonders W. Jens (Hg.),
Der barmherzige Samariter, Stuttgart 1973 (auch erschienen unter dem Titel „Vom
Nächsten" als dtv-Taschenbuch 10338, Stuttgart 1984).
[15]
Vgl. dazu K. Lehmann, Glauben bezeugen - Gesellschaft gestalten, Freiburg i.
Br. 1993, 281-291.
[16]
Vgl. die Liturgiekonstitution „Sacrosanctum Concilium", Art. 79;
Benediktionale, Freiburg i. Br. 1978, Nr. 19, 53, 56; Die Feier der
Krankensakramente, 2. Aufl., Freiburg i. Br. 1994, siehe hier auch die
Pastorale Einführung , 23 ff., 33 ff. und bes. 28 (Krankenbesuch und
Krankensegen), 245 ff. (Segensgebete), vgl. auch die dazu gehörenden
Volksausgaben.
[17]
Vgl. dazu E. Seidler, Krankenpflege und Krankenhaus aus dem Geist des
Christentums, in: Zwischen Profit und Profil. Herausforderungen und
Perspektiven für das christliche Krankenhaus, = Mainzer Perspektiven.
Orientierungen 5, Mainz 2002, 15-33 (Vgl. Lit.: 32 f.); H. W. Gaertner,
Zwischen Management und Nächstenliebe. Zur Identität des kirchlichen
Krankenhauses, Mainz 1994.
[18]
Die ältesten Apologeten, ed. E. J. Goodspeed, Nachdruck Göttingen 1984, 21
(15,7); deutsche Übersetzung: Bibliothek der Kirchenväter: Frühchristliche
Apologeten und Märtyrerakten I, München 1913, 50. Zur Entwicklung der
Krankensalbung vgl. R. Kaczynski, Die Feier der Krankensalbung, in:
Gottesdienst der Kirche VII, 2, Regensburg 1992, 241-343 (umfangreiche
Literatur).
[19]
Vgl. für die erste Zeit M. Dörnemann, Krankheit und Heilung in der Theologie
der frühen Kirchenväter = Studien und Texte zu Antike und Christentum 20,
Tübingen 2003 (ursprünglich: Christus der Arzt).
[20]
Zur Praxis vgl. M. Probst - Kl. Richter, Heilssorge für die Kranken, Freiburg
i. Br. 1975 u.ö.; H. Spaemann, Stärker als Not, Krankheit und Tod, 3. Aufl.,
Freiburg i. Br. 1984; A. Heller - H. M. Senger, Den Kranken verpflichtet,
Innsbruck 1997; B. Häring, Ich habe deine Tränen gesehen, Freiburg i. Br. 1998.
Zur theologischen Grundlegung vgl. meinen umfangreicheren Beitrag: „Aus Gottes
Hand in Gottes Hand". Kreatürlichkeit als Grundpfeiler des christlichen
Menschenbildes in: Was ist der Mensch? Im Auftrag der Akademie der
Wissenschaften zu Göttingen, herausgegeben von N. Elsner und H.-L. Schreiber,
Göttingen 2002, 249-269 (dort auch weiterführende Literatur: 269); vgl.
grundlegend auch B. Fuchs/N. Kobler-Fumasoli (Hg.), Hilft der Glaube? Heilung
auf dem Schnittpunkt zwischen Theologie und Medizin, Münster 2002.
[21]
Vgl. dazu H.-G. Gadamer, Behandlung und Gespräch, in: Über die Verborgenheit
der Gesundheit, 159-175.
[22]
Vgl. dazu K. Lehmann, Notwendiger Wandel der Sozialen Marktwirtschaft = Ludwig
Erhard Lectures, Berlin 2002.
[23]
Vgl. dazu D. Grönemeyer, Heilen statt Kranksparen. Die Zukunft der Medizin,
Reinbek bei Hamburg 2006, 13 ff., 19 ff., 88 ff., 249 ff., 255 ff.; ders.,
Mensch bleiben, 4. Auflage, Freiburg i. Br. 2004.
Quelle: http://www.bistummainz.de/bistum/bistum/kardinal/texte/texte_2008/osteologie.html
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