Erschienen in Ausgabe: No 50 (4/2010) | Letzte Änderung: 20.03.10 |
von Alejandro Rojas Jiménez
1.Akademische Annahme des Gevierts
Nach meiner Auffassung lassen sich vier gut differenzierte Momente
festlegen:
a)Seminaretappe:
Die Anfänge des Gevierts sind seine besten Zeiten. Die Seminare eines auf
die schwarze Liste gesetzten Heideggers, an denen eine ausgewählte
Zuhörergruppe teilnahm, die zwar nicht zahlreich, aber treu waren (sogar der
Gestapo-Spion legt seine Identität gegenüber seinem Meister offen[1]). Diese
Seminare werden zu einer chiffrierten Botschaft (symbolisch), die an die nicht
niedergeschriebenen Lehren der Schule Platons erinnert.
b)Nach 1945: Zusammenbruch nach Verlust der Zuhörerschaft:
Fern davon, eine Schule zu begründen, verliert Heidegger nach 1945 seine
Zuhörer. Schon seit einiger Zeit hatte er nicht mehr für die
Nationalsozialisten gesprochen, und nach dem Krieg straften die Alliierten
Heidegger durch Entzug der Lehrbefugnis, der venia docendi: Er verlor seine Schüler. Als er sich dessen bewusst
wurde, brach er zusammen[2]. Ein
Psychiater und alter Freund musste ihm beistehen. Aber er erholte sich erst,
als er wieder Zuhörer hatte; also als drei Wochen später Beaufret und
Towarnicki ihn als Lehrer anerkannten und zu ihm kamen, um ihn zu hören. Erst
dann erholte sich Heidegger und kehrte von seinem Rückzugsort zurück, um 1949
die reife Formel des Gevierts zu erlangen. Auch wenn er trotz des Rückgewinns
seiner Zuhörerschaft noch kein Verständnis erreicht hatte - und vielleicht
deshalb -, kümmerte sich Heidegger stark um die Herausgabe seines Werks in Erwartung
zukünftiger Zuhörer (wie die von Nietzsche). Kurioserweise werden eben die
Nietzscheaner, angeleitet vom schwachen Denken, Heidegger zurückholen, nachdem
der Erfolg des existenzialistischen Heideggers, der die Franzosen vor dem Krieg
begeistert hatte, zu Ende gegangen ist.
c)Phase der Anklagen und Entlastungen
Die Philosophie des zweiten Heideggers geriet im Schatten der Anklagen und
Entlastungen im Hinblick auf seine Verbindung zum Nationalsozialismus in
Vergessenheit. Ohne dass jemand den Aspekt des Denkens vertiefen wollte, blieb
das Geviert obskur und seltsam und wurde als dekadentes Werk eines zum
Dichterlings verkommenen Philosophen abgelehnt. Die akademische Welt hatte sich
zum politischen Treuhänder oder zum erlösenden Richter des Individuums Heidegger
gewandelt und den Aspekt des philosophischen Denkens vergessen.
d)Überwindung
des Einflusses der Figur Heideggers
In der letzten Zeit hat sich die Philosophie Heideggers zu einem kommenden
Pfad entwickelt (laut dem Symposium in Madrid im Jahr 2006), zu einem uns
anfallenden Weg[3].
In der akademischen Welt wird das Geviert als philosophisches Thema behandelt.
In dieser Phase befindet sich die Forschung, die ich hier vertrete als
Fortsetzung des Versuchs, sich der Sache des Denkens zu bemächtigen, auf der
Suche nach dem, was wir als tiefen Sinn oder philosophischen Kern des Gevierts
bezeichnen könnten.
Mattéi hat als einziger ausdrücklich ein Buch über das Geviert geschrieben[4]. Auch wenn
andere wie Wenzel[5]
oder Holter Helting[6]
ebenso darüber geschrieben haben, bin ich der Meinung, dass Mattéi als Thrasyllus
von Mendes des Gevierts Heideggers zu betrachten ist.
Nachstehend folgt eine zusammenfassende Darstellung der im Rahmen meiner
Forschung bisher erzielten Fortschritte.
2.Einleitung: der Tod als Zweck der Existenz
Sein zum Tode.Zum Tode wenden wir uns hin; er ist der
Zweck der Existenz. Gewiss könnten wir uns viel lebensbetontere Zwecke
vorstellen, wie eine Familie zu haben oder viel Geld zu verdienen, eine stabile
Arbeit zu haben oder alles Wissen zu erreichen (auch wenn letzteres eher
Aufgabe eines universellen Geistes ist). Aber der Tod ist kein Zweck in diesem
Sinne, er ist kein Projekt, dem wir die Existenz widmen, sondern die
Vorwegnahme einer zukünftigen Gegenwart, die kommen wird. Und eben angesichts
der beängstigenden Gegenwärtigkeit unseres Todes verstehen wir[7], dass
Projekte keine zukünftigen Gegenwarten sind, die kommen werden, sondern
projizierte Gegenwarten (und keine Gegenwart erschöpft diese Projektion, außer
der Tod). So schreiben wir Doktorarbeiten oder verlieben uns, all dies stets
mit Projektion der Gegenwart: Philosoph zu werden oder eine Familie zu gründen.
Eine Gegenwart ohne Projekte ist eine unverständliche Gegenwart, wobei
unverständlich nicht bedeutet[8], dass sie
keine Erklärung besitzt, denn die Erklärung ist klar: eine anonyme Existenz,
die eingetaucht in den unpersönlichen Fluss der Alltäglichkeit lebt und sich
von dem mitreißen lässt, was alle tun[9]. Aber
diese Erklärung bietet kein Verstehen. Verstehen findet statt, wenn wir Verantwortung
für unsere Gegenwart übernehmen und sie auf die Zukunft projizieren. Im
Augenblick der Entscheidung und der Wahl, in dem Augenblick, in dem wir uns
fragen: Und was tue ich jetzt? Nun, da die Forschung für die Doktorarbeit zum
Ende gelangt ist, da wir verheiratet sind, da die Hündin nicht mehr durch das
Feld läuft ... was jetzt? Durch eben diese Frage klammern wir uns mit beiden
Händen an unsere Gegenwart, und wenn wir entschlossen die Entscheidung treffen,
uns - stets unter dem Einfluss der Vergangenheit- neuen Projekten zu
öffnen, wird uns unsere unmittelbare Gegenwart automatisch verständlich[10].
Sicher besteht noch eine Tradition, die versucht, die Gegenwart durch das
Studium der Vergangenheit zu verstehen. Und sicher muss auch die Vergangenheit
Berücksichtigung finden, aber aus der Sichtweise heraus, dass für den
Existierenden die Vergangenheit nicht mehr geschieht, sondern sich dadurch
erhält, dass sie Auswirkung auf die Existenz hat, sodass jegliche Projektion
der Gegenwart bereits affektiv beeinflusst ist[11].
Dies ist nicht der Endpunkt, sondern der Beginn der Grundfrage: Im
Augenblick der Entscheidung, in dem wir unsere Existenz gegenüberstellen und
unsere Gegenwart verstehen, betont Heidegger die Zugehörigkeit des Daseins zu seiner Welt: in der Welt sein. Und während ein
klassischer Denker schlicht gesagt hätte, dass die Entdecktheit die
herausragende Aktion des Verstands ist, sagt Heidegger seinerseits, dass
Intelligenz nur das verstehen kann, was bereits zum Verstandenwerden gegeben
ist[12].
So schlägt er eine rezeptive[13]
Intelligenz vor, wie bei Kant[14] oder
Descartes[15],
bei der uns die Gegenwart geschieht, wir erleiden sie, sie fällt uns an wie der
Sonnenstrahl inmitten des Waldes; und wenn das, was verstanden wird, das ist,
was zu seinem Verständnis beleuchtet wird, dann – denn wir haben gesagt, dass
Verstehen die Projektion der Gegenwart ist - sind unsere Projekte diejenigen,
die unsere Welt möglich macht.
3.Von Heidegger I zu Heidegger II
Dass sich das Verstehen in einer Welt befindet, in der alles miteinander in
Zusammenhang, in Bewandtnisbezügen[16], steht,
bedeutet hauptsächlich, dass das, was der Mensch tut, darin besteht, diese
Verweisungen zu verstehen, und auf diese Weise projiziert er sich auf die
Zukunft.
Ich möchte sagen, dass das, was verstanden wird, die Bewandtnis ist. So
verstehe ich, was ein Hammer ist, wenn ich seinen Bezug zum Bild, zur Wand und
zum Nagel verstehe. Wenn ich den Bewandtnisbezug verstehe, kann ich mich auf
die Zukunft projizieren und die Möglichkeit verstehen, Bilder an der
Wohnzimmerwand aufzuhängen. Aber diesen Bezug erfinden wir nicht, sondern wir
verstehen ihn: Es handelt sich um eine Möglichkeit, die uns das Verständnis der
Bewandtnisbezüge eröffnet; so unterliegt jedes Verstehen einem solchen Bezug,
der uns den Sinn der Wesenheiten der Welt (reduziert auf Werkzeuge) erschließt.
Natürlich verstehen wir nicht nur eine Funktion, und eben in der Möglichkeit,
andere Verwendungen zu verstehen, liegt der Schlüssel, uns der Existenz zu
bemächtigen und uns diese anzueignen. Das Dasein
erfindet keine Bezüge, es versteht sie nur (auch die eigentliche Existenz
erfindet keine Bezüge). Wenn dies so ist, unterliegen das Verständnis unserer
Gegenwart, unsere Projekte diesem Netz aus Verweisungen, das uns in eine zuvor
offene Welt setzt.
In der Vertiefung dieses Sich-die-Möglichkeit-zum-Verstehen-Gebens entdeckt
Heidegger, dass es nicht nur darum geht, dass unsere Projekte sich in einer
Welt befinden, die uns eröffnet, was verstanden werden kann, sondern dass zudem
nicht einmal wir die Projekte lenken, sondern unsere Projekte Antworten auf die
Aufgabe sind, die uns als Anforderung unserer eigenen Zeit auferlegt wird[17]. Ich
meine damit, dass es nicht nur so ist, dass man die Lokomotive denken kann,
weil man den Bewandtnisbezug zur Kohle, zum Dampf, zum Rad und zu den Schienen
versteht, sondern weil das Denken, wie die Ware vom Schmelzofen zum Kanal zu
transportieren ist, dem Denken eine Aufgabe abverlangte, die natürlich nicht an
der Entdeckung der Dampflokomotive Halt machte; deshalb besitzt die Eisenbahn
eine ganze Geschichte, über Elektrozüge bis hin zum deutschen ICE oder zum
spanischen Hochgeschwindigkeitszug AVE. Ja, gewiss ist dies die eigene und
persönliche Antwort von Richard, nicht aber die Anforderung der Aufgabe.
Natürlich sind Projekte keine „gegenwärtigen Zukünfte”, und deshalb besteht
ihre Wirklichkeit nicht in der Durchführung der Aufgabe. Die Aufgabe bleibt als
Anforderung bestehen, und im Hinblick auf diese projizieren wir unsere
Gegenwart, aber die Aufgabe selbst identifiziert sich mit keiner konkreten
Projektion, wodurch eine Geschichte entsteht.
Das Beispiel der Eisenbahn kann klar sein, aber in jedem Fall gibt es eine
viel wichtigere Aufgabe, die die Philosophie seit ihren Anfängen beschäftigt:
die Wahrheit. Von Beginn an, seit der Grieche Antworten auf das Fundament und
das Schicksal hatte, dank derer er die praktische Aktion ausrichten konnte,
nahm die Philosophie die Aufgabe an, die Wahrheit der Vorschläge zu bewerten.
Ihre Aufgabe bestand also in der Wahrheit. Vorher konnte dies keine Aufgabe
sein, denn die Wahrheit entsteht als Aufgabe erst dann, wenn der Mensch bereits
geantwortet hat und sich auf seine Weise in der Welt orientiert. Diese Aufgabe
hat eine ganze Geschichte des Denkens hinterlassen, die wir als Philosophiegeschichte
kennen. Dass die Wahrheit die sich dem Philosophen aufdrängende Aufgabe ist,
dies ist das Thema des Gevierts.
4.Die Aufgabe des Denkens und das Geviert
Der erste Heidegger hatte noch nicht verstanden, was „Aufgabe” bedeutet. Er
wusste, dass die Zukunft in der Projektion der Gegenwart bestand. Nach der
Vision der neuen Beamten in Karlsruhe im Jahr 1933[18] aber wird
er verstehen, dass die Projektion unserer Gegenwart eine Antwort auf eine
Aufgabe gibt, deren Zweck nicht das Dasein ist, sondern der Anstoß zur
Tätigkeit des Denkens. Er wird verstehen, dass es nicht darum geht, einen Stern
zu erreichen[19],
sondern den Weg zu ihm hin zu beschreiten. Deshalb ist Heidegger nicht länger
der Führer des Führers, der er sein wollte, und zieht sich von der politischen
Bühne zurück, um zu lehren, dass die Aufgabe die Zukunft als Anforderung ist[20].
Die Philosophie des Gevierts besteht darin, zu zeigen, in welchem Sinn sich
die Aufgabe von den Projekten als die Frage der Antwort unterscheidet; dies ist
das Geviert. Sie ist keine Antwort auf eine Frage, sondern die symbolische
Formulierung der nächsten Frage: In welchem Sinne unterscheidet sich die
Wahrheit als Aufgabe von jeglicher Antwort wie der Ruf, der erotisch zu sich
hin zieht? Oder auch auf diese andere Weise: Wie werden wir auf die Wahrheit
projiziert?
Zu betonen ist, dass Heidegger vergisst, dass außer mir andere existieren.
Die Tatsache, dass außer mir andere existieren, ist ein unverzichtbares Element
zum Verständnis dessen, warum die Dinge nicht so ausgehen, wie wir sie
projizieren. Heidegger hatte die Figur des anderen so wenig berücksichtigt,
dass er nicht einmal an seine Verantwortung gegenüber diesen anderen dachte
(und dies hätte er tun müssen). Wir können nicht sagen, dass er sich seiner Verantwortung
nicht bewusst war, denn, wenn er dies nicht war, machte es sich Jasper zur
Aufgabe, ihn darauf aufmerksam zu machen. Wie auch immer, seine
Teilnahmslosigkeit gegenüber anderen hindert ihn daran zu sehen, dass, wenn im
Jahr 1933 das Gesehene nicht das Erwartete war, dies daran lag, dass es andere
mit anderen Projekten gab. An dieser Stelle liegt nach meinem Verständnis der
Schlüssel zur ethischen Wende, die Levinas gegenüber Heidegger vorschlägt.
a)Sterbliche und Göttliche, Erde und Himmel
Beginnen werde ich mit der Darstellung des symbolischen Sinns der
Sterblichen als diejenigen, die des Todes als Tod befähigt sind[21]. Der
grundlegende Sinn dieser Definition besteht darin, dass nur er angesichts der
Gegenwärtigkeit des Todes lebt, eben weil er fähig ist, seine Gegenwart auf die
Zukunft zu projizieren. Dem ist hinzuzufügen, dass der Mensch betroffen sein
muss, damit diese Projektion geschieht: Die uns betreffende Ungerechtigkeit
bringt uns dazu, unsere Gegenwart auf eine gerechtere Zukunft zu projizieren,
und die uns betreffende leidenschaftliche Liebe bringt uns dazu, unsere
Gegenwart auf eine Zukunft zu projizieren, in der wir zusammen sind. Aber diese
Leidenschaft, die uns die Augen für eine unmittelbar bevorstehende neue Welt
öffnet, verbirgt vor uns auch andere mögliche Welten[22]: Diese
Leidenschaft macht uns in dem Sinne blind, wie wir sagen, dass die Wut oder die
Liebe jemanden blind gemacht hat: Blind projizieren wir unsere Gegenwart und
sehen dabei andere Möglichkeiten nicht mehr. Aus diesem Grund bezeichnen die
Sterblichen in der Formel des Gevierts nicht die Entbergung, sondern die
Verbergung der vier Dimensionen der Unverborgenheit, denn sie bringen die
folgende Dimension der Wahrheit zum Ausdruck: Die Dinge auf eine Weise zu
verstehen, bedeutet, sie nicht mehr auf eine andere Weise zu verstehen (der
Verliebte sieht sich nur als Verheirateter).
Zu den Blindesten von allen gehören jene, die der Anforderung der Wahrheit
unterliegen. So stellte sich Galileo, ohne seine These beweisen zu können, gegen
die Wissenschaft seiner Zeit, und Thomas von Aquin begann trotz Verbots mit dem
Studium von Aristoteles. Sie waren blind durch ihre Liebe zur Wahrheit und
nicht bereit, die Dinge auf andere Weise zu sehen; wie Ockham, der trotz des
Befehls der Kirche nicht zur Berichtigung bereit war.
Die Sterblichen drücken eine Dimension der Wahrheit selbst aus: Die
Wahrheit ist nicht nur Offenbarung, sondern zugleich Verbergung. Zu erklären
ist, dass es sich nicht um eine Beschränkung der menschlichen Fähigkeit handelt,
sondern um ein wesentliches Merkmal der Wahrheit: Wenn das Phänomen in einer
Gegenwart auftritt, die ihm Sinn verleiht, verbirgt diese Gegenwart, während
sie zugleich die Erscheinung des Phänomens ermöglicht, andere mögliche
Erscheinungen. Diese Beschränkung der Wahrheit ist in einer Vierergleichung die
Grundlage der Möglichkeit zum historischen Wandel der Wahrheit.
Das Problem besteht darin, dass heutzutage die Perfektion unserer Werkzeuge
und Mittel uns in der alltäglichen Auffassung festigt, dass wir in der besten
denkbaren Welt leben, und wir haben die wesentliche Stärke verloren, unsere
Gegenwart auf mögliche neue Gegenwarten zu projizieren. Dies ist das Übel des
Reichs der Technologie: Nichts berührt uns ausreichend, um unsere Gegenwart zu
projizieren.
Und nichts scheint menschlicher, als dieser Welt zu entfliehen und dadurch
zu überraschen, seitlich auszuscheren: Ich gehe in den Wald! Genau dies tat
Heidegger. Dort gibt es vielleicht eine gewisse Rettung, denn dort schaut man
noch gen Himmel, um das Zeichen zu erblicken, das Regen ankündigt ... und wenn
es dort noch einen Ort der Rettung gibt, dann, weil es darum geht, Zeichen zu
erblicken. Ebenso wie das Lächeln einer schönen Frau mir eine Möglichkeit
aufzeigt, die mir zuvor verborgen geblieben war und mich, indem ich mich
verliebe, dazu bewegt, die Gegenwart auf eine gemeinsame Zukunft mit ihr zu
projizieren, so wartet Heidegger auf das Zeichen[23], das uns
aus der philosophischen Lethargie erweckt und uns leidenschaftlich hin zu neuen
Horizonten bewegt, die uns im Reich der Technologie verborgen geblieben waren.
Der Philosoph muss seine Aufgabe annehmen, aber er muss sich als Möglichkeit
anbieten, damit diese uns affektiv bewegt[24]. Dieses
Sich-Anbieten kennzeichnet die Göttlichen. Und genau deshalb, wenn die
Sterblichen ein Verbergen bezeichnen, bezeichnen die Göttlichen die Entbergung:
Denn die Dinge in einem neuen Licht zu sehen, geschieht laut Heidegger nicht,
weil wir beginnen, auf neue Arten und Weisen zu denken, sondern weil wir durch
Zeichen zu neuen Arten und Weisen des Daseins hingeführt werden.
Allerdings ist zu erklären, dass die Zeichen nicht mit der Unverborgenheit
zu verwechseln sind. Die Entbergung der Göttlichen besteht darin, die
Möglichkeit neuer Arten und Weisen, die Dinge in einem neuen Licht zu sehen,
aufzuzeigen, aber nicht die Dinge auf neue Arten und Weisen zu sehen. Sie
bringen uns auf den Weg hin zu diesem neuen Licht und deshalb bezeichnen
Sterbliche und Göttliche lediglich zwei Sinne der vierfachen Dimension der
Wahrheit. Hinzuzufügen ist, dass, wenn diese Aktion des Verbergens und
Entbergens möglich ist, dann, weil die Möglichkeit dazu besteht, also weil es
verborgene Möglichkeiten gibt, die sich als abwesend offenbaren können[25].
Das Verborgene[26], von der
Erde bezeichnet, trägt und schafft[27] die
Möglichkeit neuer Arten und Weisen der Entbergung. Es bezeichnet die Grenze der
Anwesenheit, weshalb diese nicht totalisiert werden kann und auf der sich der
Ersatz einer Anwesenheit durch eine andere begründet (einer Begrenzung durch eine
andere). Natürlich schafft das Verborgene in der Unverborgenheit lediglich die
Möglichkeit neuer Arten und Weisen, im Licht zu sehen, indem sich diese als
abwesend offenbaren. Wenn die Abwesenheit also zur Nichtabwesenheit[28] wird. In
Richtung dieser Nichtabwesenheit zeigen die Göttlichen, aber die
Nichtabwesenheit selbst wird nicht von den Göttlichen benannt, sondern vom
Himmel[29], der
vierten Dimension der Wahrheit. Auch der Himmel weist nicht darauf, die Dinge
in einem neuen Licht zu sehen, sondern auf das Licht, in dem die Dinge auf eine
neue Weise gesehen werden. Die Nichtabwesenheit ist nicht mit der
Unverborgenheit von etwas Anwesendem zu verwechseln, sondern mit der
Anwesenheit selbst, die die Entbergung als ihren Horizont annimmt[30].
Auf diesem vierfachen Wesensgehalt der Anwesenheit[31] begründet
sich der historische Wandel der Wahrheit[32], und
deshalb sind Sterbliche und Göttliche, Erde und Himmel auch Stimmen des
Schicksals[33].
Zusammengefasst bringt das Geviert Folgendes zum Ausdruck: Jedwede geschehene
Anwesenheit wird von der Abwesenheit anderer Anwesenheiten getragen, und wenn
wir von dem Zeichen berührt werden, das uns zu seiner Nichtabwesenheit
hinführt, wird die Wahrheit zur Aufgabe des Philosophen, auf die er durch die
Projektion seiner Gegenwart antwortet. Und da jegliche Projektion blind ist, da
wir beim Antworten andere Arten des Daseins verbergen, die verborgen bleiben
und andere mögliche Anwesenheiten stützen, entsteht der unendliche Kreislauf
des historischen Wandels der Wahrheit als Aufgabe, aus der durch ihre
Beantwortung die Philosophiegeschichte entsteht.
b)Kritischer Kommentar zum Geviert
Ich teile die Auffassung Heideggers nicht, dass das Denken der Kraft der
Intelligenz untergeordnet ist. Die Meinung zu vertreten, dass der Akt des
Denkens vor dem kommt, was gedacht werden kann, und dass die Freiheit des
Denkers auf diesem Vorrang beruht, war die Absicht des Epilogs. Heidegger
glaubt, dass die Aufgabe das Denken antreibt und es in Gang setzt, indem sie es
dazu auffordert, aber ich bin der Meinung, dass – um mit Aristoteles zu
sprechen - man nicht denkt, weil es etwas zu denken gibt (modernes Erbe
Heideggers), sondern dass es etwas zu denken gibt, weil man denkt. Gerade
aufgrund der Vorrangstellung dieser Tätigkeit gedeihen Aufgaben, nicht die Aufgabe
bringt die Tätigkeit hervor. Sogar das Denken kann Aufgaben unberücksichtigt
lassen und in diesem Fall zu seiner Tätigkeit selbst zurückkehren und beim
Verständnis des eigenen Vorgangs andere Vorgänge suchen, statt sie zu finden:
auf andere Weise denken (was nicht bedeutet, die Philosophie zu einer bewussten
Ordnung zu machen). Aber dies ist nur möglich, wenn das Denken in der Lage ist,
seiner Zeit ungehorsam zu sein, und dies wiederum ist nur möglich, wenn die
Tätigkeit des Denkens vor der Kraft der Intelligenz steht. Sicherlich ist zudem
nur der Philosoph fähig, seiner Zeit nicht zu gehorchen und, statt zu finden,
zu suchen[34].
Vielleicht deshalb ist die erste Philosophie ein sich ständig in der Krise
befindendes Wissen.
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Frederic de 1999: Martin
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Wenzel, Uwe 1986: Die
Problematik des Gründes beim späten Heidegger, Rheinfelden
[1] “Insistant sur l’orientatio
de ses cours, il remarque: «Entre 1935 et 1944 personne n’a osé ce que j’osai.»
Et il rappelle qu’en 1937, un étudiant mouchard de la Gestapo lui avait confié,
alors qu’il faisait son cours sur Nietzsche, qu’il était en «bonne place» sur
la liste noire” Towarnicki, F, Martin
Heidegger. Souvenirs et Chroniques (Payot et Rivages, Paris, 1999) s 74
[2] “Después de saber el
veredicto de la Comisión de depuración, Heidegger desfallece. No creía que
Jaspers actuaría de esa manera, creía que lo apoyaría y, como consecuencia,
sería exonerado. Heidegger sabía que desde 1936 había roto con el NSDAP, es
decir, desde hacía 9 años no se consideraba, de ninguna manera, un nazi y que,
si había continuado pagando sus cuotas al partido, era porque en un
totalitarismo de esa calaña, hacerlo de otra manera equivalía a ofrecerse como
cordero sacrificial. / El interrogatorio fue inquisitorial. Hubo un exceso.
¿Quién tenía el derecho de juzgarlo? Heidegger sabía que Lampe tan sólo se
estaba vengando. Heidegger sabía que Jaspers, en 1933, también quería formar
parte de la revolución nacionalsocialista y renovar la Universidad de
Heidelberg. Pero también sabía que él mismo, cuando fue rector en la
Universidad de Freiburg, había actuado en pro de los nazis, que había promovido
el voto por Hitler y que muchas personas, y entre ellas muchos miembros de la
Universidad, habían votado por Hitler a fines de 1933 debido a que él, el
rector, los invitó a ello. El había apoyado, realmente, a los nazis. A unos
nazis que, si bien es cierto en ese momento aún no eran los asesinos de judíos
con los cuales, en la actualidad, el pensar occidental los asocia, ya eran unos
nazis que molestaban y excluían injustamente a los mismos por el solo hecho de
su pertenencia racial. El peritaje de Jaspers obligó a Heidegger a recordar esa
verdad” Tamayo, L. El colapso de Heidegger
de 1045-1946. Reflexiones acerca del autor y su obra, in: l’école lacanienne de psychanalyse, 3
(2001) 161-184,s 176
[3] “¿Qué ha ocurrido? ¿Acaso
basta el paso del tiempo para «redimir» a una figura, para que olvidemos sus
presuntas fechorías o encontremos nuevas y poderosas razones para limpiar y
pulir aquélla, como si de marmóreo pedestal se tratase? No. Dando de lado
esotéricas explicacionessobre el
tiempo, su paso y sus repasos (para eso, mejor leer cuanto antes el ensayo de
Pérez de Tudela), el tiempo transcurrido ha servido –está sirviendo- para que
nos dejemos de denuncias o de redenciones dirigidas a una «figura» (ya
está bien, digo yo- de oficiar de comisario político o de detergente lávatodo,
por no decir que ya está bien de chismorreos más o menos picantes” Duque, F. Introducción, in: Duque F. (Hg.), Heidegger. Sendas que vienen I (Círculo
de Bellas Artes, Madrid, 2008) 9-19, s 12 y 13
[4]
Mattéi, J-F, Heidegger et Hölderlin. Le
Quadriparti (Presses
Universitaires de France, Paris, 2001)
[5] Wenzel,
U.,Die Problematik des Gründes beim späten
Heidegger (Schäuble, Rheinfelden, 1986)
[6]Helting,
H., Heideggers Auslegung von Hölderlins Dichtung des
Heiligen. Ein Beitrag zur Grundlagenforschung der Daseinanalyse (Duncker und
Humbolt, Berlin, 1999)
[7]Martin,
H., “Das Vorlaufen enthüllt dem Dasein die Verlorenheit in das Mann-selbst und
bringt es vor die Möglichkeit, auf die besorgende Fürsorge primär ungestützt,
es selbst zu sein, selbst aber in der leidenschaftlichen, von den Ilusionen das
Man gelösten, faktischen, ihrer selbst gewissen und sich ängstenden Freiheit
zum Tode” Heidegger, M., Sein und Zeit, (GA 2, Klostermann, Frankfurt a. M., 1977) § 53
[8]“Das Dasein entwirft
als Verstrehen sein Sein auf Möglichkeiten“ Ibidem § 32
[9]“das Man zeichnet die Befindlichkeit vor, es bestimmt,
was man und wie man »sieht«” Ibidem § 35
[10]“die Existenz kann aber auch im Augenblick und freilich
oft auch nur »für den Augenblick« den Alltag meistern, obzwar nie auslöschen” Ibidem § 70
[11]“Die volle, durch
Verstehen, Befindlichkeit und Verfallen konstituierte Erschlossenheit des Da
erhält durch die Rede die Artikulation“ Ibidem
§ 68 d
[12] M.
Heidegger, „Das entschlossene Zurückkommen auf die Geworfenheit birgt ein
Sichüberliefern überkommener Möglichkeiten in sich, obzwar nicht notwendig als
überkommener“ GA 2 § 74
[13] M.
Heidegger, “Vorgängig »sein« Lassen besagt nicht, etwas zuvor erst in sein Sein
bringen und herstellen, sondern je schon »Seiendes« in seiner Zuhandenheit
entdecken und so das Seiende dieses Seins begegnen lassen. Dieses »apriorische«
Bewendenlassen ist die Bedingung der Möglichkeit dafür, daβ Zuhandenes
begegnet, so daβ das Dasein, im ontischen Umgang mit so begegnendem Seinden, es
im ontischen Sinne dabei bewenden lassen kann“ GA 2 §18
[14] M. Heidegger, GA 3 § 5
[15]Descartes,
R. , Resp. II, AT, VII, s 160
[16]“Damit aber das
Dasein mit einem Zeugzusammenhang soll umgehen können, muβ es so etwas wie
Bewandtnis, wenngleich unthematisch, verstehen: es muβ ihm eine Welt
erschlossen sein“, Heidegger, M., Sein
und Zeit, cit § 69 b
[17]“Der Weg ist,
hinreichend gedacht, solches, was uns gelangen läβt, und zwar in das, was nach
uns langt, indem es uns belangt“ Heidegger, M., Das Wesen der Sprache, (in GA 12, Klostermann, Frankfurt a. M.,
1985) s 186
[18] Gadamer, H-G., Hermenéutica de la Modernidad. Hans-Georg
Gadamer conversaciones con Silvio Vietta (Übersetzung de Luciano
Elizaincín-Arrarás, Trotta, Madrid, 2004) s 41
[19] “Auf einen Stern zugehen,
nur dieses” Heidegger, M., Desde la
experiencia del pensar (Übersetzung F. Duque, Abada editores, Madrid, 2005)
s 12
[20] “Diese Hörenden
können wir nur sein, insofern wir in die Sage gehören“ Heidegger, M., Der Weg zur Sprache (in GA 12 cit) s 245
[21]„Die Sterblichen
sind die Menschen. Sie heiβen die Sterblichen,
weil sie sterben können. Sterben heiβt: den Tod als Tod
vermögen. Nur der Mensch stirbt. Das Tier verendet. Es hat den Tod als Tod
weder vor sich noch hinter sich“ Heidegger, M., Vorträge und Aufsätze (GA 7, Klostermann,
Frankfurt a. M., 2000) s 180
[22]“Vielmehr ist das Ent-bergen zugleich ein Ent-bergen“ Heidegger, M., Parmenides (GA 54, Klostermann,
Frankfurt a.M., 1992) s 198
[23]“Dichtung ist: das
Dasein des Volkes in den Bereich dieser Weisung die Götter offenbar werden,
nicht als irgendetwas Germeintes und Betrachtbares, sondern in ihrem Winken“ Heidegger,
M., Hölderlins Hymnen
"Germanien" und "Der Rhein", (GA 39, Klostermann,
Frankfurt a.M., 1999) s 32
[24]“»Ent-bergen« -das
sagt jetzt zugleich in eine Bergung
bringen: nämlich das Unverborgene in die Unverborgenheit verwähren“ Heidegger, M., Parmenides, cit s 198
[25]„Alle aktualle
Erfahrung weist über sich hinaus auf mögliche Erfahrungen, die selbst wieder
auf neue mögliche weisen, und so in infinitum“ Husserl, E., Die Idee der Phänomenologie (in GW III/1,
Nijhoff, Hagg, 1950) § 47
[26] “Was da bei der »Un-verborgenheit« zuvor verborgen ist“ Heidegger, M., Parmenides, cit s 19
[27] “Die
Erde ist die bauend Tragende, die nährend Fruchtende, hegend Gewässer und
Gestein, Gewächs und Getier / Sagen wir Erde, dann denken wir schon die anderen
Drei mit aus der Einfalt der Vier” Heidegger,
M., Vorträge und Aufsätze cit s 179
[28] “Das Unverborgene ist
das Un-abwesende, über das eine entziehende Verbergung nicht mehr waltet. Das
An-wesen selbst iste in Aufgehen, d. h. in die Unverborgenheit Hervorgehen,
dergestalt, daβ das Aufgegangene
und Unverborgene in die Unverborgenheit aufgenommen, durch sie gerettet und in
sie geborgen bleibt“ Heidegger, M., Parmenides cit s 197
[29] “Muβ der Mensch aus der Tiefe des heimatlichen Bodens in den
Äther hinaufsteigen können. Äther bedeutet hier: die freie Luft des hohen
Himmels, den offenen Bereich des Geistes“ Heidegger, M., Gelassenheit (Neske, Pfullingen, 1959) s 14-15
[30]“Das Geben im »Es
gibt Sein« zeigte sich als Schicken und als Geschick von Anwesenheit in ihren
epochalen Wandlungen. / Das Geben im »Es gibt Zeit« zeigte sich als lichtendes
Reichen des vierdimensionalen Bereiches“ Heidegger, M., Zur Sache des Denkens (Niemayer,
Tübingen, 1976) s 17
[31]“müssen wier erst
aufwachen und der Weisung folgen, die uns zunächst das übersetzende Wort
»Un-verborgenheit« gibt. Die Weisung zeigt gleichsam die Richtung des Übersetzens. Die Weisungführt, wenn wir uns auf ihre Hauptzüge
beschränken, in ein Vierfaches“ Heidegger,
M., Parmenides cit s 18-19
[32]„L’histoire en tant
que déroulement des événements réels ne peut être expliquée qu’à partir de sa
base ontologique, à savoir, à partir de l’histoire de la vérité qui, comme nous
le verrons, est l vrai et seul «événement»” de Guilead, R., Être et Liberté. Une étude sur le dernier
Heidegger (Nauwelaerts, Louvain, 1965) pp 68-69
[33] “Vier Stimmen sind
es, die tönen: Der Himmel, die Erde, der Mensch, der Gott“ Heidegger, M., Erläuterungen zu Hölderlins Dichtung (inGA 4, Klostermann, Frankfurt a.M. 1996) s 170
[34] “Al conocer se impone lo
conocido, esto es, la verdad; ocultándose en cambio la dimensión metódica del
ejercicio intelectual. El objeto conocido es, entonces, el límite de la
libertad. Límite que al tiempo la salvaguarda” Juan A. García, en I. Murillo (Hg..):
Ciencia y hombre (Diálogo filosófico, Madrid 2008) 51-57, s 55
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