Erschienen in Ausgabe: No 52 (6/2010) | Letzte Änderung: 14.07.14 |
von Lukas Kaelin
Perspektiven einer Philosophie des Fußballs[1]
1. Einleitung
Das Problem
der deutschen Philosophen sei es, „daß sie, was vor ihren Füßen liegt, in den
Wolken suchen.“[2] Die Wahrheit läge dann,
folgt man Schopenhauer, wenn nicht auf dem Platz, so doch zumindest am Boden.
Interessanterweise liegt die Lösung zum guten Fußballspiel eben nicht gerade
da, wo man sie vermutet, nämlich vor den Füßen, sondern – wie ein vielzitiertes
Wort sagt – entscheidet sich das Spiel im Kopf.
Nun fehlt
natürlich dieser Dialektik von Fuß und Kopf von Fußball und Philosophie, noch
der differenzierende begriffliche Feinschliff. Und aus Gesagtem zu schließen,
dass Philosophen besser Fußballer wären, und Fußballer Philosophen sein müssten
– was sie nimmt man den einleitenden Abschnitt Ernst gerade nicht sein müssten
– lässt sich sicherlich nicht. Doch stellt der folgende Essay einen Versuch
dar, Philosophie und Fußball zusammenzubringen, indem vorerst phänomenologisch
nach den verschiedenen Facetten des Fußballs gefragt wird. Insbesondere fragt
dieser Essay danach, welche Logik im Spiel ist, wenn Fußball gespielt und geschaut
wird. In einem zweiten Schritt kommen Ambivalenzen der Fußballinterpretation –
die wesentlich ausmachen, was unter Fußball verstanden wird – zur Sprache. Nach
welchen Regeln werden Fußballspiele interpretiert und inwiefern sind diese
Interpretationsmuster angemessen? Multiperspektivisch wird alsdann Fußball als
kultureller Text beleuchtet und in einem abschließenden Paragraph der Grundriss
einer Fußballphilosophie zu skizzieren.
2. Fußball – Eine
überraschende Begriffsbestimmung
Fußball, so
die These, ist ein äquivoker Begriff. Denn ob wir Fußball spielen oder über
Fußball sprechen sind zwei verschiedene paar Schuhe. Mit Rückgriff auf Derrida
lässt sich sagen, dass nichts außerhalb des Textes liege. Und so haben wir, so
wir über Fußball sprechen, zwei ganz unterschiedliche Texte vor uns, die nach
unterschiedlichen Logiken funktionieren. Die einfache Unterscheidung zwischen
Fussball spielen und Fussball schauen vergisst, dass grundsätzlich
unterschiedliche Aktivitäten involviert sind. Die Tribüne und dann der
Fernseher sind nicht schlichtweg Erweiterungen des Geschehens auf dem Rasen,
sondern funktionieren nach einer anderen Logik. Dies wird deutlich führt man
sich Nick Hornbys Fanbiographie Fever Pitch vor Augen. Obwohl seine
Existenz als Fan unlösbar mit dem Geschehen auf dem Feld – auf dem nach einem
vielbemühten Sprichwort “die Wahrheit” liege – verbunden ist, so ist es nicht
die gleiche Logik. Die Freude des Fans ist demzufolge nicht das Feiern des
Glücks anderer, sondern das Feiern des eigenen Glücks; und im Falle einer
schrecklichen Niederlage ist der Schmerz kein Schmerz für die anderen, sondern
Selbst-Mitleid. „Anyone
who wishes to understand how football is consumed must realise this above all
things.”[3]Wenn ich also zu meinen Zeiten in Manila um halb drei in der früh
aufstand um durch die verlassene Stadt zu Freunden zu gehen, die Kabelanschluss
haben, um mir die Spiele der Champions League anzusehen – einem Spiel elf gegen
elf auf der anderen Seite des Planeten – so mache ich etwas fundamental anderes
als die Spieler, die auf dem Platz Fußball spielen. So bleibt neben der Frage,
was einen halbwegs selbst-reflexiven Zeitgenossen dazu bringt, seinen Schlaf
wegen einem banalen Ballspiel zu unterbrechen, die Frage, welche Logik im Spiel
sei.
Nach
obiger Bemerkung ist erstmals zwischen der Logik des Fußballspiels als
Spiels und jener des Fußballspiels als kulturelles Phänomen zu
unterscheiden. Im Fußball,
so besagt ein dem Philosophen Jean-Paul Sartre attestiertes Sprichwort,
verkompliziere sich alles dadurch, dass die gegnerische Mannschaft anwesend
sei.[4]
Als ob das Verhältnis von Ball, Füssen, Feld und Tor nicht schon hinreichend
komplex sei, kommt also das Vorhandensein der gegnerischen Mannschaft hinzu.
Doch so banal dies klingt, so führt es doch zielgenau dahin, worum es im
Fußball geht. Nämlich um ein Zweifaches; um das Spiel als Spiel als auch um den
Sieg. Im Spannungsverhältnis dieser beiden Elemente konstituiert sich Fußball.
Die gegnerische Mannschaft ist einerseits notwendige Bedingung für das Spiel,
andererseits konstantes Hemmnis für das Ziel, den Sieg. In diesem Spannungsfeld
erstickt der Spielcharakter mit zunehmender Dominanz der einen Mannschaft und
wird unmöglich mit deren gänzlichen Abwesenheit. Der Gegner soll zwar so gut
sein um ein interessantes Spiel zu ermöglichen, aber nicht zu stark um den Sieg
zu gefährden.
Diese Logik
des Spiels hat ihre Entsprechung in wirtschaftlichen Überlegungen, wann
Zuschauer ein Spiel interessant finden. Nämlich dann, wenn eine gewisse Ausgeglichenheit
und Offenheit gewahrt bleibt. Sobald eine Mannschaft über längere Zeit eine
Meisterschaft absolut dominiert, und somit der Ausgang jedes Spiels vorhersehbar
wird, verlieren die Zuschauer das Interesse am Spiel. Natürlich lassen sich
in solchen Situationen, vor dem Hintergrund der Regel der Ergebnisoffenheit, in
Ausnahmefällen Alternativbeschäftigungen wie das Zählen von Superlativen
finden, um die vom Spiel her gegebene Langeweile aufzuheben. Doch besteht auch
ein ökonomisches Interesse daran, die Offenheit und Unvorhersehbarkeit des
Spiels zu gewährleisten.[5]
Auf die Ökonomie des Fußballs wird später noch zurückzukommen sein.
Vorerst gilt
es die Logik des Fußballspiels als Spiel festzuhalten. Das skizzierte
Spannungsverhältnis ist eingebettet in ein relativ starres Set von Regeln,
welche den Rahmen des Spiels bilden – und dafür sorgen, dass der Ball im Spiel
und das Spiel offen bleibt. Fielen entscheidende Regeln aus – die Foulregel
oder die Aus-Regel (welche das Spielfeld begrenzt) – so würde das Spiel
entweder zum Stillstand kommen oder sich radikal verändern – das Spiel wäre ein
anderes Spiel. Historisch sind die Regeln seit etwa Mitte des 19. Jahrhunderts
am Anfang verstärkt und dann immer weniger modifiziert worden. In letzter Zeit fanden
nur noch leichte Änderungen wie die
Modifikation der Abseitsregel oder die Einführung der Rückpassregel statt.
Anders verhält es sich auf dem Bolzplatz, wo die äußeren Bedingungen – eine
Knappheit an Spielern, nur ein vorhandenes Tor, die Unmöglichkeit von
Eckbällen, die chronische Uneindeutigkeit des Tores etc – oftmals einen
flexiblen Umgang und die Einführung von neuen Regeln verlangen.[6]
Der Zweck der Regeln dabei ist die Gewährleistung der Offenheit des Spiels. Im
Spiel folgt man den Regeln blind; eine Regelübertretung wird gemäß den
Spielregeln geahndet.
Anders sieht
die Logik des Fußballs als kultureller Text aus. Hier ist einerseits der
produzierte Text über das Fußballspiel von den Zuschauerrängen über den Radio-
und Fernsehkommentar bis zu Zeitungsartikel und Büchern, die das Geschehen auf
dem Platz interpretierend wiedergeben, zu erwähnen. Andererseits ist es ein kultureller
Metatext, in welchem Fußball als wirkmächtiges soziales Subsystem nach eigenen
Regeln fungiert. Im ersten Feld werden mit Text Sinn gestiftet, Spiele
beschrieben und interpretiert, Ergebnisse und Spielzüge erörtert. Bedeutung
wird durch diese erste textuelle Reflexionsstufe des Fußballs geschaffen, in
dem der Spielverlauf für notwendig erklärt wird. Häufig suggeriert eine
solche Analyse eine bestimmte Sachlogik, nachdem das Spiel so ausgehen musste.
Fußball ist also nicht nur das Spiel nach Regeln, sondern auch eine diskursive
Lebenspraxis der Beschreibung und Interpretation des Spiels. Dass diese Praxis
nicht rein deskriptiv ist, sondern deutliche normative Obertöne enthält und
sich nicht in rezeptiver Interpretation erschöpft, sondern einen aktiven Teil
des Unterstützens und Mitfieberns hat, versteht sich von selbst.
Schließlich ist
Fußball aber auch ein wirkmächtiges soziales Phänomen, ein Teilsystem der
Gesellschaft. Dies ist die Beobachtung der (Fußball-) Beobachter. Eine Analyse
dieses gesellschaftlichen Teilsystems fragt nach der Logik, die in diesem
eigenen „Aktions- und Experimentierfeld“[7]
herrschen, beziehungsweise wie verschiedene Logiken darin zusammenwirken. Eine
solche Beobachtung, Beschreibung und Interpretation wendet sich ganz
unterschiedlichen Phänomenen zu, wie beispielsweise der Frage wie
deutsch-englische Beziehungen durch den Fußball geprägt wurden,[8]
welche Rolle der Fußball bei der Bildung nationaler Identität spielt[9]
oder welche Besonderheiten der Profisport als wirtschaftliches Feld aufweist.[10] Und
viele anderen Fragestellungen. Darauf wird später noch systematisch
zurückzukommen sein.
3.
Ambivalenzen der Fußballinterpretation
Der Diskurs
über Fußball, der dem Spiel Bedeutung zuschreibt, spielt sich auf verschiedenen
Ebenen ab. Schon das Ereignis des Tores speziell in seiner medialen
Aufbereitung lässt einen Diskurs über Gründe, Fehler und Ablauf entstehen. Umso
mehr wird eine narrative Erzählung konstruiert, wenn es um den Spielverlauf
oder gar den Verlauf einer ganzen Meisterschaft geht. Im Zentrum solcher
Interpretationen steht dabei oft ein Begriff von Leistungsgerechtigkeit, mit
welchem das Geschehen auf dem Platz beurteilt wird. So hieß es, dass Spanien
der richtige Gewinner der Europameisterschaft 2008 war, dass sie verdient
gewonnen haben und sogar, dass dies das richtige Resultat für den
Fußball war. In dieser Interpretationslogik überlagern sich zwei verschiedene
Elemente. Einerseits wird dem Geschehen auf dem Platz (oder innerhalb eines
Turniers) eine inhärente Logik zugeschrieben, als ob es gar keinen
anderen Ausgang hätte geben können. Andererseits wird der Ausgang des Spiels
als gerecht dargestellt.
Diese
ordnenden Kategorien sind zum einen fiktiv und zum anderen verstellen sie ein
Stück weit den Zugang zum Spielcharakter des Geschehens auf dem Platz.
Der Reiz des Fußballs besteht gerade in seiner Unvorhersehbarkeit, darin, dass
eben auch jene Mannschaft ein Tor schießen kann, von der man es gerade nicht
erwartet. Dies in einen Gerechtigkeitsdiskurs einzubetten wird dem Spiel
insofern nicht gerecht, als Gerechtigkeit eben nicht zu den Algorithmen gehört,
welche das Spiel konstituieren. Der Anspruch der Gerechtigkeit und die Interpretation
nach diesem Standard suggeriert, dass es darum gehe. Der Gerechtigkeitsdiskurs
im Fußball ist Ideologie, wie jener gesellschaftliche Diskurs der vorgaukelt,
dass Positionen in der Gesellschaft nach Prinzipien der Leistungsgerechtigkeit
vergeben werden. Auch das gängige Interpretationsmuster, dass „es ja so hat
kommen müssen“, trifft im Fußball gerade nicht zu, weil die prinzipielle
Offenheit des Spiels es eben immer hätte anders werden lassen.[11]
Was für die
Interpretation mit einem (unreflektierten) Gerechtigkeitsdiskurs gilt, trifft
ebenso auf die zugeschriebene friendensfördernde Funktion des Fußballs zu. Nach
eigener Ansicht geht es der FIFA um nichts weniger als einer Hilfestellung zu
Entwicklung, Hoffnung und Integration getreu dem Motto – „For the Game. For the
World.“ Nun ist dem Fußball dieses völkerverbindende Element nicht
abzusprechen. Das Spiel mit seiner globalen Verbreitung und universalen Regeln schafft
eine gemeinsame Sprache, denn dank den universalen Regeln ist eine
gemeinsame Sprache keine Voraussetzung zum gemeinsamen Spiel, und bietet darüber
hinaus Anreize zur Kooperation. Alleine lässt sich nun mal nicht Fußball
spielen. In diesem Horizont ist auch Camus’ Satz zu deuten, dass er, was er über
Moral wisse, auf dem Fußballplatz gelernt habe.[12]
Jedoch greift
eine solche eindimensionales Verständnis von Fußball zu kurz. Aus historischer
Perspektive zeichneten sich die Anfänge im Volksfussball im England des
ausgehenden Mittelalters durch eine außerordentliche Brutalität aus. Zwar wurde
die Gewalttätigkeit mit der Einführung von festen Regeln und der Domestizierung
des Fußballs in der englischen Mittelschicht in der Mitte des 19. Jahrhunderts
eingedämmt, jedoch verschob sich die Gewalt seit Anfang 20. Jahrhunderts
allmählich vom Platz auf die Zuschauerränge.[13] Oftmals
dient Fußball als Ort, an welchem stellvertretend gesellschaftliche Kämpfe
ausgetragen werden, sei es zwischen Zentrum und Peripherie (Real Madrid und
Barcelona), zwischen konfessionellen Zugehörigkeiten (Celtic Glasgow und
Glasgow Rangers) oder traditionell zwischen Arbeit und Kapital (1860 und Bayern
München).[14] Diese Gegensätze
verblassen allmählich und die Dimension der physischen Gewalt nimmt ab, wenn
auch die verbale Gewalt – im Stadium und in den Medien – nach wie vor eine für
den Fußball konstitutive Kraft hat. Nun ließe sich argumentieren, dass Fußball
nur das Vehikel ist, welche in anderen gesellschaftlichen Feldern generierte
Antagonismen zum Vorschein treten lässt. Jedoch könnte der Fußball diese Stellvertretung
nicht übernehmen, läge ihm nicht ein inhärentes Aggressions- und
Gewaltpotential zugrunde. Schwer vorzustellen, dass ein Volleyball-, Golf- oder
Tischtennisspiel zu solchen Aggressionen Anlass gäbe. In Bill Shanklys
unvergesslichem Satz, dass es im Fußball um mehr geht als um Leben und Tod
steckt eben doch ein Stück Wahrheit.[15] Fußball
ist eben nicht nur Spiel, sondern auch Ernst.[16]
4. Fußball
als kultureller Text
Als
kultureller Text lässt sich Fußball aus verschiedener Perspektive
interpretieren. Als wirtschafts- oder sozialwissenschaftliches Phänomen oder in
einer philosophischen Deutung erscheint es unterschiedlich je nach den
angewendeten Methoden. Eine Darlegung der Beobachtung und Interpretation von
Fußball nach Maßgabe empirischer Wissenschaften schärft den Blick für eine
philosophische Interpretation.
Betrachtet
man das kulturelle System des Fußballs unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten,
so fällt eine Reihe von Besonderheiten auf. Im Gegensatz zu anderen
Wirtschaftsbereichen bleibt der Output der Branche in der Regel konstant. Mehr
Siege eines Teams heißt zwangsweise mehr Niederlagen für andere. Demzufolge läuft
auch der Produktionsprozess anders ab. Im Gegensatz zur herkömmlichen
Wirtschaft, wo die Absenz von Konkurrenz uneingeschränkte Herrschaft in Form
eines Monopols verspricht, bedarf der Fußball der (ebenbürtigen) Gegner. Ein
Monopol verunmöglicht das Spiel. Zudem ist die Produktivitätssteigerung durch
Rationalisierung schwer zu bewerkstelligen; der linke Verteidiger lässt sich
schwer wegrationalisieren. Schließlich sind Monopole auf übergeordneter Ebene
gerade erwünscht. Es soll nur eine Landesmeisterschaft, eine Champions League und
eine Weltmeisterschaft geben. Mehrere Parallelmeisterschaften würden die
Glaubwürdigkeit des Sports in Zweifel ziehen. Was in anderen Wirtschaftsbereichen
als schädliches Monopol ausgelegt wird – und in der Tat haben FIFA, UEFA, DFB
etc eine Monopolstellung – ist im Fußball ausdrücklich gewünscht.[17]
Hinzu kommen
Loyalitätsstrukturen, die es in anderen Wirtschaftsfeldern nicht in diesem Maße
gibt. „Der Markt versagt im Fußball als Instrument zur Qualitätssicherung, weil
echte Fans anders als normale Konsumenten den Anbieter auch bei schlechter
Leistung nicht durch Exit abstrafen.“[18] In
diesem Zusammenhang wird gerne die Möglichkeit Partner, Beruf und Stadt zu
wechseln, nicht aber die Anhängerschaft zu einem Fußballverein.[19]
Im Fußball als Hochleistungssport handelt es sich so um einen
gesellschaftlichen Teilbereich, in dem wirtschaftliches Handeln durch die
eigenen Gesetzmäßigkeiten des Sports begrenzt wird, durch die Notwendigkeit der
Konkurrenz, der Unmöglichkeit der Expansion und Rationalisierung und dem
gewünschten Monopol auf übergeordneten Ebene. All dies in einer emotional
aufgeladenen Atmosphäre, in welcher Identitätsstiftung und -zuschreibung eine
wichtige Rolle spielen, was zur sozialwissenschaftlichen Perspektive
überleitet.
Eine wichtige
Rolle spielt Fußball in der Konstruktion von Identitäten. In historischer
Perspektive fällt auf, wie fußballerische Großereignisse wiederholt identitätsstiftend
wirkten. Dafür sei auf nationaler Ebene nur das „Wunder von Bern“ als
emotionaler Gründungsmythos der Bundesrepublik oder die englische Mentalität
von „two world wars and one world cup“, welche das englische Selbstverständnis
in seiner Beziehung zu Deutschland wiedergibt, angeführt.[20]
Nicht nur Siege sondern auch die Ausrichtung von Fußballweltmeisterschaften
wird in kollektive Narrative gefügt und zur Wieder-, Um- oder Neuerfindung der
Nation benutzt. Dies zeigte sich bei der deutschen Neuerfindung eines
unverkrampften Patriotismus als auch bei der südafrikanischen Bewerbung, welche
in die Erzählung einer Neuerfindung der Nation eingebettet war.[21] Dabei
können sportliche Ereignisse deutlich wirkmächtiger sein, als politische
Entscheidungen. Mit vier Toren, so die britische Times, habe der Fußball
für England getan, was tausend Regierungsreden und hundert Wahlversprechungen nicht
vermochten: „England feels great about itself, almost invincible.“[22] Mediale
englische Geschichtskonstruktion verortet historische und fußballerische
Ereignisse zuweilen auf gleicher Ebene, wenn eine BBC eine Dokumentation zu 100
Jahren deutsch-englische Beziehungen ausstrahlt, in welcher alternierend von
kriegerischen, politischen und fußballerischen Ereignissen zwischen den beiden
Nationen berichtet wird. So hat durchaus Methode, was die Sun auf die
einfache Schlagzeile brachte: „We beat them in ’45, we beat them in ’66, now
the battle of ’90.“[23]
Während in England die Verflechtung von historischen und fußballerischen
Großereignissen ausführlicher ausgeprägt ist, so dient der Fußball global in
verschiedener Art und Weise als Mittel nationaler Selbst(er)findung.
Dies liegt
sicherlich an den Strukturen des Fußball, der sich nationaler Insignien bedient
– Landesfarben, Flaggen, Hymne – und damit eine eindeutige auf Zuordnung auf
rationaler und emotionaler Ebene vornimmt. Die „vorgestellte Gemeinschaft“ der
Nation materialisiert sich gleichsam in der Mannschaft von elf Spielern auf dem
Platz. „The imagined
community of millions seems more real as a team of eleven named people.”[24]Damit wird der Sport, und der Fußball als
Königsdisziplin, ein herausragendes Medium, um nationale Gefühle zu erzeugen
und den Menschen eine konkrete Möglichkeit zu geben sich mit der ansonsten
abstrakten Nation zu identifizieren.
Damit
übernimmt Fußball im Großen eine Orientierungsfunktion, die er auch im Kleinen
auf Club und persönlicher Ebene übernehmen kann. Auch dort schafft er durch
Vereinsfarben, -hymne, -insignien, Identität und Zugehörigkeitsgefühl und
erlaubt eine Strukturierung der sozialen Realität; eine Strukturierung, die der
passionierte Fußballfan schon als Einzelnen erfährt, indem sich ihm – wie
Theweleit anschaulich schildert – die Landkarte über die Namen der
Fußballvereine erschließt.[25]
Als eigenes
Subsystem ist Fußball auch ein Spiegel der Gesellschaft, indem es
gesellschaftliche Entwicklungen abbildet. Der autoritäre Trainer der
Nachkriegszeit entspricht den autoritären Hierarchien im Arbeitsleben. Hier wie
dort werden diese Hierarchien flacher und integrieren mehr diskursive Elemente.
Vorstellungen von Disziplin, von Autorität und von der Binnenorganisation im
Fußballteam und Arbeitsleben haben sich über die Zeit im Gleichschritt
verändert.[26] Jedoch ist Fußball als
kulturelles Phänomen auch seiner eigenen Logik und kann gegenüber
gesellschaftlichen Tendenzen eine Avantgarde bilden oder aber auch hoffnungslos
zurückgeblieben sein. Während im Umgang mit Ausländern der Fußball eine
Vorreiterrolle spielt, ist Homosexualität nach wie vor ein unangetastetes Tabu.
Ein schwuler Fußballnationalspieler ist deutlich weniger wahrscheinlich als ein
schwuler Bundeskanzler. Während sich zu outen in der Politik schick geworden
ist, wird bei schwulen Fußballspielern von Vereinsseite alles getan um den
Schein heterosexueller Lebensverhältnisse zu wahren. Schließlich beeinflusst
der Fußball und die darin prävalente Logik andere gesellschaftliche Subsysteme.
Die mediale Inszenierung von Wahlen in der Politik folgt einer ähnlichen Logik
wie Meisterschaftsabläufe im Sport, in dem die Aufmerksamkeit in der Abfolge
von Ereignissen konstant hochgehalten wird. Umfragen, Fernsehduelle,
Parteikonventionen werden medial als Teile eines Wettkampfs gedeutet am Ende
dessen ein Meister, pardon, Wahlsieger steht.[27]
Daneben bedienen sich politische Veranstaltungen frei aus dem Repertoire
fußballerischer Inszenierungen. Doch dieses Übergreifen einer Fußballlogik,
welche sich in einem schmittschen Freund-Feind-Denken erschöpft, auf andere
gesellschaftliche Teilsysteme und den Alltag birgt Gefahren. „Vorbehaltlos
parteiisch sein, erklärt subjektiv, den anderen nichts gönnen, […] auf
Eigennutz bedacht, auch gegen die Regeln, solangs keiner merkt, Siege
überheblich feiern, die Fehler bei anderen suchen […] das kann der Fussball
absorbieren.“[28] Im Alltag jedoch führt
das zur Aufgabe des Gesellschaftsvertrags.
5. Fußball
Philosophie? Ein Ausblick.
Nach eingangs
erwähnten Dialektik von Philosophie und Fußball und den verschiedenen Facetten,
die skizzenartig aus verschiedenen wissenschaftlichen Teilbereichen
zusammengetragen wurden, ist nach der Philosophie zu fragen. Dass das Wort in
fußballerischen Kontexten gerade eine Inflation erfährt – eine
Fußballphilosophie gehört zum guten Ton jeglichen Trainers – sagt noch nichts
über deren Substanz aus. So ist auch Mark Perrymans Buch Football Philosophy
nicht so sehr der Versuch eine Philosophie des Fußballs zu entwerfen, sondern
das durchaus witzige Gedankenexperiment, wie sich eine Weltauswahl von zehn
Denkern (von Camus zu Gramsci, von Shakespeare zu Bob Marley) und einer
Denkerin (Simone de Beauvoir) auf dem Platz verhalten hätte.[29]
Im Sinne
eines Dekonstruktivismus á la Derrida lässt sich in einem ersten Schritt die
Ethik des Fußballs dekonstruieren. Die Regeln verlangen auch im Moment eines
gemein gefährlichen Angriffs auf die persönliche Integrität, in Form verbaler
und physischer Gewalt, die Ruhe zu bewahren. Auch wenn offenbar keine regelkonforme
Ahndung geschieht, ist die Möglichkeit der Selbstjustiz versperrt.
Gerechtigkeit muss nicht nur warten, sondern wird nicht mehr möglich. Unzählige
verbale und physische Provokationen bleiben so ungeahndet, weil das
fußballerische Ethos verlangt, diese Angriffe mit stoischer Ruhe zu ertragen.
Eine vom Schiedsrichter ungehörte Beschimpfung wird nicht geahndet ganz im
Gegensatz zum kleinen Schubser als Zeichen mahnender Zurechtweisung. Aber Gerechtigkeit
bleibt dabei auf der Strecke – zumal Gerechtigkeit auch zu kontextualisieren
ist. Kulturelle, ethnische und soziale Standards werden zugunsten eines
universalistischen Regelwerkes nivelliert. Selbst sexuelle-rassistische
Beschimpfungen – in manchen Kulturkreisen ein direkter Angriff auf die
persönliche Ehre – sind zu ertragen. Nach dem Regelwerk des Spiels ist insofern
Zidanes Kopfstoß und nicht die vorausgegangenen Beschimpfungen das primäre
ahndungswürdige Verhalten. Die Regeln verlangen nach einem „Sportsgeist“ und
nach „Teamgeist“, dem persönliche Kränkungen unterzuordnen sind. In solchem
Kontext, in welchem „Wert“ einzig nach dem Sieg oder nach der Truppenmoral bemessen
wird, läuft das ethische Verhalten Gefahr instrumentalisiert zu werden. Um beim
Beispiel Zidane zu bleiben, ist gerade aus ethischer Perspektive nicht auf die
Einseitigkeit – den Bias – dieses Regelwerkes hinzuweisen und eine Lanze für
sein Verhalten in seinem letzten Pflichtspiel (welch furchtbares Wort) zu
brechen?[30] In einer schönen
Umkehrung von Bill Shanklys famosem Satz, dass es im Fußball um mehr als um
Leben und Tod gehe, verwies Zidanes Mutter darauf, dass es Dinge gäbe, die
größer als Fußball seien.[31]
Das Beispiel
von Zidanes angeblich „irrationalen“ Kopfstoss lässt Schlüsse zu auf die
Ästhetik des Fußballs. Unter ästhetischen Gesichtspunkten wäre – nicht ohne
eine waghalsige Volte – zu fragen, wer „mit Debussy zu sprechen wagt, während
er komponiert, zu Victor Hugo, während er schreibt, zu Edith Piaf während sie
singt, zu Monet während er malt?“[32]
Während eine Gleichsetzung der jeweiligen ästhetischen Leistungen unter dem
Gesichtspunkt, dass Fußball Kunst, Spiel und Kampf ist, was von anderen
Kunstformen nicht gesagt werden kann, problematisch ist, so weist dieser
Vergleich doch auf eine Eigengesetzlichkeit der Ästhetik (und der Ästheten),
welche auch im Fußball seine Anwendung findet. Dass gerade Genies wie Cantona
oder Zidane zu solchen Grenzüberschreitungen, welche aber in anderen Kontexten,
wie oben dargelegt, gar keine sind, neigten, zeigt eine Aufhebung des Ethischen
im Ästhetischen an, wie sie beispielsweise Bernhard Williams vorschlägt.[33]
Je nach ethischem Verständnis fiele dann, wie Wittgenstein sagt, Ästhetik und
Ethik zusammen,[34] oder aber sie tritt qua
Genialität in einen Gegensatz zur Ethik.
Nun ist der
Fußball als gesellschaftliches Phänomen auch sozialphilosophisch von Bedeutung.
Im Anschluss an die sozialwissenschaftlichen Betrachtungen zur
identitätskonstituierenden Kraft ist verallgemeinernd die Schaffung von
gesellschaftlicher Bindekraft durch den Fußball festzustellen. Die große
mediale Verbreitung – keinem anderen gesellschaftlichen Subsystem, weder
Wirtschaft noch Politik, wird die gleiche Aufmerksamkeit geschenkt – macht aus
dem Sport (und Fußball als bei weitem bedeutendste Disziplin) ein wichtiger
gesellschaftlicher Kitt. Der Fußball schafft so gleichermaßen übergeordnete
Identitäten (beispielsweise nationale) als auch feinere Differenzen (zwischen
Anhängerschaft für verschiedene Mannschaften).
Metaphysisch
betrachtet liegt eine fußballerische Widerlegung eines platonischen
Ideenhimmels nahe. Zeugt nicht der Ausspruch „die Idee war gut“ von einer
mangelhaften praktischen Umsetzung. Allerdings offenbaren gegenwärtig die
Auftritte von Barcelona eine beinahe kategoriale Differenz zwischen ihrem und
dem anderswo gespielten Fußball, der doch der „Idee des Fußballs“ sehr nahe
kommt. Dieser gefühlte kategoriale Unterschied findet seinen Ausdruck in
Beobachtungen, dass dies nicht mehr Fußball sei – sondern Kunst. Womit wir
wieder bei der Ästhetik wären. Doch erscheint eine Deutung mittels
aristotelischer Ursachenlehre zielführender. Während Material- und Formursache
weitgehend selbsterklärend sind, so lässt sich die Wirkursache auf
verschiedenen Ebenen deuten. Das Fußballspiel bedarf auf grundlegendster Ebene der
miteinander ins Spiel kommenden Spieler, sodann auf materieller Ebene die
Bewegung der Spieler zueinander und die Bewegung des Balles. Gesellschaftlich
gehört hierzu auch die mediale Vermittlung. Die Zweckursache wiederum führt
zurück zur eingangs geschilderten Dichotomie der Ziele, von Spiel und Sieg und
der darin aufgehobenen spielkonstituierenden Spannung.
[1]Eine ursprüngliche Fassung dieses Artikels
wurde unter dem Titel „Deconstructing Football“ auf der Tagung „Derrida Today“
im Juli 2008 in Sydney vorgetragen. Ich möchte mich für wertvolle Kommentare
bei der Tagung bei Nick Peim (Birmingham) bedanken. Außerdem gilt mein Dank
Karin Hutflötz für Ihre kritische Durchsicht und manche Anregung.
[2] Arthur Schopenhauer, Parerga und
Paralipomena. Kleine Philosophische Schriften, Band 2, Berlin: Hahn, 1862,
256 (§121).
[3] Hornby, Fever Pitch, London: Penguin Books, 2000, 179.
[4]“Au football, tout est compliqué par la présence de l’équipe adverse.“
[5] Unterschiedliche
Regulierungsmechanismen können dazu dienen. So ist die Amerikanische Football
League (NFL) die mit Abstand ökonomisch erfolgreichste Liga was unter anderem
daran liegt, dass ein quasi sozialistisches Regiment die Spielersaläre begrenzt
und die Einnahme zu einem überwiegenden Teil sozialisiert werden, was zu
ausgeglichenen und damit attraktiven Spielen führt (Helmut Dietl und Egon
Franck, Millisekunden und Milliarden. 30 Analysen zur Ökonomie des Sports,
Zürich: NZZ Verlag, 2008, 64ff.).
[6] So musste in meiner Kindheit beim
Spiel auf ein Tor, der Ball um mindestens 45 Grad abgefälscht werden, um als
Tor zu gelten; Uneindeutigkeit ob eines erzielten Tores wurde häufig mit einem
Elfmeter geregelt. Drei Eckbälle wurden zu einem Elfmeter addiert.
Selbstverständlich war der Elfmeter mal 4 mal 8 Meter vom je nach Größe
verschiedenen Tor entfernt etc.
[7] Klaus Theweleit, Tor zur Welt. Fußball als
Realitätsmodell, Köln: Kiepenheuer & Witsch, 2004, 155.
[8] Peter J. Beck, “The Relevance of the ‘Irrelevant’: Football as a
Missing Dimension in the Study of British Relations with Germany, International
Affairs, Vol. 79 (2003) 2, 389-411.
[9] Christoph Wagner, “Wir sind wieder
wer! Fußball, nationale Identität und Entwicklung“, in Andreas Hütig and
Johannes Marx (Ed.), Abseits Denken, Kassel: Agon, 2004, 146-159.
[10] Dietl und Franck, Millisekunden.
[11]Interessant sind diesbezüglich die
Spielanalysen Theweleits, welcher die Entstehungsgeschichten von Toren an der
Weltmeisterschaft 2002 rekonstruiert und dabei minimale Fehler als deren
Ausgangspunkt ausmacht (Theweleit, Tor zur Welt, 206ff.).
[12] Das Originalzitat, welches häufig
im Englischen verkürzt wiedergegeben wird, macht zwei gewichtige
Einschränkungen, indem er auf die geringe Moral und die Bedeutung des Theaters
neben dem Fußball hinweist: „Vraiment, le peu de morale que je sais, je l’ai
appris sur les terrains de football et les scènes de théâtre que resteront mes
vraies universités“ (Albert Camus, Oeuvres complètes d’Albert Camus, Vol. 1,
Paris 1983, 256).
[13]Wolfgang Muno, Endspiel. Über Fußball, Krieg
und Gewalt, in Andreas Hütig and Johannes Marx (Ed.), Abseits Denken,
Kassel: Agon, 2004, 163f.
[14] Ibid, 169.
[15] „Football is not a matter of life
and death; it’s much more important than that.“ (Bill Shankly, quoted in Grant
Farred, Long Distance Love. A Passion for Football, Philadelphia: Temple
University Press 2008, 9).
[16]Verbunden mit dieser
hegemonialen Spielinterpretation, die häufig auf Gerechtigkeit und das
völkerverbindende Element fokussiert, ist eine Naturalisierungstendenz. Die
sozial konstruierten Gesetzmäßigkeiten des Spiels werden als unumstößliche
Naturgesetze präsentiert.
[17] Dietl und Franck, Millisekunden,
9ff.
[18] Ibid, 51.
[19] So beispielsweise im Film vom Ken
Loach Looking for Eric: „You can change your wife, change your politics,
change your religion but never, never can you change your favourite football
team!“
[20] Wolfgang Muno, Endspiel. Über
Fußball, Krieg und Gewalt, in Andreas Hütig and Johannes Marx (Ed.), Abseits
Denken, Kassel: Agon, 2004, 182-174.
[21] Scarlett Cornelissen, ‘It’s Africa’s Turn!’ The Narratives and
Legitimations Surrounding the Moroccan and South African Bids for the 2006 and
2010 FIFA Finals, third World Quaterly, Vopl. 25, No. 7 (2004),
1293-1309.
[22] Zitiert nach Peter Beck, The Relevance of the “Irrelevant”:
Football as a Missing Dimension in the Study of British Relations with Germany,
International Affairs, Vol. 79, No. 2, (2003), 389-411, hier: 400.
[23]Zitiert nach Beck, The Relevance of
the “Irrelevant“, 401.
[24]Eric
Hobsbawm, Nations and Nationalism since 1780: Programme, Myth, Reality, Cambridge:
CUP, 1990, 143.
[25]Theweleit,
Tor zur Welt, 18ff.
[26]Siehe
Theweleit, Tor zur Welt, 114ff.
[27] Lukas Kaelin, Adorno, Obama, and Empire: Reflections on the U.S.
Presidential Election and the Next President: Kritike, 2008, Vol. 2 (2),
31-45, insbesondere: 34f.
[28]Pascal
Claude, Knapp daneben, Zürich: WOZ Verlag, 2009, 82f.
[29]Mark
Perryman, Football Philosophy, London: Penguin, 1997. Darin die unweigerliche Anspielung
bei Bob Marley, dass Gras eine gute Grundlage des Fußballspiels sei.
[30] Wie dies Ahmer Nadeem Anwer auf wunderbare
Weise tut. Ahmer Nadeem
Anwer, Zizeou’s Cup of Woe: A Mythic Moment Re-read, Social Scientist, Vol.
34, No. 9/10, (Sep.-Okt. 2006), 94-103.
[31]
Ibid, 102.
[32]
So die waghalsige Analogie von Luke Dempsey in The New Republic.
[33]
Bernhard Williams, Moral Luck, Campbridge: CUP, 1982, insbesondere:
20-39.
[34] “Ethik und Ästhetik sind Eins.” (Ludwig Wittgenstein, Tractatus
Logico-Philosophicus, 6.41).
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