Erschienen in Ausgabe: No 59 (1/2011) | Letzte Änderung: 14.02.13 |
von Maximilian HeimOCist
I.
Einführung
Am Fest Mariä Namen, das für Wien, ja für das Abendland
eine unvergessene historische Bedeutung hat – denken wir an 1683 –, am 12.
September 2006 fand an der Universität Regensburg eine außergewöhnliche
Vorlesung über "Glaube, Vernunft und Universität" (1) statt.
Vortragender war kein Geringerer als Papst Benedikt, einst Professor an dieser
Universität. In seinem Resümee betonte der Papst, dass "Theologie
nicht nur als historische und humanwissenschaftliche Disziplin, sondern als
eigentliche Theologie, als Frage nach der Vernunft des Glaubens an die
Universität und in ihren Dialog der Wissenschaften"
(2) hineingehört, denn zur Universitas gehöre notwendig die Weite
der menschlichen Vernunft, die sich erst im Horizont der Frage nach der ewigen
Wahrheit erschließt.
Bevor wir auf diese spannende Vorlesung des Papstes näher
eingehen, stellen wir uns die grundsätzliche Frage: Was ist nach Ratzinger
eigentlich Theologie? Es ist nicht nur – wie die Religionswissenschaft –
ein neutrales methodisches Nachdenken über die Fragen der Religion und des
Glaubens. Das Besondere der Theologie finden wir darin, dass sie, wie er
sagt,"sich dem zuwendet, was wir nicht selbst erfunden haben und was
uns gerade dadurch Fundament des Lebens sein kann, dass es uns vorausgeht und
uns trägt, also größer ist als all unser eigenes Denken." (3).
Bei Papst Benedikt ist Theologie von Anfang an mit dem
kirchlichen Leben zu einer Einheit verschmolzen. Das war auch der Grund, warum
ich sein theologisches Denken im Titel meiner Dissertation als
"existentiell" (4) bezeichnet habe. Mit "existentiell" ist
hier nicht das bloß Subjektive gemeint. Es geht vielmehr um eine Theologie, die
nicht aus einem privaten Sein, sondern aus einer Existenz hervorgeht, die sich
selbst der Kirche überantwortet hat. Es geht ihm, wie er es selbst formuliert,
um eine "Theologie des ex-sistere", um jenen "Exodus
des Menschen von sich selber fort, durch den allein er zu sich selber finden
kann" (5). Die Theologie muss in der Kirche und durch die Kirche Gott
als die ihr vorgegebene Mitte, als ihr eigentliches Subjekt suchen. Das heißt
konkret aber auch, wie der Kardinal Ratzinger schon vor Jahren selbstkritisch
einwarf: "... eine Kirche, die allzu viel von sich selbst reden macht,
redet nicht von dem, wovon sie reden soll" (6).
Papst Benedikt zitiert gerne das chinesische Sprichwort:
"Wer auf sich schaut, strahlt nicht." Übertragen auf die
Kirche heißt das: Eine Kirche, die nur auf sich blickt und nur von sich redet,
hat – wie Kardinal Schönborn in einem Interview anlässlich des unmittelbar
bevorstehenden Papstbesuches in Österreich erklärte – keine Strahlkraft! Die
Aufgabe der Theologie besteht folglich darin, das Irdische und das Menschliche
auf die sie eigentlich tragende Wirklichkeit, nämlich auf Gott hin, transparent
zu halten. Diesen Vorrang Gottes zu verteidigen, bedingte jedoch auch eine
Entwicklung der Theologie Ratzingers von einem ursprünglich stärker
heilsgeschichtlich ausgerich-
teten hin zu einem mehr metaphysisch geprägten Denken. Das bedeutet: Im Mittel-
punkt seines Denkens und Forschens stehen im Laufe derAuseinandersetzung mit
unserer säkularen Kultur vor allem die letzten Gründe und Zusammenhänge des
Seins.
Es ist im Rahmen eines Vortrages nicht möglich, das weite
Spektrum des theologischen Forschens von Joseph Ratzinger / Papst Benedikt in
der ganzen Bandbreite seiner Farben nachzuzeichnen. Eines jedoch wird dabei
sichtbar: nämlich die Lichtquelle, aus der er lebt und forscht und auf die er
zugeht: Es ist der ewige Logos, das fleischgewordene Wort Gottes,
durch das alles ist und auf das alles hin geworden ist.
Wollten wir gleichsam seine Theologie durch das Prisma
unserer Analyse in sieben Farben brechen, so könnten wir folgende Bereiche
seiner Theologie unterscheiden,
die aber in ihrer Gesamtheit ein harmonisches Ganzes darstellen:
1.Glaube und Vernunft
2.Gottesfrage
3.Offenbarung
4.Ursprung und Wesen der Kirche
5.Liturgie
6.Ökumene
7.Politik
Wie in der Spektralanalyse, so ist es auch hier, dass ich
nicht jedes Thema im gleichen Umfang darstellen und deshalb auf manche komplexe
Bereiche nur paradigmatisch und streiflichtartig eingehen kann.
II.
"Spektralfarben" der Theologie Papst Benedikts
1.Glaube und Vernunft
Bei der Ansprache zum Angelusgebet am 28. Jänner dieses
Jahres, am Fest des hl. Thomas von Aquin, dem – wie der Heilige Vater ausführte
– mit "weitblickender Weisheit" "eine fruchtbare
Auseinandersetzung mit dem arabischen und jüdischen Denken seiner Zeit"
(7) gelang, sagte Papst Benedikt wörtlich:
"Wenn der christliche Glaube authentisch ist,
demütigt er die Freiheit und die Vernunft des Menschen nicht; warum sollten
also Glaube und Vernunft Angst voreinander haben, wenn sie sich am besten dann
zum Ausdruck bringen können, wenn sie einander begegnen und miteinander in
Dialog treten? Der Glaube setzt die Vernunft voraus und vervollkommnet sie, und
die vom Glauben erleuchtete Vernunft findet die Kraft, sich zur Erkenntnis
Gottes und der geistlichen Wirklichkeiten zu erheben. Die Vernunft des Menschen
verliert nichts, wenn sie sich den Inhalten
des Glaubens öffnet, vielmehr erfordern diese ihre freie und bewusste
Zustimmung." (8)
Damit blicken wir auf einen ersten Abschnitt des weiten
Spektrums der Theologie Ratzingers: Einerseits will sie die Vernünftigkeit des
christlichen Glaubens offenlegen und andererseits der Vernunft durch die
Begegnung mit dem Licht des göttlichen Logos ihre wahre Größe
aufzeigen, denn im Logos liegt auch der Sinn der ganzen Schöpfung
begründet. (9)
Schon in seiner Antrittsvorlesung am 24. Juni 1959 an der
Universität Bonn widmete sich Ratzinger dem Problem des Verhältnisses von fides
et ratio. (10) Es erscheint gewissermaßen wie ein Rahmen
seines universitären Wirkens, dass er für die oben bereits erwähnte
Regensburger Vorlesung am 12. September 2006 wiederum dasselbe Thema des
Verhältnisses von Glaube und Vernunft gewählt hat. Obwohl das Thema
dieser Vorlesung also nicht dem Islam gewidmet war, sondern in erster Linie dem
Problem des Verhältnisses von Glaube und Vernunft, verursachte der
Umstand, dass Papst Benedikt anfangs einen kritischen Satz des byzantinischen
Kaisers Manuel II. Palaeologos (1391-1425) über Mohammed zitierte, weltweite
Aufmerksamkeit.
Die einsetzende Kritik, die Papst Benedikt hinnehmen musste, verfehlte meist
seine eigentliche Aussageabsicht, nämlich den Defätismus, d. h. den Pessimismus
der postmodernen Vernunft, zu überwinden durch eine Weitung des Horizontes auf
das Wort Gottes hin, um "sun logw", mit dem fleischgewordenen Wort,
denken und handeln zu können.
Das Seminar für Allgemeine Rhetorik der Universität
Tübingen erkor diese Regensburger Vorlesung zur "Rede des Jahres
2006". In der Begründung heißt es:
"Im Zeitalter religiöser Fundamentalismen in
vielen Ausprägungen und neuer Glaubenskämpfe, aber auch eines
esoterisch-irrationalistischen Religionsverständnisses, … bedeutet die Rede des
Papstes eine höchst engagierte, argumentativ präzise und historisch gesättigte
Ortsbestimmung christlichen Glaubens aus griechischem Geist." (11)
Papst Benedikt will nicht hinter die Aufklärung zurück,
denn er anerkennt die Möglichkeiten und die Fortschritte an Menschlichkeit, ja
das "Große der modernen Geistesentwicklung" (12). Zugleich
aber übersieht er nicht die Gefahren ihres verengten Vernunftbegriffs: "Eine
Vernunft, die dem Göttlichen gegenüber taub ist und Religion in den Bereich
der Subkulturen abdrängt, ist unfähig zum Dialog der Kulturen." (13)
Durch die Entfremdung von Glaube, Religion und Vernunft wird nach Benedikt XVI.
die postmoderne Krise unserer Gesellschaft verursacht. Die Vernunft muss sich
deshalb wieder der Gottesfrage stellen, und der Glaube darf sich nicht der
Vernunft verschließen, um nicht ins Irrationale und oder in den
Fundamentalismus abzugleiten.
2.Die Gottesfrage
Wenden wir uns dem zweiten Teil des Spektrums seiner
Theologie, der Gottesfrage, zu. Ende Februar 2000 erinnerte Kardinal Ratzinger
rückblickend auf das Zweite Vatikanische Konzil an den verstorbenen Bischof
Michael Buchberger von Regensburg, den Begründer des zehnbändigen LThK’s in
erster Auflage. Dieser konnte aus Altersgründen selbst nicht am Zweiten
Vatikanischen Konzil teilnehmen. Er mahnte aber seine Kollegen im Bischofsamt:
"Liebe Brüder, auf dem Konzil müsst Ihr vor allem von Gott reden. Das
ist das Wichtigste." (14) Kardinal Ratzinger schilderte die damalige
Situation:
"Die Bischöfe waren betroffen. Sie konnten sich
dem Ernst dieses Wortes nicht entziehen. Freilich vermochten sie sich nicht zu
entschließen, einfach das Thema Gott vorzuschlagen, aber eine innere Unruhe ist
da mindestens bei Kardinal Frings geblieben, der sich immer neu fragte, wie wir
diesem Imperativ genügen könnten." (15)
War es nicht dieselbe heilige Unruhe, derentwegen Papst
Benedikt seine erste Enzyklika mit dem Namen Gottes: "Deus Caritas est"–"Gott
ist die Liebe" – betitelte, um alle Menschen guten Willens wieder auf
Gott hinzuweisen, der ja nicht in einem unendlichen Abstand zu den Menschen
geblieben, sondern ihnen persönlich nahe gekommen ist. Deshalb schreibt der
Heilige Vater am Beginn seiner Enzyklika:
"'Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe
bleibt, bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm'
(1 Joh 4,16). In diesen Worten aus dem Ersten Johannesbrief ist die Mitte
des christlichen Glaubens, das christliche Gottesbild und auch das daraus
folgende Bild des Menschen und seines Weges in einzigartiger Klarheit
ausgesprochen. …
… Am Anfang des Christseins steht nicht ein ethischer Entschluss oder eine
großeIdee, sondern die Begegnung mit einem Ereignis, mit einer Person,
die unserem Leben einen neuen Horizont und damit eine neue Richtung gibt."
(16)
Dies ist der gleiche Geist, aus dem heraus der verstorbene
Papst Johannes Paul II. in seinem Apostolischen Schreiben Novo millennio
ineunte zum Abschluss des großen Jubiläums 2000 bekannte:"Keine
Formel wird uns retten, sondern eine Person und die Gewissheit, die sie uns ins
Herz spricht: ‚Ich bin bei euch!‘." (17) Dieser persönliche Gott ist
kein Postulat, sondern Liebe, die sich im Menschgewordenen Sohn Gottes und im
Heiligen Geist den Menschen offenbart hat. Diesesstets Neue und Unverbrauchte
des biblischen Glaubens vor Augen erklärt Papst Benedikt in seiner Enzyklika:
"Das philosophisch und religionsgeschichtlich
Bemerkenswerte an dieser Sicht der Bibel besteht darin, dass wir einerseits
sozusagen ein streng metaphysisches Gottesbild vor uns haben: Gott ist der
Urquell allen Seins überhaupt; aber dieser schöpferische Ursprung aller Dinge –
der Logos, die Urvernunft – ist zugleich ein Liebender mit der ganzen
Leidenschaft wirklicher Liebe." (18)
In unserer Gegenwart ist dies eine Botschaft, die nicht
selten ausgedörrte Herzen vorfindet. Einerseits leben viele in den multikulturellen
modernen Gesellschaften gottvergessen. Andererseits gibt es Milieus in
Religionen, in denen "mit dem Namen Gottes bisweilen die Rache oder
gar die Pflicht zu Hass und Gewalt verbunden ist" (19).
Andere Menschen wiederum suchen sich eine Art "Patchwork"-Religion
zusammen. Umso entscheidender ist es zu erfahren, wer Gott wirklich ist. Er ist
nicht der gestirnte Himmel über uns, sondern er ist unvergleichlich mehr – wie
Kardinal Ratzinger im Gespräch mit Peter Seewald in der Abtei Montecassino
ausführte:
Gott "ist nicht einfach Natur, sondern ist das, was ihr vorangeht und
sie trägt. Er ist ein Wesen, das denken, reden, lieben und hören kann. Und
Gott, so sagt uns der Glaube, ist seinem ganzen Wesen nach Beziehung. Das
meinen wir, wenn wir ihn trinitarisch, dreifaltig nennen. Weil er in sich
Beziehung ist, kann er auch Wesen schaffen, die wieder Beziehung sind und die
sich auf ihn beziehen dürfen, weil er sie auf sich bezogen hat." (20)
"Deus Caritas est" – Hier sei eine
persönliche Anmerkung erlaubt. Kurz nach dem Erscheinen dieser Enzyklika
erlebten wir in Bochum-Stiepel ein für mich paradigmatisches Phänomen (21):
Junge engagierte Leute unserer Klosterpfarrei von Bochum-Stiepel widmeten Papst
Benedikt ein eigenes gleichnamiges Musical, namens "Benedictus"
(22), das auch in Österreich in Heiligenkreuz und im Neukloster in Wiener
Neustadt aufgeführt wurde. Die Mitte dieses Musicals ist ein mehrstimmiger
lateinischer Gesang mit dem Titel "Deus Caritas est".
Ist dies nicht zugleich eine Antwort auf das Wort Papst Benedikts beim
Weltjugendtag in Köln im Jahr 2005, als er bei der Vigilfeier auf dem
Marienfeld den Jugendlichen zurief:
"Nicht die Ideologien retten die Welt, sondern
allein die Hinwendung zum lebendigen Gott, der unser Schöpfer, der Garant
unserer Freiheit, der Garant des Guten und Wahren, … der das Maß des Gerechten
und zugleich die ewige Liebe ist. Und was könnte uns denn retten, wenn nicht
die Liebe?" (23)
In Jesus Christus hat sich diese Liebe offenbart,
eine Liebe in ihrer radikalsten Form. Im Kreuz enthüllt Gott seine Liebe – wie
es Papst Benedikt ausdrückt – in der unbegreiflichen Wende gegen sich selbst,
"in der er sich verschenkt, um den Menschen wieder aufzuheben und zu
retten" (24). In der durchbohrten Seite Jesu kann diese
Wahrheit, dass Gott die Liebe ist, betrachtet werden.
3.Offenbarung
Damit sind wir bei der dritten Lichtbrechung der Theologie
Papst Benedikts angelangt: bei der Offenbarung. Sie ist für Joseph Ratzinger
besonders durch seine Beschäftigung mit der Geschichtstheologie des heiligen
Bonaventura (25) zu einem Hauptthema seines theologischen Forschens geworden.
Wir denken hierbei an seine Kommentare zur Offenbarungskonstitution Dei
Verbum wie auch an die drei Bände der Quaestiones Disputatae, die
er zu diesem Thema herausgegeben hat.
Offenbarung ist für ihn eine größere Wirklichkeit als das geschriebene
Wort der Bibel und kann deshalb nicht einfach mit Heiliger Schrift
gleichgesetzt werden, denn das Wort Gottes ist nicht toter Buchstabe, sondern
eingesenkt ins Herz des Einzelnen wie der Kirche. Deshalb bekräftigt Ratzinger,
dass Offenbarung zwar "ein für alle Mal" in Jesus Christus ihren
Höhepunkt gefunden hat. Zugleich jedoch hat sie "ihr ständiges Heute,
sofern das einmal Vollzogene im Glauben der Kirche immerfort lebendig und
wirksam bleibt und christlicher Glaube sich nie bloß auf Vergangenes, sondern
ebenso auf Gegenwärtiges und Kommendes bezieht" (26). Dieser "Mehrwert
des Wortes" (27) hat seinen letzten Grund in der Verwurzelung der
Beziehung zwischen Gott und seinem Volk. Deshalb ist darauf zu achten, dass die
einzelnen Texte "im Ganzen der einen Schrift zu verstehen"
sind, wodurch sie wiederum ein neues Licht empfangen. Darum müssen - wie Papst
Benedikt mit Dei Verbum (28) fordert - immer die lebendige Überlieferung
der ganzen Kirche und die "inneren Entsprechungen im Glauben"
(29) (analogia fidei) bei der Auslegung berücksichtigt werden.
Im Vorwort zu seinem Buch "Jesus von Nazareth",
das zu einem wahren Bestseller weltweit geworden ist, schreibt Papst Benedikt:
"Gewiss, die christologische Hermeneutik, die in Jesus Christus den
Schlüssel des Ganzen sieht und von ihm her die Bibel als Einheit verstehen
lernt, setzt einen Glaubensentscheid voraus und kann nicht aus purer
historischer Methode hervorkommen." (30) Damit will der Heilige Vater
nicht die historisch-kritische Methode verwerfen, deren hermeneutische
Prinzipien vor allem durch den Humanismus und die Aufklärung bestimmt sind.
Aber es gilt, ihre Grenze zu erkennen und zugleich die Vernünftigkeit des Glaubensentscheides
aufzuzeigen. Für unseren Familiar Prof. Klaus Berger stellt das Jesus-Buch des
Papstes eine "Revolution" (31) dar, die viele seiner
Kollegen nicht begriffen haben. Denn die historisch-kritische Methode wird
durch Benedikt XVI. eingebettet in ein umfassenderes Verstehen, nämlich in den
Glauben der Kirche. Dieser ist als regula fidei (Glaubensregel)
zugleich im Sinne der alten Kirche eine regula veritatis (Wahrheitszeugnis),
ein Fundament, das garantiert, dass wir uns auf das Zeugnis der Apostel bis
heute berufen dürfen. In dieser Hermeneutik des Glaubens stehend, wollte Papst
Benedikt mit seinem Buch den "Jesus der Evangelien als den wirklichen
Jesus, als den ‚historischen Jesus’ im eigentlichen Sinne"
(32) darstellen, denn – wie er sagt: "Ich bin überzeugt und hoffe, …
dass diese Gestalt viel logischer und auch historisch betrachtet viel
verständlicher ist als die Rekonstruktionen, mit denen wir in den letzten
Jahrzehnten konfrontiert wurden." (33) So wird die Gestalt Jesu und
mit ihm die gesamte Schrift nicht nur in einer konstruierten Vergangenheit
gesucht und archiviert, sondern es ist ein stetes Anliegen Joseph Ratzingers
ganz im Sinne von Bonaventura die Person des Gottmenschen Jesus Christus und
mit ihm die Offenbarung als etwas Lebendiges zu verstehen, entsprechend dem
Wort des Herrn: "Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater
in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles
erinnern, was ich euch gesagt habe." (34) Dieser Verheißung gemäß
offenbart der Heilige Geist der Kirche immer tiefere Dimensionen des Wortes
Gottes. Das aber bedeutet zugleich auch anzuerkennen, dass "der ganze
Sinn der Schrift noch nicht offenbar ist" (35). Nach Bonaventura ist
– wie Ratzinger nachweist – zwar das aufgezeichnete Offenbarungswort der
Schrift endgültig, jedoch werden durch die Rezeption der Kirche jeweils neue
Tiefen freigesetzt (36). Denn der Heilige Geist ist zu jeder Zeit am Werk und
zeigt der Kirche, wie sie dieses Wort immer wieder neu verkünden kann.
Damit leuchtet bereits unsere vierte Lichtbrechung auf, das
Thema, das der gebürtige Steirer und Ratzinger-Schüler Prof. Siegfried
Wiedenhofer in einem Podcast-Interview anlässlich des jetzigen Papstbesuches
als das Hauptthema seines Lehrers bezeichnet.
4.Ursprung und Wesen der Kirche
Drei Grundüberlegungen sollen uns hier leiten:
A) Die Kirche als Leib Christi
B) Die Kirche, gegründet auf das Fundament der Apostel
C) Die Kirche als Volk Gottes
A) Die Kirche als Leib Christi
"Wir sind Kirche!" Dieses Schlagwort kann richtig
interpretiert werden, wenn wir die Kirche nicht nur als Organisation oder
Plattform "eindimensional" wahrnehmen, sondern wie es Ratzinger
formulierte: als "Organismus des Heiligen Geistes", als
etwas Lebendiges, das uns alle von innen her umgreift" (37). Dieser
Organismus des Leibes Christi wächst von innen: durch die Gemeinschaft mit
Christus in seinem Wort, im Gebet, in den Sakramenten, in den Grundhaltungen
von Glaube, Hoffnung und Liebe. "Wir sind Kirche!" Dieses
"Wir" der Kirche kann recht verstanden nicht eine Gruppe sein, die
sich isoliert, sondern wir alle gehören zum größeren Wir aller Glieder Christi,
der lebenden und derjenigen, die uns schon vorausgegangen sind. In dieser
Gemeinschaft muss das Gesetz Christi seine Gültigkeit behalten: "Einer
trage des anderen Last." (Gal 6,2) Daraus resümiert Joseph Ratzinger:
"Christus hat sich einen Leib gebaut, und in ihn
muss ich mich einfügen als demütiges Glied … Christus gibt es nur in seinem
Leib, nie bloß ideell. Das heißt: mit den anderen, mit der beständigen, die
Zeiten durchschreitenden Gemeinschaft, die dieser sein Leib ist. Die Kirche ist
nicht Idee, sondern Leib, und das Ärgernis der Fleischwerdung, an dem so viele
Zeitgenossen Jesu zerbrachen, geht weiter in den Ärgerlichkeiten der Kirche, aber
auch hier gilt: Selig, wer sich an mir nicht ärgert." (38)
Der Gedanke der Kirche als "Leib Christi" ist
schon seit Paulus wie später für die Kirchenväter untrennbar mit der
Eucharistie verbunden, in der der Herr leibhaftig da ist und uns seinen Leib
zur Speise reicht. Hier denken wir an das bekannte Wort des hl. Augustinus:
"Empfange, was Du bist: Leib Christi."Die sakramentale
Verbundenheit vor allem in der Eucharistie ist nicht eine organisatorische
Äußerlichkeit, sondern ein Wesenszug der Kirche: Nur in der Einheit ist
der E i n e. Hierbei aber ist – wie Benedikt XVI.
betont – das Empfangen wesentlich:
"Niemand kann sich selber taufen, niemand kann
sich selbst die Priesterweihe zusprechen, niemand sich selbst von Sünden
absolvieren … Deswegen ist es nicht bloß ein Verstoß gegen äußere
kirchenrechtliche Anordnungen, wenn man sich die Eucharistie selber herumreicht
und selber nimmt, sondern eine Verletzung der innersten Struktur des
Sakraments." (39)
B) Die Kirche, gegründet auf das Fundament der Apostel
Was bedeutet das? Die Berufung der Zwölf war ein Zeichen, das jeder Israelit
damals verstehen konnte. Sie erinnert an die zwölf Söhne Jakobs, aus denen das
Zwölf-Stämme-Volk hervorgehen konnte. Zwölf ist also die Symbolzahl des
Gottesvolkes. Wenn Jesus zwölf Jünger ruft, dann heißt das: Jesus ist selbst
der neue Stammvater dieses eschatologischen Gottesvolkes, das Israel am Ende
der Tage erwartet. Markant hat das der Evangelist Markus formuliert in seinem
lapidaren Satz: "Er machte Zwölf" (Mk 3,14).
Papst Benedikt weist zudem darauf hin, dass Zwölf als
kosmische Zahl zu verstehen ist. Es ist "die Zahl der Sternbilder, die
das Jahr - die Zeit des Menschen – gliedern. So wurde die Einheit von
Geschichte und Kosmos unterstrichen, der kosmische Charakter der
Heilsgeschichte: Die Zwölf sollen die neuen Sternbilder der endgültigen
Geschichte des Alls sein." (40) Mich erinnert dieser Gedanke auch an
das Deckengewölbe der Klosterkirche in Bochum-Stiepel: Rund um den
Schluss-Stein "Christus" sind die Namen der zwölf Apostel gereiht –
ein Hinweis auf die eschatologische Vollendung am Ende der Tage.
Die Apostel sind, was sie sind, nur im Miteinander der
Zwölfergemeinschaft. Deshalb wird diese Gemeinschaft nach dem Ausscheiden des
Judas noch einmal ergänzt und aufgefüllt. Dieses Miteinander und diese
Verbundenheit untereinander ist von Anfang an Grund für die Einheit des
Gottesvolkes. Was bedeutet das alles für die Praxis? Abspaltungen widersprechen
der communio, die auch für die Nachfolger der Apostel, für die Bischöfe
(und Priester) gilt. Der Bischof (der Priester) ist nie Bischof
(Priester) allein, sondern einzig in der Gemeinschaft derer, die es vor ihm
waren, die es mit ihm sind und die es nach ihm sein werden (vgl. Weiheritus!).
Hierbei bleibt der Bischof jeweils Garant der Einheit in seiner Diözese und
muss sie in der größeren Einheit mit der Gesamtkirche bewahren. Der Bischof
steht wiederum in Einheit mit dem weltweiten Kollegium der Bischöfe. Garant der
Einheit der Gesamtkirche ist und bleibt der Nachfolger des Petrus, der Bischof
von Rom, der Papst.
C) Kirche als Volk Gottes
Der Begriff "Volk Gottes" (41) wurde zu einem Leitwort, das vor allem
Eingang in das Kirchenbild des Zweiten Vatikanischen Konzils fand. Wenn sich
die Kirche als auf der Pilgerschaft befindlich definiert, so bedeutet das: Sie
ist noch nicht am Ziel. Sie hat ihre eigentliche Hoffnung noch vor sich. Mit
diesem Bild konnte man den Wegcharakter der Kirche und jedes einzelnen Christen
ausdrücken. Man konnte auch die innere Einheit des Gottesvolkes selbst
aussagen, in dem es - wie in jedem Volk - verschiedene Ämter und Dienste gibt,
jedoch quer über alle Unterscheidungen hinweg, bleibt jeder nur Pilger. So
können alle ihr eigenes Auf-dem-Weg-sein, ihre eigene Vorläufigkeit und
Gebrochenheit und ihre Erneuerungsbedürftigkeit erkennen.
War nun der Begriff "Volk Gottes" ein biblischer
Begriff für die Kirche? Ratzinger, der schon seit seiner Dissertation über
Augustinus sich intensiv mit dem Begriff "Volk Gottes"
auseinandersetzte, machte die erstaunliche Entdeckung, dass auch im Neuen
Testament das Wort Volk Gottes zwar oft vorkommt, aber nur an ganz wenigen
Stellen die Kirche bezeichnet. Die Kirche wird mit dem griechischen Wort ekklhsia
bezeichnet (d. i. die Herausgerufene). Dies wird abgeleitet vom
Hebräischen qāhāl (d. i. die Volksversammlung) (42). Der Begriff
"Volk Gottes" verweist in der Regel auf das Volk Israel. Dabei
ist jedoch zu beachten, dass nach Ratzinger der biblische Gottesvolkbegriff für
Israel auch im AT nicht einfach als Abstammungsmerkmal aufgefasst wird,
sondern: insofern Israel zum Herrn hingewandt ist, wird es Sein Volk. Er macht
es zu dem, was es aus sich selbst nicht ist. (43) Übertragen wir das auf die
Kirche: Die Christen können nur das neue Gottesvolk bilden, wenn sie Christus
als ihre Mitte erkennen. Wir sind Gottes Volk nicht anders als vom gekreuzigten
und auferstandenen Christus her. Durch ihn wird die Kirche zum Zeichen und
Werkzeug für seine Gegenwart unter den Menschen, das heißt zum Sakrament des
Heils für alle Menschen. Ratzinger zieht den Schluss: "Man bleibt dem
Konzil nur dann treu, wenn man die beiden Herzworte seiner Ekkesiologie,
Sakrament und Volk Gottes, immer zusammen liest und zusammen denkt."
(44)
Die Ekklesiologie von Lumen gentium schließt mit
dem Kapitel über die Gottesmutter. Papst Benedikt sieht darin einen Fingerzeig:
"Denn so wird zuletzt noch einmal das sichtbar,
wovon wir ausgegangen sind: Kirche ist nicht Apparat, ist nicht bloß
Institution, auch nicht eine der üblichen soziologischen Größen - sie ist
Person. Sie ist eine Frau. Sie ist Mutter. Sie ist lebendig. Das marianische
Verständnis von Kirche ist der entschiedenste Gegensatz zu einem bloß
organisatorischen oder bürokratischen Kirchenbegriff." (45)
5.Liturgie
Damit sind wir bei der fünften und sicherlich intensivsten
Farbe des Spektrums der Theologie Papst Benedikts, bei der Liturgie, weil in
ihr das Ewige im Zeitlichen durchscheint. Die Kirche lebt von der Eucharistie.
Das ist der Kern ihres Mysteriums.
"Die Kirche als göttliche Institution mit menschlichen Zügen steht
nicht primär unter dem Gesetz der menschlichen Machbarkeit, sondern sie
definiert sich vor allen Dingen sakramental, d. h. sie wächst durch das in die
Geschichte hineingesprochene Wort Gottes wie durch die Wirksamkeit der
Liturgie, die gemeinsam eine Transparenz auf die Heilstat Jesu Christi hin
haben und so das Ewige im Zeitlichen durchscheinen machen, ja, es als die
eigentlich tragende Realität anwesend werden lassen". (46)
Für Papst Benedikt ist die Liturgie der "Kult des
offenen Himmels" (47). Aus ihrem Geöffnetsein für Gott begründet sich ihre
Universalität, die sich in der Hingabe des gekreuzigten und auferstandenen
Christus verdichtet. Er ist der neue universale Tempel, "dessen im
Kreuz ausgestreckte Arme auf die Welt hin ausgespannt sind, um alle in die
Umarmung der ewigen Liebe hineinzuziehen" (48). Hier sind wir
tatsächlich zum Herzen der Theologie Ratzingers vorgedrungen, zum
eucharistischen Ansatz seiner Ekklesiologie. Das Volk Gottes ist als Leib
Christi zu verstehen, das vom Leib Christi lebt und in der Eucharistie selbst
sein Leib wird.Und dies bedeutet näherhin für Papst Benedikt, dass die Kirche
"immer neu aus dem geöffneten Herzen des Herrn geboren"
(49)wird.
Die Eucharistie ist das Herz des christlichen Lebens. Was
Papst Johannes Paul II. in seiner letzten Enzyklika Ecclesia de Eucharistia
allen Gläubigen vorstellt, das hat Joseph Ratzinger 1977 ganz ähnlich
formuliert
"Kirche ist Communio; sie ist das Kommunizieren
Gottes mit den Menschen in Christus und so der Menschen untereinander und damit
Sakrament, Zeichen und Werkzeug des Heils. Kirche ist Eucharistie-Feiern,
Eucharistie ist Kirche; beides steht nicht nebeneinander, sondern ist dasselbe;
von da strahlt alles andere aus. Die Eucharistie ist sacramentum Christi, und
weil die Kirche Eucharistia ist, darum ist sie Sacramentum, dem sich alle
Sakramente zuordnen." (50)
Für Papst Benedikt ist die Eucharistie die ständige Mitte
und das Zentrum seines Lebens wie auch des Petrusamtes (51). Dass er im
"Jahr der Eucharistie" seinen universalen Dienst als Stellvertreter
Christi antrat, erkannte er als eine Fügung der Vorsehung Gottes. So war es
auch nicht verwunderlich, dass er nach seiner ersten Enzyklika Deus Caritas
est sein nachsynodales Schreiben in Anlehnung an die Enzyklika Sacramentum
Caritatis ("Sakrament der Liebe Gottes" nach Thomas von Aquin)
betitelte.
In der jetzigen Aufregung um sein Motu Proprio Summorum
Pontificum über den Gebrauch der Römischen Liturgie vor der Reform von
1970 (die so genannte "tridentinische Messe") ist ein Wort des
damaligen Erzbischofs von München und Freising Kardinal Ratzingers aus dem Jahr
1981 sehr erhellend:
"Um nicht missverstanden zu werden, möchte ich
sagen, dass ich inhaltlich (von einzelnen Kritiken abgesehen) sehr dankbar bin
für das neue Missale, für die Ausweitung des Schatzes der Orationen, der
Präfationen, für die neuen Kanongebete, für die Vermehrung der Messformulare an
Werktagen usw., ganz zu schweigen von der Möglichkeit der Muttersprache. Aber
ich halte es für ein Unglück, dass man dabei die Vorstellung eines neuen Buches
geweckt hat, anstatt das Ganze in der Einheit der Liturgiegeschichte zu
präsentieren. Ich glaube daher, dass eine neue Auflage deutlich wird zeigen und
sagen müssen, dass das sogenannte Missale Pauls VI. nichts anderes als eine
erneuerte Fassung desselben Missale ist, an dem schon Pius X., Urban VIII.,
Pius V. und deren Vorgänger bis zurück in die Zeit der werdenden Kirche gewirkt
haben. Das Bewusstsein der ununterbrochenen inneren Einheit der Geschichte des
Glaubens, die sich in der stets gegenwärtigen Einheit des aus dieser Geschichte
kommenden Betens darstellt, ist für die Kirche wesentlich."(52)
6.Ökumene
Kommen wir zum vorletzten Farbausschnitt des Spektrums der
Theologie Ratzingers, zur Ökumene. Schon in seiner ersten Botschaft am Tag nach
seiner Wahl bezeichnete es Papst Benedikt als seine vorrangige Aufgabe und
Pflicht,
"mit allen Kräften an der Wiederherstellung der
vollen und sichtbaren Einheit aller Jünger Christi zu arbeiten. ... Der jetzige
Nachfolger Petri … ist bereit, alles in seiner Macht Stehende zu tun, um das
grundlegende Anliegen der Ökumene zu fördern. Auf den Spuren seiner Vorgänger
ist er fest entschlossen, jede Initiative zu pflegen, die angemessen erscheinen
mag, um Kontakte und das Einvernehmen mit den Vertretern der verschiedenen
Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften zu fördern." (53)
An der Unterscheidung zwischen Kirchen und kirchlichen
Gemeinschaften, ein Begriffspaar, das wörtlich in Lumen gentium 8 zu
finden ist, entspann sich auch jüngst ein heftiger Disput, als die Kongregation
für die Glaubenslehre am 10. Juli 2007 ihr Dokument: "Antworten auf
Fragen zu einigen Aspekten bezüglich der Lehre über die Kirche"
veröffentlichte. Ähnlich wie die Erklärung der Glaubenskongregation Dominus
Iesus, die im Herbst des Jahres 2000 eine weltweite Kontroverse ausgelöst
hatte (54), steht im Mittelpunkt des Streites auch jetzt der katholische
Kirchenbegriff, wie ihn das Zweite Vatikanische Konzil in der subsistit-Formel
(d. i. "verwirklicht in") dargelegt hatte:
"Diese Kirche, in dieser Welt als Gesellschaft
verfasst und geordnet, ist verwirklicht in der katholischen Kirche, die vom
Nachfolger Petri und von den Bischöfen in Gemeinschaft mit ihm geleitet wird.
Das schließt nicht aus, dass außerhalb ihres Gefüges vielfältige Elemente der
Heiligung und der Wahrheit zu finden sind, die als der Kirche Christi eigene
Gaben auf die katholische Einheit hindrängen." (55)
Anstoß erregte insbesondere die Antwort auf die Frage,
warum das Konzil den Gemeinschaften, die aus der Reformation des 16.
Jahrhunderts hervorgegangen sind, den Titel "Kirche" im eigentlichen
Sinn nicht zuschreibt:
Weil diese kirchlichen Gemeinschaften nämlich das Weihesakrament und so die
ursprüngliche und vollständige Wirklichkeit der Eucharistie nicht bewahrt
haben. (56)
In einem Interview erklärte Kardinal Ratzinger im
Jahr 2000, die subsistit-Formel besage, dass das "Sein der Kirche
als solches" viel weiter reiche "als die römisch-katholische
Kirche, aber in ihr hat sie in einzigartiger Weise den Charakter eines eigenen
Subjekts." (57) Dort spricht er auch über die so genannte "versöhnte
Verschiedenheit" (58). Sie dürfe jedoch nicht bedeuten, dass die
Inhalte gleichgültig(59) werden und dadurch die Wahrheitsfrage ausgeschaltet
wird,
"so dass wir uns alle als eins betrachten würden, auch wenn wir
gegensätzlich glauben und lehren. Richtig angewandt ist der Begriff meiner
Auffassung nach dann, wenn er besagt, dass wir uns trotz aller Gegensätze, die
uns nicht gestatten, alles einfach gleichermaßen als Fragmente einer nicht real
existierenden einen Kirche Jesu Christi hinzustellen, im Frieden Christi als
miteinander Versöhnte begegnen." (60)
Die Einheit kann aber nur durch eine innere Umkehr
beschleunigt werden, die die Gewissen aufrütteln und so einen wahren
ökumenischen Fortschritt bewirken kann.
Die Sehnsucht nach der Einheit der Christen ist vor allem spürbar zwischen den
Konfessionen, die der gleiche Glaube und die gleichen Sakramente verbinden. Wir
denken hier nicht zuletzt an die Bilder des Zusammentreffens des Papstes mit
dem Patriarchen von Konstantinopel Bartholomaios, dem Ehrenoberhaupt der
Orthodoxen Kirche zum Andreasfest im vergangenen Jahr. Oft sind Gesten
wichtiger als Worte.
Joseph Ratzinger hat selbst gerade den Dialog mit den orthodoxen
Kirchen durch seine im Jahr 1976 geäußerte These, die als Ratzinger-Formel in
die Geschichte des Ökumenismus eingegangen ist, vorangebracht: "Rom
muss vom Osten nicht mehr an Primatslehre fordern, als auch im ersten
Jahrtausend formuliert und gelebt wurde."(61) Letztlich ist die
Einheit der Kirche nach Papst Benedikt ein "Datum", d. h. etwas
Gegebenes, das nicht durch ökumenische Anschlussmodelle herbeigeführt oder
"durch irgendeinen politischen Coup hergestellt" (62) werden
kann, denn weder ein Papst noch ein Weltkirchenrat können hier eigenmächtig
handeln. Die ökumenische Aufgabe besteht vielmehr darin,
"demütig den Glauben zu verwesentlichen, also zu
erkennen, was das wirklich Wesentliche an ihm ist – das, was nicht wir gemacht
haben, sondern vom Herrn empfangen haben –, und uns in dieser Zuwendung zum
Herrn und zur Mitte in dieser Verwesentlichung öffnen, damit er weiterführen
kann, er alleine" (63).
7.Politik
Kommen wir zum letzten Bereich des breiten Spektrums des
theologischen Forschens von Papst Benedikt: zur christlichen
Gesellschaftslehre. Gleich in seiner ersten Botschaft als Pontifex maximus
erhebt Benedikt XVI. den Öffentlichkeitsanspruch des Evangeliums. Das Licht
Christi vor allen Menschen leuchten zu lassen, "nicht das eigene
Licht, sondern das Licht Christi" (64), ist für Papst Benedikt eine
innere Grundhaltung und zugleich die Grundlage des Dialoges mit allen Menschen
guten Willens, mit Vertretern anderer Konfessionen, Religionen und Kulturen
sowie den Verantwortlichen in Staat und Gesellschaft, um dem Frieden und der
Einheit der ganzen Menschheitsfamilie zu dienen. In der heutigen Krise der
Kulturen, ausgelöst durch die Relativierung göttlicher Gebote, muss die
Wahrheit der unantastbaren Würde des Menschen verteidigt werden. Deshalb dürfen
auch heute Wahrheit und Liebe, die aus Gott sind, nicht relativiert oder
einfach in die Privatsphäre des Einzelnen abgedrängt werden. Im Epochenjahr
1989 mahnte Kardinal Ratzinger:
"Eine Gesellschaft, die das Eigentliche des
Menschen zum bloß Privaten macht und sich selbst in einer totalen Profanität
definiert (die im Übrigen unausweichlich zur Pseudo-Religion und zu einer
neuen, versklavenden Totalität wird) - eine solche Gesellschaft wird ihrem
Wesen nach traurig, ein Ort der Verzweiflung: Sie beruht ja auf einer Reduktion
der Würde des Menschen. Eine Gesellschaft, deren öffentliche Ordnung konsequent
vom Agnostizismus bestimmt wird, ist nicht eine frei gewordene Gesellschaft,
sondern eine verzweifelte Gesellschaft, gezeichnet von der Traurigkeit des
Menschen, der auf der Flucht vor Gott und im Widerspruch zu sich selber ist."
(65)
Darum muss die Kirche den Mut haben, den "öffentlichen
Rang ihres Menschenbildes"(66) deutlich zu machen. Nach Papst
Benedikt darf also Gott nicht aus dem öffentlichen Bewusstsein ausgeschlossen
werden. Wenn Europa in der Diskussion um die Präambel seines
Verfassungsvertrages seine eigenen jüdisch-christlichen Wurzeln leugnet, dann
fühlen sich nicht nur Christen und Juden, sondern auch die Muslime bedroht vom
"Zynismus einer säkularisierten Kultur, welche ihre eigenen Grundlagen
leugnet"(67). Wird der menschlichen Vernunft der Horizont der ewigen
Wahrheit und Liebe genommen, dann wird sie verstümmelt, und ein Baum ohne
Wurzeln verdorrt.
Kehren wir an dieser Stelle wieder zum Ausgangspunkt meines
Vortrags zurück:
Der eigentliche Kern der Regensburger Vorlesung war ja nicht die Kritik an
Mohammed, vielmehr der Einspruch gegen eine säkulare Gesellschaft, die die
Grundwerte des Religiösen ignoriert und sich so selbst zum letzten Maßstab
macht.
III. Schluss
So sind wir wieder am Anfang dieses weiten Spektrums des
theologischen Fragens von Papst Benedikt angelangt. Die sieben Bereiche 1.
Glaube und Vernunft,
2. Gottesfrage, 3. Offenbarung, 4. Ursprung und Wesen der Kirche, 5. Liturgie,
6. Ökumene und 7. Politik konnten hier nur streiflichtartig behandelt werden.
In allen Bereichen dieses Spektrums bricht sich – wie in einem Regenbogen – das
Licht, für das Papst Benedikt sein ganzes Leben einsetzt, für Christus, der
"der Weg, die Wahrheit und das Leben" (Joh 14,6) ist.
Am Ende seines Buches über Benedikt XVI., seinem ehemaligen
Schüler, schreibt der heute 92-jährige Professor Alfred Läpple: "Geschehen
auch heute noch Zeichen und Wunder?" Er bezieht sich auf ein
vielleicht schon vergessenes Phänomen, das selbst damals die größte
Boulevardzeitung in Deutschland berichtete, ein Phänomen, das durch die
Fernsehübertragung weltweit wahrgenommen werden konnte: Als Papst Benedikt am
28. Mai 2006 das Gelände des Konzentrationslagers von Auschwitz-Birkenau
betrat, um diese Stätte des Grauens zu besuchen, mit Überlebenden zu sprechen
und für die Opfer zu beten, erschien plötzlich am Himmel ein kräftiger
Regenbogen. Der polnische Fernsehreporter erinnerte spontan an das Bibelwort:
"Steht der Bogen in den Wolken, so werde ich auf ihn sehen und des
Bundes gedenken zwischen Gott und allen lebenden Wesen." (Gen 9,16)
Leuchtet im Bund Gottes nicht die Wahrheit auf, wie Joseph Kardinal Ratzinger
es einmal formulierte, wer und was wir sind und wer Gott ist: Für ihn, Gott,
der selbst ganz "Beziehung" ist, ist der Bund mit den Menschen nicht
etwas Äußerliches, sondern "das Offenbarwerden seiner selbst, ‚das
Leuchten seines Angesichts’"(68).
Fußnoten:
(1) Papst Benedikt XVI., Glaube, Vernunft und Universität.
Erinnerung und Reflexionen, in: Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz
(Hg.), Verlautbarungen des Apostolischen Stuhles Nr. 174, Apostolische Reise
Seiner Heiligkeit Papst Benedikt XVI. nach München, Altötting und Regensburg,
9. bis 14. September 2006, 72-84.
(2) Ebd. 83. – N.b. Beim Vortrag meines Referates habe ich die
"Ratzinger-Zitate" von Frater Samuel Bernhard Rindt O.Cist. lesen
lassen, um an den entscheidenden Stellen die "Stimme des Papstes"
vernehmbar zu machen. Um der Authentizität willen habe ich bei der schriftlichen
Fassung meines Vortrages den Stil der Rede weitgehend beibehalten.
(3) J. Ratzinger, Was ist das eigentlich – Theologie?, in: Ders.
,Weggemeinschaft des Glaubens. Kirche als Communio. Festgabe zum 75.
Geburtstag, hrsg. vom Schülerkreis, Augsburg 2002, 26-33, hier: 28.
(4) Der Titel meiner Dissertation lautet: "Joseph Ratzinger
– Kirchliche Existenz und existentielle Theologie. Ekklesiologische Grundlinien
unter dem Anspruch von Lumen gentium"; vgl. dazu den Titel der
englischen Übersetzung meiner Arbeit: "Joseph Ratzinger: Life in the
Church and Living Theology: Fundamentals of Ecclesiology", erschienen 2007
in "Ignatius press", San Francisco, Kalifornien.
(5) J. Ratzinger, Theologische Prinzipienlehre, Bausteine zur
Fundamentaltheologie, München 1982, 199.
(6) Ders., Demokratisierung der Kirche, in: Ders., H. Maier,
Demokratie in der Kirche, Möglichkeiten und Grenzen, Limburg, Kevelaer 2000,
21.
(7) Benedikt XVI., Gott und Vernunft, Aufruf zum Dialog der
Kulturen, Augsburg 2007, 9.
(8) Ebd.
(9) Vgl. Theologische Prinzipienlehre, a.a.O., 354.
(10) Vgl. J. Ratzinger, Der Gott des Glaubens und der Gott der
Philosophen. Ein Beitrag zur Theologia Naturalis, in: Ders., Vom
Wiederauffinden der Mitte. Grundorientierungen, Freiburg i.Br. 1997, 40-59.
(11) G. Ueding, J. Knape, B. Kostzke, O. Kramer, P. Weit, Rede
des Jahres 2006, in:
www.uni-tuebingen.de/uni/nas/
rede/ rede06.htm (26.08.2007).
(12) Glaube, Vernunft und Universität, a.a.O., 82.
(13) Ebd. 83.
(14) Siehe: J. Ratzinger, Über die Ekklesiologie der
Konstitution "Lumen gentium", in: Die Tagespost, 53
(11.3.2000) 1-8, hier 1.
(15) Ebd.
(16) Benedikt XVI., Deus Caritas est, in: Sekretariat
der Deutschen Bischofskonferenz, Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls Nr.
171, Bonn 2006, 5.
(17) Johannes Paul II., Novo millennio ineunte.,
a.a.O., 27. "Neu Anfangen bei Christus!" Diese Überschrift des dritten
Teils dieses apostolischen Schreibens von Johannes Paul II. könnte ebenso von
Papst Benedikt stammen, denken wir z.B. nur an den Titel seines Buches "Auf
Christus schauen. Einüben in Glaube, Hoffnung und Liebe." Dieses Buch
veröffentlichte Kardinal Ratzinger im Epochenjahr 1989 noch vor der großen
Wende. Es ist eine Einladung an alle, die – wie es im Klappentext heißt – eine
"Neubesinnung ihrer christlichen Lebenspraxis wagen wollen".
(18) Deus
Caritas est, a.a.O., 18.
(19) Ebd. 7.
(20) J. Ratzinger, Gott und die Welt. Glauben und Leben in
unserer Zeit. Ein Gespräch mit Peter Seewald, München 2000, 84.
(21) Dass viele Jugendliche ein ganz positives Verhältnis zum
Nachfolger Petri gewonnen haben, zeigte sich nicht zuletzt beim letzten
Weltjugendtag in Köln. Die Weltjugendtage demonstrieren augenfällig, welches
Ansehen die beiden Päpste Johannes Paul II. und Benedikt XVI. weltweit gerade
bei jungen Menschen genießen. Vgl. dazu: H. J. Pottmeyer, Das pastorale
Vermächtnis Papst Johannes Paul II., in: M. Heim (Hg.), Auditorium Kloster
Stiepel, Bd. 11, Bochum-Stiepel 2006, 37-46, bes. 37f.
(22) Siehe auch die Homepage: www.benedictus-musical.eu
(23) Papst Benedikt XVI., Vigil: Die Botschaft des Heiligen
Vaters an uns, in: XX. Weltjugendtag. Das offizielle Magazin des Weltjugendtages
(11. - 21. August 2005), Köln 2005, 147.
(24) Deus
Caritas est, a.a.O., 21.
(25) Titel seiner Habilitationsschrift aus dem Jahr 1955: Die
Geschichtstheologie des heiligen Bonaventura, St. Ottlilien 1992.
(26) J. Ratzinger – Benedikt XVI., Wort Gottes. Schrift –
Tradition – Amt, hrsg. von P. Hünermann, Th. Söding, Freiburg i.Br. 2005, 79.
(27) Ders., Jesus von Nazareth, Erster Teil von der Taufe im
Jordan bis zur Verklärung, Freiburg i.Br. 2007, 18.
(28) Vgl. DV 12.
(29) Jesus v. Nazareth, a.a.O., 17.
(30) Ebd. 18.
(31) K. Berger, Die Revolution glatt übersehen. Die Antwort von
zwölf Neutestamentlern auf das Jesus-Buch des Papstes lautet: ratloses
Schweigen, in: Die Tagespost, 60 (7.8.2007); siehe: www.die-tagespost.de/Archiv/titel_anzeige.asp?
ID=33937 (23.08.2007).
(32) Jesus v. Nazareth, a.a.O. 20.
(33) Ebd. 20f.
(34) Joh 14,26; siehe auch Joh 16,7-14.
(35) J. Ratzinger, Die Geschichtstheologie des heiligen
Bonaventura, St. Ottlilien 1992, 86.
(36) Vgl. ebd. 63f.: "Bonaventura benennt nirgendwo … die
Schrift selbst als 'Offenbarung'. Von 'revelare' und 'facies revelata' wird
vielmehr erst gesprochen, wo ein bestimmtes Schriftverständnis vorliegt,
nämlich jene‚ vielgestaltige Gottesweisheit, die in der Erfassung des
dreifachen geistlichen Sinnes der Schrift besteht, des allegorischen,
anagogischen und tropologischen, welche Dreiheit in Analogie zu den drei
göttlichen Tugenden des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe verstanden
wird." Siehe Bonaventura, Hex 13-17, 338. In seinem Spätwerk Collationes in
Hexaëmeron setzt sich Bonaventura mit den Problemen des Joachimismus und des
Spiritualentums auseinander, die zum Rücktritt seines Vorgängers Johannes von
Parma geführt hatten; siehe Geschichtstheologie 3-9. Vgl. Leben 84: " …
das wieder bedeutet, dass es ein reines 'Sola scriptura' … nicht geben kann,
dass zur Schrift das verstehende Subjekt Kirche gehört, womit schon der
wesentliche Sinn von Überlieferung gegeben ist."
(37) . Ratzinger, Kirche, Ökumene und Politik, Einsiedeln 1987,
13.
(38) Ebd.15.
(39) Ebd. 19.
(40) Ebd. 21.
(41) Vgl. Ernst Käsemann, Das wandernde Gottesvolk. Eine
Untersuchung zum Hebräerbrief, Göttingen 1957.
(42) Siehe auch: M. H. Heim, Kirchliche Existenz und
existentielle Theologie. Ekklesiologische Grundlinien unter dem Anspruch von Lumen
gentium, Frankfurt a. M. 22005, 321-323.
(43) Vgl. Ökumene und Politik, a.a.O., 25f.
(44) Ökumene und Politik, a.a.O., 26.
(45) Ebd. 27.
(46) J. Ratzinger, Die sakramentale Begründung christlicher
Existenz, Freising 2 1967, 16.
(47) Geist der Liturgie 42.
(48) Ebd. 41.
(49) J. Ratzinger, Geleitwort, in: M. H. Heim, Kirchliche
Existenz und existentielle Theologie. Ekklesiologische Grundlinien unter dem
Anspruch von Lumen gentium, Frankfurt a. M. 22005, 7f., hier: 8.
(50) Prinzipienlehre, 55.
(51) Vgl. dazu: Benedikt XVI. – Joseph Ratzinger, Der
Anfang. Predigten und Ansprachen April/Mai 2005,in: Sekretariat der Deutschen
Bischofskonferenz, Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls Nr. 168, Bonn 2005,
20-26, hier: 23f.
(52) J. Ratzinger, Das Fest des Glaubens. Versuche zur Theologie
des Gottesdienstes, Einsiedeln 1981, 78.
(53) Vgl. dazu: Benedikt XVI. – Joseph Ratzinger, Der
Anfang. Predigten und Ansprachen April/Mai 2005,in: Sekretariat der Deutschen
Bischofskonferenz, Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls Nr. 168, Bonn 2005,
20-26, hier: 24f.
(54) Vgl. dazu M. Mühl und J.-H. Tück, Stellungnahmen zu
„Dominus Iesus“. Ein erster bibliographischer Überblick, in: M. J. Rainer
(Hg.), „Dominus Iesus“. Anstößige Wahrheit oder anstößige Kirche? Dokumente,
Hintergründe, Standpunkte und Folgerungen, Münster 2001, 336-345.
(55) LG 8,2
(56) Kongregation für die Glaubenslehre, Antworten auf Fragen zu
einigen Aspekten bezüglich der Lehre über die Kirche. Vgl. dazu Dominus Iesus,
Nr. 17. Vgl. LG 22; UR 3; 22; Kongregation für die Glaubenslehre, Erklärung
Mysterium Ecclesiae, in: AAS 65 (1973) 398.
(57)"Es scheint mir absurd, was unsere lutherischen Freunde
jetzt wollen. Die Pluralität relativiert nicht den Anspruch des Wahren: Joseph
Kardinal Ratzinger antwortet seinen Kritikern", in FAZ Nr. 221
(22.09.2000) 51f., hier: 51.
(58) Ebd. 52.
(59) Vgl. Fries-Rahner Plan: Einigung der Kirchen, reale
Möglichkeit, QD 100; Freiburg 1983. Siehe dazu: M. H. Heim, Kirchliche Existenz
und existentielle Theologie, a.a.O., 399-407.
(60) "Es scheint mir absurd …", a.a.O. 52.
(61) Prognosen für die Zukunft des Ökumenismus, in: Ders., Vom
Wiederauffinden der Mitte. Grundorientierungen, Freiburg i.Br. 1997, 181-194,
hier: 188
(62) Gott und die Welt, a.a.O. 389.
(63) Ebd.
(64) Benedikt XVI. – Joseph Ratzinger,Der Anfang. Predigten und Ansprachen
April/Mai 2005, in: Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz, Verlautbarun-
gen des Apostolischen Stuhls Nr. 168, Bonn 2005, 20-26, hier: 24.
(65) Auf Christus schauen, a.a.O., 76f.
(66) Ebd. 77.
(67) J. Ratzinger, Europa in der Krise der Kulturen, übersetzt
aus dem Italienischen von Claudia Reimüller, in: Die Tagespost (14.05.2005).
(68) Ders., Die Vielfalt der Religionen und der Eine Bund, Hagen
1998, 79.
Vermekr: Vortrag von Prof. Dr. P. Maximilian Heim OCist im Rahmen des
Theologischen Triduums vom 4.-6. September 2007 im Vorfeld des Papstbesuches im
Stift Heiligenkreuz
"Auf Christus schauen!" Ist das Motto
des Papstbesuchs 2007 in Österreich nicht ein passender Leitspruch
über die gesamte Theologie Joseph Ratzingers? Christi Antlitz zu suchen, auf
dem der Glanz der ewigen Liebe und Wahrheit aufstrahlt, dazu inspiriert uns
Papst Benedikt XVI. als brillanter und zugleich demütiger Theologe und guter
Hirte.
Gedankt sei der "Joseph Ratzinger Papst Benedikt XVI.-Stiftung". Den Artikel von Professor Maximilian Heim finden Sie unter: http://www.ratzinger-papst-benedikt-stiftung.de/theoltheologe.html
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