Erschienen in Ausgabe: No 64 (6/2011) | Letzte Änderung: 14.02.13 |
von Hans Sixl
Vorbemerkungen
Wir Menschen haben schon vor Urzeiten eine Vorstellung
von Göttern und seit Moses, von einem einzigen Gott entwickelt. Wir definieren
ihn und seine Eigenschaften aus unserer rein menschlichen Sicht. Deshalb stehen
wir im Zentrum unserer eigenen Überlegungen und können alles andere erst dann
verstehen, wenn wir unsere Welt und uns selbst verstehen, damit meine ich vor
allem, wie wir funktionieren und wie wir denken.
Wenn wir von Gott sprechen, gehen wir davon aus, dass
er alles geschaffen hat - uns und alles, was wir als unsere Welt bezeichnen.
Wenn wir also verstehen, wie wir und die Welt funktionieren, dann können wir
auch verstehen, was warum, wann und wie funktioniert, was damit erreicht werden
soll und welchen Sinn alles haben könnte. Je besser wir das verstehen, was wir aufgrund
unserer christlichen Erziehung als Gottes Werk bezeichnen, desto besser können
wir auch ihn verstehen.
Unsere naturwissenschaftliche Logik gilt nur auf
unserer realen Welt. Wenn wir Gott naturwissenschaftlich erkennen wollen, dann
ist dies folglich auch nur auf unserer realen Welt möglich. Das Ziel unserer
Überlegungen ist demzufolge, ihn auf unserer realen Welt aufgrund seiner
allgemein anerkannten und unumstrittenen göttlichen Eigenschaften zu
identifizieren.
Wie
sich Gott mit seinen göttlichen Eigenschaften auf unserer realen Welt
offenbart, wird anhand von eindeutig belegten naturwissenschaftlichen Fakten
erläutert. Nach Jahrtausenden des Glaubens erschließt sich uns mit ihnen heute
ein Wissen, das uns endlich verstehen lässt, wie wir uns Gott vorstellen
müssen, was er will und wie er auf unserer Welt wirkt. Da es den Widerspruch
zwischen Naturwissenschaften und Theologie auflöst, vermittelt es die Grundlage
einer wissensbasierten Theologie und mit ihr eine Gottesvorstellung, die sowohl
im Einklang mit einer für alle Religionen gültigen Definition der göttlichen Eigenschaften,
als auch mit unseren inzwischen ausgereiften naturwissenschaftlichen Erkenntnissen
steht.
Einführung
Wie stellen wir uns Gott vor?
Gott stellen wir uns aufgrund unserer christlichen Erziehung als mächtigen
Geist vor, der uns Menschen sehr ähnlich ist und der alle positiven
Eigenschaften in sich vereinigt. Im Gebet sprechen wir ihn deshalb als „Vater
unser, der du bist im Himmel…“ an und bringen damit auch zum Ausdruck, dass er
in einer anderen Welt lebt, als wir. In der Vergangenheit war es nicht
ungewöhnlich, sich Gott als allmächtigen alten Mann auf seinem Himmelsthron
vorzustellen, neben dem Jesus Christus als wieder auferstandener, unsterblicher
Mensch seinen Platz hat.
Sich
Gott oder Götter als Personen vorzustellen, hat eine Tradition, die bis in die
Urzeit zurückgeht. Sie erklärt sich daraus, dass Götter allmächtig sind und
sich deshalb in alles verwandeln können, was in der belebten und unbelebten
Natur existiert. Auch in der griechischen und römischen Mythologie hatten die
Götter menschenähnliche Gestalten. Nahezu alle Mythen und Religionen, die es
auf fast allen Kontinenten und in allen Kulturen gab und gibt, enthielten und
enthalten ihre eigenen Vorstellungen von einem Leben nach dem Tod, von
unsterblichen Seelen, überirdischen Reichen der Götter, Engel und Geister sowie
der Toten und des Teufels.
Da
wir keinen Zugang zu überirdischen Wesen und Welten haben, lassen sich die
traditionellen religiösen Vorstellungen nicht durch Fakten belegen. Sie sind
deshalb auch nicht widerlegbar. Man kann sie glauben oder auch nicht. Der
moderne Mensch will aber nicht glauben, sondern er möchte verstehen. Wenn es
einen Gott gibt, dann sollte er für ihn an seinen Werken und seinen Aktionen
auf dieser Welt klar erkennbar sein. Um dies aufzuzeigen und aufgeklärten,
rational denkenden Menschen zu beweisen, werden wir für unsere Überlegungen nur
Fakten benutzen, die sich aus überzeugenden, eindeutigen und gut verständlichen
naturwissenschaftlichen Erkenntnissen ergeben. Sie sollten uns Gott und sein Wirken
aufgrund unserer eigenen persönlichen Erfahrung mit unserem Verstand auf
unserer realen Welt klar erkennen lassen.
Mit
unseren ausgereiften naturwissenschaftlichen Erkenntnissen sollte es uns
endlich gelingen, sowohl Gott mit unserem menschlichen Verstand zu erkennen,
als auch zu verstehen, wie er sich uns in unserem Universum und auf unserer
realen Welt ohne Wunder und überirdisches Beiwerk offenbart und die Geschicke
der Welt lenkt. Aus dem, was er bisher, wissenschaftlich belegt, auf unserer
Welt und in unserem Universum mit seinem Willen bewirkt und erreicht hat,
sollten sich seine Absichten und Ziele erkennen lassen. Mit den uns
vorliegenden naturwissenschaftlichen Fakten sollten wir ihn deshalb aus unserer
gewiss eingeschränkten menschlichen Sicht verstehen können und uns in unserem
eigenen Leben entsprechend sinnvoll verhalten.
Was ist
heute anders als früher?
Seit
Urzeiten hat sich die Menschheit mit Göttern und Geistern in Mythen und
Religionen beschäftigt und sich gefragt, ob es sie wirklich gibt, was sie tun,
was sie von uns erwarten und wie sie sich zu erkennen geben. Da das Wissen der
Menschheit im Laufe der letzten Jahrhunderte enorm gewachsen ist, erhalten wir
heute wesentlich bessere Antworten auf unsere Fragen als vor Jahrtausenden. Mit
ihnen haben sich unsere Vorstellungen von Gott grundlegend geändert. In dem
Maß, in dem wir im Lauf unseres Lebens von der Kindheit bis ins hohe Alter
unseren Verstand und unser Wissen entwickeln, verändern wir auch unsere
Vorstellungen von Gott, Göttern und Geistern. So wie es uns in der Kindheit
leicht fiel, an Märchen und Wunder zu glauben, weil es uns noch an Erfahrungen
und Wissen mangelte, so erging es auch unseren Vorfahren, die nur einen
geringen Bruchteil dessen wussten, was wir heute wissen. Unsere Lebenserfahrungen
und unser Wissen lassen uns heute viele Dinge völlig anders beurteilen als
jemals zuvor in der Vergangenheit.
Vor wenigen Jahrhunderten glaubten die Menschen noch
fest daran, dass sich Gott nur durch Wunder offenbart, mit denen er seine
Allmacht beweist. Wer heute noch so denkt, ist schnell geneigt, die Existenz
Gottes zu leugnen, da alles auf dieser Welt nach den inzwischen bestensbekannten Naturgesetzen abläuft und keine
nachweisbaren überirdischen Eingriffe auf das Geschehen feststellbar sind.
Überirdisches und Wunder zu suchen, ist deshalb ein Irrweg und der falsche
Ansatz Gott zu finden, durch den die Zahl der Atheisten in unserer aufgeklärten
Welt enorm angestiegen ist.
Schon
oft haben wir uns gefragt, wie Gott auf unserer Welt wirkt, ob er auf ihr in
Erscheinung tritt, wie wir ihn uns vorstellen müssen, ob er überhaupt in unser
Leben eingreift und ob er sich uns in irgendeiner Weise zu erkennen gibt. Auf
diese Fragen sind uns alle traditionellen Weltreligionen ohne jede Ausnahme
überzeugende Antworten schuldig geblieben. Ihr Problem ist, dass man sie
glauben muss, da ihre Aussagen keiner wissenschaftlichen Prüfung zugänglich
sind. Da wir heute in einer Wissensgesellschaft leben und viel mehr als die
Menschen vor Jahrtausenden wissen, haben wir höhere Ansprüche. Die Erkenntnisse
der modernen Naturwissenschaften versetzen uns heute endlich in die Lage, uns
selbst eine wissensbasierte und aus diesem Grund auch überzeugende
Gottesvorstellung zu verschaffen.
Greift Gott in das Geschehen auf unserer
Welt ein?
Wer
an Gott glaubt, der ist auch fest davon überzeugt, dass sein Gebet von ihm
nicht nur gehört, sondern auch erhört wird, denn Beten macht nur dann Sinn,
wenn Gott real existiert und in das Geschehen auf dieser Welt eingreift. Um ihn
auf unserer Welt zu erkennen, müssen wir uns als Erstes fragen, wie wir ihn definieren,
wie wir ihn uns vorstellen, was wir über ihn wissen, welche Eigenschaften er
hat und wie er sich uns mit ihnen offenbart.
Realitäten
beziehen sich auf Fakten und sind mit ihnen grundsätzlich beweisbar. Wenn Gott
wirklich existiert, dann muss er auch eindeutig erkennbar und begreifbar sein.
Ein Gott, der den Betenden nicht hört und der auf unserer realen Welt nicht in
Erscheinung tritt, macht für ihn und die Art, wie er seinen Glauben
praktiziert, keinen Sinn.
Ewiges
Leben ist eine göttliche Eigenschaft, die wir Menschen auch gerne für uns
beanspruchen. Ein ewiges Seelenleben, ein Leben im Jenseits nach dem Tod und
eine Auferstehung von den Toten ist eine Vorstellung, die in den meisten
Religionen in irgendeiner Art und Weise verankert ist. Für die Natur gibt es
nachweislich ein Leben seit Milliarden Jahren. In ihr ist die göttliche Eigenschaft
des ewigen Lebens durch Weitergabe der Erbinformation verankert. Für jedes
Lebewesen gibt es ein Leben vor der Geburt und ein Leben nach dem Tod. Die
Natur stirbt nicht, könnte man sagen, da alles vergängliche Leben durch
Weitergabe der Erbinformation von Generation zu Generation immer wieder neu entsteht.
Glauben oder verstehen?
Wer
nicht an eine der gängigen Religionen glaubt, ist nicht automatisch ein
Atheist. Viele Menschen lehnen die traditionellen Religionen und ihre Kirchen
ab, weil sie in sich zu widersprüchlich sind und glauben dennoch an Gott, weil
ihnen vieles auf unserer Welt göttlich erscheint. In der Vergangenheit glaubten
die Menschen noch, was ihre Vorfahren glaubten, aber heute glauben sie immer
weniger an überirdische Welten, Wunder, Engel, Teufel und andere Geister, zu
denen sie keinen Zugang haben und entwickeln ihre eigenen Vorstellungen von
Gott, um mit den Widersprüchen der verschiedenen Weltreligionen zurecht zu
kommen.
Rational
denkende Menschen möchten gerne wissen, wie Gott auf unserer Welt in
Erscheinung tritt und möchten ihn natürlich auch gerne verstehen. Sie sind
nicht automatisch Atheisten, weil sie gewohnt sind, sich an Fakten zu
orientieren, wohl wissend, dass sich ein Glaube schnell als Irrtum erweisen
kann. Schließlich können nicht alle Weltreligionen gleichzeitig richtig sein.
Deshalb ist es verständlich, dass sie gerne mit eindeutigen naturwissenschaftlich
begründeten Fakten davon überzeugt werden möchten, wie Gott unsichtbar,
allmächtig, allgegenwärtig und ewig auf unserer realen Welt wirkt. Nur durch
belegbare Fakten kann ein real existierender Gott rational erkannt und
verstanden werden. Nur Fakten bilden die Grundlage einer wissensbasierten
Theologie, mit der wir uns im Folgenden beschäftigen werden.
Wie
definieren wir Gott?
Gott
ist nur dann ein Gott, wenn er allmächtig, allgegenwärtig und allwissend ist.
Weiterhin erwarten wir von ihm, dass er als unsichtbarer Geist seit ewigen
Zeiten und für ewige Zeiten alles, was real existiert, also alles Geistige und
Materielle sowie alles Lebende und Tote auf dieser Welt und im gesamten Universum
beherrscht.
Ihm
verdanken wir nach dieser Definition alles ohne jede Ausnahme. Diese Ansicht
teilen alle Religionen gleichermaßen. Zusätzlich werden Gott in den meisten
Religionen auch noch menschliche Eigenschaften zugeschrieben, auf die wir, weil
sie nicht eindeutig göttlich sind, bei unseren Überlegungen zuletzt eingehen
werden.
Gott ist
unsichtbar und lebt ewig.
Der
Begriff Leben bezieht sich auf Lebewesen. Gott ist aber gewiss kein Wesen aus
Fleisch und Blut, da alles Organische sichtbar und vergänglich ist. Weil wir
Gott nicht sehen können, stellen wir ihn uns als Geist vor, der so real
existiert wie unser menschlicher Geist, der uns denken und träumen lässt. Da
wir mit unserem Geist, den wir unser geistiges Ich nennen, unabhängig von unserem
Körper auch ein geistiges Leben führen können, fällt es uns nicht schwer zu
verstehen, dass auch der Geist Gottes ein geistiges Leben führen kann.
Es
gibt vieles, was wir neben unserem eigenen Geist nicht sehen können und was
dennoch real existiert. Luft oder Wärme sind z.B. auch unsichtbar. Dass sie wirklich
existieren, erkennen wir daran, dass wir sie spüren. Elektromagnetische Wellen
und Kraftfelder sind auch unsichtbar. Dass sie existieren, können wir durch
technische Geräte nachweisen. Aber den Geist Gottes können wir weder spüren,
noch durch technische Geräte nachweisen. Dass er dennoch real existiert, müssen
wir anders beweisen.
Ein
Gott ist nach unseren menschlichen Vorstellungen nur dann ein wahrer Gott, wenn
er seit ewigen Zeiten und für ewige Zeiten für uns unsichtbar das Geschehen im
ganzen Weltall beherrscht. Sein Geist ruht demnach nie und ist seit ewigen
Zeiten für immer und ewig ständig aktiv. Weil dies ein wesentlicher Bestandteil
unserer Gottesvorstellung ist, müssen wir uns fragen, was naturwissenschaftlich
bewiesen und unsichtbar für immer und ewig auf der Erde und im endlosen Weltall
existiert, das Geschehen lenkt und es unermüdlich vorantreibt.
Ewigkeit
und Unsichtbarkeit sind zwei wesentliche Bestandteile unserer
Gottesvorstellung. Was unsichtbar vorhanden ist und seit ewigen Zeiten für
immer und ewig wirkt, sollte uns deshalb wertvolle Hinweise auf die Existenz
Gottes geben.
Gott ist
allmächtig und allgegenwärtig.
Ein
Gott, der die Geschicke des ganzen Universums unsichtbar lenkt, ist automatisch
allgegenwärtig und allmächtig. Sein Geist beseelt das ganze Universum und bestimmt
zu jedem Zeitpunkt automatisch überall das Geschehen nach seinem Willen. Da er
allmächtig ist, ist durch ihn und mit ihm auch alles entstanden. Damit sollte
auch alles Körperliche und Geistige, was wir auf dieser Welt identifizieren
können, seine göttliche Handschrift zeigen. Unsere Aufgabe ist damit,
Göttliches auf dieser Welt in allem und damit auch in uns zu erkennen.
DaGott überall allmächtig in den endlosen
Weiten des Weltalls wirkt, also auf allen Trillionen Sonnen und Planeten, in
der glühenden Hitze und der klirrenden Kälte, in allem Lebenden und Toten, in
der belebten und unbelebten Natur, im luftleeren Raum, im Wasser, in der glühenden
Hitze der Sonne, im Mikrokosmos und Makrokosmos usw., kann er keine Person wie
wir Menschen sein!
Weil
Allmacht und Allgegenwart wesentliche Bestandteile unserer Gottesvorstellung
sind, müssen wir uns fragen, welcher Geist unsichtbar und allgegenwärtig das
Geschehen im Universum für immer und ewig beherrscht und wie wir ihn naturwissenschaftlich
nachweisen können. Nur ein Geist, der dies kann, ist wahrhaft göttlich. Dass es
ihn tatsächlich gibt, wird im Folgenden durch Fakten belegt werden.
Gott ist
allwissend und vollkommen
Ein
Gott, der alles geschaffen hat, der besitzt auch das ganze geballte Wissen der
Menschheit und des gesamten Universums. Er muss intelligenter und perfekter
sein als alles, was wir kennen und was wir uns vorstellen können. Nichts ist
ihm unbekannt. Auch wenn wir es vielleicht aus unserer gewiss eingeschränkten
menschlichen Sicht nicht vollständig verstehen können, so muss deshalb dennoch
alles, was geschieht, vollkommen sein und nach einem perfekten Plan ablaufen.
Da
Allwissenheit und Vollkommenheit unvorstellbar hohe Intelligenz beweist, ist
sie ebenfalls ein wesentlicher Bestandteil unserer Gottesvorstellung. Deshalb
müssen wir identifizieren, was auf dieser Welt aus unserer Sicht unvorstellbare
hohe Intelligenz besitzt.
Wie können wir Gott erkennen und
verstehen?
So
wie wir Menschen an ihren menschlichen Eigenschaften, also an ihrem Gesicht,
ihrer Haut- und Haarfarbe, ihrem Körperbau, ihrem Verhalten und Fähigkeiten erkennen
können, so können wir auch Gott an seinen göttlichen Eigenschaften und
Fähigkeiten erkennen. Wenn wir dann auch noch verstehen, wie er sie nutzt und
mit ihnen seinen Willen umsetzt, dann ist dies ein erster wesentlicher Schritt,
der uns auch Gott verstehen lässt. In einem weiteren Schritt werden wir uns
fragen, welche Konsequenzen sich aus einem Menschen- und Weltbild, in dem der göttliche
Geist erkennbar wirkt, für unser Leben ergeben.
1. Gott erkennen
Welche Fakten benötigen wir dazu?
Die
Naturwissenschaften der vergangenen Jahrhunderte und insbesondere die neuesten
Ergebnisse der letzten Jahrzehnte lassen uns die Vorgänge in Natur und Technik
nicht nur verstehen, sondern auch quantitativ mathematisch berechnen. Die
naturwissenschaftlichen Disziplinen Physik, Chemie, Biologie und Mathematik
haben bewiesen, dass sie heute als ausgereift bezeichnet werden können. Sie
stehen unveränderlich fest. Sie sind absolut fehlerfrei. Sie sind perfekt und
vollkommen und sie haben sich, seit wir sie nutzen, in allen Bereichen unseres
täglichen Lebens, in Industrie, Technik, Wirtschaft usw. bewährt.
Welche göttlichen Eigenschaften haben
die Grundbestandteile unserer Welt?
Die Energie besitzt mehrere göttliche Eigenschaften. Sie ist
unvergänglich, wandelbar und allgegenwärtig. Sie kann nicht aus dem Nichts
entstehen und auch nicht im Nichts verschwinden. Sie bleibt deshalb für immer
und ewig erhalten. Das ist naturwissenschaftlich eindeutig bewiesen. Überall,
wo sich Materie befindet, und überall, wo es Strahlung gibt, ist Energie
vorhanden. Das ist an jedem Ort im Universum der Fall. Trillionen Sonnen
durchfluten das Weltall mit Licht und noch mehr Planeten kreisen um diese
Sonnen.
Licht
und Materie sind zwei Beispiele der verschiedenen für uns sichtbaren Formen der
Energie, die nach Albert Einsteins berühmter Formel E=mc2 ineinander
umwandelbar sind. Die Materie, deren kleinste Teile bekanntlich Atome und
Moleküle sind, ist demnach eine spezielle Form der Energie. Andere Formen der
Energie sind unsichtbar, wie z.B. Wärme, Radiowellen und Röntgenstrahlen. Diese
und viele andere verschiedene Energieformen werden von der modernen
Wissenschaft bis ins feinste Detail mikroskopisch bis hinab in den molekularen
und atomaren Bereich und makroskopisch bis zur Entstehung der Sonnen und
unseres Universums verstanden und in der Technik beherrscht.
Raum und Zeit haben dieselben göttlichen Eigenschaften wie die
Energie. Sie sind ebenfalls unvergänglich, unsichtbar und allgegenwärtig. Wie
die meisten Energieformenkönnen wir sie
nicht sehen und dennoch spielt sich alles in Raum und Zeit ab. Materie nimmt
einen bestimmten Raum ein. Wenn man sie entfernt, bleibt der leere Raum zurück.
Unser Leben und mit ihm das gesamte Geschehen im Universum spielt sich in der
Zeit ab. Es gibt keinen Anfang und kein Ende der Zeit und für den Weltraum gilt
dasselbe ohne jede Einschränkung.
Die Energie, der unendlich ausgedehnte Weltraum und
die immerwährende Zeit sind damit etwas Geistiges, das unsichtbar und
allgegenwärtig ewig besteht und nie vergeht. Sie besitzen damit die wichtigsten
göttlichen Eigenschaften, in denen sich mit den Naturgesetzen die unvorstellbare
göttliche Intelligenz entwickeln kann, auf die wir etwas später eingehen
werden.
Energie und in Materie umgewandelte Energie kann Wissen
enthalten, wie z.B. in Büchern und elektronischen Speichermedien wie
Festplatten, CDs und DVDs usw. Es lebt aber nur dann auf, wenn es einen Geist
gibt, der es verarbeitet. Auch das Wissen, das in unseren Gehirnen
abgespeichert ist, lebt nur dann auf, wenn es unser Geist beim Denken einsetzt.
Der menschliche Geist, der mit unserer Sprache in unserem Gehirn Wissen
verarbeitet, entwickelt dadurch einen Verstand, der umso intelligenter ist, je
mehr kausale Zusammenhänge er erkennen kann. Verstand kommt von verstehen. Je
besser wir verstehen, was um uns herum geschieht, desto intelligenter sind wir
und umso besser können wir auch unser geistiges und körperliches Leben
gestalten. Unser geistiges Leben ist das Leben unseres geistigen Ichs, das wie
ein Geist scheinbar unabhängig von unserem Körper mit den in unserem Gehirn
gespeicherten Erinnerungen ein unsichtbares Leben führt.
Nachdem wir herausgefunden haben, dass die Grundbausteine
der Welt und unseres Universums göttliche Eigenschaften besitzen, müssen wir
als Nächstes klären, welches uns noch verborgene unerschöpfliche Wissen in
welcher Form in den Atomen und Molekülen, aus denen alles aufgebaut ist, steckt
und welcher göttliche Geist es unermüdlich umsetzt.Die Frage, die sich dabei stellt, lautet
also: Beherrscht auch der Geist Gottes unsere Welt so, wie wir mit unserem
Geist unseren Körper beherrschen?
Was bestimmt
den Ablauf des Geschehens?
Alles was in unserem Universum und auf unserer Welt
geschieht, wird durch die Gesetzmäßigkeiten der Natur festgelegt, deren exakte
Formulierung wir herausragenden Forschern der Neuzeit, wie Newton, Galileo,
Maxwell, Gauss und Einstein verdanken. Sie und viele andere haben in den letzen
Jahrhunderten herausgefunden, nach welchen universellen Gesetzen der
Mathematik, Physik, Chemie und Biologie das Geschehen im ganzen Universum für
ewige Zeiten abläuft. Die von ihnen formulierten Gesetze gelten in allen
Sprachen und Zahlensystemen, sie sind beweisbar, absolut unbestechlich, präzis
und perfekt und sie haben sich, seit wir sie kennen, über Jahrhunderte hinweg
bis in die feinsten Details bewährt. Auch zufällige Ereignisse können mit
Wahrscheinlichkeiten exakt mathematisch berechnet werden. Die vielfältigen
Entscheidungsmöglichkeiten, die sich uns immer wieder zufällig eröffnen,
spielen in unserem persönlichen Leben eine wichtige Rolle. Eine noch wichtigere
Rolle spielten sie in den etwa vier Milliarden Jahre der Evolution des Lebens.
Die Naturgesetze sind mathematisch formulierbare Regeln,
nach denen das Geschehen überall auf unserer realen Welt und zu jeder Zeit
mikroskopisch bis ins feinste atomare Detail und makroskopisch für jedem Gegenstand
und für alle Planeten und Sonnen des gesamten Universum in Raum und Zeit
berechnet werden kann. Sie beschreiben die unsichtbaren Kräfte, denen sich
alles unterwirft: Die Energie, die Materie sowie alles Geistige und Körperliche
und alles Lebende und Tote.
Die Kräfte, die die Naturgesetze bis ins feinste
atomare Detail umsetzen, sind etwas Geistiges, Allgegenwärtiges, Vollkommenes
und Allmächtiges, dem sich alles für immer und ewig auf dieser Welt mit
unglaublicher Präzision und ohne jede Ausnahme unterwirft. Da mit ihnen der
Ablauf des Geschehens auf der Welt mit höchster Präzision in allen Details
vorbestimmt ist, ist ihr Geist, der sie allgegenwärtig umsetzt, auch allwissend
und beweist vor allem durch die Entstehung des Lebens auf unserem Planeten eine
unglaubliche Intelligenz, auf die wir noch detaillierter eingehen werden.
Wie setzt
Gott seinen Willen um?
Der Geist, der die Gesetze der Natur mit seinen unsichtbaren
Kräften allgegenwärtig, vollkommen und allmächtig umsetzt, hat alle
Eigenschaften, die wir auch Gott zuschreiben. Wie er mit ihnen arbeitet, kennen
wir, seit wir die Kräfte kennen, die in der Natur wirken und mit denen er die
Naturgesetze umsetzt. Mit diesem Wissen können wir den Verlauf des Geschehens
mit dem dazu notwendigen mehr oder weniger großen mathematischen Aufwand beschreiben
und vorhersagen.
Nach unserer Logik, nach der ein Wesen, das alle Eigenschaften
eines Menschen besitzt, auch ein Mensch ist, muss entsprechend etwas Geistiges,
das alle Eigenschaften Gottes besitzt, auch Gott sein. Da wir eindeutig festgestellt
haben, dass der Geist, der die Naturgesetze mit seinen unsichtbaren Kräften umsetzt,
alle Eigenschaften Gottes in sich vereinigt, wirkt mit ihnen Gott in unserer
realen Welt und setzt mit ihnen im gesamten Universum mit absoluter Perfektion
und Präzision seinen Willen um. Sein Geist legt mit den Kräften seiner
Naturgesetze fest, was mit der göttlichen Energie, aus der alles Materielle und
alles Geistige in unserem Universum und damit die gesamte belebte und unbelebte
Natur auf unserer Erde entstanden ist, in Raum und Zeit geschieht!Da die Energie die Ursache aller Dinge ist,
entschied er mit ihr schon vor Entstehung des Universums, was danach geschehen
sollte.
Was wir als denkende Menschen machen, ist Ausdruck
unseres Willens. Unser Geist nutzt unseren Verstand und setzt mit unserem
Körper unseren Willen um. Doch nicht nur das, er bestimmt auch, womit wir uns
unabhängig von unserem Körper geistig beschäftigen. Was für den menschlichen
Geist gilt, sollte erst recht für den göttlichen Geist gelten, der in allem
Materiellen und Geistigen, was aus ihm entstanden ist, seinen Willen umsetzt.
Was
offenbaren uns die Naturwissenschaften?
Die
Naturwissenschaften lassen uns eindeutige göttliche Eigenschaften in Energie,
Materie, Raum und Zeit erkennen. Nach ihnen ist Gott die Energie, die unser Universum
entstehen ließ. Sie wurde bei der Entstehung der Sonnensysteme zu Materie, aus
der wiederum in den Sonnen die Energie entstand und weiterhin entsteht, die für
unsere Lebensgrundlage verantwortlich ist.
Der
Geist, der mit seinen unsichtbaren Kräften die Naturgesetze umsetzt, hat
ebenfalls eindeutige göttliche Eigenschaften. So wie wir mit unserem Geist
bestimmen, was wir körperlich und geistig machen, so bestimmt auch Gott mit
seinem Geist, der die Kräfte der Naturgesetze lenkt, was mit allem Körperlichen
und Geistigen, das aus seiner Energie entstanden ist, im gesamten Universum
geschieht.
Die göttlichen Eigenschaften der Naturgesetze beweisen
uns, dass mit ihnen der Geist Gottes auf unserer Welt in allen atomaren und
molekularen Bausteinen ständig aktiv ist. Sie beweisen uns die Existenz Gottes,
so wie wir ihn definiert haben und lassen uns erkennen, wie er auf unserer Welt
und in unserem Universum wirkt und seinen Willen umsetzt. So wie wir mit
unserem Geist ein geistiges Leben führen, so führt auch Gott mit seinem Geist
im gesamten Universum und jedem einzelnen Atom ein geistiges Leben. Auch wenn
er kein Lebewesen aus Fleisch und Blut ist, erkennen wir damit dennoch, dass sein
Geist in der Energie des Universums lebt und mit seinen Naturgesetzen in Raum
und Zeit ewig wirkt.
Sein göttlicher Wille offenbart sich uns durch die
Ereignisse der Vergangenheit. Durch ihn entstanden aus seiner Energie mithilfe
seiner Naturgesetze die Atome und Moleküle des gesamten Universums und mit
ihnen das Leben auf der Erde. Da Materie ebenfalls eine Energieform ist, ist
alles Materielle und Geistige, also die gesamte belebte und unbelebte Natur,
nach unserer Definition ein Teil Gottes, in dem er mit seinem Geist und seinen
Naturgesetzen seinen Willen umsetzt. Alles in uns und um uns herum, jedes
einzelne Atom und jeder einzelne von uns, ist von ihm beseelt und funktioniert
nach seinen göttlichen Regeln.
Zusammenfassung
Wer oder was
ist nach unserer Definition Gott und wie wirkt er?
- Gott ist aus Sicht der Naturwissenschaften die Energie,
der wir alles Materielle und Geistige verdanken.
- Sein göttlicher Geist setzt in allem, was im
unendlich ausgedehnten Weltall real existiert, seinen Willen um.
- Mit ihm und den allmächtigen Kräften seiner göttlichen
Naturgesetze beherrscht er allgegenwärtig und ewig das gesamte Geschehen im Weltall.
- Er entfaltet seine Intelligenz in allem, was aus
seiner Energie bei der Entstehung des Universums entstanden ist. Sie erschließt
sich uns in dem Maß, in dem wir verstehen, wie sich unser Universum unsere Welt
und das Leben auf dieser Welt entwickelt hat.
- Wir beherrschen mit unserem Geist nur unseren Körper
und unsere Gedanken, aber Gott beherrscht mit seinem Geist alles Materielle und
Geistige, was aus ihm und durch ihn im Universum entstanden ist.
2. Gott verstehen
Was will
Gott?
Nachdem wir wissen, wie sich uns Gott durch seine göttlichen
Eigenschaften mit Hilfe unserer naturwissenschaftlichen Erkenntnisse offenbart,
können wir auch versuchen, ihn zu verstehen. So wie wir die Absichten und Ziele
eines Menschen daran erkennen können, was er wann, warum und wie tut, so können
wir auch an dem, was in unserem Universum und auf unserer Welt geschieht,
erkennen, was Gottes will sowie was seine Absichten und Ziele sind.Je besser wir verstehen, was seit der
Entstehung des Universums geschehen ist, umso besser können wir auch Gott
verstehen. Dazu liefern uns die naturwissenschaftlichen Forschungsergebnisse
der letzten Jahrzehnte die notwendigen Fakten. Mit ihnen können wir erkennen,
wie Gott vorgeht.
Seine
göttliche Genialität offenbart sich in dem, was er wie und warum in der
Vergangenheit geschaffen hat und was er damit erreicht hat. Mit diesem Wissen erschließt
sich uns auch der Sinn seines Wirkens, aus dem sich der Sinn des Lebens in der
Natur und damit auch der Sinn unseres eigenen Lebens ableitet.
So wie Gottes Wille ein für allemal, für immer und ewig
feststeht und aufgrund seiner Vollkommenheit keiner Korrektur bedarf, so stehen
auch seine vollkommen Gesetzmäßigkeiten der Natur, die seinen Willen umsetzen,
seit Jahrmilliarden ein für allemal fest. Mit ihnen ist seit ewigen Zeiten eine
Entwicklung vorprogrammiert, deren Ziele mit göttlicher Perfektion und
Intelligenz erreicht werden.
Wie hat sich
unser Universum entwickelt?
Die Ergebnisse der naturwissenschaftlichen Forschung
der Neuzeit wurden vor allem in den letzten Jahrzehnten immer weiter verfeinert
und lassen sich heute wie folgt zusammenfassen:
Unser Universum ist vor mehr als 40 Milliarden Jahren
aus unvorstellbar riesiger Energie entstanden. Aus ihr sind mehr als 70
Trillionen Sonnen und mit ihnen noch mehr Planeten und Monde entstanden, die
ihrem anfangs glühend heißen, flüssigen Zustand ihre Kugelform verdanken. Erst
nachdem sich unsere Erde äußerlich auf vernünftige Temperaturen abgekühlt
hatte, konnten sich auf ihr vor mehr als drei Milliarden Jahren die ersten
Einzeller bilden, aus denen sich anschließend, genetisch belegt, evolutionär
das gesamte Leben von Pflanzen, Tieren und Menschen auf diesem Planeten entwickelt
hatte.
Da die Energie, aus der unser Universum entstanden
ist, ohne jeden Zweifel alle göttlichen Eigenschaften in sich vereinigt, hat
sie göttlichen Ursprung und entspricht deshalb auch unseren menschlichen
Vorstellungen von Gott. Also muss auch alles Materielle und Geistige, was nach
dem Urknall aus ihr entstanden ist und was wir auf dieser Welt erkennen können,
seine göttliche Handschrift tragen und seinen Willen offenbaren. Davon wollen
wir uns im Folgenden überzeugen.
Was wissen
wir über die Evolution?
Die
evolutionäre Entwicklung des Lebens ist sowohl durch Urweltfunde als auch aus
Altersbestimmungen von Knochenfunden wissenschaftlich belegt. Mit den Gesetzmäßigkeiten
der Evolution siegt auf Dauer das angepasste überlegene Erbgut und sorgt dafür,
dass immer perfektere Lebewesen entstehen. Mit ihnen sind aus Einzellern immer
komplexere Lebewesen entstanden, aus denen schließlich mit den Säugetieren und
Menschen körperlich und geistig immer höher entwickelte Lebewesen entstanden
sind. Die Entwicklung immer komplexeren und immer intelligenteren Lebens aus
primitiven Anfängen ist demnach durch den Geist der Naturgesetze, den wir als
göttlich erkannt haben, auf körperliche und geistige Perfektion programmiert.
Was haben wir mit allen Lebewesen
gemeinsam?
Bakterien,
Viren, Pilze, Pflanzen, Tiere und Menschen bestehen alle aus organischen
Molekülen, die unbeständig sind, d.h., die leicht zerfallen. Das ist der Hauptgrund
dafür, dass alle Lebewesen nach einer gewissen Lebenszeit sterben. Weshalb es
sie dennoch heute nach Jahrmillionen noch immer gibt, liegt daran, dass sie
sich durch ihren Samen, der ihre Erbinformation immer weiter perfektioniert,
immer wieder reproduzieren und vervielfältigen.
Die
Bausteine des Lebens sind Zellen, wie beispielsweise Hautzellen, Nervenzellen,
Muskelzellen usw. Sie haben alle dieselbe Struktur aber unterschiedliche
Aufgaben. Solange die Erbinformation in den Zellkernen dieser Zellen
verarbeitet wird, leben unsere Körperzellen. Wie der Name besagt, handelt es
sich bei der Erbinformation um vererbte Informationen, aus der nicht nur wir,
sondern auch alle anderen Lebewesen durch Zellteilung immer wieder neu
entstehen. Wie wir alle wissen, entsteht aus einer einzigen winzigen Eizelle im
Mutterleib auf diese Weise durch Zellteilung nach genetischen Programmen das
Embryo, das sich nach der Geburt als Baby, dann als Kleinkind bis zum
Erwachsenen weiter entwickelt.
Solange
die Geschichten, die in Büchern mit unserer Sprachinformation mit Buchstaben,
Zahlen und Wörtern enthalten sind, kopiert und vervielfältigt werden, überleben
sie den Verfall ihrer Informationsträger sowie den Tod der Menschen. Auch
unsere Erbinformation, die in unseren Genen in molekularer Schrift enthalten
ist, wird bei der Zellteilung laufend kopiert und vervielfältigt und bleibt so
für alle nachfolgenden Generationen unverändert erhalten. Für den Geist, der
mit der Erbinformation umgeht, gilt Ähnliches: So wie die Bedeutung der geschriebenen
Sprachinformation von unserem denkenden Geist erkannt und verarbeitet wird, so
wird auch die genetisch abgespeicherte Information von dem genetischen Geist,
der in allen lebenden Zellen aktiv ist, erkannt und weiterverarbeitet.
Die
Erbinformation ist damit etwas Geistiges, das von einem genetischen Geist
verarbeitet wird und das in den Körperzellen aller Lebewesen enthalten ist und
von Generation zu Generation unverändert weitergegeben wird. Auf diese Weise
überlebt sie seit Milliarden Jahren den Tod der einzelnen Lebewesen und hat
damit göttliche Eigenschaften. Informationen, die in allen Lebewesen ewig
weitergegeben werden, sind in der belebten Natur allgegenwärtig und bleiben in
ihr auch ewig erhalten.
Der
genetische Geist arbeitet mit genetischen Erinnerungen, so wie unser
menschlicher Geist mit unseren Lebenserinnerungen arbeitet. Unser denkender
Geist erkennt, versteht und verarbeitet die Informationen in unserem Gehirn, so
wie es unser genetischer Geist in unseren Gene macht.
Wie intelligent ist unser genetischer
Geist?
Die
Erbinformation enthält alle Daten, die dazu erforderlich sind, um das Leben von
Pflanzen, Tieren und Menschen auf unserem Planeten nach ein und denselben Mechanismen
ständig immer wieder aufs Neue perfekt zu reproduzieren. Diese Fähigkeit
verdanken wir einer für uns Menschen nahezu unvorstellbaren göttlichen Eigenschaft
spezieller Moleküle, die abgekürzt als DNA-Moleküle bezeichnet werden. Sie
befinden sich in den Chromosomen unserer Gene und speichern in jeder einzelnen
unserer Milliarden Körperzellen mehr als sieben Milliarden Einzelinformationen
über den Aufbau und die Funktion unseres Körpers. Die genial komprimierte Datenzahl
in einer einzigen winzigen Körperzelle entspricht damit in etwa der Information,
die sich in den Büchern einer großen Bücherwand befindet.
Mit
der Genetik verstehen wir auch die Mechanismen der genetischen
Datenverarbeitung, die uns auch die Evolution erklärt. Der genetische Geist
nutzt die genetische Information, um ständig neues Leben bei der Zellteilung zu
schaffen. Diese Fähigkeit, ständig neues Leben zu schaffen und es auf diese
Weise Milliarden Jahre überleben zu lassen, zählt zu den göttlichsten aller
göttlichen Eigenschaften und beweist eine unvorstellbare Intelligenz, die sich
uns noch lange nicht vollständig erschlossen hat.
Die
molekulare Schrift der Erbinformation, die durch die Genetik in den letzten
Jahren nach und nach entschlüsselt werden konnte und die seither nur von dem
genetischen Geist geschrieben und gelesen werden konnte, lässt uns die
wichtigsten göttlichen Eigenschaften erkennen: Das Geistige, das ewige Leben,
die Allgegenwart in der belebten Natur und die göttliche Allwissenheit und
Wandlungsfähigkeit. Die Erbinformation trägt damit eine klar erkennbare göttliche
Handschrift. Sie ist der Schlüssel unseres Lebens, der uns im Folgenden auch
den Willen Gottes und seine Ziele erschließen wird.
Was beweist uns die Genetik?
Die
junge Wissenschaft der Genetik hat in den letzten Jahrzehnten eindeutig
geklärt, mit welchen Molekülen die Erbinformation in den Genen unserer Zellen
abgespeichert wird und nach welchen Mechanismen sie bei der Zellteilung kopiert
und auf die Ei- und Samenzellen der einzelnen Lebewesen übertragen wird. Mit
ihr sind wir auch dazu in der Lage, die auf der DNA abgespeicherte Information
auszulesen und können deshalb z. B. auch genaueste Angaben darüber machen,
wessen Kind wir sind, welche Informationen wir mit anderen Lebewesen teilen und
welche uns von ihnen unterscheiden.
Die
Genetik liefert uns den Beweis dafür, dass mehr als sieben Milliarden
Einzelinformationen bei Millionen von Zellteilungen während eines
Menschenlebens erhalten bleiben und als Erbinformation innerhalb einer Ahnenreihe
nahezu unverändert weitergegeben werden. Nur ein Millionstel der Erbinformation
unterscheidet sich bei Eltern und Kindern. Die Genetik beweist uns damit, wie
perfekt wir innerhalb unserer Ahnenreihe aus ein und derselben Erbinformation
immer wieder neu entstehen und wie sich mit ihr das Leben auf diesem Planeten
ständig wiederholt.
Weil
die einzelnen Daten der Erbinformation bei der Weitergabe von Generation zu
Generation über Jahrtausende hinweg mit unglaublicher Präzision erhalten bleiben,
sehen wir heute noch genau so aus wie die Menschen vor zweitausend Jahren. Der
Homo sapiens, unser Urahn, der vor 200.000 Jahren lebte, sah vielleicht noch
etwas wilder aus als wir und konnte schon fast so gut denken wie wir, obwohl er
im Vergleich zu uns natürlich völlig ungebildet war.
Die
äußerst geringfügigen Veränderungen des Erbguts sind deshalb bei jeder
Neugeburt notwendig, damit sich die Lebewesen körperlich und geistig an die
jeweils aktuellen Lebensbedingungen anpassen können. Mit ihnen haben sich über
mehrere Millionen Jahre hinweg die Lebensformen entsprechend stärker verändert,
denken wir an den Homo erectus, der vor zwei Millionen Jahren lebte und an
unsere vormenschlichen Vorfahren, die vor mehr als 10 Millionen Jahren
lebten.
Benötigen wir ein Jenseits für ein
ewiges Leben?
Da
alles Organische instabil ist und leicht zerstört werden kann, wurde in der
Entwicklung des Lebens über die genialen Mechanismen der Vervielfältigung der
Erbinformation in der DNA eine Möglichkeit erschlossen, den Tod der einzelnen
Lebewesen durch Wiedergeburt zu überwinden. Auf diese Weise entsteht alles
Leben, genetisch belegt, schon auf unserer realen Welt und nicht erst in einem
hypothetischen Jenseits seit mehr als drei Milliarden Jahren immer wieder
neu.Aus diesem Grund sind wir von
Generation zu Generation immer wieder dasselbe äußerst geringfügig modifizierte
Modell derselben Baureihe. Auch wenn es uns nicht bewusst ist, so ist es
dennoch durch die genetischen Daten eindeutig und unwiderlegbar bewiesen.
Wie
alle Lebewesen auf dieser Welt werden auch wir mit jeweils demselben Erbgut
immer wieder und sogar mehrfach neu geboren. Das ist zweifellos göttlich genial!
Dies ist schon in der Vergangenheit über Milliarden Jahre hinweg immer wieder
geschehen und wird auch in Zukunft, solange die Erde existiert, geschehen. Der
Erbinformationen verdanken wir somit die göttlichste aller göttlichen
Eigenschaften und das ist ein ewiges Leben durch ständige nahezu identische
körperliche und geistige Erneuerung. Dabei entsteht nicht nur unser Körper ausgehend
von einer Eizelle neu, sondern auch unser Geist, der sich erst nach unserer
Geburt mit Hilfe der Sinnesorgane neu entwickelt und mit neuen Informationen
ein neues geistiges Leben mit neuen Erinnerungen beginnt. Wir brauchen deshalb
auch für unser geistiges Leben kein hypothetisches Jenseits, da wir auch
geistig schon auf dieser Welt immer wieder neu aufleben.
Es
sollte uns immer bewusst sein, dass das Erbgut mit den Plänen, nach denen wir
entstanden sind, uralt ist. Die göttlichste aller göttlichen Eigenschaften ist
die Intelligenz des genetischen Geistes, der Leben schon auf unserer realen
Welt mit höchster Perfektion immer wieder neu entstehen lässt. Schon die erste
lebende Zelle enthielt die göttliche Eigenschaft des ewigen Lebens, weil sie
sich durch Zellteilung identisch verdoppeln konnte.
Warum können wir uns an kein früheres
Leben erinnern?
Erinnerungen
an ein früheren Lebens können nicht wie Erbkrankheiten genetisch vererbt
werden. Es gibt keine Erberinnerungen. Wir können uns nur an das erinnern, was
wir mit unserem jeweils aktuellen Körper selbst erlebt haben. Unsere
Erinnerungen, Erfahrungen und unser Wissen sind in unserem Gehirn
abgespeichert. So wie bei senilen Menschen die Erinnerungen verloren gehen,
weil ihre Gehirnzellen absterben, so gehen auch die Erinnerungen eines gesunden
Menschen mit seinem Tod vollständig verloren, weil mit ihm alle Gehirnzellen absterben
und sein Geist erlischt. Der Geist eines Menschen funktioniert nur, solange
sein Gehirn funktioniert.
Was
in den Genen als Erinnerungen abgespeichert ist, geht im Gegensatz dazu mit dem
Tod des Menschen nicht verloren. Es ist im Vergleich zu dem, was in unseren
Gehirnen als Lebenserinnerungen abgespeichert ist, uralt und hat seinen
Ursprung in der ersten lebenden Zelle, die vor mehr als drei Milliarden Jahren
entstanden ist. Die genetisch abgespeicherten Erinnerungen an die Evolution des
Lebens, die mit einer einzigen Zelle begann, werden an der Entwicklung des
menschlichen Embryos, das ebenfalls aus einer einzigen winzigen Eizelle
entsteht, über die Urformen des Lebens sichtbar.
Da
wir mit der Erbinformation als Kopie unserer Vorfahren immer wieder entstanden
sind, haben wir die gesamte Evolution erlebt, ohne dass wir uns jemals daran
erinnern könnten. Nur unser genetischer Geist weiß es, da dieses Wissen in den
Genen gespeichert ist, mit denen er umgeht. In den Genen sind jedoch keine
Informationen, kein Wissen und keine Lebenserfahrungen aus einem früheren
Leben, das immer nur in den Neuronen der Gehirnzellen abgespeichert wird,
enthalten. Sonst kämen wir ja schon gebildet auf die Welt. Es kann aus diesem
Grund auch nicht auf genetischem Weg in unser Gehirn gelangen.
Was bedeutet Wiedergeburt und was
Reinkarnation?
Der
fernöstliche Glaube an die Reinkarnation im Buddhismus und Hinduismus hat einen
Wahrheitskern, der in keiner der anderen Weltreligionen enthalten ist. Doch nur
eine reale Wiedergeburt innerhalb der Ahnenreihe, die evolutionär mit der
Urzelle beginnt und die sich in unseren Kindern, Enkeln und Urenkeln fortsetzt,
ist wissenschaftlich erwiesen und kann genetisch eindeutig über die
Erbinformation der DNA belegt werden. Eine Wiedergeburt als nichtmenschliches
Wesen widerspricht allen naturwissenschaftlichen Fakten.
Informationen
brauchen immer einen realen Träger der sie enthält: Ein Buch, eine CD, ein
Gehirn, eine DNA usw. Sie können gelesen und übertragen werden. Was im Gehirn
als Erinnerungen abgespeichert wird, geht beim Tod definitiv und
unwiederbringlich verloren. Es kann nicht mit einem Geist, den wir unsere Seele
nennen, unseren Körper verlassen, da Informationen immer einen realen,
materiellen Informationsträger benötigen. Eine per definitionem materiefreie
Seelenwanderung von Mensch zu Mensch und zu anderen Lebewesen kann damit wissenschaftlich
ausgeschlossen werden.
Welche Gemeinsamkeiten haben der
menschliche Geist und der genetische Geist?
Der
denkende Geist des Menschen wurde schon immer als besondere göttliche Gabe
angesehen, da er wie der göttliche Geist unsichtbar ist. Was für unseren
individuellen menschlichen Geist gilt, der in unserem Gehirn immer mehr
Informationen sammelt und immer leistungsfähiger wird, gilt auch für den genetischen
Geist, der nicht nur in den menschlichen Zellen, sondern in allen lebenden
Zellen aktiv ist. Er hat über mehr als drei Milliarden Jahre hinweg eine immer
weiter zunehmende Anzahl von Erbinformationen verarbeitet und ist mit ihnen immer
intelligenter geworden. Die Intelligenz, die in den Naturgesetzen steckt, hat
ihn in Milliarden Jahren von den Einzellern bis zu den heutigen Pflanzen,
Tieren und Menschen zu immer größerer Leistungsfähigkeit entwickelt.
Schließlich wurde er auf die Sinnesorgane und Gehirne der höher entwickelter
Lebewesen übertragen und hat in unseren Gehirnen unseren denkenden Geist entwickelt.
An unserem menschlichen Verstand sehen wir heute, wozu diese göttliche Intelligenz
fähig war.
Der
genetischen Geist und unser menschlicher Geist sind gemeinsam der beste Beweis
der göttlichen Intelligenz, die uns körperlich und geistig aus der Energie des
Universums und dem Geist der Naturgesetze, entstehen ließ.
Zusammenfassung-Können wir Gott verstehen?
Gott ist die Energie, aus der er mit dem Geist seiner
Naturgesetze alles Materielle und Geistige, was wir mit unserem beschränkten
menschlichen Geist in der belebten und unbelebten Natur erkennen können,
entstehen ließ. Er ist damit alles, was wir auf dieser Welt real erkennen
können und er beherrscht auch alles mit dem Geist und den Kräften seiner
Naturgesetze, mit denen er seinen Willen umsetzt. Wie alles Körperliche und
Geistige auf der Welt entwickelt er sich in allem immer weiter und schafft mit
seiner unvorstellbaren Intelligenz laufend Neues.
So wie wir mit unserem Geist und unserem Körper die
Welt verändern, in der wir leben, so hat er uns und das ganze Universum über
Jahrmilliarden hinweg verändert. Aus unserer menschlichen, gewiss
eingeschränkten Sicht führt Gott ein Leben ähnlich wie wir Menschen, in dem er
seine Intelligenz entfaltet und seinen Willen umsetzt, ein Leben, in dem er
unermüdlich aktiv ist und das sich durch ihn laufend verändert.
Was
Gott in der Vergangenheit mit seinen göttlichen Eigenschaften bis heute
erreicht hat, lässt uns – soweit wir es überblicken können, erkennen, wozu er
fähig ist und was er wollte. Kein Mensch ahnt auch nur im Ansatz die
Intelligenz, die dazu fähig war, das Universum mit der unüberschaubaren
Vielfalt der Sonnen und der Vielfalt des Lebens auf unserer Erde zu schaffen.
Nachdem wir in der Evolution zuletzt entstanden sind, sind wir heute das
vorläufige Ziel dessen, was er erreichen will.
Das
Ziel des göttlichen Willens, der die Entwicklung des Lebens für immer und ewig
auf der Welt antreibt, bestand, heute für uns erkennbar, von Anfang an darin,
die Energie des Universums und die Naturgesetze dazu zu nutzen, um immer
intelligenteres Leben zu schaffen. Mit der Vielzahl der Sonnensysteme erhöht
sich nach den Gesetzen der Statistik auch die Anzahl der Planeten, die Leben
ähnlich dem auf der Erde ermöglichen.
Was
ein Mensch schafft, trägt seine Handschrift und gewiss ist es bei Gott nicht
anders. Deshalb offenbart auch ausnahmslos alles auf unserer Welt seine
göttlichen Eigenschaften. Was wir durch unsere wissenschaftliche Forschung über
die Entwicklung des Universums und des Lebens gelernt haben, ist von genialer
Intelligenz und folgt über die unbestechlichen Kräfte der Naturgesetze einem
Plan, aus dem sich das Geschehen eindeutig nachvollziehen lässt. Dennoch ist
das Leben auf dieser Welt nicht vorbestimmt, sondern folgt den mathematischen
Gesetzmäßigkeiten der Statistik, die Zufälle einschließt, und die den Menschen
den freien Willen zubilligt. Schließlich mussten auch für die evolutionäre
Entwicklung des Lebens alle Varianten für eine optimale Anpassung zur Verfügung
stehen. Auch das geistige Leben der Menschen folgt Zufallsprinzipien und lässt
alle Möglichkeiten des Denkens zu.
3. Was folgt
aus unseren Erkenntnissen?
Wie lebt Gott?
Aus
naturwissenschaftlicher Sicht und nach unserer gewiss menschlichen Definition
von Gott und seinen göttlichen Eigenschaften beherrscht er allgegenwärtig und
für alle Zeiten mit seiner Energie und den Kräften seiner Naturgesetze alle
Objekte und alles Leben im Universum. Mit allem, was real existiert, führt er
ein ewiges körperliches und geistiges Leben nach seinem Willen, mit dem er unser
Universum und alles Leben auf unserer Welt mit seinen Regeln der Naturgesetze
entstehen ließ.
Unsere
naturwissenschaftlich fundierten Erkenntnisse über Gott wirken sich auch auf
unser Menschen- und Weltbild sowie auf unsere Ethik und unsere Wertvorstellungen
aus, aus denen sich unsere Lebensziele und der Sinn unseres Lebens ableiten. So
wie der Glaube der Menschen in den Jahrtausenden der Vergangenheit ihre Entscheidungen
geprägt hat, so prägt auch unser Wissen über Gott, Natur, Wirtschaft, Technik
und Gesellschaft unser Leben.
Warum glauben wir an Gott und ein ewiges
Leben?
Schon
im Erbgut der ersten lebenden Zelle ist das Prinzip des ewigen Lebens dadurch
verankert, dass sich der Einzeller in zwei absolut identische Zellen aufteilen
kann und sich dadurch ständig verdoppelt. Wenn dann ein Teil der absolut
identischen Einzeller stirbt, weil er verhungert oder gefressen wird, dann lebt
dafür der andere Teil weiter, der in einem anderen Umfeld bessere Lebensbedingungen
vorfindet. Das ewige Leben der Einzeller ist damit durch stete Reproduktion
sichergestellt. Diese an alle nachfolgenden Generationen weitergereichte genetisch
abgespeicherte Information führt bei Vielzellern zu dem Überlebenstrieb und dem
Wunsch nach einem ewigen Leben.
Zu
den wichtigsten menschlichen Gründen, Vorstellungen für ein Seelenleben nach
dem körperlichen Tod zu entwickeln, zählten schon immer die Unvermeidbarkeit
des Todes, die scheinbare Unabhängigkeit des geistigen Lebens vom körperlichen
Leben, der Wunsch nach einem ewigen Leben, sowie die Hoffnung auf göttliche
Gerechtigkeit und auf ein sorgenfreies Leben im Paradies. Der Gedanke, dass es
auch ein früheres Leben vor der Geburt geben könnte, wurde in der Vergangenheit
a priori abgelehnt, weil man schon immer fälschlicherweise daran glaubte, man
müsste sich daran erinnern können. Es war viel einfacher, daran zu glauben und
zu hoffen, dass der Geist des Menschen in der Seele ein ewiges Leben führt und
sich auch noch nach dem körperlichen Tod an das vergangene irdische Leben erinnern
kann.
Unser
Glaube an Gott und an ein ewiges Leben entspringt demnach einem in unseren
Genen verankerten latenten Wissen um ein ewiges Leben durch stete Reproduktion,
das uns durch die Prinzipien der Evolution körperlich und geistig über
Jahrmillionen hinweg immer weiter perfektioniert und uns neben dem körperlichen
Leben auch noch ein geistiges Leben beschert hat. Dieses unterbewusste Wissen
hat die Fantasie der Menschen schon vor Jahrtausenden auf allen Kontinenten
beflügelt, mit der sie abhängig von ihrer Kultur und dem Umfeld, in dem sie
lebten, die verschiedensten religiösen Vorstellungen von Göttern und einem
ewigen Seelenleben entwickelten, die wir heute als Mythen bezeichnen. Letztere
wurden in den letzten Jahrtausenden durch die heutigen meist monotheistischen
Weltreligionen abgelöst.
Wie wirken sich die Naturwissenschaften
auf unseren Glauben an Gott aus?
Mit
den Naturwissenschaften ist es uns heute vergönnt, anhand von realen Fakten
zwei wesentliche Erkenntnisse zu gewinnen:
(1)die Existenz Gottes, sein Wirken und seinen Willen
wissensbasiert zu erkennen, zu beweisen und zu verstehen und
(2)auch ewiges Leben auf Erden für alle Lebewesen zu
beweisen.
Dies
macht es uns erstmals möglich, die Theologie mit den Naturwissenschaften zu
verbinden und ihr eine beweiskräftige naturwissenschaftliche Basis zu
verleihen.
Da
der Geist Gottes mit seiner Energie und seinen Naturgesetzen alles Materielle
und Geistige hervorgebracht hat und damit die belebte und unbelebte Natur
geschaffen hat, ist alles ein Teil von ihm. In diesem Sinn ist alles gleich
heilig. Kein Mensch ist bevorzugt oder benachteiligt, alle sind von ihm in
gleicher Weise beseelt. Wir können uns deshalb alle als seine gleichwertigen
Kinder betrachten, die immer wieder mit demselben göttlichen Erbgut
wiedergeboren werden. Weil dies so ist, stellen wir ihn uns in unserer Fantasie
auch gerne als Vater vor, wie wir es im „Vater unser“ ausdrücken, der sich um
uns kümmert und dem wir alles verdanken. Ihm schreiben wir in diesem
personifizierten Bild auch alle positiven menschlichen Eigenschaften zu und
sprechen deshalb auch gerne von ihm als lieben und gerechten Gott.
Ihn
und seinen Geist sprechen wir im Gebet an und aktivieren ihn in uns, wenn wir
Hilfe brauchen. Der wesentliche Sinn des Gebets besteht also darin, durch das
Gespräch mit ihm unseren eigenen Geist positiv zu beeinflussen und damit
mentale Probleme unseres aktuellen Lebens zu bewältigen. Er besteht gewiss
nicht darin, ein uns unbekanntes fremdes göttliches Wesen zu verherrlichen, um
damit Punkte für ein hypothetisches Seelenleben nach dem Tod zu sammeln.
Was definiert den natürlichen Sinn
unseres Lebens?
Eine
wissensbasierte reale Erkenntnis des Göttlichen auf unserer Welt, die
überirdische Welten überflüssig macht und uns über die Genetik beweist, dass
unsere Erbanlagen den Tod unbeschadet überleben, gibt unserem Leben einen
natürlichen Sinn, der nicht auf ein hypothetisches Seelenleben im Jenseits,
sondern allein auf ein reales Leben in nachfolgenden Generationen ausgerichtet
sein sollte. Diese Sinngebung, die ohne hypothetische überirdische Wesen und
Welten auskommt, orientiert sich nicht an den traditionellen vergänglichen
religiösen Vorstellungen, sondern an unveränderlichen belegbaren naturwissenschaftlichen
Fakten, die wir mit unserem Verstand verstehen können.
Da
unsere Erbinformation uralt ist, hat sie alle Zeiten überlebt. Das Wissen über
ein reales ewiges Leben in nachfolgenden Generationen liefert uns eine
natürliche auf nachweisbaren Fakten begründete Sinngebung für unser gegenwärtiges
Leben. Anstelle sich auf ein zweifelhaftes Seelenleben in einem hypothetischen
Jenseits vorzubereiten, sollten wir uns den genetisch verankerten Realitäten
stellen, nach denen wir aus unserer Erbinformation immer wieder auf unserer
realen Welt neu entstehen. Der natürliche Sinn unseres Lebens besteht deshalb
vor allem darin, die Zukunft unserer Lebensgrundlagen auf unserem Planeten
zugunsten unserer Nachkommen zu sichern, denn in ihnen werden wir mit unseren
genetischen Daten, ohne uns jemals an unsere Vergangenheit in früheren
Generationen erinnern zu können, wiedergeboren. Was wir für unsere Nachkommen
schaffen, das schaffen wir auch für uns. Was wir heute auf dieser Welt zerstören,
das zerstören wir auch für unsere eigene Zukunft.
So
wie wir uns heute über die Errungenschaften der Vergangenheit freuen, so
sollten wir uns auch noch in weiteren Jahrtausenden und Jahrmillionen über das
freuen können, was wir heute für die Zukunft der Menschheit geleistet haben. So
wie wir immer bemüht sind, die Zukunft unseres gegenwärtigen Lebens zu sichern,
so sollten wir auch immer die Zukunft unserer Nachkommen im Auge behalten.
Zusammenfassung
Da weder Geistiges noch Körperliches aus dem Nichts
entsteht, steckt seit ewigen Zeiten eine uns göttlich erscheinende unglaubliche
Intelligenz in dem Geist der Naturgesetze und in der unvorstellbar gewaltigen
Energie, aus der unser riesiges Universum und mit ihr unser Sonnensystem und
unsere Erde entstanden ist. Mit ihr haben sich seit Milliarden Jahren nach und
nach alle Lebewesen einschließlich uns entwickelt.
Die göttliche Intelligenz offenbart sich im Größten
und im Kleinsten, im Makrokosmos und im Mikrokosmos, in den Eigenschaften des
Universums und in den Eigenschaften der einzelnen Atome, die genial aus
Protonen, Neutronen und Elektronen aufgebaut sind. Alles gehorcht in
unvorstellbarer Präzision und Perfektion den Kräften der allgegenwärtigen und
allmächtigen Naturgesetze, mit denen der göttliche Geist seinen Willen umsetzt.
Gott
offenbart sich uns auf unserer Welt durch seine göttlichen Eigenschaften, die
alle Religionen von ihm erwarten und die wir deshalb auch anfangs klar
definiert haben. Mit dem Geist und den Kräften der uns bekannten Naturgesetze
und der Energie des Universums beherrscht er allmächtig, allgegenwärtig und
ewig alles Geistige und Materielle und damit die ganze belebte und unbelebte
Natur. Er offenbart uns seine unvorstellbare Intelligenz durch die Genialität
der Moleküle, die in unseren Genen die Erbinformation speichern und vervielfältigen
und durch die Genialität des genetischen Geistes, der mit den Daten des Erbguts
Leben immer wieder neu entstehen lässt. Mit ihnen hat er evolutionär immer
komplexere und perfektere Lebewesen mit Sinnesorganen und einem Nervenzentrum
entwickelt, in dem der bewusste Geist die Sinnesinformationen verarbeitet und
schließlich in uns Menschen unser denkender Geist unsere Sprachinformationen
verarbeitet.
Da
der göttliche Geist der geistige Urvater aller Dinge und aller Lebewesen ist,
dem wir letztendlich seit Milliarden von Jahren auch unser Erbgut verdanken,
ist es auch gerechtfertigt, ihn als unseren Vater zu bezeichnen. So wie wir in
uns selbst einige göttliche Eigenschaften erkennen können, die er uns vererbt
hat, so hat er uns auch alles, was wir als menschlich bezeichnen,
einschließlich aller Gefühle, Emotionen, Tugenden usw. vererbt. Da alles aus
ihm entstanden ist, können wir ihm neben den bisher ausschließlich behandelten
rein göttlichen Eigenschaften und Fähigkeiten auch alles, was wir als natürlich
und menschlich bezeichnen, zuschreiben, wie es in fast allen Mythen der
Vergangenheit war und in allen aktuellen Weltreligionen noch immer der Fall
ist.
Die
uralte Aussage: »Wir leben in unseren Kindern weiter«, erhält durch die
Erkenntnisse der Genetik eine naturwissenschaftlich fundierte Bestätigung. Wir
sollten uns deshalb daran gewöhnen, weit über unseren unvermeidbaren Tod hinaus
wesentlich langfristiger zu denken als nur für unsere aktuelle Lebenszeit.
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