Erschienen in Ausgabe: Ohne Ausgabe | Letzte Änderung: 28.11.13 |
Vive la liberté - Eine Wiederbelebung des wasserklaren Gedankens
von Klaus Vieweg
Vorbemerkungen
Here,
There and Everywhere
Any Time at All
Philosophie
hat das Vernünftige zu ergründen und zu begründen, den ‚Gedanken ihrer Zeit‘ zu
formulieren, den ‚sich denkenden Geist der Zeit‘ zu repräsentieren und ihm
angemessenen Ausdruck zu geben. Philosophie muss ihre Zeit, ihre Welt in
Gedanken fassen, auf den Begriff bringen. Am Beginn des 21. Jahrhunderts sieht
sich die Menschheit mit riesigen und komplexen Herausforderungen konfrontiert
und muss völlig neue Konstellationen ernst nehmen. Schon das erste Dezennium
zeigte, dass die Weltwirtschaft sich auf riskantem Terrain und auf gefährlichen
Abwegen bewegt, dies belegt nicht nur die globale Wirtschafts- und Finanzkrise.
Die sozialen und politischen Verhältnisse in vielen Regionen sind katastrophal.
Die Umweltschäden und die Änderungen im Weltklima bedrohen die Lebensgrundlagen
in gravierender Weise. Wellen von Trivialkultur, gezeichnet von geistiger Armut
und Seichtigkeit, überschwemmen die moderne Medienwelt. Die einem Tsunami
ähnliche, gewaltige und schier unüberschaubare Informationsflut ergießt sich
über die heutige Welt. Die Menschen fühlen sich oft als fremdgesteuerte
‚Maschinenräder‘ (Hegel), nicht als freie und selbstbestimmte, nicht als sich
selbst ihre Gesetze gebende Akteure. Die Globalisierung scheint als eine alles
bestimmende Schicksalsmacht über den Menschen zu schweben, den einen Segnungen
und Gewinn bringend, den anderen Verlust und Ruin. Die Menschheit hat diese
Vorgänge offenkundig nicht unter ausreichender Kontrolle, sie gleicht dem
Zauberlehrling, der die von ihm selbst heraufbeschworenen Monster nicht im
Schach zu halten vermag. Die Menschheit tanzt in vieler Hinsicht auf einem
Vulkan und läuft Gefahr, sich selbst schwer zu beschädigen oder ganz und gar zu
vernichten, die letzte Weltwirtschaftskrise und Fukushima stehen hierfür exemplarisch.
Ungeachtet der Explosion von Wissen und faszinierender technischer
Innnovationen, vom Internet bis zu alternativer Energiegewinnung, ungeachtet
auch der Verbesserung des Lebensniveaus in vielen Ländern und der Ausbreitung
demokratischer Strukturen und trotz der erreichten und unbestreitbaren
Fortschritte im Technischen, Politischen, Sozialen und Kulturellen sind die
Problemlagen höchst kompliziert und es gibt keine einfachen Antworten.
Wir stehen noch immer am Beginn der Moderne, am Anfang
der Konstitution einer freien Weltgesellschaft. Gegen alle Versuche von
Verharmlosung und Schönfärberei oder gar der Verkündigung der besten aller Welten kann einer der
unerträglichsten und menschenunwürdigsten Zustände nicht außer Acht gelassen
werden: Über eine Milliarde der heute lebenden Menschen leidet chronisch an
Hunger oder Mangelernährung, alle ein bis fünf Sekunden stirbt ein Mensch an
den Folgen der Unterernährung. Ein Sechstel der Weltbevölkerung (the bottom billion) ist dazu verdammt, in
schwerer Armut zu leben. Auf der anderen Seite gab es im Jahr 2005 in der Welt
691 Milliardäre mit einem Vermögen von 2,2 Billionen Dollar. Nur 30 Milliarden
Dollar jährlich wären für die Überwindung des Hungers erforderlich, dagegen
stehen 1200 Milliarden Dollar Rüstungsausgaben und die ca. 2200 Milliarden
Dollar, die der internationale Finanzcrash 2008 kostete. Dazu kommen noch
hunderte Milliarden für Programme zur Rettung von Banken, Unternehmen und
Währungen. Es entbehrt jeder Behauptung, das Problem wäre nicht vernünftig und
in absehbarer Zeit zu lösen. Um es mit Heinrich Heine zu sagen: Es gibt
hienieden Reichtum genug für alle Menschenkinder, allen Menschen könnte ein
menschenwürdiges Leben gesichert werden.
Die Zerstörung der natürlichen Lebensvoraussetzungen
hat heute ein gigantisches Ausmaß angenommen, sie sind Opfer an den unheiligen
Götzen namens ‚Wachstum‘, bei dessen Erwähnung immer nach dem Kriterium der
Bewertung gefragt werden sollte, nach den Kriterien der Bewertung: Was wächst?
Dient es nachhaltig der Verbesserung der Lebensbedingungen? Angesichts
wachsender Armut, wachsender Unsicherheit, wachsender Rüstungsausgaben,
wachsender Wüsten, wachsenden Müllberge oder wachsender Ölteppiche im Meer ist
Wachstum per se alles andere als einträglich. Die heutige Welt leidet an vielen
solchen problembeladenen und desaströsen Verwachsungen, die der Vermessenheit
des babylonischen Turmbaus gleichen. Die Wachstumsprediger und
Marktfundamentalisten mit ihrer Verheißung von den sich selbst regulierenden
und sich selbst heilenden Märkten sind angesichts der unübersehbaren‚Kapitalverbrechen‘ im Finanzsystem in einem
eklatanten Erklärungsnotstand. Offensichtlich ist der
Laissez-Faire-Kapitalismus gescheitert, die hoch gelobte, deregulierte globale
Finanzordnung hat sich als ein von innen heraus verfaultes „Schrottsystem“
erwiesen, das dringend der Reform bedarf.[1]
Aber ungeachtet dieses Desasters sitzen Heerscharen von
marktfundamentalistischen Ökonomen und Analysten fieberhaft an einer
‚Anpassung‘ ihrer Konzepte. Aber spätestens seit Hegel konnte und kann man doch
verstehen, dass der Markt – obschon er eine der unverzichtbaren Grundlagen für
eine freie Gemeinschaft bildet – von seiner Bestimmtheit her eben nicht allein eine vernünftige Struktur
generieren kann, sondern reguliert und vernünftig gestaltet werden muss, dass
er einen angemessenen Ordnungsrahmen benötigt. Der gordische Knoten bisheriger
Wachstums(un)logik sollte endlich durchschlagen werden, der besonders in der
letzten Jahrzehnten massiv gestartete Angriff
auf die Vernunft (Al Gore) verlangt konsistente und kreative
Abwehrstrategien, im Kern eine neue Konzeption einer sowohl ökologisch als auch
sozial nachhaltigen und gerechten Gesellschaft und einer entsprechenden
Weltordnung.
Nicht hilfreich sind Schwarzmalereien,
Untergangsszenarien und Dramatisierungen der Situation in apokalyptischer
Manier sowie theoretisch unhaltbare marxistisch-sozialistische
Gemeineigentumsphantasien, deren Realisierung eine Gemeinschaft der Freiheit
verhindert: Der Schiffbruch des Deregulierungsmythos, das Debakel der Wall Street bedeutet nicht das Scheitern
des Weges zu einer freien Gesellschaft. Unter der bezeichnenden Überschrift Hegel on Wall Street hat Hegels
praktische Philosophie sogar den Weg in die New
York Times gefunden, in diesem Beitrag vom 5. Oktober 2010 erfährt seine
Theorie der Modernität außerordentliche Würdigung: „the primary topic of his
practical philosophy was analyzing the exact point where modern individualism
and the essential institutions of modern life met.“[2]
Sicher könnte man eine lange Liste mit inakzeptablen
Zuständen aufstellen, aber allein das wohl größte Skandalon der heutigen
Weltsituation, die immer größer werdende Kluft zwischen Arm und Reich, das mit
erheblichen ökologischen Schäden einhergehende Wachstum von unzumutbaren,
unmenschlichen Lebensbedingungen vieler Millionen von Menschen sollte auch für
die praktische Philosophie ein ausreichender Anlass sein, die Zeit noch
gründlicher denkend zu erfassen, den Zustand des ‚sittlichen Universums‘ der
Moderne, die Verfassung der modernen Welt-Polis neu auf den Begriff zu bringen,
besonders den Gehalt des Begriffs Freiheit
präziser zu bestimmen. Nach wie vor muss die Philosophie folgende Frage
beantworten: Was sind Kriterien und
Prinzipien für ein freies, verantwortliches und humanes Handeln? Worin
bestehen die Maßstäbe für Gerechtigkeit
in der Moderne?
Für das Gelingen eines solchen Unternehmens – dafür
wird dieses Buch plädieren – ist eine erneute Rekonstruktion von Hegels Grundlinien der Philosophie des Rechts,
des theoretisch gehaltvollsten Entwurfs
einer Philosophie freien Handelns in der Neuzeit, von fundamentaler
Relevanz.[3]
Erstens gilt nach wie vor Dieter Henrichs Einschätzung der Grundlinien: ‚Hegel’s most
famous and influential book‘. Und man könnte hinzufügen: auch das (zu
Unrecht) meistgeschmähte und meistgescholtene. Zweitens spricht man in den
letzten Jahren zu Recht von einer Hegel-Renaissance, einer Hegel-Revival vom anstehenden hegelian
turn in der Philosophie, vom Comeback Hegels – oder wie es im Anschluss an
Odo Marquard Ernst Böckenförde formuliert hat: ‚Es lohnt sich wieder, hegeln zu
gehen‘. Dies gilt in besonderer Weise für die Philosophie des Praktischen. Dabei
steigt das Interesse an Hegels Denken auch bei Vertretern anderer
philosophischer Richtungen (in den USA auch seitens der analytischen
Philosophie und des Pragmatismus) in erheblichem Maße. In vielen Ländern dieser
Welt von Brasilien, Mexico und Kolumbien über Italien bis nach China, Korea und
Japan sowie in Wissenschaften wie der Soziologie oder der Rechtswissenschaft
kann eine verstärkte Aufmerksamkeit gerade für Hegels praktische Philosophie
festgestellt werden.
Scheint in manchem Sinne der Rekurs auf Hegel auch unzeitgemäß, so trifft diese
‚Antiquiertheit‘ doch gerade den Kern der Philosophie. Denn unzeitgemäß sollte
die Philosophie sein, wie es Nietzsche (ein anderer Unzeitgemäßer) trefflich
formulierte: „Solange nämlich das noch als unzeitgemäß gilt, was immer an der
Zeit war und jetzt mehr als je an der Zeit ist und nottut – die Wahrheit zu
sagen.“ Mit anderen Worten: in unserer Zeit unzeitgemäß, das „heißt gegen die
Zeit und dadurch auf die Zeit und hoffentlich zugunsten einer kommenden Zeit –
zu wirken.“[4]
Dem hätte Hegel sofort und gerne beigepflichtet: die Philosophie erfasst ,ihre
Zeit in Gedanken‘.[5]
**
Das Anliegen dieser Studie besteht in einer Einführung in die
Hauptschrift von Hegels praktischer Philosophie, in einer Neuinterpretation der
wohl theoretisch bedeutendsten und
umstrittensten philosophischen Theorie der praktischen Welt und des sozialen
politischen Lebens der Menschen, eines Werkes, das in eine Reihe mit Platons Staat, Aristoteles‘ Politik, Hobbes Leviathan,
Rousseaus Gesellschaftsvertrag und
Kants Konzept der praktischen Vernunft gehört. Im Zentrum steht Hegels Gedanke
der Freiheit und die Frage, in welcher Weise durch begreifendes Denken die
Freiheit als der Grund des praktischen Universums bestimmt wird, die
ungebrochene Aktualität und Modernität von Hegels Idealismus der Freiheit, des Idealismus
als Modernismus.[6]
Der Herausarbeitung der immensen Relevanz
dieses Gedankengebäudes für die heutige Zeit soll besondere Aufmerksamkeit
geschenkt werden, im Sinne einer ‚Re-Präsentierung‘, einer Ver-Gegenwärtigung
des essentiellen philosophischen Gehaltes des Hegelschen Traktates. Zu diesem
Behufe werden ausgewählte Abhandlungen und Studien einbezogen, welche die
unbestrittene Aktualität der Grundlinien
belegen, z. B. Darstellungen über den Gesamtentwurf von Hegels praktischer
Philosophie (R. Pippin, L. Siep, J.-F. Kervegan, A. Honneth). Eine Kompassrolle
bei der schwierigen Erkundung der Hegelschen Denklandschaften, bei der
Konzipierung einer philosophischen Geographie des Gesamtterrains als eines
Systems von Recht und Freiheit kam den Hegel-Interpretationen von Hans
Friedrich Fulda und Dieter Henrich zu. Desweiteren wird auf Arbeiten zu
philosophischen Themen von aktueller Relevanz zurückgegriffen, hier nur einige
Beispiele aus dieser breiten Themenpalette: der Zusammenhang von Ich und
Freiheit, der Begriff des freien Willens, Naturalismus und das anthropische
Prinzip (W. Welsch, W. Singer, P. Bieri); die Bedeutung der Körperlichkeit für
den Personenbegriff und zu Körper und Seele (A. Nuzzo, M. Wolff); Nachhaltigkeit
als angesagte Natur-Formierung (U. Grober); Gesetz, Zwang und Gewalt (J.
Derrida), das Urheberrecht und Hegels Begriff der Strafe als Grundpfeiler einer
modernen Straftheorie (W. Bauer, M. Pawlik, G. Mohr, V. Hösle); der moderne
Handlungsbegriff und die notwendige Unterscheidung von Moralität und
Sittlichkeit (L. Siep, A. Wood, A. Honneth, M. Quante); das heutige Verständnis
von Familie (S. Brauer, N. Waszek); Relevanz der Nationalökonomie für
praktische Philosophie (J. Stiglitz, M. Roubini); die Modernität von Hegels
Theorie der Sittlichkeit und seine Idee des Staates (H. F. Fulda, R. Pippin, R.
P. Horstmann) sowie die hier besonders ins Zentrum gerückte logische Fundierung
von Hegels Philosophie der Freiheit (D. Henrich, K. Düsing; M. Wolff, A. F. Koch,
T. Pierini, G. Sans), um nur weniges zu nennen. Profitiert haben die folgenden
Überlegungen auch von Denkanregungen, die aus der angelsächsischen Renaissance
der Hegel-Forschung herrühren (R. Brandom, M. Forster, S. Houlgate, F.
Neuhouser, T. Pinkard, R. Pippin, A. Wood).
Für die Erschließung all dieser und weiterer
Themenfelder, die eine Re-Aktualisierung verdienen, – der Katalog reicht vom
Grundrecht der Personalität und einer neuen Theorie der Person über den
Stufengang von Subjektivität und Inter-Subjektivität, der durchgängigen
Thematik Bildung zur Freiheit, der Fortbestimmung der Freiheit als System der
Rechte und des Stufengangs des Rechts (Eigentumsrecht, Rechte von Tieren,
Rechte des Kindes, Recht auf subjektive Freiheit, soziale Rechte, Recht auf
Bildung, politische Rechte etc.) über Konsequentialismus und deontologische
Ethik, Urteilslogik und Formalismus der Moralität (F. Schick, D. James), Not-
und Widerstandsrecht, Armut und Reichtum (T. Pogge, S. Gosepath), der
bürgerlichen Gesellschaft als die ‚in ihre Extreme verlorene Sittlichkeit‘ und
ihrer notwendige Regulation, der Kritik des Marktfundamentalismus (J.
Stiglitz), der Marktordnung und ihrer vernünftigen Gestaltung, dem Gedanken zu
einer Selbstverwaltung, zur corporate
identity und zur Stadt als ‚kleinem Staat‘, der innovativen Konzeption der
Gewaltenteilung (L. Siep), dem Wohl und der Theorie eines sozialen Staates, der
Idee der Gerechtigkeit, der epistokratischen Staatskonzeption, der Pluralität
der Lebensformen (D. Borchers) in der staatlichen Ordnung, dem Doppelgesicht
der öffentlichen Meinung, der Kritik des Überwachungs- und Polizeistaates bis
hin zur Frage Globalisierung und wealth
of nations sowie internationales Recht – liefert Hegels Denken der Freiheit
eine theoretisch gehaltvolle, argumentative Grundlage. Diese Offerte beinhaltet
die Darstellung der inneren
Vernunftgründe, d. i. der Gründe im Gedanken des Gegenstandes, in seinem
Begriffe (§ 3, Z, 44).
Dieser Versuch einer innovativen Erschließung
der Grundlinien, einer Interpretation
der gesamten Schrift unter dem Blickwinkel ihrer Aktualität, wird mit aller
Konsequenz und in allen Passagen folgende von Hegel bezüglich der Beurteilung
seiner Abhandlung explizit genannte Forderung berücksichtigen: Der Gedankengang
muss als auf dem ‚logischen Geiste
beruhend‘ verstanden werden, Logik dabei verstanden als Wissenschaft des
Denkens. Die Natur des ‚logischen Geistes‘, diese Art des philosophischen Beweisens, die Hegel die ‚spekulative
Erkenntnisweise‘ nennt, wurde von ihm in der Wissenschaft der Logik ausführlich entwickelt. Eine solche von
Hegel massiv eingeklagte Auslegung unter der strengen Beachtung dieser
Fundierung im Logischen (was Hegel auch das ‚Begreifend-Spekulative‘ nannte),
sei den Grundlinien „bis heute kaum
zuteil geworden“ und nur partiell gelungen.[7]
Eine angemessene Interpretation verlangt aber ohne Einschränkung einen solchen
Zugang, im Sinne einer Prüfung, die fragt, inwiefern diese logische Fundierung
geglückt und eine logische Grundlegung praktischer Philosophie überhaupt
möglich ist. Robert Pippin betont mehrfach den untrennbaren Zusammenhang
zwischen der Logik des Begriffs und der Logik der Freiheit.[8]
Die folgende Schlüsselstelle bringt Hegels Anspruch klar zum Ausdruck: „daß das
Ganze wie die Ausbildung seiner Glieder auf dem logischen Geiste beruht. Von
dieser Seite möchte ich auch vornehmlich, daß diese Abhandlung gefaßt und
beurteilt würde.“[9]
Diesem unmissverständlichen Hegelschen Wunsch soll Rechnung getragen werden,
und zwar nicht nur im Hinblick auf einzelne Passagen: Erschlossen wird die
logische Grundierung als Nervus probandi
des gesamten Gedankenganges, darin besteht ein Kernanliegen dieser Studie.
In seiner Bedeutung als Theorie der
Gesellschaft und des Staates, die auch deren historische
Entwicklungsbedingungen einschließt, ist Hegels
Werk ohne Vergleich (D. Henrich). Die unsäglichen, öden und langweiligen
Legenden und Klischees über die Grundlinien
sollte das 21. Jahrhundert souverän hinter sich lassen und sich Hegels moderner
Philosophie des freien Willens und der Gerechtigkeit, seinem Denken der
Freiheit zuwenden, im Sinne einer Creedence
Clearwater Revival, einer Wiederbelebung
des wasserklaren Gedankens von Selbstbestimmung und Freiheit.
[1]
Stiglitz, Joseph, Im freien Fall. Vom
Versagen der Märkte zur Neuordnung der Weltwirtschaft, München 2010;
Roubini, Nouriel/Mihm,
Stephen, Das Ende der Weltwirtschaft und
ihre Zukunft, Frankfurt/New York 2010.
[2] Bernstein, J. M., Hegel on Wall
Street, New York Times 5. Oktober
2010.
[3]
Dies belegen klar Robert Pippins neueste Monographie über Hegels praktische
Philosophie: Pippin, Robert B., Hegel’s
Practical Philosophy. Cambridge 2008, der Band Aktualität und Grenzen der praktischen Philosophie Hegels von
Ludwig Siep (2010) und die Studie L’effectif
et le rationnel: Hegel et l’esprit objectif von Jean-Francois Kervegan
(2008). Aber auch die Studien von Hans Friedrich Fulda und die neueren Arbeiten
von Axel Honneth sowie die an Hegel anschließenden Studien über moderne
Sittlichkeit zeigen überzeugend diese aktuelle Brisanz.
[4]
Nietzsche, Friedrich, Unzeitgemäße
Betrachtungen, in: Friedrich Nietzsche, Werke in drei Bänden, Bd. 1,
München 1966, S. 207, 210.
[5] RPh, 26.
[6] Pippin, Robert B., Idealism as Modernism: Hegelian Variations,
Cambridge 1997.
[7]
Fulda, Hans Friedrich, Georg Wilhelm
Friedrich Hegel, München 2003, S. 197.
[8] Pippin, Hegel’s Practical Philosophy, a.a.O., S. 8, 20.
[9]
RPh 12f., Herv. K.V.
Die Rechte liegen beim Fink Verlag
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