Erschienen in Ausgabe: No 99 (05/2014) | Letzte Änderung: 09.05.14 |
von Hans Sixl
Abstract
Gott hat Welt
erschaffen, steht in der Bibel. War es ein Wunder oder ging es auch ohne
Wunder? Die modernen Naturwissenschaften beweisen, dass unser Universum aus
einer Raum-Zeit-Energie-Singularität entstanden ist. In diesem Punkt gab es
eine unendlich hoch konzentrierte Energie, in der alle Informationen und
Programme wie in einem Samen oder einem Ei enthalten waren, die festlegten, wie
sich alles entwickeln sollte. Wenn dies wirklich so war, gab es dann in
Analogie zu dem Leben, das wir kennen, ein noch mächtigeres Lebewesen, von dem
der Samen oder das Ei stammte? Was uns zu diesen ungewöhnlichen Fragen und
Aussagen führte, soll im Folgenden behandelt werden.
Einführung
Wer oder was aus
naturwissenschaftlicher Sicht dafür verantwortlich war, dass es den Urknall
gab, aus dem unser Universum entstand, kann auch heute noch nicht eindeutig
wissenschaftlich geklärt werden. Aber dank der naturwissenschaftlichen
Erkenntnisse der letzten Jahrzehnte wissen wir heute dennoch sehr viel, was uns
im Zusammenhang mit unseren Fragen weiterhelfen könnte. Zum Beispiel, dass aus
Energie alles entstehen kann und vor allem, dass sie niemals verloren geht.
Also existierte sie schon immer in irgendeiner Form vor dem Urknall und wird
auch in Zukunft ewig existieren. Ähnliches gilt für Gott, der aus religiöser
Sicht ohne Anfang und ohne Ende lebt. Gilt dieses ewige Leben auch für Energie?
Doch wie sollte Energie leben? Abgesehen von dieser noch zu klärenden Frage hat
Energie noch weitere göttliche Eigenschaften. Sie ist nicht greifbar und auch
nicht sichtbar, wie ein Geist. Ferner ist sie beliebig wandelbar und kann
dadurch auch sichtbar werden, wenn sie sich z.B. in sichtbares Licht oder in
Materie verwandelt. In anderen Worten, sie kann sich in alles verwandeln. Da
alles aus ihr entstanden ist, gibt es nichts Mächtigeres als sie und sie steckt
auch in allem und ist dadurch allgegenwärtig. Also enthält sie weiter wichtige
Eigenschaften, die man einem Gott zuschreibt, nämlich, dass er ein Geist ist,
der sich in alles verwandeln kann, und der allmächtig und allgegenwärtig ist.
Damit stellt sich also erneut die Frage: Steckte Gott in der Energie, aus der
unser Universum entstanden ist? Und wenn dies so ist, kann man dann denn auch
wirklich zeigen, dass in der Energie eine spezielle Form des Lebens steckt?
Wer
oder was ist Gott? Wie stellen wir uns ihn vor?
Wer oder was ist so
allmächtig und so genial, dass es sogar ein Universum mit Trillionen Sonnen
schaffen konnte und dass alles perfekt nach seinen Gesetzmäßigkeiten abläuft?
Alle Religionen sprechen dabei von Gott. Doch wen oder was stellen wir uns
unter Gott vor? Die von den wichtigsten Weltreligionen allgemein akzeptierte
Vorstellung ist, dass Gott ein allmächtiger, allgegenwärtiger und ewig lebender
Geist ist, dessen Willen sich alles unterwirft. Gott ist damit ein Geistwesen,
das Eigenschaften und Fähigkeiten besitzt, die weit über alle menschlichen
Fähigkeiten hinausgehen.
Ein Wesen, das unsere
belebte und unbelebte Welt erschaffen konnte, ist zweifellos allmächtig. Doch
was ist mit den anderen Fähigkeiten, die Gott zugeschrieben werden? Lassen sie
sich ebenso zweifelsfrei an seinem Werk erkennen? Weist denn der Anfang der
Schöpfung und die Art und Weise, wie alles entstanden ist, sowie das bisherige
Ergebnis seines Werkes auch wirklich darauf hin, dass alles auf ein Geistwesen
zurückzuführen ist, das seinen Willen mit höchster Präzision und Vollkommenheit
umsetzt? Lässt der Ablauf des Geschehens auch weitere überhöhte menschliche
Wesenszüge wie höchste Intelligenz, einen unbeugsamen Willen und eine klare
Zielorientierung bei der Umsetzung aller seiner auf ewige Zeiten angelegten
Aktionen erkennen, denen eine absolut perfekte Planung und klare logische
Absichten zugrunde liegen sollten? Falls dies von uns so erkannt werden könnte,
dann würde dies erklären, warum die Menschen an einen personifizierten Gott
glauben, der entsprechend ihren Vorstellungen übernatürliche menschenähnliche
Wesensmerkmale besitzt.
Aus
was ist unser Universum entstanden?
Erst heute im 21.
Jahrhundert haben sich die Naturwissenschaften so weit entwickelt, dass wir
aufgrund fundierter experimenteller und theoretischer Überlegungen in etwa das
Wesentliche darüber wissen, wie unser Universum entstanden ist. Schon unsere
tägliche Erfahrung zeigt uns immer wieder, dass alles eine Ursache hat und
absolut Nichts aus Nichts entstehen kann. Also muss auch unser Universum aus
etwas entstanden sein. Ferner kann bewiesen werden, dass überall im Universum,
in allen Sonnen und Planetensystemen, dieselben Atome wie in unserem Sonnensystem
existieren und dieselben Naturgesetze wirksam sind, da alles, was wir sehen
können, zur selben Zeit vor etwa 13.8 Milliarden Jahren aus quasi einem Punkt
mit ein und denselben Gesetzmäßigkeiten entstanden ist und sich explosionsartig
mit Lichtgeschwindigkeit im Raum ausdehnt.
Weil diese Erkenntnisse
des kosmologischen Standardmodells durch Messungen belegt sind, kann die
Entstehung des Universums aus einer Raum-Zeit-Energie-Singularität
naturwissenschaftlich sehr gut verstanden werden. Danach existierte zu Beginn
der Welt noch keine Materie, nur eine unvorstellbar riesige in einem Punkt
konzentrierte Energie, die wie alles, was danach folgte, den strengen
unveränderlichen Regeln der Naturgesetze unterworfen war. Diese Energie war so
unvorstellbar riesig, dass sich aus ihr das gesamte Universum und unsere Welt
entwickeln konnte.
Was
wissen wir über Energie und unseren Geist?
Mit Energie gehen wir
heute täglich um. Wir sehen sie nicht, aber sie hilft uns. Ohne sie würde keine
Maschine laufen und kein Fernseher funktionieren. Heute wissen wir, dass auch
umgekehrt aus Materie Energie, die sogenannte Kernenergie, hergestellt werden
kann. Wir können Energie in den unterschiedlichsten Formen herstellen,
speichern und nutzen, ohne dass wir sie jemals sehen konnten, abgesehen von
sichtbarem Licht, der einzigen Energieform, die wir sehen können. Bei allen
anderen Energieformen wie z.B. Radiowellen kennen und beherrschen wir ihre
Anwendungen oder wir spüren beispielsweise die Wärme, die Infrarotstrahlung
erzeugt. Ähnliches gilt auch für alle Kräften (wie z.B. für Gravitationskräfte,
elektromagnetische Kräfte usw.), die wir nicht sehen können, bei denen wir auch
nur ihre Auswirkungen messen oder spüren können.
Alle diese unsichtbaren
Dinge, die wir entweder gar nicht oder nur über ihre Auswirkungen wahrnehmen,
entsprechen dem, was Menschen schon immer als geisterhaft bezeichnet haben.
Denn ein Geist ist in allen herkömmlichen Vorstellungen der Menschen in allen
Kulturen etwas, was angeblich existiert, was aber direkt nicht wahrgenommen
werden kann. Dies gilt auch für unseren menschlichen Geist, den wir deshalb
auch als Geist bezeichnen, weil wir ihn nicht direkt wahrnehmen und auch mit
unseren Sinnesorganen nicht lokalisieren können. Aber dennoch wissen wir ganz genau,
dass er in unserem Kopf steckt, in unserem Gehirn arbeitet und dass wir mit ihm
denken und träumen können.
Was
zeichnet Leben aus?
Erst in den letzten
Jahrzehnten hat es die Informationstechnik und Genetik möglich gemacht, die
wichtigsten menschlichen Eigenschaften zu charakterisieren und
naturwissenschaftlich zu erfassen. Sowohl der menschliche Geist als auch alle
Formen des körperlichen Lebens basieren auf Informationen. Es kann sogar
gezeigt werden, dass sogar alle Vorgänge in der unbelebten Natur auf dem
Austausch von Informationen basieren. Also waren auch im Ursprung des
Universums, in der Energie, aus der alles entstanden ist, Informationen
enthalten, die zwischen den verschiedenen Formen oder Einheiten, die sie
aufbauten, ausgetauscht wurden. Denn nach dem Prinzip, dass grundsätzlich alles
eine Ursache hat, müssen auch alle menschlichen Eigenschaften und Fähigkeiten
entsprechend den Naturgesetzen eine Ursache haben, die bereits im Ursprung des
Universums begründet sein mussten. Wenn dem nicht so wäre, dann wären im Laufe
des Geschehens Abweichungen von den Naturgesetzen, also Wunder, geschehen. An
Wunder sollten wir aber schon deshalb nicht glauben, weil wir von einem Gott,
der wirklich alles in höchster Vollkommenheit macht, erwarten, dass er ewig
gültige Naturgesetze schafft, die nicht revidiert oder durch Wunder korrigiert
werden müssen. Nur dies ist wahre Perfektion. Nach ihr funktioniert die Natur,
deren Mechanismen uns immer wieder zum Staunen bringen.
Warum findet auch
Informationsaustausch zwischen den kleinsten Teilen der Materie, den
Elementarteilchen, aus denen die Atome aufgebaut sind, statt? Die Antwort auf
diese Frage konnte erst Ende des 20. Jahrhunderts gegeben werden. Alle
Kraftwirkungen zwischen Teilchen oder Wellen jeder Art findet durch
Informationsaustausch mittels Austauschteilchen statt. Dies kann am besten mit
den Gravitationskräften verstanden werden, die unsichtbar zwischen Massen wie
z.B. zwischen Sonne und Erde oder zwischen Erde und Mond durch Gravitonen
entstehen, die die die nötigen Informationen ohne eine sichtbare materielle
Verbindung (keine Seile) übermitteln. Irgendein für uns unsichtbarer
Mechanismus muss schließlich der Erde und dem Mond mitteilen, wie stark sie
sich anziehen sollen. Also steht eindeutig fest: Ohne Informationsaustausch
würden keine Planeten um die Sonne kreisen und auch in einem einfachen
klassischen Bild keine Elektronen um die Atomkerne kreisen usw. Da heißt, ohne
Informationsaustausch würden die Sonnensysteme und die Atome nicht so funktionieren,
wie sie es tun.
Ewiges
Leben
Wussten Sie, dass alle
Zellen unseres Körpers mehrere Milliarden Jahre alt sind? Dies ist so, weil
Leben immer nur aus Leben entsteht und deshalb alle unsere Körperzellen immer
und ausschließlich nur durch Zellteilung aus lebenden Zellen gemeinsam mit
ihrer Erbinformation entstanden sind. Jede Samen- und jede Eizelle lebt und ist
aus lebenden Zellen ohne Verlust der Information entstanden. Was Leben
auszeichnet, ist auch hier die Fähigkeit Informationen weiterzureichen, d.h. zu
kommunizieren und von Generation zu Generation über Milliarden Jahre hinweg in
den Genen anzuhäufen und zu selektieren, was nützlich ist und was nicht
benötigt wird.
Weil jede unserer Zellen
schon seit Milliarden Jahren gelebt hat, haben wir auch, ohne uns jemals daran
erinnern zu können, auch in der Vergangenheit gelebt. Wenn dies so ist, werden
Sie sich fragen: Warum können wir uns dann nicht daran erinnern? Auch dies kann
wie folgt verstanden werden.
Alles, was wir wissen,
entspringt den Neuronen unseres Gehirns, in denen unser Geist aktiv ist.
Wussten Sie, dass die einzige Aufgabe unseres menschlichen Geistes ist,
Informationen zu verarbeiten. Da es sich dabei aber nicht um Erbinformationen
handelt, zeichnet ihn gegenüber den Mechanismen in den Genen eine völlig andere
Art der Informationsverarbeitung aus. Er hat die Aufgabe, Sinnesinformationen
zu verarbeiten, nützliche zu erkennen, zu speichern und je nach Bedarf zu
reaktivieren und so dorthin zu kommunizieren, wo sie gebraucht werden: Dass unsere
Organe richtig funktionieren, damit wir die richtigen Bewegungen ausführen oder
dass wir das denken, was wir brauchen, um ein Problem zu lösen oder um die
Sätze zu formulieren, die wir unseren Mitmenschen mitteilen wollen.
Die Informationen, die
unser Geist in den Neuronen des Gehirns abgespeichert hat, werden im Gegensatz
zu denen in den Genen nur ein Leben lang genutzt und gehen mit dem Tod
verloren, da sie nicht vererbt werden können. Bei dementen Menschen gehen sie
schon zu Lebzeiten nach und nach verloren. Die Informationen in den Genen gehen
hingegen mit dem Tod nicht verloren, da sie rechtzeitig vor unserem Tod an
unsere Nachkommen vererbt werden.
Die ganze belebte Natur
zeichnet sich also dadurch aus, dass sie Informationen auf die
unterschiedlichste Art und Weise mit den unterschiedlichsten Mechanismen
kommuniziert und verarbeitet. Ähnliches geschieht auch in der unbelebten Natur.
In ihr kommunizieren Materiewellen und Elementarteilchen miteinander mit
Austauschteilchen und üben dabei Kräfte aufeinander aus. Wie wir schon gehört
haben, kommunizieren Erde und Mond mit Gravitonen in einer Art und Weise
miteinander, dass damit absolut exakt die richtigen Schwerkräfte aufeinander
ausgeübt werden. Unsere Sinnesorgane senden Informationen in Form von ionischen
Signalen an das Gehirn, die dort chemische Reaktionen auslösen. Durch chemische
Reproduktion der DNA im Zellkern wird die Zellinformation bei der Zellteilung
übertragen usw. Der Mensch macht sich seine technischen Erkenntnisse bei der
Übertragung und Verarbeitung von Informationen im Computer zunutze und sendet,
wenn er spricht, Informationen durch Schallwellen von Mensch zu Mensch oder
technisch mit Radiowellen von Sendern zu Empfängern usw.
Fazit
Weil dies so ist, wie es
beschrieben wurde, ist das wichtigste Charakteristikum des Lebens der
Informationsaustausch und die daran anschließende Informationsverarbeitung, die
zu einer Dynamik führt. Unser Leben ist ohne die Verarbeitung der
Erbinformation und die Verarbeitung der Sinnesinformationen unmöglich. Sobald
diese Verarbeitung eingestellt wird, erlischt unser Leben. Wie beschrieben
wurde, gibt es viele Formen des Informationsaustauschs und damit auch viele
Formen des Lebens. So hat sich Leben evolutionär aus den unterschiedlichsten
Formen entwickelt und kann zurückverfolgt werden bis in die einzelnen Atome und
sogar bis in die geballte Energie, die den Ausgangspunkt unseres Universums
bildet. Alles, was wir daraus schließen können, ist, dass diese Energie, aus
der alles entstand, eine sehr spezielle Form eines geistigen Lebewesens war,
weil es ebenfalls Informationen hatte und sie mit seinen Naturgesetzen
umsetzte. Da es alle Merkmale und Fähigkeiten eines Wesens hatte, das wir
üblicherweise als Gott bezeichnen, können wir sagen, dass er in unserem
Universum, soweit wir es mit unseren Naturgesetzen verstehen, von Anfang an
gelebt hat, noch immer in ihr lebt und sich ständig in ihr evolutionär
weiterentwickelt. In diesem Sinn ist alles aus ihm entstanden und wir sind wir
ein Teil von ihm.
Da alles, was vor der
Erde und der Menschheit war, nicht als irdisch bezeichnet werden kann, kann
dafür der Ausdruck überirdisch benutzt werden. Die Aussage, dass Informationsverarbeitung
als wichtigstes Merkmal des Lebens überall in allen Atomen des Universums und
sogar in den Anfängen des Universums erkannt werden kann, bestätigt uns eine
Urahnung aller Völker aller Kulturen, nach der es ein allgegenwärtiges
Geistwesen mit übermenschlichen Eigenschaften geben könnte, das unsichtbar
überall, also auch außerirdisch oder überirdisch ewig lebt und alles
beherrscht.
Der Schlüssel zum
Verständnis der Vollkommenheit und Genialität der Schöpfung liegt also darin,
dassder Geist der unsichtbaren geballte
Anfangsenergie von Anfang an alle Informationen hatte, die eindeutig
festlegten, nach welchen Gesetzmäßigkeiten sich die Welt entwickeln sollte und
welche Freiheiten darin enthalten sein sollten. Dieser Geist, der im Kern
dieser Energie steckte, hatte damit alle Wesensmerkmale eines Lebewesens, das
Informationen nach bestimmten Gesetzmäßigkeiten ausführt und damit wie ein
Mensch zu bewussten Aktionen befähigt ist, mit denen es sich an die jeweiligen
Gegebenheiten anpassen kann. Diese Gesetzmäßigkeiten, die wir erst jetzt in den
letzten wenigen Jahrhunderten und Jahrzehnten als Naturgesetze kennengelernt
haben, bringen einen Willen zum Ausdruck, der von gläubigen Menschen als
göttlicher Wille gedeutet werden muss, denn wer sonst, als ein Gott, könnte in
der Lage sein, dafür zu sorgen, dass alles präzise und ohne jegliche Korrektur
streng nach diesen Regeln abläuft, die perfekt dafür sorgen, dass die Natur
sich evolutionär entwickeln konnte. Fakt ist: Keine anderen Gesetze auf der
Welt werden so perfekt befolgt wie die Naturgesetze.
Die übliche Vorstellung
von Gott nach christlicher Lehre ist, dass er ein unsichtbarer Mensch mit
übermenschlichen Fähigkeiten ist. Schließlich heißt es im Alten Testament, er
schuf den Menschen nach seinem Ebenbild und im Neuen Testament gilt der Mensch
Jesus Christus als Gottes Sohn. Mit beiden Aussagen verbindet sich eindeutig
die Vorstellung, dass der christliche Gott auch alle menschlichen
Eigenschaften, Fähigkeiten und Empfindungen hat und zusätzlich allmächtig,
vollkommen, unsichtbar und allgegenwärtig ist. Diese Vorstellung eines sehr
menschenähnlichen Gottes mit übermenschlichen Fähigkeiten unterscheidet sich
allerdings deutlich von dem, was am Anfang des Universums stand, also von dem,
was naturwissenschaftlich betrachtet, alle göttlichen Wesensmerkmale aufweist.
Da religionswissenschaftlich betrachtet, alles göttlichen Ursprungs ist, könnte
man sagen: entweder hat sich alles durch ihn oder aber in Analogie zu allem,
was lebt, aus ihm, quasi aus göttlichem Samen oder Ei, von Anfang an
entwickelt. Jedoch nur wenn sich alles aus ihm entwickelt hat, kann die
Entstehung des Universums und des Lebens auf unserem Planeten ohne Wunder
verstanden werden.
Naturwissenschaftlich
betrachtet, hat sich aus der Energie des Urknalls mit den Naturgesetzen und mit
bestimmten Freiheitsgraden alles so vorprogrammiert entwickelt, dass Trillionen
verschiedene Sonnensysteme und damit ebenso viele verschiedene Welten entstehen
konnten. Demnach wäre alles, also das ganze Universum und auch wir, ein Teil
Gottes, da wir ein Teil der Energie sind, aus der, mit den Naturgesetzen
programmiert, alles entstanden ist. Wenn dies so ist, reproduziert sich auch
alles nach seinem Willen, also entsprechend den Naturgesetzen ständig neu und
lebt deshalb wie er ewig, was religionswissenschaftlich das wichtigste Merkmal
Gottes darstellt. Das Universum und alles, was sich darin befindet, könnte man
deshalb sagen, ist aus unvorstellbar hochkonzentrierter Energie vorprogrammiert
wie in einem Samenkorn (oder Ei) entstanden, und lebt wie eine genetisch
vorprogrammierte Pflanze (oder Lebewesen) ewig wie sein Verursacher. Dies
schließt allerdings nicht aus, dass das Universum sterben könnte, wie Pflanzen
und Tiere sterben und dennoch ewig leben, weil sie sich ständig reproduzieren.
Energie existiert ewig und kann nicht verschwinden und so könnten immer wieder
neue Universen aus neuen Samenkörnern entstehen usw. Es spielt also keine
Rolle, was vor oder nach unserem Universum war oder sein wird. Schon die Milliarden
Jahre der Existenz unseres Universums sind für uns unvorstellbar lang und
könnten von uns schon deshalb als ewig bezeichnet werden.
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Literatur
Das kosmologische
Standardmodell ist im Internet unter Wikipedia ausführlich beschrieben. Zu
„Geist und Leben“, zur „Definition Gottes“, zu „Gott und Naturwissenschaften“
und zur „Naturwissenschaft des Geistes“, als den Akteur, der Informationen
verarbeitet, hat der Autor dieses Artikels zahlreiche Beiträge in Tabula Rasa
publiziert, die alle im Internet verfügbar sind.
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