Erschienen in Ausgabe: No 104 (10/2014) | Letzte Änderung: 16.10.14 |
von Anna Zanco-Prestel
Ein Highlight im
Rahmen der Jüdischen Kulturtage war die literarisch-musikalische Hommage
an eine der Ikonen der 60/70er Jahre, den kanadischen Lyriker,
Songschreiber und Sänger Leonard Cohen. Gefeiert wurde er von einem
begeisterten Publikum im Burda-Saal der IKG exakt an seinem 80.
Geburtstag am 21. September. Mit persönlicher Anteilnahme referierte
Literaturkritiker Thomas Kraft über seinen Lebensweg von der wohl
behüteten Kindheit in einer bürgerlichen jüdischen Familie in Montreal
und seinem Debut 1967 bis hin zum Rückzug in ein buddhistisches Kloster
in den Neunziger Jahren und zu seinem heutigen Come-Back vor stets
ausverkauften Konzertsälen. Vom Übergang vom reinen Lyriker zum sanften
Interpreten eigener Lieder an der Gitarre, die ihm den Weltruhm
sicherten. Und auch ziemlich unverblümt von seinem recht stürmischen
Privatleben zwischen seltenen gefestigten Beziehungen und flüchtigen
Eskapaden inmitten von immer wiederkehrenden Depressionen und
Drogenexzessen, die er erst in reiferem Alter mit Askese und Meditation
in den Griff bekam. Unterbrochen wurde Thomas Krafts fesselnde Lesung
von der Münchner Sängerin Laura Wachter, die - von Steven Lichtenwimmer
an der Gitarre begleitet – Evergreens wie „Hallelujah“ sang. Auf der
großen Leinwand war schon vor Beginn der Veranstaltung ein biografischer
Film zu sehen, aus dem Klänge aus jüngsten Kompositionen des immer noch
kreativen Troubadours heraus zu hören waren.
Ein anderer Höhepunkt
des Abends stellten die persönlichen Erinnerungen des beliebten Autors
und Sprechers Gert Heidenreich, der an seine erste Begegnung mit der
Musik des Kanadiers anknüpfte, als im Schicksalsjahr 1968 sein erstes
Album „Songs of Leonard Cohen“ heraus kam. Rückblickend auf seine
Studentenzeit würdigte er Cohen als „Barden“ einer gegen die Ewig
Gestrigen revoltierenden Generation, zu der er sich nach wie vor
bekennt.
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