Erschienen in Ausgabe: Ohne Ausgabe | Letzte Änderung: 19.01.15 |
von Tine Nehler
Marie-Gabrielle Capet | Atelierszene, 1808
© Bayerische Staatsgemäldesammlungen,
Neue Pinakothek / Pinakotheks-Verein
Eröffnung:25.02.2015, 18.00
Laufzeit:
26.02.2015-08.06.2015
Die
Ausstellung „KünstlerBilder“ bietet ein breites Panorama künstlerischer
Selbstinszenierung im 19. Jahrhundert und spürt den Wurzeln jener
Motive nach, die
noch heute unser Bild vom Künstler maßgeblich prägen. Gerade im
Zeitalter des Selfies, in dem die Modellierung des eigenen Images in den
digitalen Medien und sozialen Netzwerken ein vieldiskutiertes Phänomen
ist, erscheint die Frage nach dem Self-Fashioning
des Künstlers sowie den damit verbundenen visuellen und erzählerischen
Strategien aktueller denn je.
Was
ist ein Künstler? Immer wieder haben Maler und Bildhauer in ihren
Werken nach einer Antwort auf diese Frage gesucht. Das Selbstbildnis ist
zweifellos die
Bildgattung, in der sich dieser Vorgang am besten nachvollziehen lässt.
Doch Künstlertum wird nicht allein in (Selbst-)Porträts thematisiert,
sondern auch in Historienszenen oder Atelieransichten.
Mit
Darstellungen von Künstlern im München Ludwigs I. bis zu
Künstlerbildern im Paris des Impressionismus – von Wilhelm von Kaulbachs
Freskenentwürfen mit Künstlerporträts
der Neuen Pinakothek bis Édouard Manets Bildnis von Claude Monet bei
der Arbeit auf seinem Atelierboot beleuchtet die Ausstellung Motive und
Anregungen der Künstlerinszenierung im 19. Jahrhundert.
Die
Ausstellung umfasst rund 50 Exponate, in der Mehrzahl Werke der
Malerei, aber auch der Skulptur und Druckgraphik. Neben bekannten
Meisterwerken aus der Galerie
werden Schätze aus dem Depot präsentiert – einige davon zum ersten Mal
seit über 50 Jahren.
So
erinnern beispielsweise die Skulpturen der Bildhauer Johann von Halbig
und Johann Baptist Stiglmaier an den einstigen Büstensaal Ludwigs I. in
der Neuen Pinakothek,
in dem eine Reihe zeitgenössischer Künstlerporträts versammelt war.
Léon Brunins Bildhauer wurde eigens für die Ausstellung restauriert,
ebenso die vor 1712 entstandene Kopie nach einem Selbstbildnis
Rembrandts, das bis weit ins 19. Jahrhundert als authentisches
Gemälde des Meisters galt und als Referenzpunkt künstlerischer
Selbstdarstellung diente (noch Gustave Courbet trat mit diesem Werk in
Wettstreit).
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