Erschienen in Ausgabe: Ohne Ausgabe | Letzte Änderung: 25.03.15 |
von Tine Nehler
Julian Röder,
Lagos Transformation, 2009
Central business district on
Lagos,
Nigeria
© Julian Röder
Eröffnung: 01.04.2015, 19.00
Ausstellungsdauer: 02.04.-21.06.2015
Die
Architektur der Gegenwart steht vor radikalen Herausforderungen:
Angesichts einer fortschreitenden globalen
Urbanisierung, den wachsenden Problemen durch Migration und sozialer
Ungleichheit, aber auch schrumpfenden Städten und unaufhaltsamer
Slumbildung muss sie ihre gesellschaftliche Relevanz für die Zukunft
unter Beweis stellen. Architekturfotografie spielt dabei
als Medium der Kommunikation zwischen Architekten und Auftraggebern
einerseits sowie der Vermittlung an eine breite Öffentlichkeit
andererseits eine zentrale Rolle. Bislang produzierte sie meist Bilder,
die Architektur nur als gestaltete Objekte ohne Bezug
zu ihren Nutzern zeigte. Immer mehr Fotografen wenden sich derzeit aber
jenen gebauten Lebens-, Wohn und Arbeitswelten zu, die nicht von
Architekten geplant sind.
Die
Ausstellung „Zoom! Architektur und Stadt im Bild“ stellt
Fotografien und Videoarbeiten von achtzehn internationalen
Fotografen der Gegenwart vor, die sich auf die komplexen
Wechselbeziehungen von Gesellschaft, Architektur und Stadt
konzentrieren. Sie liefern wichtige Informationen darüber, wie Bauten
funktionieren, wenn die Baufirmen
das Gelände verlassen haben, oder wie sich Stadt- und Dorfstrukturen
durch die Bewohner und deren soziale und kulturelle Prägung oder
wirtschaftliche Faktoren verändern. Gerade aus dem oft sichtbaren
Scheitern von Planungskonzepten oder auch ihrer Transformation
lassen sich konkrete Schlüsse über die tatsächlichen Bedürfnisse der
Menschen ableiten.
Im
Nebeneinander der Aufnahmen aus verschiedenen Ländern und Kontinenten –
von der Oberpfalz über Italien bis Nigeria
und China – werden Brüche und Gemeinsamkeiten sichtbar.Fotografie kann
Prozesse und Strömungen festhalten, dokumentieren und kommentieren und
gewinnt dadurch eine aktive Rolle in der Rezeption von Architektur – und
damit auch Einfluss auf das Selbstverständnis der Disziplin. Ziel der
Ausstellung ist es, zu zeigen, dass die aktuelle zeitgenössische
Architekturfotografie ihre besondere Aufgabe als kritisches Medium
angesichts der sich extrem wandelnden gesellschaftlichen
Bedingungen aktiv wahrnimmt.
Gezeigt
werden
Fotografien und Videoarbeiten von Iwan Baan, Roman Bezjak, Peter
Bialobrzeski, Lard Buurman, Stefan Canham und Rufina Wu, Nuno Cera,
Livia Corona, Nicoló Degiorgos, Jörg Koopmann, Eva Leitolf, Myrzik und
Jarisch, Stefan
Olàh, Julian Röder, Simona Rota, Andreas Seibert, Wolfgang Tillmans,
Fabian Vogl und Tobias Zielony.
Die Ausstellung wurde kuratiert von Hilde Strobl.
Ein
Katalog in deutscher und englischer Sprache erscheint im Verlag der
Buchhandlung Walther König, Köln, 208 Seiten, circa 200 Abbildungen,
29,80 EUR. ISBN 978-3-86335-735-1
Die Ausstellung wird gefördert durch die freundliche Unterstützung von PIN. Freunde
der Pinakothek der Moderne e.V.
Führungen zur Ausstellung
»Aus erster Hand«
DO 09.04., 23.04., 28.05., 11.06. | 18.30
MI 17.06. | 15.00
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