Erschienen in Ausgabe: No 118 (12/2015) | Letzte Änderung: 01.12.15 |
von Nathan Warszawski
Nach mehreren islamistischen Anschlägen in Paris innerhalb eines
Jahres springt der französische Präsident Hollande über seinen pazifistischen Schatten
und verkündet den Krieg gegen den Islamischen Staat IS, den er aus Rücksicht zu
seinen potentiellen Wählern mit Migrationshintergrund „Daesh“ nennt, da kein französischer
Politiker das Wort „islamisch“ im Zusammenhang mit Terror erwähnt. Hollande ist
tief davon überzeugt, dass ein Krieg gegen den Daesh nicht zu weniger, sondern zu
mehr Attentaten in Paris und in anderen großen Städten Frankreichs führen wird,
wo arabische Migranten mit französischem oder belgischem Pass in einer
Parallelgesellschaft leben. Gleichzeitig befürchtet er zurecht, dass ohne
Kriegserklärung der rechte Front National die nächsten Wahlen und
möglicherweise auch die Präsidentschaftswahlen gewinnen wird. Als Staatsmann
und Patriot muss er mit allen Mitteln die Unterwerfung (frz: soumission,
arab: Islam) unter den Koran
verhindern, wie sie Houellebecq Anfang dieses Jahres beschrieben hat.
Deshalb die Kriegserklärung an
den IS.
Da Frankreich Atommacht ist (force de frappe), bleibt wenig Geld
für die konventionelle Rüstung. Allein auf sich gestellt würde Frankreich den konventionellen
Krieg gegen den IS selbst mit der Infanterie der Fremdenlegionäre verlieren.
Deshalb sucht Hollande nach Verbündeten, wozu auch der Dauerfreund Deutschland
gehört. Der NATO-Feind Putin hat bereits zugesagt.
Nicht einmal die CSU unter den im Bundestag
vertretenen Parteien will sich an einem Krieg gegen den IS beteiligen. Seit den
letzten beiden verlorenen Weltkriegen herrscht in Deutschland die
Glaubensüberzeugung, dass Kriege militärisch nicht gewonnen werden können,
sondern nur politisch (diplomatisch?). D-Day wäre unter diesen Voraussetzungen
abgesagt worden und die EU wäre heute wohl nationalsozialistisch. Glücklicherweise
sind unter den Alliierten keine Deutschen. Zusätzlich hat sich in vielen
Staaten die Meinung festgesetzt, dass jeglicher Krieg nur mit Boden-Soldaten
gewonnen wird, keineswegs alleine mit der Luftwaffe. Das rührt
wohl daher, dass das Fußvolk schon seit Tausenden von Jahren in den Krieg
geschickt wird, während die Luftwaffe erstmals im Zweiten Weltkrieg als Ernst
zu nehmende Größe in Erscheinung tritt. Dabei wird geflissentlich übersehen,
dass die USA den Zweiten Weltkrieg in Asien mit zwei Flugzeugen und etwas Uran beendet
haben.
Wenn Paris in Not ist und um Hilfe bittet, darf
Berlin nicht Nein sagen. Deshalb wird Deutschland sich am Krieg gegen den IS
beteiligen in einer Form, die selbst der IS nicht als feindliche Kampfhandlung ansieht.
Deutschland wird aufwendige Aufklärungsflüge veranstalten, die dem IS nicht
schaden.
Warum wird
Frankreich vom IS terrorisiert, aber nicht die BRD?
Mehrere Antworten sind möglich.
Die Terroristen, die Attentate in Europa
verüben, stammen nicht aus dem Nahen Osten, sondern sind Kinder und Enkel arabischer
Migranten aus Nordafrika, die sich von den keltischen Ureinwohnern
benachteiligt fühlen. In den Hauptstädten Frankreichs und Belgiens gibt es genügend
junge Männer mit elterlichen und großelterlichen Migrationshintergrund.
Sind die
Migranten in Deutschland besser integriert? Unwahrscheinlich! Die meisten nach
Deutschland eingewanderten Muslime stammen aus der Türkei, nicht aus arabischen
Ländern. Sind Türken weniger gewalttätig
als Araber? Ist die Frage rassistisch? Darf sie beantwortet werden? Nein!
Deutschland wird in der islamischen Welt nicht
als Kolonialmacht betrachtet, eher als Verbündeter. S. deutsche Hilfe beim Genozid an den Armeniern, Muslime als Verbündete
der Wehrmacht und Holocaust an den Juden. Frankreich und Großbritannien dagegen
gelten in der islamischen Welt als Kolonialmächte. Reicht dies aus, um
Attentate auf deutschem Boden zu verhindern? Sicherlich nützt die zusätzliche Hilfe,
die Deutschland in Form von Waffen an Saudi-Arabien und die Türkei liefert, die
beide den IS unterstützen. Die Waffenlieferungen werden an die Abmachung
gekoppelt, dass Deutschland vom Terror verschont bleibt. Deshalb dürfen die
Attentäter des 9/11 in Deutschland in aller Ruhe ihre Untaten vorbereiten. Eine
politische Hand wäscht die andere, was gemeinhin unter „politischer Lösung“
verstanden wird.
Wie verliert
man einen Krieg mit politischen Mitteln?
Die aktuellen Flüchtlinge aus Syrien und dem
Irak, wo Terror herrscht und die nichts mit dem diesem Terror zu tun haben,
sollen so schnell wie möglich in die deutsche Gesellschaft integriert werden,
damit sie weiterhing vom Terror ablassen. Die bisherigen Integrationsversuche
von türkischen Muslimen in Deutschland sind misslungen. Die Behörden
versprechen, dass die Integration mit den Flüchtlingen gelingen wird, da Syrer
und Iraker besser ausgebildet sind als Anatolier. Gebildete Türken bleiben
nämlich in ihrer Heimat oder wandern nach Nordamerika und Australien aus.
Mitgebrachte Bildung erleichtert die Integration!
Syrer und Iraker, genauso wie früher die Türken,
kommen nicht freiwillig nach Deutschland. Sie wollen nicht nach Deutschland,
weil dies das Land ihrer Träume ist, sondern weil in Syrien und im Irak der
Horror herrscht. Die muslimischen Flüchtlinge bringen ihre Kultur mit, die
ihnen mehr bedeutet als den Europäern die ihrige. Die westlichen Werte, die
kaum ein Eingeborener benennen kann, sind den Muslimen fremd und werden ihren
Kindern und Enkeln fremd bleiben. Warum soll sich ein muslimischer Araber über deutsche Werte wie Homosexualität und
Promiskuität begeistern, die ihm als erstes ins Auge springen? Diese
„kulturellen Werte“ stoßen einen aufgeklärten Muslim genauso widerlich ab wie
die „Kultur“ des IS. Wenn wir mit den Flüchtlingen auskommen wollen, müssen wir
uns ihnen annähern!
Der Koran gebietet den Muslimen, sich in einem
Land unterzuordnen, welches nicht islamisch regiert wird. Erst wenn die
Gläubigen die Mehrheit bilden, wird die Scharia auf demokratischem Wege
für alle Bewohner gültig. Diesen
Zeitpunkt werden die wenigsten der heutigen Leser dieser Zeilen erleben.
Die abendländische Zivilisation verliert stetig an
Boden. Noch in diesem Jahrhundert wird sie sich auf Nordamerika beschränken.
Seitdem die EU sich zu einer starken Wirtschaftsmacht mit Währungsunion
vereinigt hat, werden die bürgerlichen Freiheitsrechte der Europäer
beschnitten. Die Macht wird von den vom Volk gewählten Parlamenten zu selbsternannten
unkontrollierbaren europäischen Institutionen verlagert, deren Verordnungen und
Gesetze von den europäischen Massen nicht verstanden werden. Die EU richtet
sich nicht an die Völker, sondern an die Massen Europas! Immer mehr
Mitgliedsstaaten der EU werden von Eurokritikern regiert, wenden sich von den
abendländischen Werten ab oder zerfallen.
Der Kampf gegen den Terror schränkt zusätzlich die
Freiheit der Bürger Europas ein. Das Ende der abendländischen Zivilisation auf
dem europäischen Kontinent, die mit dem Ersten Weltkrieg begonnen hat, wird beschleunigt.
Anschließend wird eine neue, wenn auch nicht notwendigerweise bessere Kultur
entstehen.
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