Erschienen in Ausgabe: No 121 (03/2016) | Letzte Änderung: 02.03.16 |
von Nathan Warszawski
Die Schuld, die sie sich aufgeladen haben, ist riesig. So riesig,
dass sie sie auch nach dem 1.000 Glied nicht abarbeiten werden. Die
Überlebenden des Krieges haben es geahnt und schnell mit dem Wiederaufbau der
zerstörten Städte und Fabriken begonnen, um zu vergessen. Und um unvergebbare Schuld
mit Reichtum zuzuschütten. Denn wer arbeitsam und reich ist, dem sollte die
Gnade und die Vergebung Gottes sicher sein.
Der jüdische Staat Israel ist nach seiner Gründung arm, sehr arm. Hunderttausende
jüdische Flüchtlinge aus Europa und der arabischen Welt müssen integriert
werden. Es gibt kaum Arbeit und zu wenig zu essen. Luxus nennt man alles, was
sich nicht zum Essen oder zum Schlafen eignet. Die arabischen Nachbarn
verweigern jegliche politische und wirtschaftliche Zusammenarbeit. Es gibt mit
ihnen keinen Handel, nur Kämpfe. Das Wenige, was Israel produziert, ist den
Europäern zu teuer und zu schlecht. Israel sieht sich genötigt, die
Bundesrepublik Deutschland um Geld anzugehen. Man wird es später in Deutschland
„Wiedergutmachung“ nennen und „göttliche Vergebung“ meinen.
Nachdem Deutschland wieder vereinigt und stark geworden war, entschließt
sich die gesamtdeutsche Regierung zu einer weiteren Juden-Wiedergutmachung. Um
jüdisches Leben in Deutschland wieder blühen zu lassen, wird ein Kontingent
Juden aus der zerfallenen Sowjetunion nach Deutschland zugelassen. Das
Kontingent wird bei Weitem nicht ausgeschöpft. Selbst heute ist noch genügend
Platz für flüchtende Juden aus der Ukraine vorhanden, wo nun Krieg und Elend
herrschen. Viele Juden aus der Ukraine wollen nicht nach Deutschland fliehen.
Die Wiedervereinigung Deutschlands mit Einbeziehung des
atheistischen Ostens beschleunigt den christlichen gesamtdeutschen Glaubensverfall.
Kirchen leeren sich, die Zahl der Kirchensteuer Zahlenden, worunter die
Gläubigen verstanden werden, sinkt und die bisher dominierende christliche
Religion wird von Straßen, öffentlichen Plätzen und Schulen ins Private
verdrängt. Nur noch das Tanzverbot am Karfreitag wird bei steigendem Protest
der ansonsten nicht tanzwütigen Bevölkerung beibehalten. Ab sofort werden die
Tore des Kölner Doms zum Karneval verschlossen. Zur Krönung erzwingen manche
christlichen Kirchen die kirchliche Verheiratung Gleichgeschlechtlicher gegen
das christliche Verbot und fundamentaler abendländischer Werte.
Die deutschen Politiker führen viele Menschenversuche
mit den ihnen anvertrauten Untertanen durch. Ein Seebeben in Japan zwingt die Deutschen,
Windmühlen höher als die selten besuchten Kathedralen in ihrer einst ruhigen
dörflichen Umgebung zu verehren. Einige Wenige verdienen unchristlich sehr gut daran
auf Kosten der Allgemeinheit. Edisons geniale Erfindung wird bei Geldstrafe verboten,
den Abend gemütlich auszuleuchten. Dem Autobenzin wird Palmöl beigemischt, welches
dort produziert wird, wo einst indonesische Urwälder mit nun zum Aussterben verdammten
Orang-Utans gestanden haben, auch wenn der vom saureren Regen gebeutelte
deutsche Wald den Deutschen noch heute heilig ist. Der schmerzlich fehlende Gottesglaube
zwingt den Deutschen den Willen auf, die Welt vor sich selbst zu retten. Dies
mündet in einem weltweiten Abkommen, in dem sich alle Staaten verpflichten, die
Klimaerwärmung des gesamten Planeten aufzuhalten. Wahrlich, es sind nur wenige
Monate her, dass sich Deutschland verpflichtet, festgelegte Obergrenzen einzuhalten.
Heute nun erfährt das von Inklusion gebeutelte, trotzdem bildungsbeflissene
Volk von seiner Kanzlerin, dass alles Menschliche, wozu sowohl Flüchtlinge, als
auch die von Menschen verursachte Klimaerwärmung gehören, keine Obergrenzen
toleriert. Es ist ein Auf und Ab, welches an der Zeit einer entstehenden
Religionen erinnert, als die Anhänger noch fromm und gläubig gewesen sind und
den Erlöser herbeigesehnt haben.
Die Prüfungen, die Deutschland durchgehen muss, sind nicht beendet.
Kriege und Hunger im Nahen Osten und im Norden Afrikas, die sicherlich
menschengemacht sind und für die jeder den anderen, außer sich selber,
bezichtigt, treiben Millionen von Flüchtlingen in das gelobte EU-Land. Neben
den deutschen Staaten Deutschland und Österreich wird Schweden der bevorzugte
Ort für diejenigen, die dem Krieg und dem Hunger entkommen. Das deutsche Volk
erkennt in dieser Völkerwanderung einen Wink des Schicksals, keinen Fingerzeig
Gottes, da Deutschland dem christlichen Glauben abgeschworen hat. Die
Flüchtlinge, die sich für würdig erweisen, wenn sie übermenschlicheStrapazen und Todesgefahren überleben, werden
bejubelt wie einst Jesus bei seinem Einzug in die bereits damals jüdische
Hauptstadt Jerusalem, der kurz vor seinem menschlichen Tod stattgefunden hat.
Unzählige, mehr als notwendige freiwillige Helfer organisieren die Aufnahme und
Integration der Flüchtlinge, von denen niemand weiß, ob sie nach einem
Friedensschluss in Deutschland bleiben wollen und werden. Gar manche Politiker
sehen wegen der großen Zahl der zu unterstützenden Hinzugekommenen eine Gefahr
für den Bestand des Staates. Noch werden diese Bedenken von der nach göttlicher
Vergebung lechzenden Mehrheit der Deutschen verdrängt.
Nun ereignet sich das Einzigartige. Wie aus dem
Nichts tauchen Gruppierungen auf, die die verbannten christlichen Werte hochhalten.
Stehen wir vor einer Reconquista? Weder die Reden, noch die Taten dieser
Gruppierungen lassen christliche oder andere religiöse Werte erkennen. Gegner
und Feinde dieser unchristlichen Gruppierungen beginnen über christliche mit
Jüdischem vermischten Werte zu parlieren. Plötzlich sind sowohl Herrscher wie
Bürger Deutschlands der gemeinsamen Meinung, dass religiöse Werte gelten. Lediglich
über den Zweck der auf Religion basierten abendländischen Werte sind sie sich uneins.
Da trifft es sich ausgezeichnet, dass die
Zuwanderer einer anderen monotheistischen Religion angehören, die die um
Erlösung Bittenden an die einst von ihnen verfolgten Juden erinnert. Sind nicht
die Muslime die heutigen Juden, fragt seit Jahren manch bestdotierter verbeamteter
Antisemitismusforscher aus Berlin? Werden nicht heute Muslime praktischerweise von
Juden verfolgt? Können die Deutschen durch gute Taten an Muslimen, die vor
Krieg und Elend flüchten, die vergebende Erlösung vom Holocaust mit den
6.000.000 Juden erhalten? Wird dies mehr kosten als die Wiedergutmachung an die
Juden?
Endlich bringen Zuwanderer einen Gottesglauben mit,
mit dem sich die ungläubigen Deutschen der Buße und Vergebung willens
arrangieren möchten. Wie die Heilige Familie, die von Nazareth nach Bethlehem
geflüchtet ist, werden die muslimischen Zuwanderer ihren neuen Glauben
verbreiten. Da ist es von untergeordneter Bedeutung, dass weder Josef und
Maria, noch das Gros der Migranten echte Kriegsflüchtlinge sind. Josef und
Maria sind nicht geflüchtet, sondern haben sich gemäß dem Neuen Testament ordnungsgemäß
einer Volkszählung in ihrem Land unterzogen. Die meisten Migranten, die nach
Deutschland wollen, kommen aus der Türkei, die wie Marokko, Algerien und
Tunesien zu den sicheren Herkunftsländern zählen. Doch es geht nicht um
kleinliche Politik. Es geht um die Erlösung, die der Gott Israels gewähren muss.
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