Erschienen in Ausgabe: No 120 (02/2016) | Letzte Änderung: 19.02.16 |
von Michael Lausberg
Eckpunkte der österreichischen Geschichte
Die Geschichte des Schlosses Schönbrunn war immer
mit dem Haus Habsburg verbunden.
Nach der Wahl Rudolfs I. zum römisch-deutschen
König etablierten die Habsburger mit dem Erwerb der Herzogtümer Österreich und Steiermark
(durch Belehnung der Söhne Rudolfs) eine bedeutende Hausmacht.[1] Mit
weiteren Gebietszuwächsen im Osten und dem Verlust der althabsburgischen
Besitzungen in der Schweiz durch die Schweizer Habsburgerkriege im 14. und 15.
Jahrhundert verlagerte sich das Machtzentrum endgültig in das Ostalpengebiet.
Die Habsburg selbst fiel 1415 an die Eidgenossen. Dennoch blieben die
Beziehungen der Habsburger zu ihrem früheren Kernland eng. Dies zeigte sich
unter anderem am Kloster Muri und an der Abtei Königsfelden, zuletzt am
jahrzehntelangen Aufenthalt der letzten Kaiserin, Zita, in der Schweiz.
Die Nichtberücksichtigung im Kreis der Kurfürsten
in der Goldenen Bulle veranlasste Herzog Rudolf IV. 1358 / 1359 zu einer
Fälschung, dem Privilegium Maius, in dem er den Erzherzogstitel, der später für
die Habsburger charakteristisch wurde, für sich beanspruchte. Jedoch kam schon
der italienische Gelehrte Francesco Petrarca zu dem Urteil, dass die Urkunden
gefälscht worden waren. Das Privilegium Maius wurde erst 1453 durch den
Habsburger Kaiser Friedrich III. bestätigt und reichsrechtlich anerkannt.[2]
Seit der Wahl König Albrechts II. 1438 stellten die
Habsburger – mit Ausnahme Kaiser KarlsVII. (1742–1745) – alle Kaiser des Heiligen
Römischen Reiches bis zu dessen Ende 1806. Mit Hilfe ihrer Heiratspolitik
erwarben die Habsburger im auslaufenden 15. Jahrhundert durch MaximilianI.
die burgundischen Niederlande, die Freigrafschaft Burgund und danach die Kronen
Spaniens, Böhmens, Kroatiens und Ungarns (Habsburgermonarchie).
Mit den Nachfolgern von Kaiser Karl V. teilten sich
die Habsburger in eine spanische und in eine österreichische Linie. Nach dem
Erlöschen der spanischen Linie mit KarlII. 1700 konnten die
österreichischen Habsburger im spanischen Erbfolgekrieg nur einen kleinen Teil
des spanischen Erbes gewinnen.
1740 starb auch die österreichische Linie im
Mannesstamm aus.[3] Durch die Pragmatische
Sanktion von 1713 hatte KarlVI. für diesen Fall das Erbrecht weiblicher
Nachkommen gesichert, wodurch seine Tochter Maria Theresia die Herrscherrechte
übernahm. Die regierende Erzherzogin von Österreich und Königin u.a. von Ungarn
(mit Kroatien) und Böhmen (1740–1780) zählte zu den prägenden Monarchen der Ära
des aufgeklärten Absolutismus. Nach dem Tod des Wittelsbachers Karl VII. 1745
erreichte sie die Wahl und Krönung ihres Gatten FranzI. Stephan zum römisch-deutschen
Kaiser. Ohne eigene Hausmacht und ohne nennenswerte militärische oder
politische Begabung widmete sich Franz Stephan vor allem der finanziellen
Absicherung der kaiserlichen Familie – womit er sehr erfolgreich war. Die
Regierungsgeschäfte der Habsburgermonarchie führte seine Frau allein. Wie jede
Gattin eines Kaisers wurde sie, obwohl nicht selbst gekrönt, als Kaiserin
tituliert.
Maria Theresia musste unmittelbar nach Antritt der
Herrschaft den Österreichischen Erbfolgekrieg bestehen. Zwar büßte sie den
größten Teil Schlesiens und die Grafschaft Glatz an Friedrich II. von Preußen
ein, konnte aber alle weiteren Habsburger Besitzungen wahren. In der Folge
betrieb sie eine umfassende Reformpolitik in verschiedenen Bereichen. Dazu
gehörten die Staatsorganisation, das Justiz- und das Bildungswesen. In der
Wirtschaftspolitik verfolgte sie eine neuere Form des Merkantilismus. Im Sinne
des aufgeklärten Absolutismus wurde die Bedeutung der Stände und partikularen
Kräfte zurückgedrängt und dadurch der Zentralstaat gestärkt. Außenpolitisch
suchte Maria Theresia den Ausgleich mit Frankreich. Nach dem Siebenjährigen
Krieg musste sie endgültig auf Schlesien verzichten. Im Zuge der Ersten
Polnischen Teilung erwarb sie Galizien.[4]
Nach dem Tod ihres Ehemannes 1765 machte sie ihren
Sohn JosephII., der wie sein Vater zum römisch-deutschen Kaiser gekrönt
wurde, zum Mitregenten in den habsburgischen Erblanden. Allerdings erwies sich
aufgrund unterschiedlicher politischer Vorstellungen die Zusammenarbeit
zwischen Mutter und Sohn als relativ schwierig. Joseph II. war der erste
Monarch des Hauses Habsburg-Lothringen, das bis 1918 regierte.
In den darauffolgenden Jahren wurden von Maria
Theresia einige Änderungen für die Erblande in Österreich und Böhmen
durchgeführt:[5]
-Sonderrechte in der Monarchie wurden eingeschränkt.
-Die Nebenländer verloren das Recht auf eine eigene
Verwaltung.
-Die Stände verloren ihr Mitspracherecht bei
Entscheidungen der Regierung.
-Justiz und Verwaltung wurden getrennt.
-Die Hofkammern der österreichischen und der böhmischen
Länder wurden zu einer zentralen Finanz- und Militärbehörde vereint.
-Der Adel wurde zum Dienst für die Monarchie
verpflichtet.
-Die Unterrichtspflicht wurde eingeführt.
Der ungarische Adel, der Maria Theresia im
Machtkampf am Beginn ihrer Herrschaft unterstützt hatte, behielt seine
Privilegien. Es entstand somit ein österreichisch-ungarischer Dualismus. Unter
Maria Theresia begann man, die damals sehr dünn besiedelten Gebiete in Galizien
und Lodomerien, dem Banat und Siebenbürgen zu besiedeln.[6] Die
prägendste Einwanderergruppe waren die Donauschwaben. Diese Siedlungspolitik
wurde bis zum Zerfall der Monarchie weitergeführt und führte unter anderem auch
zur Ansiedlung von Juden in der Bukowina, die im späten 19.Jahrhundert
die dortige Kultur stark prägten.
1765 wurde ihr Sohn Joseph II. Kaiser des
römisch-deutschen Reiches und zum Mitregenten ernannt, er sollte jedoch erst
nach dem Tod Maria Theresias 1780 die Amtsgeschäfte zur Gänze übernehmen.
JosephII. führte viele Reformen durch; seine Regierungsform (Josephinismus)
wurde später als aufgeklärter Absolutismus bezeichnet.[7] Er
öffnete ab 1766 bisherige Privatparks des Kaiserhofes für jedermann. Er
schaffte 1781 die Leibeigenschaft ab und schloss Klöster, die nur kontemplativ
tätig waren und keine Leistungen für die Allgemeinheit erbrachten. Nachdem 1779
im Frieden von Teschen das Innviertel für Österreich gewonnen wurde, scheiterte
1785 der Versuch, Bayern gegen die Österreichischen Niederlande zu tauschen.
Weitere Reformen wurden vor allem durch den Widerstand Ungarns und der
Österreichischen Niederlande verhindert, wo 1789 die Brabanter Revolution
ausbrach. Trotzdem gilt Joseph als wichtiger Aufklärer und entscheidender
Wegbereiter der bürgerlichen Gesellschaft.
Österreich wirkte 1773 an der ersten und in der
Folge 1795 an der dritten Teilung Polens mit.[8]
(Maria Theresia wollte 1773 dem Gebietsgewinn von Preußen und Russland nicht
untätig zuschauen.) Bei der ersten Teilung erhielt Österreich Galizien mit dem
Gebiet um Lemberg und gründete das Königreich Galizien und Lodomerien.
Bei der dritten Teilung konnte Österreich das später Westgalizien genannte
Gebiet mit Kleinpolen bis südöstlich von Warschau für sich gewinnen.
Josephs Nachfolger wurde sein jüngerer Bruder LeopoldII.
Seine Hilfe –gemeinsam mit Preußens Friedrich WilhelmII.– für
den französischen König LudwigXVI. kam nicht mehr zustande,
LeopoldII. starb völlig überraschend im März 1792 im Alter von
44Jahren. Nach ihrer Hochzeit mit Franz Stephan von Lothringen nannte
sich die Dynastie Habsburg-Lothringen. Sie stellte nach dem Tod Kaiser
Franz'I. Stephan von 1765 bis 1806 die Kaiser des Heiligen Römischen
Reichs Deutscher Nation. 1806 legte Kaiser FranzII. als Folge der
napoleonischen Kriege die Krone nieder; das Heilige Römische Reich war damit de
facto erloschen.
Schon zuvor, nämlich 1804, hatte Kaiser Franz II.
als Franz I. das erbliche Kaisertum Österreich proklamiert, um Ranggleichheit
mit Napoleon zu wahren, welcher im gleichen Jahr zum Kaiser der Franzosen
proklamiert worden war. Das Kaisertum Österreich umfasste sämtliche
habsburgischen Erbländer. 1867 erfolgte die Umwandlung zur Österreichisch-Ungarischen
Monarchie; diese zerfiel mit dem Ende des Ersten Weltkrieges 1918.[9]
Im neuen Kaisertum Österreich wurde die im Auftrag
von Kaiser Rudolf II. 1602 in Prag angefertigte Privatkrone des Hauses Habsburg
zur offiziellen österreichischen Kaiserkrone erklärt, doch fand eine Krönung
zum Kaiser von Österreich niemals statt. Allerdings ließ sich Franz I. die
Krone tragend malen. Hingegen ließen sich alle österreichische Kaiser – Franz
I. (1804–1835), Ferdinand I.(V.) (1835–1848), Franz Joseph I. (1848–1916) und Karl
I.(IV.) (1916–1918)– mit der Stephanskrone zu ungarischen Königen krönen,
um dem ungarischen Staatsrecht Genüge zu tun; Franz Joseph freilich erst 1867,
nach einem fast zwanzigjährigen Kampf mit den ungarischen Ständen. Die Krönung
mit der böhmischen Wenzelskrone fand letztmals 1836 für Ferdinand I.(V.) statt.
Er war auch der einzige österreichische Kaiser, der (1838) mit der Eisernen
Krone der Lombardei gekrönt wurde.
Das neue Kaisertum Österreich war ein Vielvölkerstaat,
in dem außer Deutsch auch Ungarisch, Italienisch, Tschechisch, Polnisch,
Ukrainisch, Rumänisch, Kroatisch, Serbisch, Slowakisch und Slowenisch
gesprochen wurde. Mit seinen vormals zum Heiligen Römischen Reich gehörenden
Gebieten gehörte es ab 1815 zum Deutschen Bund, in dessen Bundesversammlung der
österreichische Gesandte den Vorsitz führte. Salzburg fiel im Jahr 1816, nach
mehrmaligem Besitzwechsel, als Herzogtum an das Kaisertum Österreich, nachdem
es seit 1328 ein eigenständiges geistliches Reichsfürstentum (Erzstift Salzburg)
gewesen war.[10]
Leitender Politiker des österreichischen Biedermeiers
war der Außenminister und spätere Staatskanzler Metternich. Ihm ging es darum,
die Bevölkerung mit Zensur und Spitzelsystem zu kontrollieren, um mittels Restauration
die alte Ordnung, die absolute Monarchie zu erhalten. Die gleichen Ziele
hatten zu dem Zeitpunkt Preußen und Russland; gemeinsam gründeten diese drei
Monarchien die Heilige Allianz. Andererseits fand in dieser Epoche auch die
Industrialisierung Österreichs statt..
In der Revolution des Jahres 1848 strebten die
Völker der Monarchie nach Demokratie und Unabhängigkeit, Staatskanzler
Metternich wurde verjagt.[11] Nur
die k.k. Armee unter Radetzky, Jelačić und Windisch-Graetz und die Hilfe
der russischen Armee sicherten der Monarchie das Überleben. Am 2. Dezember 1848
löste auf Wunsch der Dynastie der 18-jährige Franz Joseph den kranken Kaiser
FerdinandI. auf dem Thron ab. Der unerfahrene neue Herrscher hielt 1849
Gericht über die aufständischen Ungarn und ließ ein Dutzend der höchsten
ungarischen Heerführer hinrichten. 1851 hob er im Silvesterpatent die von ihm
selbst oktroyierte Verfassung auf. Seine Popularität war in den ersten 20
Jahren seiner Regierung ausgesprochen gering.[12]
Im Kampf um die Vormachtstellung im Deutschen Bund
(Deutscher Dualismus) erzwang Preußen unter Bismarck eine Entscheidung im Sinn
der kleindeutschen Lösung ohne Österreich. Im Deutschen Krieg 1866 unterlag
Österreich, das den Deutschen Bund anführte, den Preußen in der Schlacht bei
Königgrätz.[13] Der Deutsche Bund löste
sich auf und Österreich spielte im weiteren deutschen Einigungsprozess keine
Rolle mehr. Bereits 1859 hatte Österreich nach der Schlacht von Solferino die
Vorherrschaft in Norditalien verloren. Mit der Niederlage im Deutschen Krieg
musste es 1866 auch noch Venetien an das mit Preußen verbündete Italien
abtreten.
Der durch die Niederlagen politisch geschwächte
Kaiser musste im Inneren tiefgreifende Reformen durchführen und seine (neo-)absolutistische
Regierungsweise aufgeben. Gegen seinen zähen Widerstand erreichten seine
Berater die Umwandlung in eine konstitutionelle Monarchie: mit dem auf das
unzweckmäßige Oktoberdiplom 1860 folgenden Februarpatent 1861, mit dem der Reichsrat
als Parlament geschaffen wurde.[14]
Der mit Ungarn erzielte Ausgleich von 1867 beendete
den Boykott des Staates durch die magyarische Aristokratie und führte zur
Umwandlung des bisherigen Einheitsstaates in die österreichisch-ungarische
Doppelmonarchie, eine Realunion. In Cisleithanien (ein Begriff der Bürokraten-
und Juristensprache), der inoffiziell meist Österreich genannten westlichen
Reichshälfte, wurde dies durch die sogenannte Dezemberverfassung 1867, die bis
1918 in Kraft blieb, effektuiert.[15] Die
durch den Ausgleich erfolgte Begünstigung der Magyaren, die in der Innenpolitik
nun von Österreich weitestgehend unabhängig wurden, gegenüber den anderen
Völkern der Monarchie heizten die Nationalitätenkonflikte weiter an. Während
die Bestrebungen der tschechischen Nationalbewegung um einen Österreichisch-Tschechischen
Ausgleich scheiterten, konkurrierten die slowakische Nationalbewegung und in
geringerem Maße die von kroatischen Intellektuellen angeführte Illyrische
Bewegung, die von Russland unterstützt wurde, mit der Magyarisierungspolitik
der ungarischen Regierung.[16]
In Österreich führten die nationalen Wünsche der
einzelnen Völker zu einer politisch überaus schwierigen Situation. Im
Reichsrat, dessen Männerwahlrecht sukzessive demokratisiert wurde, bestanden
von den 1880er Jahren an nur kurzlebige Zweckbündnisse; tschechische
Abgeordnete betrieben Obstruktionspolitik. Der Reichsrat wurde vom Kaiser
deshalb oft Monate lang vertagt. Die k.k. Regierungen wechselten häufig,
Beobachter sprachen von Fortwursteln statt zielgerichteter Politik.[17]
Nach dem erzwungenen Rückzug aus Deutschland und
Italien hatten der Kaiser und seine außenpolitischen Berater Südosteuropa als
neues Einflussgebiet erkoren. Mit der 1908 erfolgten Annexion des 1878 mit
Zustimmung des Berliner Kongresses besetzten Bosnien, die die Bosnische
Annexionskrise auslöste, wurde Habsburg für viele politische Aktivisten auf dem
Balkan zum Feind, der den nationalen Zusammenschluss behinderte.[18]
Außerdem trat die Monarchie dort in Konkurrenz zu Russland, das sich als
Schirmherr aller Slawen bezeichnete.
Schloss Schönbrunn
Der Name Schönbrunn geht auf einen Kaiser Matthias
zugeschriebenen Ausspruch zurück, der hier im Jahr 1619 auf der Jagd einen
artesischen Brunnen „entdeckt“ und ausgerufen haben soll: „Welch’ schöner
Brunn“. Gebaut als Residenz für Kaiserin Eleonora Gonzaga zwischen 1638 und
1643, wurde die Anlage in der Zweiten Wiener Türkenbelagerung 1683 schwer
beschädigt. 1687 gab Leopold I. für seinen Thronfolger Joseph I. einen repräsentativen
Neubau von Johann Bernhard Fischer von Erlach in Auftrag.[19]
Der barocke Palast war von der Mitte des 18.
Jahrhunderts bis zum Ende des Ersten Weltkrieges die Sommerresidenz des
österreichischen Kaiserhauses. Das Schloss war in dieser Zeit fast durchgehend
von einem mehrere hundert Personen umfassenden Hofstaat bewohnt und wurde zu
einem kulturellen und politischen Mittelpunkt des Habsburgerreiches. Während
der österreichisch-ungarischen Monarchie wurde es auch k. k. Lustschloss
Schönbrunn genannt.
Das Pathos des Barocks konnte sich im Zuge der
Gegenreformation und katholischen Reform und der damit einhergehenden Lehre und
Praxis sowie in der Verherrlichung des absolutistischen Herrschers voll
entfalten. Demgegenüber huldigte man in der nachfolgenden Zeit des Rokokos dem
Schönheitsideal der höfischen Gesellschaft und brachte es in Gestalt
verspielter und eleganter Formen lebhaft zum Ausdruck. Charakteristisch in
diesem Bau- und Dekorationsstil sind überbordende Verzierungen wie an Bauten,
Innenräumen, Möbeln, Geräten etc. und vor allem der Verzicht auf jegliche Symmetrie,
die im Barock noch als wichtiges Element verwendet wurde. An die Stelle fester
Formen treten leichte, zierliche, gewundene Linien und häufig rankenförmige
Umrandungen. Diese bewusste Abkehr von Symmetrie wurde später im Jugendstil
wieder aufgegriffen.
Das Rokoko brachte eine Verfeinerung des gesamten
höfischen Lebens mit sich. Im Barock hatte Ludwig XIV. von Frankreich sein
Leben zum öffentlichen Ereignis gemacht, um den Adel am Hofe zu halten und
durch Gunstbeweise oder Entzug der Gunst zu lenken. Im Rokoko fand eine
Gegenbewegung mit einem Rückzug ins Private statt (Höfischer Eskapismus). An
die Stelle monumentaler Machtentfaltung und kraftvoller Dynamik des Barock
traten nun kultivierte Lebensführung und ein leichtfüßiges, feinsinniges
Lebensgefühl gepaart mit vornehm-zarter Sinnlichkeit und galanten
Umgangsformen. In der Plastik und vor allem in der Malerei tauchen häufig
private oder gar erotische Themen auf.
Erst ab 1743 wurde unter Kaiserin Maria Theresia
durch Nikolaus von Pacassi und Johann Ferdinand Hetzendorf von Hohenberg das
Schloss und der Park in seiner heutigen Form um- und ausgebaut.
Nikolaus
Franz Leonhard von Pacassi (1716- 1790) war ein
österreichisch-italienischer Architekt des Barock und des Frühklassizismus. 1753
wurde Nikolaus Pacassi als Nachfolger von Jean Nicolas Jadot de Ville-Issey
Leiter des Hofbauamtes. Alle wichtigen Bauprojekte haben auch mit dem
kaiserlichen Hof zu tun. Dazu zählen vor allem der Umbau von Schloss Schönbrunn
und die Planung des Redoutensaaltraktes in der Wiener Hofburg, sowie der
Neubau und Barockisierung von Teilen der Prager Burg. Im Oktober 1772 schied er
auf eigenen Wunsch aus dem Dienst des Hofbauamtes aus und war dann bis zu
seinem Tode nur noch als Berater tätig. Neben seiner Tätigkeit als Architekt
war er seit 1756 auch Professor an der Accademia di San Luca in Rom.[20]
Johann Ferdinand Hetzendorf von Hohenbergwurde
vom Staatskanzler Maria Theresias, Wenzel Anton Graf Kaunitz protegiert, so
dass er 1765 die baukünstlerische Leitung von Schloss Schönbrunn übertragen
bekam, das von Maria Theresia nach dem Tod ihres Ehemannes Kaiser Franz Stephan
von Lothringen neu gestaltet wurde. 1766 wurde er geadelt und trug seither den
Namen Hetzendorf von Hohenberg. Von 1769 bis 1772 war er Professor an der
Architekturschule der Wiener Akademie, von 1773 bis zu seinem Tode deren
Direktor. 1773 wurde er außerdem Mitglied der Académie de France in Rom.
1775 erfolgte die Ernennung zum Hofarchitekten, 1776 zum wirklichenHofarchitekten.
1804 wurde er Ehrenbürger der Stadt Wien.
Seine erste
Arbeit war die Innenausstattung des Schönbrunner Schlosstheaters, das von ihm
in einem noch rokokoartigen Stil eingerichtet wurde.[21]
Seine späteren klassizistischen Umbauvorschläge wurden allerdings nicht
realisiert. Wichtig wurde Hetzendorf vor allem aber als Gestalter des
Schlossgartens, den er nach strengen französischen Prinzipien anlegte. Manche
Skulpturen wurden nach seinen Plänen entworfen, so etwa der Neptunbrunnen. Das
markanteste Bauwerk des Schlossgartens, die Gloriette, stammt ebenfalls aus
seiner Planung. Sie wurde 1772–1775 errichtet und gilt als erstes
klassizistisches Bauwerk in Österreich. Sie ist ein Triumphbogen auf dem
höchsten Schlosshügel, der sowohl als Aussichtspunkt als auch als optischer
Abschluss des Schlossgartens fungiert. Sie ist als Kriegerdenkmal gedacht,
daher ist sie mit Kriegs-Trophäen drapiert, die von Johann Baptist Hagenauer und
Benedict Hainrizi stammen.
Ein bereits
sehr deutliches klassizistisches Zitat sind der Obelisk im Schlossgarten sowie
die Römische Ruine(unter Verwendung von Dekorationsteilen des Schlosses
Neugebäude), die ihm als erstes Werk dieser Art internationale Anerkennung
brachte. Diese künstliche Inszenierung von Verfallenem weist auch schon auf die
Romantik hin.[22]
1783 baute
er das Palais Pallavicini (damals Palais Fries) am Josephsplatz,
gegenüber der Hofburg um. Die Front dieses Gebäudes ist geradezuein antibarockes Modell sie ist nicht auf den
Eingang hin akzentuiert und bleibt rein additiv, was noch dadurch verstärkt
wird, dass als einzige Skulpturen nicht die obligatorischen Karvatiden neben
dem Eingangsportal, sondern die ganze Front entlang Vasen in regelmäßigen
Abständen vorgesehen waren. Dies wurde schärfstens abgelehnt, und der Besitzer Moritz
Reichsgraf von Fries gab dem Druck der öffentlichen Meinung nach und
beauftragte Franz Anton von Zauner (von dem auch das gegenüberstehende Denkmal Joesphs
stammt), das Eingangsportal mit Karyatiden auszustatten.
In den folgenden
Jahren beschäftigte sich Hetzendorf von Hohenberg vor allem mit der
Umgestaltung von Kirchen, namentlich der Wiener Minoritenkircheder Michaelerkirche
und der Augustinerkirche, beides ursprünglich gotische gotische Kirchen, die barockisiert worden waren. Die
barocke Inneneinrichtung wurde größtenteils entfernt, was ihm den Ruf eintrug,
ein „Regotisierer“ zu sein. Dies ist aber durchaus zweischneidig, da er einige
Umbauten machen ließ, die der Gotik zuwiderlaufen: etwa ließ er in der
Augustinerkirche im Chor Oratorien einbauen, was das für die Gotik wichtige
Gefühl der Höhe empfindlich stört. In der Minoritenkirche ließ er den Ludwigschor,
einen authentischen gotischen Chor, abmauern (er wurde zu Beginn des 20.
Jahrhunderts abgerissen). Waren diese Änderungen also auch noch klassizistisch
inspiriert, ging es ihm doch vor allem um einen harmonischen Gesamteindruck,
der durchaus auch die Gotik zur Geltung brachte.
Diese
Tendenz zur Neugotik schlug aber in seinen letzten Projekten immer mehr durch,
so in seinen (in dieser Form nicht gebauten) Plänen für Schloss Laxenburg, wo
er fast so etwas wie eine künstliche mittelalterliche Burg entwarf.
Hetzendorf
von Hohenberg verkörperte wie kein anderer die vielfältigen Möglichkeiten
seiner Zeit.[23] Durchaus noch mit der
Barockarchitektur vertraut, verhalf er dem Klassizismus in Österreich zum
Durchbruch, um am Ende bereits so etwas wie den Historismus vorwegzunehmen,
dessen Pragmatismus – verschiedene ästhetische Lösungen für verschiedenartige
Bauwerke zuzulassen – von ihm bereits vorweggenommen wurde.
Schönbrunn
ist das größte Schloss und eines der bedeutendsten und meistbesuchten
Kulturgüter Österreichs. Das Schloss und der etwa 160 ha große Park sind seit
1996 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Eine Hauptattraktion im Schlosspark ist
der älteste noch bestehende Zoo der Welt, der Tiergarten Schönbrunn (16 ha).
In einem am Hang eines 60m hohen Hügels
gelegenen Augebiet des Wienflusses wird 1311 die Khattermühle erstmals
urkundlich erwähnt, eine von etlichen Mühlen dieser Gegend. Sie ging 1312
mitsamt dem Areal in den Besitz des Stiftes Klosterneuburg über und wurde nach
mehrfachem Besitzerwechsel 1548 vom späteren Wiener Bürgermeister Hermann
Bayr erworben, der neben der Mühle seinen Herrensitz errichtete, die
sogenannte Katter- oder Gatterburg.
Am 8.Oktober 1569 erwarb Kaiser Maximilian
II. das weitläufige Grundstück, ließ es einfrieden und bestückte es mit Feder-,
Rot- und Schwarzwild, um es zur Jagd zu nutzen. Er ließ Fischteiche anlegen und
in einem gesonderten Bereich exotische Vögel wie Truthühner und Pfauen halten.
Die Bezeichnung Fasangarten für den hinteren, nicht öffentlich
zugänglichen Teil des Grundstücks weist heute noch darauf hin. Die Mühle wurde
im folgenden Jahr abgetragen. Im nun bereits existierenden Tiergarten ließ
Maximilian 1570 ein Jagdschloss errichten. Der Bau eines Schlosses war noch
nicht vorgesehen: Maximilian ließ zu dieser Zeit auf der anderen Seite der
Stadt Schloss Neugebäude erbauen, wo er auch eine Menagerie einrichtete.
1590 schenkte der Erzherzog von Innerösterreich und
spätere Kaiser Ferdinand II. das Jagdschloss seinem Kriegszahlmeister Egid
Gattermeier, nach dem es lange Zeit hindurch Gatterschloss und der
zugehörige Wald Gatterhölzl genannt wurde. 1619 soll Kaiser Matthias,
Sohn von Maximilian II., bei einer Jagd in dem Areal eine Quelle entdeckt
haben, die später als Schöner Brunnen namensgebend für Schönbrunn wurde.
Es soll Gefallen gefunden und eine Erweiterung des Jagdschlosses vorgenommen
haben.[24]
Erst Eleonora Gonzaga, Witwe Ferdinands II., der
ihr Stiefsohn Ferdinand III. das Anwesen als Witwensitz überlassen hatte, ließ
zwischen 1638 und 1643 zum Gatterschloss einen dann Gonzaga-Schloss genannten
Zubau errichten, in dem sie standesgemäße Empfänge geben konnte. Zu dieser Zeit
ist auch erstmals von „an die hundert welschen Bäumen, darunter 24 Pomeranzen“
die Rede, also von einer frühen Orangerie, und auf einer Rechnung vom
24.Jänner 1642 für eine Holzlieferung taucht erstmals der Begriff Schönbrunn
auf. Nach Eleonoras Ableben im Jahr 1655 ging Schönbrunn an Eleonora Magdalena
Gonzaga, die dritte Ehefrau des verstorbenen Ferdinand III., als Witwensitz.
1661 legte Kaiser Leopold I. auf dem Schönbrunnerberg (wo heute die Gloriette
steht) eine sogenannte Hasenremise an.
Im Zuge der Zweiten Türkenbelagerung im Jahr 1683
wurde die gesamte Anlage – das Schloss mit seinen Nebengebäuden und allen
zugehörigen Gärten – bis zur Unbrauchbarkeit beschädigt. Zwar bat Eleonora
Magdalena Gonzaga darum, wenigstens zwei Zimmer und einen Saal wiederherzustellen,
starb aber 1686, bevor es dazu gekommen war.[25]
Erst 1687 gab Leopold I. für seinen Thronfolger
Joseph I. einen repräsentativen Neubau in Auftrag. Der soeben zugewanderte Johann
Bernhard Fischer, der spätere Fischer von Erlach, schlug 1688 eine pompöse
Anlage vor, die Schloss Versailles übertroffen hätte, aber nicht finanzierbar
gewesen wäre. Stattdessen wurde der Architekt 1693 mit einer weitaus kleineren
Anlage beauftragt, die 1696–1701 über den Trümmern der früheren errichtet und
ab 1700, im Wesentlichen fertiggestellt, bewohnt wurde. Fischer wurde 1696
geadelt, das Projekt wurde aber wegen der Erbfolgekriege erst nach dem Tod von
Leopold I. im Jahr 1705 von Joseph I. weiter gebaut, jedoch nicht in
vorgesehener Form abgeschlossen.
Steinmetzaufträge erhielten die Wiener Meister
Veith Steinböck und Thomas Schilck, beide von Eggenburg in Niederösterreich,
mit dem Zogelsdorfer Stein, Meister Georg Deprunner von Loretto (damals Ungarn)
und Meister Johann Georg Haresleben aus Kaisersteinbruch.[26] Der Kaiserstein,
ein harter Kalkstein, wurde für tragende Architekturteile im Schloss verwendet.
Nach Josephs Tod 1711 ging Schönbrunn im Jahr 1712 an seine Witwe Wilhelmine
Amalie, die das Schloss bis 1722 bewohnte und es schließlich mit den Gärten im
Jahr 1728 um 450.000 Gulden an den kaiserlichen Hof verkaufte.[27]
Karl VI. war selbst an Schönbrunn wenig
interessiert, schenkte es jedoch 1740 seiner Tochter Maria Theresia, die das
Anwesen zum kaiserlichen Sommersitz erkor, der es bis 1918 blieb. 1741 ließ sie
eine durchgängige Allee von Schönbrunn zum Schloss Laxenburg anlegen. 1743–1749
wurde das Schloss Schönbrunn nach Plänen ihres Hofarchitekten Nikolaus von
Pacassi, der auch an der Hofburg wirkte, von Baumeister Valmagini entscheidend
umgebaut und erweitert: So wurde das Gebäude um ein Stockwerk erhöht; in Ziegel
ausgeführte Gesimse und Säulen wurden gegen solche aus Stein ersetzt. Dabei
gingen beispielsweise Fresken von Johann Michael Rottmayr verloren. Ebenso ließ
sie einen Großteil der Inneneinrichtung erneuern, die heute als fast einziges
Beispiel eines österreichischen Rokoko gilt.[28]
Das kaiserliche Hofbauamt bezahlte die
Steinmetzarbeiten der Umbauten der Jahre 1750–1752 den Meistern Matthias
Winkler, Ferdinand Mödlhammer, Gabriel Steinböck und Johann Baptist Regondi.[29]
Regondi aus dem kaiserlichen Steinbruch lieferte aus hartem Kaiserstein
vor allem Stufen für die repräsentative Blaue Stiege, die Kapellen-, Schnecken-
und Geheimstiege und die große Weiße Stiege, ein stattliches Treppenhaus für
den Hofstaat mit steinernem Geländer sowie die gartenseitige Freitreppe.
In einem Seitentrakt des Schlosses befindet sich
das Schlosstheater, das 1747 eröffnet wurde und wo unter anderem Joseph
Haydn und Wolfgang Amadeus Mozart auftraten. Maria Theresia ließ den Garten erweitern,
1752 die Menagerie und 1763 durch Adrian van Steckhoven den botanischen Garten
anlegen.[30]
Um 1765 wurde Johann Ferdinand Hetzendorf von
Hohenberg, ein Vertreter des Frühklassizismus, bei Hof eingeführt, doch
enthielt sich Maria Theresia nach dem Tod ihres Gemahls sieben Jahre lang
größerer baulicher Änderungen.[31] Erst
1772 gab sie solche in Auftrag. Hohenbergs markantestes Werk ist die Gloriette
(um 1860 auch „das Gloriett“ genannt). Das Bauwerk ist ein Arkadengang auf dem
Hügel oberhalb des Schlosses (auch Schönbrunnerberg genannt), der den
Schlossgarten optisch abschließt. Gemeint ist sie als Denkmal für den
gerechten Krieg (der zum Frieden führt), an der Stelle, wo nach dem
ursprünglichen Plan Fischer von Erlachs das Hauptgebäude entstehen sollte, und
nach dem zweiten Entwurf ein Belvedere. Man ließ die Galerie und die Säulen
–allesamt aus hochwertigem Kaiserstein– abtragen und Säulen,
Bogenlaibungen und Gebälkstücke, auch Stufensteine, für die Gloriette
verwenden. 1775 waren die Arbeiten abgeschlossen. Ihre Fassade ist seit
Josephinischer Zeit im prototypischen Schönbrunner Gelb gehalten.[32]
Zur selben Zeit wie die Gloriette entstanden auch
die römische Ruine und der Obeliskbrunnen, die ebenfalls nach den Plänen
von Hohenberg ausgeführt wurden. Von den Bildhauern Benedict Henrici, Johann
Baptist Hagenauer und Franz Zächerl wurden die zugehörigen Statuen und
sonstiges Beiwerk geschaffen. Das Schloss war namensgebend für das Schönbrunner
Deutsch, welches bei Hofe ab Ende des 18. Jahrhunderts gesprochen wurde.
1805 und 1809 hielt sich Napoleon mit seinem
Gefolge im Schönbrunner Schloss auf, als die Franzosen Wien besetzt hatten. Am
15. Dezember 1805 wurde hier der Vertrag von Schönbrunn zwischen Preußen und
Frankreich unterzeichnet und am 14. Oktober 1809 der noch bedeutendere Friede
von Schönbrunn zwischen Frankreich und Österreich.
1830 wurde hier der mit 18 Jahren zum Kaiser
proklamierte Franz JosephI. geboren. 1832 starb hier Napoleons Sohn, in
Österreich als Herzog von Reichstadt geläufig, im Alter von 21Jahren.[33]
Franz Joseph nutzte das Schloss als Sommerresidenz
und fuhr viele Jahre lang von dort zum Arbeiten in die Hofburg, wo er im Winter
auch wohnte. In seinen letzten Lebensjahren wohnte und amtierte er ganzjährig
in Schönbrunn und starb hier 1916. Sein Nachfolger KarlI. unterzeichnete
hier am 11. November 1918 seinen Verzicht auf jeden Anteil an den
Staatsgeschäften, enthob seine k.k.Regierung und verließ das im
Staatsbesitz befindliche Schloss mit seiner Familie noch am gleichen Abend.[34]
Einem Antrag der Wiener Kinderfreunde, den ihr
Obmann Max Winter (zu dieser Zeit Vizebürgermeister) 1919 an den Stadtrat
stellte, zwei Trakte (Valerie- und Kavalierstrakt) für 350 Kinder, darunter
viele Kriegswaisen, und die zu gründende private Erzieherinnenschule der
Kinderfreunde zur Verfügung zu stellen, wurde nur zum Teil entsprochen: Der
Kavalierstrakt blieb christlich-sozialen Vereinigungen vorbehalten. Zwei
Arbeiterräte hatten 1919 die Räume des Gartendirektorstöckls beim
Hietzinger Tor mit Gewalt beschlagnahmt, um den Hietzinger
Bezirksarbeiterrat dort unterzubringen. Die gerichtliche Durchsetzung der
Räumung dauerte fünf Jahre.[35]
Das in der Monarchie zum Hofärar zählende
Schlossareal fiel 1919 auf Grund des Habsburgergesetzes in die Verwaltung des
republikanischen Staates, ab 1920 des Bundes. Vom Staat erhielten hochgestellte
Politiker Wohnungen im Schloss, bald aber auch Kriegsinvalide. Die Insassen des
Invalidenheims, das bereits 1922 wieder aufgelöst wurde, sollen allerdings
erhebliche Schäden am Mobiliar verursacht haben. Im Ostteil hatten die
Pfadfinder von 1924 bis 1935 drei Räume zur Verfügung.
1922 wurden 70 ehemalige Hofpferde im Schloss
einquartiert, weil man die früheren Hofstallungen zum Messepalast umbaute. Als
im Frühjahr 1923 die Messe eröffnet wurde, war die Sammlung der verbliebenen
Fahrzeuge des kaiserlichen Fuhrparks bereits in der ehemaligen Schönbrunner
Winterreitschule untergebracht, die seither als Wagenburg bezeichnet wird
und organisatorisch eine Abteilung des Kunsthistorischen Museums bildet.
Das Schlosstheater, das bereits vor dem Krieg zum
Möbeldepot verkommen war, wurde ab 1919 wieder vom Burgtheater bespielt, was
man jedoch aus finanziellen Gründen 1924 wieder einstellen musste. Ein würdiger
Nachfolger fand sich jedoch 1929 im Max-Reinhardt-Seminar, das es seither als
Übungsbühne nutzt.[36]
Gegen Ende des Krieges befand sich auf der
Gloriette eine Flakstellung, und 1945 wurden der Haupttrakt und ein Teil der
Gloriette durch Bombenangriffe der Alliierten schwer beschädigt. Unter anderem
wurde der östliche Teil der Großen Galerie mit den Deckenfresken von Guglielmi
völlig zerstört – die Fresken wurden in der Nachkriegszeit vom Theatermaler
Paul Reckendorfer nach Bildvorlagen rekonstruiert.
Sowjetische Truppen, die das Gebiet im April 1945
besetzten, verhielten sich in diesem Fall vorbildlich.[37] Das
Schloss war während der Besatzungszeit vom Herbst 1945 an Hauptquartier der
britischen Besatzungsmacht, zu deren Wiener Sektor die beiden angrenzenden
Bezirke12 und13 gehörten. Dies verhinderte Plünderungen und
beförderte auch die baldige Reparatur der gröbsten Schäden. 1948 konnten Teile
des Schlosses wieder besichtigt werden. 1955 zogen die Briten ab. 1961 gab
Bundespräsident Adolf Schärf zum Gipfeltreffen Kennedy-Chruschtschow ein
Galadinner im Schloss.
Die Verwaltung des Schlosses, lang einem Schlosshauptmann
genannten Beamten des Handels-, Bauten- bzw. Wirtschaftsministeriums und seinen
Mitarbeitern übertragen, wurde 1992 der dazu gegründeten, in Staatsbesitz
befindlichen Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsgesellschaftm.b.H.
übertragen. Die Gesellschaft ist seither in der Lage, die Erhaltung und
Restaurierung des Schlosses aus eigenen Einnahmen zu finanzieren. Der
Schlosspark wird von den Bundesgärten betreut, der Tiergarten wird von
einer eigenen, ebenfalls staatseigenen GmbH verwaltet. 1996 wurden Schloss und
Park zum UNESCO-Welterbe erklärt.
Heute zählt Schloss Schönbrunn 1.441 Zimmer
verschiedenster Größe.[38] Ein
Teil davon, der nicht zum Museum gehört, wird von der Schloß Schönbrunn Kultur-
und Betriebsges.m.b.H. als Wohnung an Privatpersonen vermietet. Der Großteil
des Schlosses fungiert jedoch als Museum, das 2014 rund 3 Millionen Besuche
zählte. Der Park und seine Einrichtungen ziehen weitere rund 5 Millionen an, in
Summe also etwa 8 Millionen Besuche pro Jahr.
Die Innenräume des Schlosses dienten nicht nur als
Wohnresidenz der kaiserlichen Familie, sondern waren für Repräsentationszwecke
gebaut und Schauplatz unzähliger Festlichkeiten und Zeremonien, die das
Prestige der Monarchie symbolisieren und stärken sollten. Für diesen Zweck
wurden viele bekannte Künstler und renommierte Handwerker bestellt, die die
Räume mit der höchsten damaligen Eleganz ausstatteten. Die Stile reichen vom
Barock bis zum Rokoko, dem Biedermeier und Stilen der Gründerzeit, die jedoch
im Großen und Ganzen ein harmonisches Ensemble bilden.
Im westlichen Trakt des 1. Stockwerks befinden sich
die aus dem 19. Jahrhundert stammenden Wohnräumen des Kaisers Franz Joseph und
der Kaiserin Elisabeth.[39] Im
mittleren Teil befinden sich die Repräsentationsräume. Im östlichen Trakt sind
die Appartements der Maria Theresia sowie die sogenannten
Franz-Karl-Appartements der Erzherzogin Sophie und dem Erzherzog Franz Karl,
die Eltern von Kaiser Franz Josephs.
Das Schloss hat hunderte von Räume und Zimmern, von
denen jedoch nur die meisten Prunkräume und Wohnungsräume der kaiserlichen
Familie der Öffentlichkeit zugänglich sind. Ein Teil der restlichen Räume
werden als Gemeindewohnungen vermietet. Das Schloss steht deshalb nicht leer
und wird nach wie vor ständig bewohnt.[40]
Im Jahr bewegen sich um die 1,6 Millionen Besucher
durch das Schlossgebäude. Das sind im Jahresschnitt um die 4.000 Menschen, bei
Hochsaison sogar 10.000 Gäste pro Tag. Die große Menge an Besuchern ist eine
besondere Belastung für die Räume, die für so einen dichten Menschenverkehr
nicht konzipiert waren. Besondere Herausforderung für die Verwaltung des
Schlosses ist der aufwändige Erhalt und Sanierung der Räumlichkeiten, sie aber
gleichzeitig der Öffentlichkeit weiter zugänglich zu lassen.
Im Erdgeschoß befinden sich unter anderen die
Privatappartements der kaiserlichen Familie, die sogenannten „Berglzimmer“.
Diese bestehen aus dem Gisela-, das Goëss- und das Kronprinzenappartement. Die
Räume wurden mit Fresken von Johann Baptist Wenzel Bergl und seiner Werkstatt
in den 1770er Jahren ausgemalt.[41]
Bergl bedeckte sämtliche Wände und Decken mit
bunter Landschaftsmalerei, die von fremdartigen Tieren und Vögeln bevölkert
war. Diese Welt ist jedoch nicht unberührt, sondern nach menschlichen
Vorstellungen durch Laubengänge, Balustraden, und Rokokovasen eingegliedert. In
dieser Hinsicht reicht der barocke Schlosspark draußen in die Räume rein.
Bergls Fresken beruhen auf eingehenden Naturstudien, die er vielleicht sogar im
Park und der Orangerie vom Schloss anfertigte. Die Berglzimmer wurden im Sommer
von Maria Theresia verwendet, da sie kühler waren als die Räume im ersten
Stockwerk.[42]
Viele seiner Ausmalungen zeigen paradiesische
Gartenlandschaften, die er harmonisch und mit illusionistischem Geschick in die
Raumarchitektur integrierte. Mit seinen idyllischen Landschaften voller
exotischer Pflanzen und romantischer Szenerien schuf Bergl eine neuartige
Variation der barocken Illusionsmalerei. Berühmtheit erlangte Bergl um 1770 mit
den Fresken drei Bergl-Zimmer in Schloss Schönbrunn schuf.Die Fresken wurden
später mit grauen Leinwänden überdeckt und erst im Jahre 1891 entfernt und 1965
restauriert. Im Jahr 1773 schuf er für die Grafenfamilie Kletzl im Schloss
Donaudorf bei Ybbs das Freskenzimmer.Bergl wurde zu einem der Lieblingsmaler von Kaiserin Maria Theresia
(1717–1780) für die er 1776 Wandgemälde in Ihren Privatgemächern in der Wiener
Hofburg ausführte.
Die Fresken wurden im Laufe der Zeit mit grauer
Farbe übermalt, jedoch 1891 wieder freigelegt. Seit 1965 fing die Restaurierung
an und ab 2008 wurden sie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Die Appartements des Kronprinzen Rudolf befinden
sich im östlichen und südöstlichen Bereich.[43] Die
sechs Räume wurden 1864 als Wohnung für den damaligen sechsjährigen Kronprinzen
eingerichtet. Vier von diesen sechs Räumen wurden zwischen 1774 und 1778
ganzflächig von Bergl und seiner Werkstatt mit exotischen Landschaftsmalereien
ausgestattet.Der heute als Goëss-Apartment bezeichnete Bereich
besteht aus vier Berglzimmern und befindet sich im südlichen Bereich und
gehörte zu den Privatgemächern der Maria Theresia.
Im südöstlichsten Teil im Erdgeschoß befinden sich
vier Zimmer, deren weiße Wände und Decken mit goldenem Stuck aus dem Rokoko
verziert sind.[44] Dieser Dekor findet sich
in den meisten repräsentativen Räumen des Schlossgebäudes. Das größte Zimmer
ist das ehemalige Turnzimmer der Kaiserin Elisabeth und hat eine Länge von
13,80 Metern, eine Breite von 7,85 Metern, eine Höhe von 4,70 Metern und eine
Fläche von 108 Quadratmetern. Ein Marmorkamin mit einem großen Spiegel befindet
sich in der Mitte der nördlichen Wand, der Boden ist ein Parkettboden mit
schwarz-weiß-braunen Rautenmuster. Die kleineren, restlichen Räume sind ähnlich
gestaltet.Heute werden die
Zimmer für besondere Veranstaltungen verwendet.
Die repräsentative Blaue Stiege im westlichen
Flügel führt vom Erdgeschoß in den ersten Stock, wo sich vorwiegend die
Audienz- und Repräsentationsräume befinden.[45] Ein
dunkelblauer Läufer zieht sich über die ganze Stiege. Dieser Raum ist einer der
ältesten des Schlosses, er diente ursprünglich als Speisesaal im ehemaligen
Jagdschloss von Kaiser Joseph I, damals noch Thronfolger. Im Auftrag von Maria
Theresia wurde der Raum um 1745 von Nikolaus Pacassi umgebaut. Erkennbar ist
die Höhe des ursprünglichen Bodens des Raumes als es sich im ersten Stockwerk
befand, da die Fenster nicht mehr ohne Hilfe einer Leiter zu öffnen sind.[46]
Das Deckenfresko ist ein Original vom alten
Speisesaal und zeigt die Verherrlichung vom Thronfolger Joseph als tugendhaften
Kriegshelden, der schließlich als Sieger den Lorbeerkranz vor dem Thron der
Ewigkeit empfängt.[47] Das
Fresko wurde vom italienischen Maler Sebastiano Ricci in den Jahren 1701/02
ausgeführt. Ob der Name der Stiege vom blauen Läufer stammt oder vom blauen
Himmel des Deckengemäldes ist nicht ganz eindeutig.
Ricci gilt als einer der wichtigsten venezianischen
Maler seiner Zeit, lernte seinen Neffen Marco Ricci an, mit dem er dann nach
1710 zusammenarbeitete und dem er oft die Szenerie oder die Landschaften auf
seinen Gemälden überließ, da der offenbar in diesem Genre der Bessere war,
während er sich selbst auf die Porträts konzentrierte. Nach der Rückkehr der
beiden Ricci aus London nach Venedig 1716 wurden sie vom britischen Kaufmann Joseph
Schmidt gefördert.
Sebastiano Ricci war auch sehr viel außerhalb
Venedigs tätig, etwa in Turin, Parma oder London. In Wien hat er ein Altarbild
in der Wiener Karlskirche, insbesondere die Blauen Stiege in Schloss
Schönbrunn gemalt. Joseph I. damals Kronprinz, holte Ricci 1702 zum Ausmalen
des Speisezimmers. Es gilt als das erste selbständige, nicht von Stuck
eingerahmte Deckengemälde im österreichischen Raum. Joseph ist als Tugendheld
dargestellt, der zur Krönung durch den Lorbeerkranz schreitet. Durch die
späteren Umbauten unter Kaiserin Maria Theresia wurde aus dem Speisesaal ein
Stiegenaufgang. Der Name Blaue Stiege kommt vom Himmelsblau des Freskos.
Mitte der 1990er Jahre entdeckte man durch einen
glücklichen Zufall eines der Frühwerke Riccis: der Brief eines englischen
Touristen, der im 17. Jahrhundert Venetien bereiste, beschrieb zwei bis dato
nicht bekannte, mit Fresken von Ricci bemalte Salons in der Villa Giovanelli in
Noventa Padovana, Padua. Dank des glücklichen Umstandes, dass diese Fresken
weiß übertüncht wurden, sind sie heute, nach ihrer vollständigen Freilegung und
Restaurierung, in einem sehr guten Zustand.
Das Billardzimmer befindet sich am Anfang einer
längeren Raumfolge von Audienz- und Privaträumen von Franz Joseph I..[48] Die
Wände sind weiß mit vergoldeten Stuck aus dem Rokoko und einem verzierten
Parkettboden. Ein weiß-goldener Kamin befindet sich in der nordöstlichen, eine
Uhr an der nordwestlichen Ecke. Die heutige Möbelausstattung stammt aus der
zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. In der Mitte befindet sich ein großer
Billardtisch aus dem Biedermeier, der bereits 1830 im Inventar erwähnt wird.[49] Das
Zimmer diente als Warteraum für kaiserliche Minister, Generäle und Offiziere.
Während sie auf ihre Audienz warteten, konnten sie hier Billard spielen.
Die großen Gemälde im Zimmer änderten sich mit der
Zeit. Die jetzigen zwei Gemälde handeln vom Militär-Maria-Theresia-Orden.[50] Ein
Gemälde zeigt die erstmalige Ordensverleihung im Jahre 1758, es stammt aus der
Werkstatt von Martin van Meytens. Das andere Gemälde aus dem Jahre 1857 stammt
von Fritz L’Allemand und zeigt Kaiser Franz Joseph auf der Gartenstiege
anlässlich der 100-Jahrfeier des Ordens.Das sogenannte Kinderzimmer
befand sich nicht in diesem Raum, sondern lag tatsächlich im Erdgeschoß oder in
den oberen Etagen des Schlosses.[51]
Es ist mit Porträts der Töchter von Maria Theresia
geschmückt.[52] Die meisten ihrer 11
Töchter wurden bereits im Jugendalter aus politischen Gründen verheiratet.
Sechs Porträts in dem Zimmer wurden vom anonymen Meister der Erzherzoginnen
gemalt. Die Porträts sind von den Erzherzöginnen Maria Anna, Maria Christina,
Maria Elisabeth, Maria Amalia, Maria Karolina und Maria Antonia. In der rechten
Hälfte des Raumes hängt ein Porträt Maria Theresias in Witwentracht.
Auf der linken Seite befindet sich ein Badezimmer,
das 1917 für Kaiserin Zita installiert wurde. Es ist mit Marmor verkleidet und
verfügt über fließendes warmes und kaltes Wasser, eine Badewanne und eine
Dusche.Das in der Südwestecke gelegene Kabinett wurde
wahrscheinlich von Kaiserin Maria Josepha, der zweiten Gemahlin Josephs II.,
als Frühstückszimmer genutzt.[53]
Dieses Kabinett ist eines von mehreren Beispielen
für die persönliche Mitarbeit der kaiserlichen Familie an der Innenausstattung
des Schlosses.[54] In den Medaillons sind
Applikationsarbeiten eingefügt, die von der Mutter Maria Theresias, Elisabeth
Christine, angefertigt wurden. Sie nähte Stoffreste auf Seidenmoiree und
gestaltete Blumenbouquets mit Insekten.
Das Spiegelzimmer stammt aus der Zeit der Maria
Theresia und hat weiße Wände mit goldenen Stuckverzierungen aus dem Rokoko und
rote Samtvorhänge mit weißen Gardinen.[55] Die
Möbel aus dem Rokoko sind ebenfalls in weiß-goldenem Holz, die Bepolsterung mit
rotem Samt bespannt. Bestimmendes Element sind die namensgebenden sieben großen
Kristallspiegel, die einander reflektieren und den Raum optisch größer
erscheinen lassen. Ein marmorner Kamin befindet sich in der Mitte der
nördlichen Wand. Zwei große Kristalllüster hängen von der Decke.
Vermutlich fand hier oder im angrenzenden Rosa
Zimmer das erste Konzert des sechsjährigen Wolfgang Amadeus Mozart vor der
Kaiserin Maria Theresia und dem Hofstaat statt.[56]
Augenzeugenberichten zufolge sprang der junge Mozart nach dem Klaviervorspiel
der Kaiserin auf den Schoß und umarmte und küsste sie, sehr zu ihrer Freude.Der Spiegelsaal wurde auch als Empfangssalon von Kaiser Franz Joseph I.
und Kaiserin Elisabeth verwendet.
Die Große Galerie ist das Herzstück mitten im
Schlossgebäude.[57] Mit einer Länge von über
40 Metern, einer Breite von fast zehn Metern und insgesamt 420 m² wurde die
Große Galerie vor allem für festliche Empfänge, Bälle und als Tafelsaal
verwendet. Der Raum hat hohe Fenster zum Garten mit gegenüberliegenden
Kristallspiegeln. Die weißen Wände sind mit vergoldetem Stuck aus dem Rokoko
verziert, die Decke mit drei großen Gemälden bedeckt. Über 60 vergoldete
Wandleuchter und zwei schwere Lüster spendeten ursprünglich mit Kerzen Licht.
Die Decke ist von drei großen Gemälden bedeckt, sie
sind Werke vom italienischen Maler Gregorio Guglielmi.[58] Das
mittlere Fresko stellt das Wohlergehen der Monarchie unter der Herrschaft Maria
Theresias dar. Umringt von den personifizierten Tugenden der Herrschaft thronen
in der Mitte Franz Stephan und Maria Theresia. Allegorien der Kronländer mit
ihren jeweiligen Reichtümern sind um diese zentrale Gruppe angeordnet.
Neben Konzerten und Veranstaltungen wird die Große
Galerie nach wie vor für staatliche Empfänge verwendet. 1961 fand hier das
Treffen zwischen dem amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy und dem
sowjetischen Premier Nikita Chruschtschow statt.[59] Im
Frühjahr 2010 fing eine zweijährige Sanierung an. 1.400 m² Wand- und
Deckenfläche werden von rund 15 Experten aufwendig gereinigt und restauriert.
Die Kosten der Sanierung wurden auf 2,6 Millionen Euro geschätzt.
Der Zeremoniensaal wurde in erster Linie als
Vorzimmer der Appartements des Kaiser Franz Stephan verwendet. Hier versammelte
sich die kaiserliche Familie für Feste wie Taufen, Namenstage, Geburtstage und
für große Hoftafeln, und um die Oratorien der Schlosskapelle zu betreten. Sechs
große Gemälde sind das bestimmende Element in diesem Saal, die Maria Theresia
bei Martin van Meytens und seiner Werkstatt in Auftrag gab.[60]
Fünf dieser Gemälde handeln von der Hochzeit
zwischen dem Thronfolger und späteren Kaiser Joseph II. mit Isabella von Parma
im Jahre 1760. Die Vermählung war nicht nur ein gesellschaftliches sondern vor
allem politisches Ereignis, es sollte die Beziehungen zwischen dem Hause Habsburg
und dem französischen Königshaus der Bourbonen verbessern.[61]
Der Gemäldezyklus ist chronologisch geordnet, die
einzelnen Gemälde zeigen die wichtigsten Höhepunkte der Feierlichkeiten.[62] Das
erste und größte Gemälde stellt den feierlichen Einzug der Prinzessin vom
Schloss Belvedere zur Hofburg dar. Eine unendliche Cortege von festlichen
Kutschen, Karossen und Reitern schlängelt sich durch ein Siegestor Richtung
Hofburg. Die weiteren Gemälde zeigen die Trauung in der Augustinerkirche, die
anschließende Hoftafel im Rittersaal und das Souper sowie abschließend die
Serenade im Redoutensaal der Hofburg.[63] Van
Meytens malte die Bauwerke und Personen und ihre Kleider so detailgetreu, dass
eine individuelle Identifikation möglich ist. Bei dem Gemälde der Serenade im
Redoutensaal der Hofburg wird sogar der kleine Mozart in der rechten unteren
Ecke vermutet.
In der Mitte der östlichen Wand, zwischen den
Gemälden der Trauung in der Kirche und der Serenade im Redoutensaal, befindet
sich ein großes Porträt Maria Theresias.[64] Es
zeigt sie stehend, als „Erste Dame Europas“ in einem kostbaren Kleid aus
Brabanter Klöppelspitze neben einem Tisch auf dem sich vier Kronen auf einem
roten Samtkissen mit goldenen Quasten befinden.[65] Ihre
rechte Hand ruht auf einem Zepter, mit ihrer linken Hand deutet sie auf die
Kronen ihrer Würde: die Reichskrone, die böhmische Wenzelskrone, die ungarische
Stephanskrone sowie den österreichischen Erzherzogshut.
Das ehemalige Arbeitszimmer von Kaiser Franz I.
nennt sich das Vieux-Laque-Zimmer. Nach seinem Tod 1765 ließ seine Witwe Maria
Theresia sein Zimmer als Gedächtnisraum umgestalten.[66]
Das Zimmer ist vom Boden bis zur Decke mit Nussholz
vertafelt. Zwischen dem Nussholz sind schwarze Lacktafeln aus Peking
eingesetzt, die mit vergoldeten Rokoko-Rahmen versehen sind. Weiters befinden
sich drei Porträts, die in Auftrag gegeben wurden. In der Mitte hängt das
Gemälde von Franz I., welches vier Jahre nach seinem Tod im Jahre 1769 von
Pompeo Batoni vollendet wurde. Auf der rechten Seite befindet sich das Gemälde
von Kaiser Joseph II. und seinem jüngeren Bruder Großherzog Leopold von der
Toskana, dem späteren Kaiser Leopold II. Dieses Gemälde wurde ebenfalls von
Batoni im Jahre 1769 ausgeführt.
Die Lacktafeln waren ursprünglich Teil eines
chinesischen Paravents, der in Einzelteile als Wanddekoration zersägt wurde.[67]
Durch die Zersägung entstanden Risse, die mit der Zeit stärker wurden. Die
Einzelteile wurden den ästhetischen Anspruch des Zimmers angepasst, nicht nach
der ursprünglichen, chinesischen Anordnung. Feuchtigkeit und
Temperaturschwankungen griffen die Lacksubstanz im Laufe der Zeit weiter an,
Ultraviolettlicht bleichte die Goldoberflächen aus.[68] Die
Risse und die Oberfläche wurden zwar mehrmals ausgebessert, aber eine
grundlegende Sanierung fing 2002 an und dauerte drei Jahre. Die letzte
Sanierung davor war im Jahre 1872, als das Schloss für die Weltausstellung
herausgeputzt wurde. Für die Sanierung wurden die 138 größeren und 84 kleinen
Tafeln der Wände, Türfüllungen und Supraporten nacheinander abmontiert,
restauriert und wieder eingefügt. Ältere, fehlerhafte Reparaturen wurden
entfernt und fachgerecht ausgebessert um die Tafeln wieder dem ursprünglichen
Erscheinungsbild zurückzuführen. Um die Tafeln in Zukunft besser zu schützen
wird das Zimmer kontinuierlich vom Sonnenlicht abgeschirmt und ist nur mit
gedämpften, elektrischem Licht beleuchtet.
Der ursprüngliche Wandschirm zeigte reale sowie
fantasievolle Szenen aus der chinesischen Landschaft.[69]
Erkennbar sind Motive mit Seen, Felsen, Pavillons und Berge auf denen Heilige
und Genien ruhen, sowie Paläste, Jagd- und Alltagsszenen der chinesischen
Adelsschicht mit ihrer Dienerschaft. Glück und Reichtum oder Vergänglichkeit
und Unsterblichkeit werden durch Tier-, Früchte- und Blumenmotive symbolisiert.[70]
Als Napoleon in den Jahren 1805 und 1809 Wien
besetzte, wählte er das Schloss als Hauptquartier.[71]
Während dieser Zeit benutzte er vermutlich diesen Raum als Schlafzimmer. Durch
seine Vermählung mit Erzherzogin Marie-Louise von Österreich, der Tochter
Kaiser Franz II./ I., im Jahre 1810 sollte der Friede zwischen den beiden
Reichen besiegelt werden. Aus dieser Verbindung ging der Sohn Napoleon Franz
Bonaparte hervor, der später von seinem Großvater Kaiser Franz I. zum Herzog
von Reichstadt ernannt wurde. Nach der Niederlage und Abdankung Napoleons
brachte Marie-Louise den zweijährigen Jungen nach Wien. Dort wuchs er am Hofe
seines Großvaters wohlbehütet auf. Als Liebling des Großvaters, teilte er
dessen Interesse für Botanik.[72]
Der junge Herzog verstarb in diesem Zimmer im Jahre
1832 im Alter von 21 Jahren an Tuberkulose. Im Raum befinden sich seine
Totenmaske und eine konservierte Haubenlerche, die sein geliebtes Haustier war.
Theresia als Spiel- und Arbeitszimmer. Das
blau-weiß bemalte, holzgeschnitzte Rahmenwerk imitiert Porzellan und überzieht
den gesamten Raum bis zur Decke.[73] Die
Entwürfe zur Dekoration der Wände stammen vermutlich von Maria Theresias
Schwiegertochter Isabella von Parma. 213 blaue Tuschzeichnungen sind in das
Rahmenwerk eingefügt. Sie stammen von Kaiser Franz I. Stephan und einigen
seiner Kinder und wurden nach Vorlagen von François Boucher und Jean-Baptiste
Pillement ausgeführt. Lediglich der Lüster im Zimmer ist trotz des Namens aus
Porzellan hergestellt.
Das Millionenzimmer ist eines der kostbarsten im
ganzen Schloss.[74] Ursprünglich als Feketin-Kabinett
bezeichnet, erhielt dieser Raum aufgrund seiner überaus wertvollen Vertäfelung
aus Palisanderholz die Bezeichnung. In 60 Rokokokartuschen sind indo-persische
Miniaturen eingelassen, die Szenen aus dem Privat- und Hofleben der
Mogulherrscher im Indien des 16. und 17. Jahrhunderts zeigen.[75] Es
gab keine direkte Verbindung zwischen dem österreichischen Königshaus in den
Mittleren Osten, so dass die indo-persischen Miniaturen wahrscheinlich dem zu dieser
Zeit herrschenden Exotismus geschuldet waren.
Um die Miniaturen den asymmetrischen Formen der
Kartuschen anzupassen, wurden die Einzelblätter von Mitgliedern der
kaiserlichen Familie zerschnitten und in einer Art Collage zu neuen Bildern
wieder komponiert. Der Luster ist eine Wiener Handarbeit von 1760 und ist aus
Bronze, mit Emaille-Blumen verziert. Die Büste hinter dem Sofa zeigt Maria
Theresias jüngste Tochter Erzherzogin Marie Antoinette, die spätere Königin von
Frankreich. Auf beiden Seiten des Raums sind Kristallspiegel angebracht, die
sich gegenseitig reflektieren und so die Illusion eines unendlichen Raumes
erzeugen.[76]
Neben dem Millionenzimmer befindet sich das
Miniaturenkabinett. Die Wände dieses vergleichbar kleinen Raumes sind mit einer
Vielzahl von kleinen und zum Teil signierten Bildern ausgestattet, die vom
Gemahl und den Kindern Maria Theresias stammen. Die Wände und Decke sind mit
Stuck aus dem Barock verziert, der Parkettboden weist ein Rautenmuster in drei
Holzarten vor. In den weiß gestickten Spitzengardinen befindet sich in der
Mitte der kaiserliche Doppeladler. Diese stammen aus der Zeit von Franz Joseph
I.[77]
An den Wänden des Raumes hängen Brüsseler
Tapisserien aus dem 18. Jahrhundert, genannt Gobelin, die Markt- und
Hafenszenen zeigen. Der große Gobelin in der Mitte stellt den Hafen von
Antwerpen dar. Antwerpen war damals ein Teil der Österreichischen Niederlande.
Die sechs Fauteuils sind ebenfalls mit Tapisserien überzogen und zeigen die
zwölf Monate des Jahres mit den dazugehörigen Tierkreiszeichen.[78]
Zuletzt wurde der Salon von Erzherzogin Sophie, der
Mutter Kaiser Franz Josephs, als Wohnsalon verwendet. Nach dem Tod der
Erzherzogin erhielt der Raum im Jahre 1873 anlässlich der Wiener
Weltausstellung die heutige Ausstattung.
Ursprünglich diente der Raum als Bibliothek. Hinter
den Täfelungen, die geöffnet werden können, befinden sich die Bücherregale.[79] Im
19. Jahrhundert wurde der Raum als Schreibzimmer der Kaisermutter Erzherzogin
Sophie eingerichtet und war somit ein Teil der Appartements der Eltern von
Kaiser Franz Joseph.Der rote Salon erhielt seinen Namen von den
bespannten Seidentapeten an den Wänden. Auch die Vorhänge sind aus roter Samt
und Seide hergestellt, der Teppich ist ebenfalls in rot.
Im Salon befinden sich mehrere Staatsportraits der
habsburgischen Kaiser im Ornat des Ordens vom Goldenen Vlies, unter anderem
Leopold II. seinen Sohn und Nachfolger Franz II., Ferdinand I. sowie seine
Gattin Maria Anna von Savoyen. Die Doppelportraits von Kaiser Ferdinand I. und
Kaiserin Maria Anna wurden von Leopold Kupelwieser gemalt. Rechts im
Eingangsbereich des Vorhofes befindet sich auch ein Schlosstheater, das 1745
erbaut und bereits 1747 eröffnet wurde.[80]
Dieser Hang zur Selbstdarstellung und der jeweiligen Vorfahren war ein klassisches
Zeichen der absolutistischen Macht zu dieser Zeit.
Zunächst Anhänger des Wiener Klassizismus wurde
Kupelwieser im Zuge eines Aufenthaltes in Rom im Jahr 1824 von den Nazarenern
um Friedrich Overbeck beeinflusst. Nach dem Tod des russischen Adligen Alexander
Beresin, in dessen Auftrag er Illustrationen angefertigt hatte, kehrte er nach
Wien zurück und etablierte sich als Porträt- und Historienmaler. Kupelwieser
beschäftigte sich aber ebenso mit Gebrauchsmalerei, so war er zum Beispiel für
seine Ladenschilder bekannt.
Er war Mitglied des Freundeskreises um Franz
Schubert, den „Schubertianern“, die sich im Sommer häufig im Schloss Atzenbrugg
aufhielten. Von diesem Freundeskreis schuf er einige Bildnisse, darunter Franz
Schubert, Franz Joseph Vinzenz von Bruchmann, Moritz von Schwind und Franz von
Schober. Am 17. September 1826 heiratete er die am 26. Dezember 1803 geborene
Maria Johanna Evangelista Augustina Stephania Theodora Lutz. Zu diesem Anlass
widmete ihm Schubert den „Kupelwieser-Walzer“, der in der Familie mündlich
tradiert wurde, bis er durch Richard Strauß als Gast im Hause Mautner-Markhof
aufgezeichnet wurde. Leopold hatte zahlreiche Kinder, von denen acht das
Erwachsenenalter erreichten. 1831 war er Korrektor und ab 1836 Professor für Historienmalerei
an der Wiener Akademie und beschäftigte sich zunehmend mit religiösen Motiven
und Freskenmalerei. Dort gehörte Adam Brenner zu seinen Schülern.[81]
1841 wurde der Sohn Carl Kupelwieser, der Onkel des
späteren Philosophen Ludwig Wittgenstein, und 1842 der Sohn Paul Kupelwieser,
ein späterer Industrieller, geboren (drei weitere Söhne hatten ähnliche
Stellungen wie Paul). 1850 wurde Kupelwieser das Ritterkreuz des Franz-Joseph-Ordens
verliehen. 1850 bis 1852 war er Professor der Vorbereitungsschule und 1852 bis
1862 Leiter einer Meisterschule für Malerei. Leopold Kupelwieser lebte ab 1840
eine Zeit lang im Schönbornpalais in der Rotenturmstraße. Er starb an
Entkräftung und wurde am 19. November 1862 im Allgemeinen Währinger Friedhof
beerdigt. Am 30. März 1883 wurden seine Überreste exhumiert und in einem ehrenhalber
gewidmeten Grab auf dem Grinzinger Friedhof in Wien wiederbestattet.
Auch Kupelwiesers älterer Bruder, der
Theaterdichter Josef Kupelwieser gehörte dem Kreis um Franz Schubert an; er
dichtete für Schubert 1823 das Libretto zu Fierrabras. Zu Leopold
Kupelwiesers namhaftesten Nachfahren zählen die Malerin Ida Kupelwieser
(1870–1927), eine Schülerin Hugo Charlemonts, die mit Maximilian Lenz
(1860–1948) verheiratet war, Marie Anna Mautner-Markhof („Pussi“, 1900–1990),
der Bildhauer Hans Kupelwieser und Virgil Widrich.
Leopold Kupelwieser ist heute noch bekannt durch
seine Bilder, die er von Franz Schubert und dessen Freundeskreis anfertigte.
Seine Hauptwerke sind religiöse Altarbilder und Fresken, die er für Kirchen in
Wien und im gesamten Bereich der Monarchie schuf. Ab den 40er Jahren des 19.
Jahrhunderts nahm die Monumentalmalerei eine immer bedeutendere Stellung in
seinem Werk ein. Kupelwieser gehörte der Schule der Nazarener an und ist
zusammen mit Joseph von Führich der Hauptvertreter der religiösen romantischen
Malerei in Wien.
Die Schloss Schönbrunn Suite wurde im
Frühjahr 2014 eröffnet und wird von den Austria Trend Hotels betrieben. Die
Suite befindet sich im Osttrakt des Hauptgebäudes. Sie erstreckt sich über 167
Quadratmeter und bietet Platz für vier Personen. Es gibt zwei Schlafzimmer,
zwei Bäder, einen Wohnsalon, ein Esszimmer und eine Küche, die im imperialen
Stil gehalten sind, inklusive Himmelbett und Stuckarbeiten. Das Service wird
vom nahegelegenen Parkhotel Schönbrunn ausgeführt, welches ebenfalls von
der Kette betrieben wird.
Der Hofgarten gehörte zu
spätestens seit der Aufklärung zu jeder europäischen Residenz.[82]
Er war der Rahmen der Gartenfeste, für die eine Kammerordnung den Ablauf, die
Zahl und den Rang der Gäste ordnete. Die Feste unterlagen zwar nach außen einem
festen Zeremoniell, waren aber oft innerhalb ihres Ablaufs so zwanglos, dass es
für die vielen aus ihnen hervorgegangenen unehelichen Kinder einen festen
Begriff gab, die "Bankerts". Spätmittelalterliche Gartendarstellungen
waren oft verbunden mit dem Genuss von Speis und Trank, Musizieren, Spiel und
erotischen Anspielungen.
Noch im 18. Jh. traf sich der deutsche Adel im Sommer mindestens zweimal in der
Woche in seinen Hofgärten (z.B. in München am Sonntag, Dienstag und Donnerstag
jeweils am Abend. Es wurden bei Musik Getränke und Konfekt gereicht, als
Getränk bis 1740 in der Regel Wein, danach Kaffee und Tee).
Die Aufgabe dieser Feste
war es, die soziale Stellung eines Fürsten hervorzuheben, seinen Machtanspruch
zu demonstrieren und zu legitimieren. Gleichzeitig wurde dabei der kleine Adel
unterhalten und ruhig gestellt. Durch seine Teilnahme wurde ihm das Bewusstsein
einer exklusiven Sonderstellung vermittelt. Zwischen den Fürsten waren die
Feste auch der Ausdruck ihres Konkurrenzkampfes. So können die Versailler Feste
von 1660- 1680 auch als eine Reaktion Ludwig XIV. auf die Gartenfeste Fouquets
gesehen werden. Berühmt wurden in dieser Beziehung auch die beiden Hochzeiten
von 1719 in Dresden und München, als die Erbprinzen der beiden Kurfürsten eine
Kaisertochter heirateten.
Der Zweck dieser Feste
war immer eine Verherrlichung des Fürsten. Immer wieder musste bei den
Veranstaltungen symbolisch auf sie eingegangen werden (oder auf die Geschichte
ihrer ruhmreichen Familie). Dabei war oft nicht der Anlass des Festes das
Entscheidende, sondern dessen künstlerische Ausgestaltung. Als Anlass benutzte
man die Geburts- oder Namenstage eines Familienmitgliedes, ein politisches Ereignis,
den Besuch eines anderen Fürsten oder etwas Ähnliches. Unser heutiges Wissen
über diese Feste ist oft stark geschönt, da die Fürsten die Informationen über
sie oft im Sinne der gewünschten Selbstdarstellung beeinflussten.
Besonders die Gartenfeste
Ludwig XIV. haben in Europa Maßstäbe gesetzt. Tausende von Hilfskräften und die
besten Künstler des Landes waren an ihren Vorbereitungen beteiligt. Schon lange
vor dem Ausbau des Versailler Schlosses wurde der Garten für sie angelegt und
benutzt. Berühmt wurden die drei Feste "Les plaisir de l'Isle
enchantée" von 1664,1668 und 1674.
Solche Feste konnten
mehrere Tage, aber auch mehrere Wochen dauern. Zwischen dicht gedrängten
Veranstaltungstagen gab es Ruhezeiten (u.a. zur Vorbereitung neuer Höhepunkte).
Sie wurden durch zwanglosere Veranstaltungen wie Wettspiele, Jagden,
Bootsfahrten oder Schlendern durch die Gartenanlagen überbrückt. Die
Darbietungen steigerten sich von Höhepunkt zu Höhepunkt und endeten in der
Regel mit einem Feuerwerk.
Das Schloss und sein Park bilden ein untrennbares
Ensemble.[83] Zwar ist die Anlage
bereits in Fischer von Erlachs Entwurf skizziert, doch geht die
gartenarchitektonische Gestaltung auf Jean Trehet, einen Schüler Le Nôtres,
zurück, der 1695 mit den Planungen begann und bis 1699 ständig in Schönbrunn
beschäftigt war.[84] Späteres, wenigstens
zeitweiliges, Wirken ebenda ist anzunehmen. Auf Trehet geht die Breite des
Parterres zurück (das sich damals aber vermutlich nur in halber jetziger Länge
erstreckte), und er ließ die seitlich davon liegenden Boskette anlegen. Zu
Trehets Anlage gibt es zwar Notizen, doch leider keine Abbildungen.
Nachdem Maria Theresia 1742 das Schloss zur
Sommerresidenz erkoren hatte, wurde das Parterre um 1750 auf die jetzige Größe
erweitert.[85] Um die Umgestaltung der
Anlage kümmerte sich insbesondere Kaiser FranzI. Stephan, der 1752 den Tiergarten
und 1753, auf dafür zugekauftem Grund, der westlich an das bisherige Areal
anschloss, den Holländisch-Botanischen Garten einrichten ließ. Er
beauftragte damit den Holländer Adrian van Steckhoven und seinen Gehilfen
Richard van der Schot. Zwar wurde 1755 das jetzige Orangeriegebäude fertig
gestellt, doch Pläne für die Gestaltung des Hügels gediehen zu Lebzeiten des
Kaisers nur so weit, dass eine das Parkett fortführende Schneise in den Wald
geschlagen wurde.[86]
Erst sieben Jahre nach dem Tode ihres Gemahls gab
Maria Theresia eine gründliche Umgestaltung des Hügels und des Parks in
Auftrag, und zwar an Hetzendorf von Hohenberg, den ihr Berater Kaunitz bereits
1765 bei Hof eingeführt hatte.[87]
Hohenbergs erstes Projekt (1771/72) sah ein großes Bassin auf der Anhöhe vor,
das eine Anzahl von Springbrunnen speisen sollte, beispielsweise neben dem
Neptunbrunnen vier weitere im Großen Parterre. Die Bauarbeiten wurden 1773
begonnen. Ein in der Mittelachse des Parterres seit etwa 1700 bestehendes
sternförmiges Becken wurde in das westliche Boskett versetzt, wo es bis heute
als Sternbassin oder Westlicher Najadenbrunnen besteht.[88]
Erst 1776/77 stellte sich endgültig heraus, dass
der Wasserbedarf der Brunnen von Hohenbergs erstem Entwurf nicht gedeckt werden
konnte, weshalb zwölf bereits gegrabene Brunnenbecken wieder zugeschüttet
wurden, die vier im Großen Parterre, die anderen am Hang.[89]
Hohenberg vollendete stattdessen den Obeliskbrunnen (1777) und die Ruine (1778)
und konzentrierte sich danach auf die Gestaltung des Neptunbrunnens. Dieser
konnte 1780, noch zu Lebzeiten Maria Theresias, in Betrieb genommen werden.
Der Park wurde um 1779 von Kaiser JosephII.
zum Unmut des Hofadels der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und stellt seither
ein wichtiges Erholungsgebiet für die Wiener Bevölkerung dar.[90]
Bedeutender Hofgartendirektor war Friedrich Leo von Rottenberger, der die
Leitung von 1918 bis 1934 erfolgreich innehatte. Nach dem Ende der Monarchie
wurden die Gärten von den Bundesgärten Wien Innsbruck verwaltet.
Nachfolger von Rottenberger wurde Franz Matschkai. Derzeit liegt die Leitung
unter Brigitte Mang.[91]
Zentrum des Parks bildet das Große Parterre,
das sich seit etwa 1780 an der Hauptachse der Anlage bis zum Gloriette-Hügel
erstreckt (es hatte um 1750 bloß die halbe Größe, und etliche spätere Ideen
konnten nicht umgesetzt werden. Insbesondere ein Entwurf von etwa 1770, der
vier große Springbrunnen vorsah, war mangels Wassers nicht realisierbar.)[92]
Die 32 Skulpturen, die am Rand des „großen
Parterre“ aufgestellt wurden, entstanden, wie auch die übrigen Figuren im Park,
großteils im Atelier von Johann Christian Wilhelm Beyer und nach seinem
Konzept; sie stellen Gestalten aus der griechisch-römischen Mythologie oder
deren Geschichte dar.[93]
Am Fuß des Hanges steht der beeindruckende Neptunbrunnen,
der mit überlebensgroßen Figuren das Parterre optisch abschließt und
gleichzeitig den Übergang zum Hügel bildet. Nach vierjähriger Bauzeit konnte er
noch kurz vor dem Tode Maria Theresias vollendet werden. Die dargestellte Meerfahrt
des Neptun steht als Gleichnis für den Fürsten, der sein Land über die
Fährnisse des Schicksals hinwegzulenken versteht.[94]
Die von Hohenberg entworfene und 1778
errichtete künstliche Ruine orientiert sich an Piranesis Darstellungen der
Ruine des römischen Vespasian-und-Titustempels.[95] Sie
hieß zunächst Ruine von Karthago. Bei der Restaurierung, die 2003
abgeschlossen war, wurde anhand eines zeitgenössischen Aquarells und auf den Steinen
verbliebener Farbreste die ursprüngliche Färbelung wieder aufgebracht.
Die Anlage besteht aus einem mächtigen Rundbogen
und seitlichen Mauerflügeln, die ein rechteckiges Bassin umfassen und dabei den
Eindruck eines versinkenden antiken Palastes erwecken.[96] Im
Bassin befindet sich auf einer künstlichen Insel eine von Beyer geschaffene
Figurengruppe aus Sterzinger Marmor, welche die Flussgötter von Moldau und Elbe
darstellt.[97]
Aus halber Höhe des Hanges im Hintergrund, exakt in
der Achse des Torbogens, überragt die Statue des die Mächte des Bösen
bekämpfenden Herkules das Ensemble. Geplant war, von dort aus Wasserkaskaden,
einer Sintflut gleich, auf Karthago hinzuleiten, was jedoch nie umgesetzt
wurde: Es mangelte an Wasser und Geld. In der bestehenden grasbewachsenen
Schneise sind die dafür angelegten Terrassen jedoch noch erkennbar.[98]
Künstliche Ruinen, die im Zuge der aufkommenden
Romantik ab Mitte des 18. Jahrhunderts sehr beliebt wurden, symbolisieren
ambivalent den Untergang einstiger Größe ebenso wie den Bezug zur eigenen
heroischen Vergangenheit (indem sie deren vorgebliche Überreste verherrlichen).
Dies erklärt auch die Umdeutung des Gemäuers, das erst seit etwa 1800 Römische
Ruine genannt wird und dadurch den Anspruch der Habsburger ausdrückt, dieses
Imperium fortzuführen. Unweit davon ergänzt der kurz zuvor errichtete
Obelisk-Brunnen das ikonographische Programm der Gartengestaltung und vertieft
denselben Anspruch.[99] Der
Obeliskbrunnen wurde ebenfalls von Hohenberg geplant und, wie in der
vergoldeten Sockelinschrift kundgetan, 1777 vollendet.[100]
Ein Grottenberg, der sich aus dem Becken erhebt,
wird von Flussgottheiten bevölkert und von einem Obelisken bekrönt, der auf
vier goldenen Schildkröten ruht. Auf der Spitze ein vergoldeter Adler: Symbol
absoluter Stabilität, hier mit ausdrücklichem Bezug auf die Pharaonen, und
Ausdruck des Fortdauerns des Hauses Habsburg. Die zur Verherrlichung der
Herrscher in den Obelisken geschnittenen Hieroglyphen waren zu diesem Zeitpunkt
allerdings noch längst nicht entschlüsselt.
Die Gloriette wurde im Jahr 1775 als letzte
Baulichkeit des Gartens nach Plänen von Johann Ferdinand Hetzendorf von
Hohenberg als „Ruhmestempel“, zugleich Hauptblickfang (Point de vue) des
Gartens und Aussichtspunkt über denselben erbaut.[101] Die
Galerie und die Säulen sind aus hartem, weißem Kaiserstein gefertigt und wurden
bei der Gloriette ebenso wiederverwendet wie die Stierköpfe und andere Teile.
Die Hauptabmessungen sind in der Länge 84,3m, mit Stufenanlage
135,3m, der Breite 14,6m und der Höhe 25,95m.
Die Gloriette diente später als Speise- und
Festsaal sowie als Frühstückszimmer für Kaiser Franz JosephI.[102] Der
Speisesaal wurde bis zum Ende der Monarchie benutzt, heute befindet sich ein
Café darin; auf dem Dach ist eine Aussichtsplattform mit Blick über Wien. Der
Skulpturenschmuck stammt von Johann Baptist Hagenauer. Die Gloriette wurde im
Zweiten Weltkrieg durch Bombentreffer schwer beschädigt, jedoch bereits 1947
wiederhergestellt. 1995 wurde sie erneut restauriert.[103]
Von 1790 bis 1910 waren die drei mittleren Bögen
der Gloriette verglast. Danach war die Gloriette ohne Verglasung und deshalb
ein offener Raum.[104]
Nach einer Debatte, in der vor allem von Architektenseite „zeitgemäße“
Gestaltung reklamiert wurde, wurde im Laufe der Restaurierung in den 1990er
Jahren eine Verglasung im historischen Stil basierend auf alten Fotografien
eingebaut und ab April 1996 das Café Gloriette dort eingerichtet. Weiter
östlich befindet sich die sogenannte Kleine Gloriette.[105]
Wenig abseits liegt der Schöne Brunnen, der
dem Schloss und der Anlage den Namen gab.[106] Ein
vom Hofgärtner Adrian van Steckhoven errichtetes Brunnenhaus wurde 1771 durch
einen Neubau von Hofarchitekt Isidore Canevale ersetzt. Es hat die Form eines
Pavillons mit quadratischem Grundriss und ist auf der Vorder- und Rückseite
durch einen Rundbogen geöffnet.[107] Vor
der Rückwand befindet sich mittig, auf einem Becken ruhend, eine allegorische
Statue der Quellnymphe Egeria. Sie stammt von Wilhelm Beyer und wurde 1780
aufgestellt. Ihr rechter Arm umfasst die Vase, aus der einst das Quellwasser
floss. Die Innenwände des Hauses sind reliefartig mit Tropfstein- und
Pflanzendekor überzogen, die Außenseite trägt Tropfsteindekor. Das Bauwerk
erstrahlt seit seiner Restaurierung 2012–2014 wieder in Weiß. Aus dem Brunnen
wurde bis zum Bau der Hochquellenwasserleitung Trinkwasser für den Hof
entnommen, das täglich in die Hofburg gebracht wurde.
Das Taubenhaus wurde bereits um 1750
errichtet. Es ist eine hohe runde Voliere aus Drahtgitter, den oberen Abschluss
bildet ein kupfernes kuppelartiges Dach, das von einem Knauf bekrönt wird. Dem
luftigen Rundbau wurden vier gemauerte Nischen angefügt, um den Vögeln
Schlafplätze zu bieten.[108]
Das Wegesystem, das um die Anlage herumführt, wurde
um 1760 in ringförmigen und radialen Gängen angelegt, die im Schönbrunner
Jargon „Ringelspiel“ genannt werden.[109] Das
Haus wurde durch die wachsenden Bäume im Lauf der Zeit verdeckt und geriet „aus
den Augen“. Die mit Anerkennung als UNESCO Weltkulturerbe verbundenen Auflagen
nötigten die Betreiber, Bäume und Sträucher in der Nähe des Hauses so weit zu
stutzen, dass es wieder im Sinn der früheren Gartengestaltung zur Geltung
kommt.[110]
Eine weitere künstlerische Höchstleistung im
Schlosspark ist das Palmenhaus.[111] Es
wurde von Kaiser Franz JosephI. 1880 bei seinem Hofarchitekten Franz
Xaver Segenschmid in Auftrag gegeben, um die bis dahin auf mehrere Glashäuser
verteilten umfangreichen aus aller Welt zusammengetragenen habsburgischen
Pflanzensammlungen in würdigem Rahmen zu präsentieren, und nach nur zwei Jahren
Bauzeit eröffnet.[112]
1883 war die erste Bepflanzung abgeschlossen. Mit einer Gesamtlänge von
111m, einer Breite von 28m und einer Höhe von 25m ist das
Palmenhaus Schönbrunn das größte Glashaus des europäischen Festlands und eines
der drei größten der Welt. Es beherbergt rund 4500 Pflanzenarten, von denen nur
ein Teil fest eingepflanzt ist, ein größerer Teil aber je nach Saison als
blühende Kübelpflanzen präsentiert wird.[113]
Kaiser Franz I., Gemahl und Mitregent Maria
Theresias, hatte 1753 von der Gemeinde Hietzing ein Areal an der Westseite des
Schlossparks gekauft, auf dem er einen Holländischen Garten anlegen
ließ. Adrian van Steckhoven und sein Gehilfe Richard van der Schot errichteten
dort ein großes Treibhaus im Norden und vier Glashäuser im Westen des Gebietes,
das in drei Bereiche aufgeteilt war: Der Grundstock der Exotensammlung,
darunter die ursprüngliche „Maria Theresien-Palme“, eine Fächerpalme, wurde
1754 in Holland eingekauft. Wegen der Sammelleidenschaft der Habsburger war
bereits unter Joseph II. die Erweiterung des Treibhauses um zwei Flügel und die
Errichtung dreier zusätzlicher Glashäuser erforderlich, denen später noch zwei
weitere Objekte folgten.[114]
1828 wurde in der Nähe das Alte Palmenhaus
errichtet. Zwar blieben pflegerische Erfolge nicht aus, obwohl die nur
ostseitige Glasfront dieses gemauerten Gebäudes der einwandfreien Kultur
lichtbedürftiger Pflanzen abträglich war, doch war spätestens mit der Wiener
Weltausstellung klar, dass nur eine vollverglaste Eisenkonstruktion optimale
Bedingungen schaffen konnte. Das abseits gelegene Alte Palmenhaus
ausgenommen, wurden alle Glashäuser südwestlich des Schlosses im Zuge des
Neubaus abgetragen.[115]
Nach nur zwei Jahren Bauzeit eröffnete Kaiser Franz
Joseph I. am 19. Juni 1882 das vom Hofschlosser und Eisenkonstrukteur Ignaz
Gridl nach Plänen des Hofarchitekten und Brückenbauexperten Franz-Xaver von
Segenschmid erbaute Palmenhaus. Für die Statik verantwortlich war Sigmund
Wagner.
Der k.u.k. Hofgarten-Inspektor Adolf Vetter war
verantwortlich für die gärtnerische Ausgestaltung, die er im März 1883
abschloss. Das größte Problem machte die Übersiedlung der höchsten Schönbrunner
Palme, einer Livistona chinensis, aus dem alten Palmenhaus ins neue. Diese
später wohl aus Sentimentalität Maria-Theresien-Palme genannte bildete
das Zentrum des neuen Hauses, bis sie 1909 zu groß geworden war und ersetzt
werden musste. Zuvor war sie einige Zeit durch Stahlseile schräg gestellt
worden, um ihr eine Galgenfrist zu geben. Auch ihre drei Nachfolgerinnen wurden
als Maria-Theresien-Palme bezeichnet.
Eine weitere Attraktion ist das Wüstenhaus,
das 2004 im 1904 erbauten Sonnenuhrhaus präsentiert wurde.[116]
Das Gebäude wurde, ebenfalls im Auftrag von Kaiser
Franz JosephI. und nach Entwürfen von Alfons Custodis, errichtet, um die
„Neuholländer-Sammlung“ unterzubringen, die neben den Pflanzen aus Australien,
die der Sammlung den Namen gegeben hatten, inzwischen um Exemplare aus
Südafrika sowie Süd- und Nordamerika angewachsen war. Auch wurde es als
Überwinterungshaus genutzt.
Nach der Generalsanierung wurde 2004 in diesem
Objekt das Wüstenhaus eröffnet, ein Gemeinschaftsprojekt von
Bundesgärten und Tiergartenverwaltung, Gegenstück zum 2002 geschaffenen Regenwaldhaus
des benachbarten Tiergartens: Neben den Sukkulenten werden Vögel, Reptilien und
Kleintiere aus Wüstengebieten vorgestellt.
Der Schlosspark Schönbrunn wurde im 19. Jahrhundert
auch für die militärische Ausbildung der Prinzen genutzt.[117] In
der Meidlinger Vertiefung westlich des Schlosses zwischen Lichter Allee und
Finsterer Allee wurde ein Spiel-, Turn- und Exerzierplatz für die kaiserlichen
Kinder angelegt. Eine miniaturhafte Festung diente als Übungs- bzw.
Spielbastion und Hilfsmittel zur Vermittlung militärischer Kenntnisse.[118]
Auf dem Areal entstand 1835 darüber hinaus ein
Gartenpavillon, umgeben von einem Kleintierzoo und einer Indianerhütte aus
Stroh.[119] Der Pavillon mit einer
Fläche von etwa 120 Quadratmetern diente als Unterstand bei Regen und Schutz
bei starker Sonne. Anders als die Spielbastion gibt es ihn noch heute. Er wurde
1927 erstmals als Kaffeehaus eröffnet und wird seit 2013 als Landtmann’s
Jausen Station von der Familie Querfeld geführt.
Des Weiteren erwähnenswert sind der Irrgarten
mit einem neuen Spielplatz und mit interessanten Klang-Stationen[120],
der Kronprinzengarten (beide kostenpflichtig) und der (als reiner
Schaugarten nicht betretbare, seit 1917 bestehende) Japanische Garten.
Demgegenüber ist der am äußerst westlichen Rand liegende Botanische Garten
ein von der Bevölkerung gern genutzter Park und Erholungsort.[121]
Der Irrgarten wurde im 18. Jahrhundert angelegt und
geriet zunehmend in Vergessenheit und verfiel.[122] Er
wurde in den 1990er Jahren nach ursprünglichem Muster wiederhergestellt. Der an
der Ostfassade des Schlosses gelegene Garten wird seit 1875 als Kronprinzengarten
bezeichnet, da er direkt am ehemaligen Appartement von Kronprinz Rudolf lag.
Bis 1918 war dies der Privatgarten der kaiserlichen Familie.[123]
Der von wildem Wein bewachsene Laubengang wurde
seit jeher zum Lustwandeln genutzt.[124] Das
Treillagewerk des hufeisenförmigen Laubenganges wurde bereits um 1770 durch
eine Eisenkonstruktion ersetzt. Die im Gang eingefügten ursprünglichen fünf
Treillagepavillons sind weiß-grün bemalte, kunstvoll geschnitzte
Holzkonstruktionen, bekrönt durch eine bemalte Kuppel.[125]
Der fünfte und mittlere Pavillon in der
Laubengangmitte wurde 1962 auf Grund von Bauarbeiten entfernt und 2002 von
Embacher Wien mit einem modernen Aussichtspavillon ersetzt.[126] Der
neue Pavillon wurde aus gebürstetem Nirosta-Stahl mit Lochmuster der
ursprünglichen Konstruktion nachempfunden erbaut. Dieses Gartensalettl wurde
2003 im Rahmen des alle zwei Jahre verliehenen Adolf Loos Staatspreis Design
mit dem bronzenen Joseph Binder Award, dem Preis für Räumliche Gestaltung,
ausgezeichnet.
Der Japanische Garten wurde im Jahr 1913 angelegt,
geriet aber nach dem Ersten Weltkrieg in Vergessenheit. Er wurde in den 1990er
Jahren mit Unterstützung durch das japanische Kulturinstitut und japanische
Experten wiederhergestellt.[127]
Johann
Christian Wilhelm Beyer (1725-1796) war ein deutscher Bildhauer,
Porzellankünstler, Maler und Gartenarchitekt. Beyer hat den größten Anteil an
der Ausgestaltung des Schönbrunner Schlossparks mit Statuen, was als sein
Hauptwerk gilt. Beyer zog schon früh von Gotha nach Stuttgart, weil sein Vater,
der fürstlich sächsische Hofgärtner Johann Nicolaus Beyer, in den Dienst
des Herzogs Carl Eugen von Württemberg trat, und war dort „Garten-Ingenieur“.
Zwischen 1748 und 1751 hielt sich Beyer auf Wunsch seines Dienstherrn in Paris auf,
um Architektur und Malerei zu studieren. In Rom setzte er unmittelbar danach
das Studium der Malerei fort, wandte sich aber der Bildhauerei zu, nachdem er
sich an Ausgrabungen antiker Statuen beteiligt hatte (Begegnungen mit Abbate
Vineti, dem päpstlichen Antiquar und Oberaufseher der römischen Altertümer, und
Winckelmann).
Nach seiner Rückkehr nach Stuttgart 1759 arbeitete
Beyer als herzoglich württembergischer Hofmaler und bis 1767 als Modellmeister
der Porzellan-Manufaktur Ludwigsburg, der er mit seinen Werken zu rascher Blüte
verhalf. Ebenfalls 1759 legte er deutschen Fürsten seinen Plan zur Gründung
einer deutschen Kunstakademie in Rom vor. Nachdem Beyer aus dem herzoglichen
Dienst im Februar 1767 ausgeschieden war, ging er nach Wien. Bereits 1768 war
er Mitglied der k.k. Akademie, 1769 bei Hofe angestellt und wurde 1770 k.k.
Hofmaler, Statuarius (Bildhauer) und Kammerarchitekt. Beyers Ruf als
Künstler steht allerdings sein Geltungsbedürfnis gegenüber, das ihn, zusammen
mit regelmäßigem Unterbieten der Konkurrenz, bei Künstlerkollegen und
Mitarbeitern sehr unbeliebt machte.[128]
Er heiratete 1771 die aus Lothringen stammende
Malerin Gabriele Bertrand, Tochter des Schlosshauptmanns von Schönbrunn,
Zeichenlehrerin der Erzherzoginnen Marie Caroline und Marie Antoinette, der
Töchter Maria Theresias, und eines der wenigen weiblichen Mitglieder der
Akademie. 1778 erwarb er ein Haus in Hietzing, später auch angrenzende
Liegenschaften.
1779 erschien sein zweibändiges Kupferstichwerk Österreichs
Merkwürdigkeiten die Bild- und Baukunst betreffend, das detaillierte
Erläuterungen mit Verweisen auf die mythologischen Quellen zur Mythologie
(Vergil, Ovid, Plutarch und zeitgenössische Lexika) zu den von ihm verfassten
Entwürfen enthielt (und damals unbekannte Fehler dieser Quellen enthält). Nach
Beendigung der Arbeiten für Schönbrunn und nach dem Tod seiner Gönnerin Maria
Theresia, 1780, widmete er sich wieder der Gartengestaltung. In ab 1784
entstandenen Werken zur deutschen Garten- und Landschaftsgestaltung
tritt er für einen Mittelweg zwischen französischer und englischer
Gartenkunst ein.
Seine wichtigste Arbeit wurde ein Auftrag, den
Maria Theresia im Mai 1773 erteilte. Binnen dreier Jahre 32 Statuen nebst einer
Anzahl von Vasen von weißem Marmor gegen einen Betrag von 1000 Gulden
pro Stück, zuzüglich Nebenkosten, herzustellen. Wie aus den Rechnungen
hervorgeht, war gemeint „pro Figur“, für Statuen mit zwei oder drei Figuren
wurde annähernd das Mehrfache abgerechnet. Beyer hatte diesen Auftrag erhalten,
nachdem es ihm gelungen war, in der Gegend um Sterzing hochwertigen Marmor
ausfindig zu machen, der dem von Carrara gleichkam, und darüber hinaus eine
günstige Transportmöglichkeit zu finden (der Wunsch, das Schönbrunner
Gartenparterre mit Marmorskulpturen auszustatten, war mangels preisgünstigen
hochwertigen Materials nicht früher verwirklicht worden).
Bereits im Sommer 1773 war Beyer mit einer Gruppe
von 15 Bildhauern bei Sterzing unterwegs, um die Rohlinge zu gewinnen. Nach
seinen Entwürfen wurden die Figuren vor Ort grob zurechtgehauen, um das Gewicht
für den Transport zu verringern. Die Blöcke wurden im Winter auf Schlitten bis
an die Brennerstraße gebracht, von wo Tiroler Fuhrleute sie kostengünstig nach Hall
beförderten. Von dort weg war der ebenfalls preisgünstige Wasserweg über Inn
und Donau möglich.
In Schönbrunn verfügte er über die Winterreitschule
als Atelier.[129] Er selbst arbeitete dort
nicht handwerklich, sondern nahm organisatorische und gestalterische Aufgaben
wahr. Vom Preis der Statuen erhielt der ausführende Bildhauer rund die Hälfte,
der Rest wurde für Gestaltung und Aufwand einbehalten. Signieren durften Beyers
Mitarbeiter ihre Arbeiten nie, weshalb diese in der Mehrzahl der Fälle bloß als
Arbeiten Beyers bekannt sind.
Angesichts des hochwertigen und preisgünstigen
Materials ließ die Krone auch die Skulpturen der Innsbrucker Triumphpforte, die
Johann Baptist Hagenauer zunächst aus Holz und Stuck geschaffen hatte, von Balthasar
Ferdinand Moll in Marmor umsetzen. Auch an den Kurfürsten von Bayern wurde 1773
Marmor für dreizehn Statuen abgegeben, die im Schloss Nymphenburg aufgestellt
wurden. Ab 21. März 1775 wurden die Statuen aufgestellt, und zwar vermutlich an
den Ecken der Parterre-Felder, wie im Entwurf für das Große Parterre (Stich von
Carl Schütz, 1772), dargestellt. Das heutige Arrangement entstand erst
später. Beyer hatte für das Aufstellen eigens eine Maschine konstruiert.
Vier Figurengruppen für die vorgesehenen vier
Brunnen des Großen Parterre entstanden 1776 (zwei in Beyers Atelier,
eine bei Hagenauer, eine bei Zauner), mussten aber wegen der neuen Disposition
1777 anderweitig untergebracht werden: die aus Beyers Atelier in der Ruine und
im Obeliskbrunnen, die anderen beiden in den Brunnen des Ehrenhofs. Beyers
letzter großer Entwurf für Schönbrunn waren die Figuren für den 1780 noch kurz
vor Maria Theresias Tod fertiggestellten Neptunbrunnen.
Der Neptunbrunnen ist gut hundert Meter lang, knapp
fünfzig Meter breit und ohne Figuren etwas über sieben Meter hoch.[130] Die
Grabungen für das Bassin (und vier weitere im Großen Parterre vorgesehene
Brunnen) wurden 1776 begonnen, doch musste das Konzept 1777 abgeändert werden,
nachdem sich herausgestellt hatte, dass keine entsprechenden Mengen Wassers
herbeigeleitet werden könnten. Dies führte dazu, dass gegrabene Bassins wieder
zugeschüttet werden mussten und dass die Fertigstellung des Neptunbrunnens sich
bis 1780 verzögerte.
Der Entwurf der aus Ziegeln gemauerten, aber mit Kaiserstein
verkleideten Anlage stammt von Johann Ferdinand Hetzendorf von Hohenberg. Die Herstellung
der Skulpturen aus weißem Sterzinger Marmor wurde dem k.k. Hofstatuarius
(Hofbildhauer) Johann Christian Wilhelm Beyer übertragen und in seinem Atelier
ausgeführt. Der Brunnen liegt in der Hauptachse zwischen Schloss und Gloriette
am Rande des Großen Parterres, das die über-lebensgroßen Figuren abschließen,
während sie gleichzeitig den Übergang zum Hügel akzentuieren. Er besteht aus
einem großen Bassin, das gegen den Hang durch eine geschwungene Stützmauer
abgeschlossen wird. In deren Mitte befindet sich eine künstliche Felsgrotte,
darüber der Meeresgott Neptun auf einem Muschelwagen, gestützt auf seinen
Dreizack.
Zu seiner Rechten kniet die Meeresnymphe Thetis,
die seine Gunst für die sichere Seefahrt ihres Sohnes Achill nach Troja
erfleht. Thetis ist eine Nymphe
aus der griechischen Mythologie.[131] Sie
war die Schönste der Nereiden genannten zahlreichen Töchter des Meeresgottes Nereus.
Die Titanin Tethys war ihre Großmutter. In einer Prophezeiung der Themis war
vorausgesagt worden, dass der Sohn der Thetis stärker und mächtiger als sein
Vater werden würde. Deshalb wollte keiner der Götter die Göttin Thetis
heiraten, und sie überließen ihr den sterblichen Peleus zum Mann.
Peleus überraschte Thetis schlafend in einer
Grotte, packte sie und ließ sie nicht mehr los.[132] Nun
versuchte sie, sich ihm durch Verwandlungen in verschiedene Gestalten zu
entziehen: Sie wurde zu Feuer und zu Wasser, zu einem Löwen und zu einer
Schlange. Sie verwandelte sich in einen Tintenfisch. Peleus hielt sie die ganze
Zeit weiter fest, obwohl er verbrannt, durchnässt, übel zerkratzt, gebissen und
mit Tinte bespritzt wurde. Letztlich blieb Peleus der Sieger dieses harten
Ringkampfes. Aus dieser Verbindung ging Achill hervor, den Thetis in den Fluss Styx
tauchte, um ihn unverwundbar zu machen; nur seine Ferse, an der sie ihn hielt,
blieb unbenetzt – dies war dann die sprichwörtliche Achillesferse.
Zu der Hochzeit des Peleus und der Thetis waren
alle olympischen Götter eingeladen, bis auf Eris, die Göttin der Zwietracht.
Diese warf aus Rache einen goldenen Apfel mit der Aufschrift „Der Schönsten“
unter die Gäste. Den daraufhin ausbrechenden Streit zwischen Hera, Athene und Aphrodite
sollte Zeus entscheiden, doch dieser gab die Entscheidung (und damit den Apfel)
an den trojanischen Prinzen Paris weiter. Alle drei Göttinnen suchten ihn durch
Versprechen für sich zu gewinnen. Aphrodite versprach ihm die schönste Frau,
und er entschied sich für sie. Die versprochene Frau war Helena, die jedoch
bereits verheiratet war. Paris entführte sie mit Aphrodites Hilfe ihrem Mann Menelaos,
was dann zum Trojanischen Krieg führte, in dem Achill als stärkster Heros der
Griechen seinen Ruhm gewann, jedoch am Skäischen Tor fiel.
Zu Neptuns Linken, zu seinen Füßen, eine Nymphe mit
Füllhorn, Hinweis auf den überquellenden Reichtum der Meere. Umgeben wird die
Hauptgruppe von vier Tritonen, den Bändigern der Hippocampen (Meerespferde),
die Neptuns Wagen ziehen. Die ursprünglich sieben Figurengruppen (neben
der Hauptgruppe mit Neptun und den vier Tritonengruppen noch zwei
Najadengruppen, die im Bassin aufgestellt werden sollten) führten zu Streit und
einigem amtlichem Schriftverkehr: Die Najadengruppen waren gegenüber den
anderen so unproportional klein ausgeführt, dass man sie in die beiden Becken
des östlichen und westlichen Rondells (jetzt Rundes und Sternenbecken)
setzen musste. Beyer wurde beschuldigt, dies absichtlich herbeigeführt zu
haben, um anderen Bildhauern, die sonst für diese Bassins gearbeitet hätten,
mit vollendeten Tatsachen zuvorzukommen.
Der die Meere beherrschende Neptun stand in der
Kunst des 16. bis 18. Jahrhundert als Gleichnis für den sein Land lenkenden
Souverän.[133]
Der römische Gott Neptun entspricht dem griechischen Wassergott Poseidon und war
ursprünglich vermutlich der Gott der fließenden Gewässer, der springenden
Quellen oder sogar des Wetters. Ab dem beginnenden 3. Jahrhundert v. Chr. wurde
er dem griechischen Poseidon gleichgesetzt, womit er auch zum Gott des Meeres
wurde. Seine Eltern sind der Mythologie nach Saturnus und Ops, seine Brüder Pluto
und Jupiter, mit letzterem teilte er sich zudem die Herrschaft über die
Oberwelt. Neptun war im römischen Mythos mit Salacia verheiratet, die der
griechischen Amphitrite entspricht. Ob Triton auch in der römischen Mythologie
als sein Sohn angesehen werden kann, ist ebenfalls umstritten. Es wird
vermutet, dass er keine Nachkommen hatte. Auch ist seine Verwandtschaft mit
Jupiter und Pluto nicht vor der Gleichsetzung mit dem griechischen Poseidon
belegt.
Er wird meistens mit seinem Symbol, dem Dreizack,
Seewesen oder Delphinen dargestellt. In den häufigsten Fällen trägt er einen
Bart und lange Haare. Oft stellt er seinen Fuß auf eine Prora. Zu seinen Ehren
wurden schon sehr früh am 23. Juli im Römischen Reich die Neptunalia gefeiert.
Über das Fest selbst ist nicht viel bekannt, man weiß nur, dass Laubhütten
errichtet wurden, zu welchem Zweck ist jedoch nicht genau belegt (Schutz vor
Sonne, Verkaufsstände, Bitte um Regen).
Er wohnte in der Meerestiefe mit großem Gefolge
niederer Meeresgottheiten und war Herrscher über die von Pontos und Gaia
hervorgebrachten Meeresgottheiten Nereus, Phorkys und Keto. Die antiken Quellen
(vor allem Plinius, Livius und Cassius Dio) überliefern mindestens zwei ihm
gewidmete Kultstätten auf dem Marsfeld in Rom. Einen Tempel, der vor 206 v.
Chr. im Gebiet des Circus Flaminius geweiht wurde und die sogenannte Basilica
Neptuni, die 25 v. Chr. von Marcus Agrippa zu Ehren des Augustus, in
unmittelbarer Nähe zum Pantheon, erbaut wurde. Auch in der Provinz und
italienischen Städten außerhalb Roms, wurde er, vor allem an Flüssen, Seen oder
in Meeresnähe verehrt.
Hinter dem Brunnen befindet sich ein in den Hang
gemauertes Gebäude, durch das ein Ziegelgewölbe mit bis zu eineinhalb Meter
dicken Mauern unterhalb des Brunnens und ein Verbindungsstollen zum hinteren
Glorietteteich zugänglich werden.[134] Das
Wasser wird durch eine Gravitationsleitung von dort zum Neptunbrunnen geführt.
Wegen Wassermangels wurde der Brunnen früher nur bei besonderen Anlässen in
Betrieb genommen, und nach jedem der beiden Weltkriege gar nicht. Erst seit der
letzten und kompletten Sanierung des Brunnens ist ein Wasserkreislauf vorhanden
und damit ein Dauerbetrieb möglich.
[1] Kleindel, W. (Hrsg.): Die Chronik Österreichs. 4., ergänzte und aktualisierte Auflage.
Wien 1999, S. 67
[2] Brauneder, W./Höbelt, L. (Hrsg.): Sacrum Imperium. Das Reich und Österreich
996-1806, Wien 1996, S. 39
[3] Kleindel, W. (Hrsg.): Die Chronik Österreichs. 4., ergänzte und aktualisierte Auflage.
Wien 1999, S. 120f
[4] Brauneder, W./Höbelt, L. (Hrsg.): Sacrum Imperium. Das Reich und Österreich
996-1806, Wien 1996, S. 136
[5] Bamberger, R. u.a.(Hrsg.): Österreich-Lexikon. Verlagsgemeinschaft Österreich-Lexikon, Wien
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[6] Bruckmüller, E.: Sozialgeschichte Österreichs. 2. Auflage, Wien 2001, S. 100
[7] Scheuch, M.:: Österreich
im 20.Jahrhundert (Von der Monarchie zur Zweiten Republik), Wien
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[8] Brauneder, W./Höbelt, L. (Hrsg.): Sacrum Imperium. Das Reich und Österreich
996-1806, Wien 1996, S. 149
[9] Karner, S./Mikoletzky, L. (Hrsg.): Österreich. 90 Jahre Republik. Beitragsband
der Ausstellung im Parlament. Innsbruck 2008, S. 15
[10] Bamberger, R. u.a.(Hrsg.): Österreich-Lexikon. Verlagsgemeinschaft Österreich-Lexikon, Wien
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[11] Berger, P.: Kurze
Geschichte Österreichs im 20.Jahrhundert. 2. Auflage, Wien 2008,
S. 27
[12] Scheuch, M.:: Österreich
im 20.Jahrhundert (Von der Monarchie zur Zweiten Republik), Wien
2000, S. 24
[13] Konrad, H./Maderthaner, W. (Hrsg.): Das Werden der Ersten
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[14] Bruckmüller, E.: Sozialgeschichte Österreichs. 2. Auflage, Wien 2001, S. 156
[15] Berger, P.: Kurze
Geschichte Österreichs im 20.Jahrhundert. 2. Auflage, Wien 2008,
S. 29
[16] Karner, S./Mikoletzky, L. (Hrsg.): Österreich. 90 Jahre Republik. Beitragsband der
Ausstellung im Parlament. Innsbruck 2008, S. 21
[17] Berger, P.: Kurze
Geschichte Österreichs im 20.Jahrhundert. 2. Auflage, Wien 2008,
S. 30
[18] Bamberger, R. u.a.(Hrsg.): Österreich-Lexikon. Verlagsgemeinschaft Österreich-Lexikon, Wien
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[19] Eigl, E./Hubmann, F./Barndstätter, C.: Schönbrunn. Ein Schloß und seine Welt,
Wien 1982, S. 25f
[20] Raschauer, O.: Schönbrunn. Der Schlossbau Kaiser Josephs I.,
Wien 1960, S. 65
[21] Eigl, E./Hubmann,
F./Barndstätter, C.: Schönbrunn. Ein
Schloß und seine Welt, Wien 1982, S. 27
[22] Raschauer, O.: Schönbrunn. Der Schlossbau Kaiser Josephs I.,
Wien 1960, S. 76
[23] Kugler, G.: Schloß Schönbrunn. Die Prunkräume,
Wien 1998, S. 20
[24] Eigl, E./Hubmann, F./Barndstätter, C.: Schönbrunn. Ein Schloß und seine Welt,
Wien 1982, S. 34
[25] Glaser, J./ Glaser, H.: Führer durch Schönbrunn, Wien 1964, S. 57
[26] Kugler, G.: Schloß
Schönbrunn. Die Prunkräume, Wien 1998, S. 25
[27] Glaser, J: Führer
durch Schönbrunn, Wien 1968, S. 19
[28] Seemann, H./ Lunzer, C.: Schönbrunn 1860-1920, Wien 2006, S. 31
[29] Raschauer, O.: Schönbrunn.
Der Schlossbau Kaiser Josephs I., Wien 1960, S. 27
[30] Glaser, J./ Glaser, H.: Führer durch Schönbrunn, Wien 1964, S. 69
[31] Kugler, G.: Schloß
Schönbrunn. Die Prunkräume, Wien 1998, S. 43f
[32] Iby, E./ Koller, A.: Schönbrunn, Wien 2007, S. 29f
[33] Glaser, J.: Schloss
Schönbrunn, Wien 1962, S. 43
[34] Schreiber, G.: Schloss
Schönbrunn, Wien 2001, S. 16
[35] Glaser, J: Führer
durch Schönbrunn, Wien 1968, S. 24
[36] Glaser, J./ Glaser, H.: Führer durch Schönbrunn, Wien 1964, S. 71
[37] Eigl, E./Hubmann, F./Barndstätter, C.: Schönbrunn. Ein Schloß und seine Welt,
Wien 1982, S. 52
[38] Molin Pradel, M.: Österreich. Das Schloß Schönbrunn in Wien, Herrsch, 1989, S. 39
[39] Glaser, J: Führer
durch Schönbrunn, Wien 1968, S. 28
[40] Kugler, G.: Schloß
Schönbrunn. Die Prunkräume, Wien 1998, S. 48
[41] Iby, E./ Koller, A.: Schönbrunn, Wien 2007, S. 31
[42] Eigl, E./Hubmann, F./Barndstätter, C.: Schönbrunn. Ein Schloß und seine Welt,
Wien 1982, S. 54
[43] Glaser, J.: Schloss
Schönbrunn, Wien 1962, S. 51f
[44] Glaser, J./ Glaser, H.: Führer durch Schönbrunn, Wien 1964, S. 74f
[45] Stradal, O.: Wunderbares
Schönbrunn, Wien 1968, S. 36
[46] Hájos, B.: Die
Schönbrunner Schloßgärten. Eine topographische Kulturgeschichte. Wien
2000, S. 47
[47] Raschauer, O.: Schönbrunn.
Der Schlossbau Kaiser Josephs I., Wien 1960, S. 42
[48] Hassmann, E.: Von
Katterberg zu Schönbrunn. Die Geschichte Schönbrunns bis Kaiser Leopold I.,Wien 2004, S. 63
[49] Glaser, J./ Glaser, H.: Führer durch Schönbrunn, Wien 1964, S. 70
[50] Pernkopf, F./ Baumann-Kay, E.: Schönbrunn, Wien 1967, S. 47
[51] von Ingenheim, M.: Sissy. Ein Walzer in Schönbrunn., Wien 2000, S. 71
[52] Knöbl, H.: Das
Neugebäude und sein baulicher Zusammenhang mit Schloss Schönbrunn, Wien
1988, S. 47
[53] Glaser, J.: Schloss
Schönbrunn, Wien 1962, S. 48
[54] Sokop, H.W.: Schönbrunner
Spaziergang, Wien 2006, S. 37
[55] Glaser, J: Führer
durch Schönbrunn, Wien 1968, S. 41
[56] Schloß Schönbrunn Wien, Wien 1985, S. 12
[57] Molin Pradel, M.: Österreich. Das Schloß Schönbrunn in Wien, Herrsch, 1989, S. 57
[58] Kugler, G.: Schloß
Schönbrunn. Die Prunkräume, Wien 1998, S. 78
[59] Eigl, E./Hubmann, F./Barndstätter, C.: Schönbrunn. Ein Schloß und seine Welt,
Wien 1982, S. 72
[60] Glaser, J./ Glaser, H.: Führer durch Schönbrunn, Wien 1964, S. 79
[61] Schreiber, G.: Schloss
Schönbrunn, Wien 2001, S. 56
[62] Iby, E./ Koller, A.: Schönbrunn, Wien 2007, S. 37
[63] Iby, E.: Zur
frühen Baugeschichte, Wissenschaftliche Reihe Schönbrunn. Bd. 2, Wien
1996, S. 48
[64] Raschauer, O.: Schönbrunn.
Der Schlossbau Kaiser Josephs I., Wien 1960, S. 34
[65] Seemann, H./ Lunzer, C.: Schönbrunn 1860-1920, Wien 2006, S. 68
[66] Glaser, J.: Schloss
Schönbrunn, Wien 1962, S. 58
[67] Glaser, J: Führer
durch Schönbrunn, Wien 1968, S. 51
[68] Iby, E.: Zur
frühen Baugeschichte, Wissenschaftliche Reihe Schönbrunn. Bd. 2, Wien
1996, S. 107
[69] Sokop, H.W.: Schönbrunner
Spaziergang, Wien 2006, S. 72
[70] Glaser, J./ Glaser, H.: Führer durch Schönbrunn, Wien 1964, S. 82
[71] Hassmann, E.: Von
Katterberg zu Schönbrunn. Die Geschichte Schönbrunns bis Kaiser Leopold I.,Wien 2004, S. 55
[72] Molin Pradel, M.: Österreich. Das Schloß Schönbrunn in Wien, Herrsch, 1989, S. 82
[73] Kugler, G.: Schloß
Schönbrunn. Die Prunkräume, Wien 1998, S. 78
[74][74] Eigl, E./Hubmann, F./Barndstätter, C.: Schönbrunn. Ein Schloß und seine Welt,
Wien 1982, S. 68
[75] Pernkopf, F./ Baumann-Kay, E.: Schönbrunn, Wien 1967, S. 62
[76] Glaser, J./ Glaser, H.: Führer durch Schönbrunn, Wien 1964, S. 86
[77] Schreiber, G.: Schloss
Schönbrunn, Wien 2001, S. 87
[78] Stradal, O.: Wunderbares
Schönbrunn, Wien 1968, S. 54
[79] Schloß Schönbrunn Wien, Wien 1985, S. 15
[80] Glaser, J.: Schloss
Schönbrunn, Wien 1962, S. 63
[81] Eigl, E./Hubmann,
F./Barndstätter, C.: Schönbrunn. Ein
Schloß und seine Welt, Wien 1982, S. 89
[82] Jaumann, M..: Das
Zeitalter der Aufklärung, Weinheim 1986, S. 89f
[83] Glaser, J: Führer
durch Schönbrunn, Wien 1968, S. 45
[84] Kurdiovsky, R.: Die
Gärten von Schönbrunn, Wien 2005, S. 76f
[85] Eigl, E./Hubmann, F./Barndstätter, C.: Schönbrunn. Ein Schloß und seine Welt,
Wien 1982, S. 77
[86] Knöbl, H.: Das
Neugebäude und sein baulicher Zusammenhang mit Schloss Schönbrunn, Wien
1988, S. 67
[87] von Ingenheim, M.: Sissy. Ein Walzer in Schönbrunn., Wien 2000, S. 81
[88] Berger, E.: Historische
Gärten Österreichs. Garten- und Parkanlagen von der Renaissance bis um 1930.
Band 3. Wien 2004, S. 263–271, hier S. 264
[89] Kurdiovsky, R.: Die
Gärten von Schönbrunn, Wien 2005, S. 133
[90] Stradal, O.: Wunderbares
Schönbrunn, Wien 1968, S. 33
[91] Molin Pradel, M.: Österreich. Das Schloß Schönbrunn in Wien, Herrsch, 1989, S. 97
[92] Knöbl, H.: Das
Neugebäude und sein baulicher Zusammenhang mit Schloss Schönbrunn, Wien 1988
, S. 67
[93] Glaser, J./ Glaser, H.: Führer durch Schönbrunn, Wien 1964, S. 91
[94] Glaser, J.: Schloss
Schönbrunn, Wien 1962, S. 65
[95] Berger, E.: Historische
Gärten Österreichs. Garten- und Parkanlagen von der Renaissance bis um 1930.
Band 3. Wien 2004, S. 263–271, hier S. 265
[96] Kurdiovsky, R.: Die
Gärten von Schönbrunn, Wien 2005, S. 88
[97] Raschauer, O.: Schönbrunn.
Der Schlossbau Kaiser Josephs I., Wien 1960, S. 52
[98] Iby, E./ Koller, A.: Schönbrunn, Wien 2007, S. 31
[99] Sokop, H.W.: Schönbrunner
Spaziergang, Wien 2006, S. 59f
[100] Glaser, J: Führer
durch Schönbrunn, Wien 1968, S. 66
[101] Seemann, H./ Lunzer, C.: Schönbrunn 1860-1920, Wien 2006, S. 104
[102] Berger, E.: Historische
Gärten Österreichs. Garten- und Parkanlagen von der Renaissance bis um 1930.
Band 3. Wien 2004, S. 263–271, hier S. 267
[103] von Ingenheim, M.: Sissy. Ein Walzer in Schönbrunn., Wien 2000, S. 102
[104] Schloß Schönbrunn Wien, Wien 1985, S. 24
[105] Frohmann, E./ Doblhammer, R.: Schönbrunn. Eine vertiefende Begegnung mit dem Schlossgarten,
Wien 2005, S. 63
[106] Hájos, B.: Die
Schönbrunner Schloßgärten. Eine topographische Kulturgeschichte. Wien
2000, S. 86
[107] Eigl, E./Hubmann, F./Barndstätter, C.: Schönbrunn. Ein Schloß und seine Welt,
Wien 1982, S. 86
[108] Schreiber, G.: Schloss
Schönbrunn, Wien 2001, S. 128
[109] Frohmann, E./ Doblhammer, R.: Schönbrunn. Eine vertiefende Begegnung mit dem Schlossgarten,
Wien 2005, S. 46ff
[110] Hájos, B.: Die
Schönbrunner Schloßgärten. Eine topographische Kulturgeschichte. Wien
2000, S. 108
[111] Glaser, J./ Glaser, H.: Führer durch Schönbrunn, Wien 1964, S. 98
[112] Friedl, I./Gletterhofer, M.: Schönbrunn für Kinder. Das Schloss und seine berühmten Bewohner,
Wien 2011, S. 24
[113] Iby, E.: Zur
frühen Baugeschichte, Wissenschaftliche Reihe Schönbrunn. Bd. 2, Wien
1996, S. 114
[114]
Frohmann, E./ Doblhammer, R.: Schönbrunn.
Eine vertiefende Begegnung mit dem Schlossgarten, Wien 2005, S. 49
[115] Schloß Schönbrunn Wien, Wien 1985, S.
26
[116] Iby, E./ Koller, A.: Schönbrunn, Wien 2007, S. 56
[117] Raschauer, O.: Schönbrunn.
Der Schlossbau Kaiser Josephs I., Wien 1960, S. 72
[118] Schloß Schönbrunn Wien, Wien 1985, S. 32
[119] Iby, E./ Koller, A.: Schönbrunn, Wien 2007, S. 126
[120] Friedl, I./Gletterhofer, M.: Schönbrunn für Kinder. Das Schloss und seine berühmten Bewohner,
Wien 2011, S. 38
[121] Pernkopf, F./ Baumann-Kay, E.: Schönbrunn, Wien 1967, S. 39
[122] Eigl, E./Hubmann, F./Barndstätter, C.: Schönbrunn. Ein Schloß und seine Welt,
Wien 1982, S. 104
[123] Hájos, B.: Die
Schönbrunner Schloßgärten. Eine topographische Kulturgeschichte. Wien
2000, S. 127
[124] Frohmann, E./ Doblhammer, R.: Schönbrunn. Eine vertiefende Begegnung mit dem Schlossgarten,
Wien 2005, S. 97
[125] Hassmann, E.: Von
Katterberg zu Schönbrunn. Die Geschichte Schönbrunns bis Kaiser Leopold I.,Wien 2004, S. 78
[126] Berger, E.: Historische
Gärten Österreichs. Garten- und Parkanlagen von der Renaissance bis um 1930.
Band 3. Wien 2004, S. 263–271, hier S. 270
[127] Glaser, J: Führer
durch Schönbrunn, Wien 1968, S. 82
[128]
Berger, E.: Historische Gärten
Österreichs. Garten- und Parkanlagen von der Renaissance bis um 1930.
Band 3. Wien 2004, S. 263–271, hier S. 269
[129]
Glaser, J: Führer durch Schönbrunn,
Wien 1968, S. 64f
[130]
Frohmann, E./ Doblhammer, R.: Schönbrunn.
Eine vertiefende Begegnung mit dem Schlossgarten, Wien 2005, S. 76ff
[131]
Ebd., S. 78
[132]
Vahsen, J.: Mythologische Fabelwelten, Leipzig 1999, S. 278ff
[133]
Ebd., S. 178
[134]
Frohmann, E./ Doblhammer, R.: Schönbrunn.
Eine vertiefende Begegnung mit dem Schlossgarten, Wien 2005, S. 80
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