Erschienen in Ausgabe: No 125 (07/2016) | Letzte Änderung: 30.06.16 |
von Nathan Warszawski
Ein 94-jähriger
KZ-Wachmann und gleichzeitiger SS-Mann wird 71 Jahre nach dem Untergang des
NS-Staates zu 5 Jahren Haft verurteilt. Ob er die Haft jemals antreten wird,
steht in den Sternen. Ob er lebendig aus dem Gefängnis entlassen werden wird,
ist unwahrscheinlich. Ob seine Verurteilung zu einem Umdenken in der Neuen
Deutschen Gesellschaft führen wird, ist nicht anzunehmen. Das Gericht hat
folglich „nur“ für die abstrakte Gerechtigkeit gesorgt. Für die
Auschwitz-Überlebenden mag der Prozess und die ausgesprochene Strafe Genugtuung
sein. 5 Jahre für Beihilfe zum Mord an 170.000 Häftlingen machen eine ¼ Stunde Haft
pro Beihilfe zum Mord. Ziemlich viel, wenn man das Ergebnis mit anderen
Naziprozessen vergleicht. Manche überführte NS-Täter erhalten weniger als 1
Sekunde pro Mord.
Wir wollen den
Richtern dieses schwierigen Prozesses keine Bosheit vorwerfen. Auch rudimentäre
Kenntnisse über den Holocaust wollen wir den Richtern verzeihen. Die Richter
haben ihre Aufgabe gewissenhaft und ethisch vertretbar gemeistert. Steckt möglicherweise
hinter dem Prozess etwas, was niemand bemerken soll (oder will)? Ich muss mich
vorsichtig ausdrücken, um niemanden zu verletzen, weder die Opfer, noch die
Täter. Weder die, die den Opfern, noch die, die den Tätern nahestehen. Ich
werde die objektivierbare Wahrheit vertreten und mich somit auf allen Seiten
unbeliebt machen. Wer Auschwitz für ein religiöses Heiligtum hält, möge das
Lesen beenden!
9 betagte
jüdische Zeitzeugen sind beim Verfahren zugegen. Sie sind die letzten
Zeitzeugen, Hunderte andere Zeitzeugen sind zwischenzeitlich verstorben. Das
ist der Lauf der Welt, den jeder Jude annimmt. Über 1 Million Menschen werden
in Auschwitz ermordet. Wie viele Juden insgesamt werden in den
Vernichtungslagern bestialisch gequält und umgebracht?
Ich will nicht mit Zahlen jonglieren. Ein Teil der 6
Millionen Juden, die von den Deutschen umgebracht worden sind, sind in
Auschwitz und in anderen KZs und Vernichtungslagern umgekommen. Die Chance, als
Jude einem KZ oder einem Vernichtungslager lebend zu entkommen sind gering,
jedoch vorhanden. Die Zeitzeugen beweisen es. Die
Mehrzahl der Juden in Osteuropa werden nicht in KZs oder Vernichtungslagern ermordet.
Die Mehrzahl der Juden Osteuropas wird in Wäldern erschossen, die heute auf dem
Gebiet Weißrusslands oder der Ukraine liegen. Sie werden weniger von Angehörigen
der Waffen-SS umgebracht als von regulären Soldaten der Reichswehr. Als
Hilfskräfte fungieren lokale Antisemiten. Babyn Jar ist einer der bekanntesten
Schauplätze. Es gibt viele andere Hinrichtungsstätte, die Stalin in seinem
Irrsinn und seiner Bewunderung zu Hitler verschweigt.
Unter der deutschen Besetzung Osteuropas
sind mehr Juden von deutschen Soldaten erschossen als in KZs und
Vernichtungslagern von SS-Männern verschiedenster Nationalitäten umgebracht
worden. Die Wahrscheinlichkeit für einen Juden, im KZ oder Vernichtungslager zu
überleben ist extrem niedrig, jedoch 100 mal höher als in „Freiheit“ im
besetzten Osten Europas. Die große Mehrheit der osteuropäischen Juden wird in
den Wäldern Osteuropas erschossen. Aus Babyn Jar ist nur eine Überlebende
bekannt, die mit einer zerschossenen Hand überlebt.
Wie geschehen die Judenmorde außerhalb der Vernichtungslager?
Die von den lokalen Helfern zusammengetriebenen Juden graben ein großes Loch
aus dem matschigen Lehm und stellen sich nackt am Rand des Loches auf. Dann werden
sie von den Reichswehrsoldaten erschossen und fallen in das von ihnen gegrabene
Loch. Anschließend kommen die nächsten Juden dran bis das Loch voll wird.
Sicherheitshalber wird am Schluss noch einmal auf die Toten geschossen. Nur von
einem einzigen (1) deutschen Soldaten wird bekannt, der zum Tode verurteilt wird,
weil er sich weigert, an den Juden-Erschießungen teilzunehmen. Doch es gibt viele
andere deutsche Soldaten, die bei den grausamen Erschießungen nicht dabei sein wollen.
Man bietet ihnen an, als SS-Männer im KZ und Vernichtungslager Ausschwitz ihren
Dienst abzuleisten. Sie stimmen zu. Die Arbeit dort ist besser verträglich als
in den Wäldern. Hat sich der Angeklagte aus diesem Grund für Auschwitz
entschieden? Nur Gott weiß es!
Auschwitz als
Symbol wäscht die Reichswehr und die Waffen-SS rein. An Auschwitz ist alles schlecht.
Reichswehr und kämpfende Waffen-SS werden als kämpfende Truppen im Krieg
angesehen und in den Nürnberger Prozessen allesamt vom Genozid und anderen
Grausamkeiten freigesprochen. Hat man kurz nach Kriegsende nichts gewusst? Erklärt
es, warum die Alliierten die Gleise von Auschwitz nicht bombardieren?
Der jetzige Auschwitz-Prozess soll die Soldaten
Nazi-Deutschlands, die Waffen-SS und die lokalen Hilfskräfte entlasten, ohne deren
Untaten niemals so viele Millionen Juden hätten umgebracht werden können.
Stalin hat dies glasklar erkannt, als er sich geweigert hat, Gedenkstätten für
Juden zu errichten. Der Bewunderer Hitlers ist letztendlich ehrlicher als die
meisten bisherigen europäischen Geschichtsschreiber.
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