Erschienen in Ausgabe: Ohne Ausgabe | Letzte Änderung: 07.11.16 |
von Giulio Meotti
Das
weltweit größte Shopping-Portal, Amazon, verkauft viele Halloween-Kostüme. Eine
der Neuheiten im Jahr 2016 war die "Sexy Burka", der typische
obskurantistische Umhang, den die Taliban und der islamische Staat den Frauen
auferlegen. Aber die Sexy Burka, die auf Amazon UK £ 18,99 kostete, blieb nicht
lange im Angebot.
Der
kommerzielle Koloss von Jeff Bezos entfernte den Artikel von der Website,
nachdem Amazon mit Anschuldigungen von "Rassismus",
"Islamophobie", der Vermarktung eines islamischen Kleidungsstücks mit
dem weißen Gesicht eines Models und der "Verwendung eines religiösen
Kleidungsstückes für kommerzielle Zwecke" überschwemmt worden war.
"Sie sind ekelhaft, meine Kultur ist nicht Ihr Kostüm", schrieben
viele Nutzer islamischen Glaubens. Andere benutzten einen weniger entzückenden
Ton: "Wer immer ihr seid, ihr sollt Allah fürchten, das ist kein
Witz."
Ein
Sprecher von Amazon antwortete prompt: "Alle Marketplace-Verkäufer müssen
unseren Verkaufsrichtlinien folgen, und diejenigen, die das nicht tun, werden
Maßnahmen unterworfen bis zur möglichen Löschung ihres Kontos. Das fragliche
Produkt ist nicht mehr verfügbar."
Die
Halloween-Parodie des globalen Symbols der weiblichen Unterdrückung wurde also
zensiert. Weil islamische Schleier den westlichen Werten von Freiheit,
Gleichheit und Menschenwürde so völlig widersprechen, verteidigt diese
relativistische fortschreitende Mentalität diese islamischen Schleier, wie sie
die Burkini mit Loyalität verteidigt.
Erkennen Sie das beleidigende Kostüm - oder die Heuchelei?
Online-Händler Amazon entfernt das "Sexy Burka" Kostüm (links) nach
Anschuldigungen von "Islamophobie." Doch trotz der Proteste vieler
katholischer Kunden ist die "Sexy Nonne" (rechts) immer noch bei
Amazon erhältlich.
Doch
hier liegt auch ein doppelter Standard. Was ist mit dem Halloween Kostüm, das
die katholische Kirche verspottet? Trotz der Proteste vieler katholischer
Kunden ist die "Sexy Nonne" immer noch bei Amazon erhältlich. Ist es
nicht eine Form der "Christenphobie"? Auch eine Nonne ist eine
religiöse Figur, während eine Burka ein bloßes Tuch ist.
Nehmen
Sie The Guardian, die berühmteste britische liberal-linke Zeitung. Als die
Pussy Riot-Darsteller ihre vermeintlich anstößige 3-minütige Show in Moskaus
Christus-der-Erlöser-Kathedrale aufführten, für die zwei der drei Darsteller
Gefängnisstrafen absassen, statt dem Text abzuschwören (die dritte
entschuldigte sich, um das Gefängnis zu vermeiden), verteidigte die Zeitung es
als "reine Protest-Poesie". Als die politische Fraktion PEGIDA
aufrief, gegen die Islamisierung in Deutschland zu protestieren, verdammten sie
dieselben Medien als einen "Vampir, den wir töten müssen". Derselbe
doppelte Standard entstand auch während des Kampfs darum, eine Moschee in der
Nähe von Ground Zero zu bauen, als die linken Medien mit der muslimischen
Gemeinschaft gemeinsame Sache machten.
Im
Januar 2006 verkündete Norwegens berühmtester Cartoonist, Finn Graff, dass er
sich bezüglich Mohammed zensiere. Graff hatte nie ein Problem damit, sich über
Christen lustig zu machen, die er mit braunen Hemden und Hakenkreuzen
darstellte. Graff hatte auch eine Anzahl kontroverser Zeichnungen gegen Israel
gezeichnet, von denen einer den israelischen Ministerpräsidenten Menachem Begin
als Kommandeur eines Nazi-Konzentrationslagers zeigte.
Das
gleiche geschah mit dem deutsch-amerikanischen Filmemacher Roland Emmerich, dem
Regisseur vieler Katastrophenfilme. Er gab einen Plan auf, den heiligsten Ort
des Islam auf der Leinwand auszulöschen, aus Angst, eine Fatwa (religiöse
Meinung) herauszufordern, die seinen Tod fordern würde. Für seinen Film
"2012" wollte Emmerich die Kaaba, die ikonische würfelförmige
Struktur in der Großen Moschee in Mekka zerstören. "Sie können tatsächlich
christliche Symbole auseinanderfallen lassen, aber wenn Sie dies mit [einem]
arabischen Symbol tun würden, hätten Sie ... eine Fatwa", sagte Emmerich.
Wenigstens war er ehrlich.
Nach
dem Massaker am grössten Teil der Belegschaft der französischen
Satirezeitschrift Charlie Hebdo konkurrierten alle großen westlichen liberalen
Zeitungen, Fernsehsender und Fotoagenturen, allen voran die "Big
Three" (MSNBC, CNN und AP), darum, ihre beschämende Entscheidung zu
rechtfertigen, das Titelblatt von Charlie Hebdo zu zensieren, auf dem der
islamische Prophet Mohammed sagt: "Alles ist vergeben". CNN sagte,
dass es "die Empfindlichkeiten eines muslimischen Publikums beleidigen
könnte." Ein Jahr später, als Charlie Hebdo ein neues Cover mit einem
jüdisch-christlichen "Mördergott" und nicht mit dem islamischen
Propheten veröffentlichte, zeigte CNN es.
Im
Jahr 2015 beschrieb die BBC das Titelblatt von Charlie Hebdo, zeigte es aber
nicht, eine Entscheidung, die die britische TV-Station ein Jahr später nicht
wiederholte, als Charlie Hebdo das neue anti-christliche Titelblatt
veröffentlichte. Der gleiche doppelte Standard kam von der britischen
konservativen Zeitung Daily Telegraph, die das Titelblatt mit der Karikatur von
Mohammed beschnitt, jedoch eines mit einem abrahamischen Gott veröffentlichte.
Die
Associated Press zensierte im Jahr 2015 auch die islamischen Karikaturen von Charlie
Hebdo. Der Grund? "Bewusst provokativ." Im Jahr 2016 hatte die
Agentur keine Schwierigkeiten, das neue Titelblatt zu zeigen, das nicht
Mohammed, sondern den jüdisch-christlichen Gott darstellt.
Dieser
Doppelstandard der linken Elite war auch in der New York Times aufgetaucht, die
aus "Respekt" gegenüber dem muslimischen Glauben die
Mohammed-Karikaturen von Charlie Hebdo zensierte -- nur um in völliger
Respektlosigkeit zu entscheiden, dass die Graue Dame die Arbeit "Eggs
Benedict" von Nikki Johnson, ausgestellt im Milwaukee Art Museum, in dem
Kondome in verschiedenen Farben das Gesicht von Papst Benedikt XVI bilden,
veröffentlichen könnte und sollte.
Der
von Charlie Hebdo verspottete "Kalif" des islamischen Staates Abu
Bakr al-Baghdadi löste wegen "Hassrede" eine Selbstzensur aus,
während das Werk von Chris Ofili "Die heilige Jungfrau Maria", in der
die Mutter Jesu mit Kot und Bildern von Genitalien bedeckt ist, von der New
York Times als "Redefreiheit" verteidigt wurde. Bedeutet dies nun,
dass einige Religionen gleicher sind als andere?
Wenn
ein Imam heftig genug protestiert, unterstützt die linke Elite immer die
falsche Anklage der "Islamophobie". Wenn ein friedlicher Protest von
einem katholischen Bischof geleitet wird, lehnt dieselbe Elite es immer unter
dem Namen "Meinungsfreiheit" ab.
Vergessen
Sie die "Sexy Burka." An Halloween ist nur die "Sexy Nonne"
verfügbar, während "Kalif" Baghdadi seine jessidischen und
christlichen Sexsklaven ungestraft vergewaltigen kann.
(Giulio Meotti, Kulturredaktor für Il Foglio
ist italienischer Journalist und Autor)
(Englischer Originaltext: Liberal Submission:
Protect Islam, Defame Christianity,Übersetzung: Daniel Heiniger)
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