Erschienen in Ausgabe: No. 34 (4/2008) | Letzte Änderung: 13.01.09 |
von Stefan Groß
Seit dem 11. Januar sorgt eine Ausstellung über den Maler Adolf Hölzel im Kunsthaus
Apolda für Furore. Präsentiert werden Gemälde, Pastelle, Farb- und
Tuschzeichnungen des Künstlers, der 1853 in Olmütz (Mähren) geboren wurde und
1934 in Stuttgart starb. Hölzel gilt als „Wegbereiter der Abstraktion“ und als
früher Vertreter der Moderne. Bereits 1905 hatte er das weltweit erste
„ungegenständliche Gemälde“ geschaffen.
Hölzel wurde im selben Jahr wie Vincent van Gogh und Ferdinand Hodler
geboren. Der Sohn des Verlegers Eduard Hölzel begann 1868 eine 3jährige
Ausbildung in der Kartographisch-Geographischen Verlagsanstalt von Friedrich
Andreas Perthes in Gotha.
Nach dem Studium an der Wiener Akademie, das er 1872 begann,
setzte er seine Studienjahre in München und der dortigen Kunstakademie fort.
Nach dem Ende seiner Studienzeit gründete er in Dachau bei München die "Dachauer Malschule", wo er von
1888 bis 1905 lebte, auch Emil Nolde zählte während dieser Zeit zu seinem engeren
Schülerkreis.
Breits während seiner Dachauer Zeit beschäftigte sich Hölzel mit dem
abstrakten Ornament. Beeindruckt von Goethes Farbenlehre führten ihn seine
Studien zu einer abstrakte Farbflächen gestaltenden Malerei.
Noch vor Wassily Kandinsky, malte Hölzel, damals Professor an der
Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart, wo er seit 1905 einen Lehrstuhl
innehatte, abstrakte Kompositionen. Zu den bekanntesten zählen: Komposition
in Rot (1905) und Heilige Ursula (1914/15). Während seiner
Stuttgarter Zeit wuchs auch seine Anhänger- und Schülerschaft, darunter waren
renommierte Repräsentanten der späteren Bauhauses wie Oskar Schlemmer und
Johannes Itten.
Nach 14 Jahren aktiver Tätigkeit schied Hölzel 1919 aus der Stuttgarter
Akademie aus. Ab 1920 konzentrierte er sich auf die Pastell- und Glasmalerei.
Die Ausstellung in Apolda, die bis zum 22. März zu sehen ist, bildet den
Auftakt des Bauhaus-Jahres 2009. Damit soll insbesondere in Thüringen an die
Geschichte und Tradition des Bauhauses erinnert werden, das vor 90 Jahren
gegründet wurde.
de.wikipedia.org
>> Kommentar zu diesem Artikel schreiben. <<
Um diesen Artikel zu kommentieren, melden Sie sich bitte hier an.