Die Unvereinbarkeit der Naturwissenschaften mit der Theologie
Ein wichtiges Fundament des christlichen Glaubens ist das
Vertrauen auf die Wahrheit der biblischen und kirchlichen Botschaften, die
unsere Vorfahren seit Generationen als unerschütterlich betrachteten. Doch
dieses Vertrauen wurde in den westlichen Ländern aufgrund der Fortschritte in
den Naturwissenschaften und der u. a. dadurch entstandenen heutigen Informations-
und Kommunikationsgesellschaft schwer erschüttert.
Der §218 erlaubt seit seiner sogenannten Reformierung die dabei
beschönigend als Schwangerschaftsabbruchbezeichnete Abtreibung bis zur
12. Woche seit der Empfängnis. Die Abtreibung wurde und wird immer noch
fälschlich mit Freiheit und Selbstbestimmung in Verbindung gebracht.
Roger Bacons
Leben fiel in eine von Kriegen, Gewalt und in allen Lebensbereichen von
Auseinandersetzungen geprägte Zeit. Eine Zeit des Umbruchs, der Durchsetzung
neuer Ordnungen in der Kirche, der Gesellschaft, der Kultur und in der Geld-
und Warenwirtschaft. Es herrschte Angst, denn die Zeit des Antichrist schien
nahe zu sein.
Die Religion der Zukunft – eine Religion ohne Glauben?
Seit Jahrtausenden entstanden und verschwanden Religionen
auf allen Kontinenten. Auch allen heutigen Religionen wird es nicht anders
ergehen, da sie geglaubt werden müssen, eine Problematik, die vor allem den
jungen Menschen zu schaffen macht, die alles verstehen möchten. Kann es denn in
Zukunft eine Religion ohne Glauben geben?
Es ist ein Fluch unserer Zeit, Menschen schematisch mit Etiketten zu versehen
Es ist ein Fluch unserer Zeit, Menschen schematisch mit Etiketten zu versehen und in Generationen einzuteilen. Wenn man genau hinschaut, sieht man alle Couleurs, Politikverdrossene und politikinteressierte Optimisten.
Es ist ein Fluch unserer Zeit, Menschen schematisch mit Etiketten zu versehen und in Generationen einzuteilen. Wenn man genau hinschaut, sieht man alle Couleurs, Politikverdrossene und politikinteressierte Optimisten.
Handel und Schifffahrt der Griechen
erstreckten sich über die ganze Welt des Mittelmeeres. Rund um dieses Meer, bis
zur Straße von Gibraltar im Westen und bis zum Schwarzen Meer im Osten, hatten
sich im Laufe der Zeit griechische Kolonisten niedergelassen.
Einst populär und heute fast vergessen.
Ernst Bloch schrieb im Vorwort seines bekannten Werks „Das Prinzip Hoffnung“:
„Wer sind wir? Wo kommen wir her? Wohin gehen wir? Was erwarten wir? Was
erwartet uns?
Alle Lebewesen reproduzieren sich von Generation zu
Generation neu. Auch wir Menschen sind abgesehen von den Feinheiten unseres
Aussehens eine körperlich nur geringfügig modifizierte Kopie unserer Vorfahren.
Dafür sorgen die auf der DNA genetisch abgespeicherten Informationen.
Richard David Precht im Gespräch mit Prof. Dr. Hartmut Rosa
Quelle: You Tube
Warum haben wir heute alle zuwenig Zeit?
Wissen
22.06.16
Hartmut Rosa
Quelle: You Tube
Konturen
einer Postwachstumsgesellschaft – Hartmut Rosa stellt das ‚Jenaer
Projekt’ vor. Aufzeichnung eines Vortrags im Rahmen der Ringvorlesung
‚Postwachstumsökonomie’ an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
im November 2015.
Richard David Precht ist ein intellektueller Star mit einer Mission: Die
Welt droht zu verrohen, sie muss gerettet werden, beispielsweise indem
man die Kinder zu Mitgefühl und Kreativität erzieht. Ein Gespräch über
unnützes Wissen, über Irrwege der Wirtschaft und über wahre Bildung.
Der Philosoph und Autor befragt von Frank A. Meyer. Der Philosoph
Peter Sloterdijk gehört zu den massgeblichen intellektuellen Instanzen
in Deutschland. Er ist im akademischen Betrieb genauso zu Hause wie in
den Feuilletons. Mit seinen Büchern erreicht er eine breite
Leserschicht, die weit über die philosophische Fachwelt
Hans-Georg Gadamer (1900-2002) spannt in dieser TV-Reihe aus dem Jahr
2000 einen Bogen von den griechischen Philosophen über Hegel, Kant,
Hölderlin, Nietzsche bis zu der von ihm begründeten Hermeneutik.
Zusammengestellt von Rüdiger Safranski.
Wissen
19.06.16
Markus Gabriel - Warum es die Welt nicht gibt
Quelle: You Tube
Seitdem es Philosophie gibt, denken Menschen darüber nach, was die Welt
„eigentlich“ ist. Für die einen ist sie die Gesamtheit aller Dinge, für
andere die Gesamtheit aller Beziehungen. Konstruktivisten unterscheiden
zwischen der nicht-erfahrbaren „Welt an sich“ und der Welt, wie sie uns
erscheint; für Naturalisten ist jegliche Existenz auf physikalische
Gesetzmäßigkeiten zurückzuführen.
Wissen
19.06.16
Jürgen Habermas: "Zum Verhältnis von Philosophie und Politik"
Quelle: You Tube
Symposion
anlässlich des Geburtstags von Prof. Dr. Dr. h.c. Julian Nida-Rümelin
am 28.11.2014 in der Carl-Friedrich von Siemens Stiftung am südlichen
Schlossrondell des Nymphenburger Schloss München.
Wissen
19.06.16
Julian Nida-Rümelin über philosophische Anthropologie
Quelle: You Tube
Der Münchner Philosoph Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin hat am
Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der Universität Münster über die
philosophische Anthropologie gesprochen. Sein öffentlicher Gastvortrag
vom 7. Mai 2015 trug den Titel „Plädoyer für eine normative
(humanistische) Anthropologie“. Er war Teil des Workshops „Ethik und
Anthropologie“ am Exzellenzcluster. Weitere Informationen auf der
Website www.religion-und-politik.de.
Wissen
19.06.16
Herfried Münkler - Irrtümer und Illusionen im großen Krieg
Der Politikwissenschaftler Herfried Münkler beschreibt in einem Vortrag
die Irrtümer, Illusionen und Fehler, die zum Ersten Weltkrieg führten.
Münkler betrachtete am Dienstag, 4. März 2014, im W-Forum des
Bundestages den Ersten Weltkrieg als "Feld politischen Lernens"
Der Philosoph Leibniz zeigte die Möglichkeit der Koexistenz von Vernunft und Glauben. Seine Überlegungen boten eine Alternative für Europa, der die übrige Welt zur damaligen Zeit wohl gefolgt wäre. Diese historische Möglichkeit wurde mit der Aufklärung verspielt. Das hat Auswirkungen bis in die heutige Politik hinein – weltweit.
In der Zeit zwischen dem 13.
und dem 17. Jahrhundert hatten die Engländer als erstes unter den Staaten
Europas eine gewisse politische Freiheit im Innern erstritten und auch ihre
Macht nach außen hin ständig vermehrt.
Thomas Berger: Albert Camus - Absurdität und Glück
Als ich mich in der Mittel- und Oberstufe des Gymnasiums für
Literatur zu interessieren begann, riet mir mein bester Freund: „Wenn du lesen
willst, was man heute lesen sollte, lies Camus!”
Alexej I (1641-1676)
führte einen der entscheidendsten Kriege des russischen Reiches in der Frühen
Neuzeit. Im Westen hätte nach der Vereinigung Polens und Litauens auch die
Vereinigung der beiden Kirchen folgen sollen, die in den beiden Gebietsteilen
des neuen Staates herrschten.
Dieser Beitrag befasst sich mit den elementaren
Mechanismen der Informationsverarbeitung, ihren Ursprüngen und ihren
evolutionären Stufen. Die erste Stufe der Kausalkette steht in engem
Zusammenhang mit der Evolution der Materie auf Basis der Standardtheorie der
Kosmologie, die die Entwicklung unseres Universums beschreibt.
Dieser Beitrag befasst sich mit den elementaren
Mechanismen der Informationsverarbeitung, ihren Ursprüngen und ihren
evolutionären Stufen. Die erste Stufe der Kausalkette steht in engem
Zusammenhang mit der Evolution der Materie auf Basis der Standardtheorie der
Kosmologie, die die Entwicklung unseres Universums beschreibt.
Der für seine Provokationen berüchtigte Philosoph Žižek
wies als einer der Ersten darauf hin, dass sich „politisch korrekte“ Begriffe
mit der Zeit „abnutzen“.
Der Logiker Carl Gustav Hempel beschrieb in den 1940er Jahren ein von ihm entdecktes Paradoxon: Er
stellte fest, dass die Beobachtung eines nicht-schwarzen Objekts,
beispielsweise eines grünen Apfels, die Annahme unterstützen kann ...
Theodor Adorno und Max Horkheimer schrieben die meisten der
an dieser Stelle verwendeten Gedanken bis zum Mai 1944 in Los Angeles auf. Es
besteht heutzutage Veranlassung, an der Aktualität der vor über 70 Jahren
verfassten kleinen Schrift (Dialektik der Aufklärung) nicht zu zweifeln ...
Im Frühmittelalter die fortdauernde Teilung
Europas und des Mittelmeerraums in einen christlichen und einen islamischen
Teil sowie des christlichen Teils in einen lateinischen und einen orthodoxen,
der den Kulturkreis von Byzanz umfasste.
Seit dem Ende des Kalten Krieges begann die Ausbildung des
Forschungsfeldes der interkulturellen Philosophie als neue Impulsgeber
innerhalb der herkömmlichen Philosophie. Der sich in allen Ebenen durchsetzende
Globalisierungsprozess brachte eine größere Heterogenität und Fragmentierung
von Weltbildern mit sich und schließt Individuen oder Gruppen unterschiedlicher
kultureller Herkunft zu einer Menschheit zusammen.
Unter Evolution versteht man die Entwicklung der Lebewesen
und deren in Genen codierten Merkmale durch Mutation und Selektion. Da sich
jedoch die Ereignisse in der Natur nicht nur auf das biologische Leben
beschränken, wurde der Begriff der Evolution auf weitere Fachgebiete wie die
Chemie, Mathematik, Informatik, Kosmologie, Soziologie usw. ausgedehnt.
Meist spricht man ganz selbstverständlich von der
Willensfreiheit. Doch weder Freiheit noch Wille sind unproblematische Begriffe.
Ist mein Wille zum Beispiel immer frei?
Die Begriffe Geist, Information und Bewusstsein werden von
Philosophen seit Jahrtausenden kontrovers diskutiert. Eine eindeutige Antwort
auf die Frage, was der Geist des Menschen ist und was er wie genau macht, …
Georg
Wenzeslaus von Knobelsdorff (1699-1753) war ein Multitalent auf den
Gebieten der Kunst und Architektur im 18. Jahrhundert. Er war Porträt- und Landschaftsmaler,
Theaterintendant, Landschaftsgestalter und Innendekorateur, in erster Linie
aber Architekt im Dienste FriedrichsII. von Preußen.
4 Dinge, die wir von Friedrich Schiller lernen können
Friedrich Schiller ist keineswegs nur Deutschlands
berühmtester Dramatiker, dem wir die besten Stücke der Weltgeschichte
verdanken. Schiller ist mehr, er ist auch ein politischer Geist.
Der rationalen Philosophie entsprungen: Friedrich Heinrich Jacobis radikaler Ansatz im Denken der Neuzeit
Im Ausgang des 18. Jahrhunderts befindet sich die
abendländische Philosophie vor ihrer Zerreißprobe: Rationalismus und Empirismus
liefern sich einen Wettstreit um das Patriarchat des europäischen Denkens.
Die Psyche charakterisiert die mentale Verfassung des
Menschen, die sich auf seine geistige und körperliche Leistungsfähigkeit und
sein Verhalten auswirkt. Sie ist ein Ergebnis der Verarbeitung seines subjektiv
erlebten Innenlebens, das aus historisch-religiöser Tradition auch als
Seelenleben bezeichnet wird.
„Europa“ steht heute für vieles: den gemeinsamen
Wirtschafts- und Währungsraum, die gemeinsame Friedenssicherung, einen
zunehmenden Multikulturalismus und – erinnern wir uns – mit „Europa“ war einmal
zu Zeiten von Adenauer, Schuman und De Gásperi (terminologisch nicht ganz
deckungsgleich) das „christliche Abendland“ gemeint.
Paradise lost. Die Darstellung des Irdischen Paradieses auf der Mappamondo von Fra Mauro (Venedig, um 1450)
Als Christoph Columbus im Jahre
1498 während seiner dritten Reise in die Neue Welt die Mündung des Orinoco an
der Küste von Südamerika sichtet, fallen ihm die folgenden Worte zu diesem
gerade von ihm entdeckten Fluss ein: [...]
Bemerkungen zur Staatskonstruktion in Thomas Hobbes` Leviathan
Hobbes´ Leviathan ist ein hypothetisches Konstrukt eines Staatsgebildes,
das er zum Wohl des Lebens der einzelnen Bürger entworfen hat. Auch wenn seine
Schlussfolgerung, dass nur eine starke Autorität wie die seines
Leviathan-Souveräns dieser Konstruktion Dauerhaftigkeit verbürge, für seine
Zeitgenossen wie für uns – wenn auch aus jeweils anderen Gründen - so nicht
nachvollziehbar ist, so bleibt doch sein emanzipatorischer Impetus und seine
Radikalität des Vertrauens in die Möglichkeiten der Vernunft von ungemeiner
Anziehungskraft:
EPISTEME IN BEWEGUNG - Marsilio Ficino und die Renaissance – Magie
Wenn sich die FU Berlin in einer Veranstaltung mit
hochrangigen Wissenschaftlern aus dem In – und Ausland einem der führenden
Geistesgrößen der Renaissance, Marsilio Ficino ( 1433-1499), widmet, dann zielt
der Wissenstranfer laut Programm auf die interdisziplinäre Rezeption und sollte
in dieser Dynamik sui generis bis in die Weltenseele hinein seine
charakteristische Wirkung entfalten.
Die Skepsis als Lebensform: Einige Betrachtungen über die Funktion des Skeptizismus
Philosophen haben es heutzutage
nicht ganz leicht. Man nimmt sie nicht mehr besonders ernst. Sie scheinen –
bestenfalls – überflüssig geworden zu sein. Das zeigt sich nicht nur daran,
dass die Etats für philosophische Lehrstühle, Seminare usw. an den
Universitäten zusehends gestrichen werden, oder dass es mehr und mehr von
privaten und wirtschaftsnahen Geldgebern abhängt, ob ein Projekt begonnen und
(meist nicht länger als zwei bis drei Jahre) weiterverfolgt werden kann.
Die Gedankenwelt des Aristoteles wie der gesamten
griechischen Antike ist grundverschieden von der der Neuzeit und Moderne. Dies
zeigt sich unter anderem daran, dass Aristoteles einen Begriff des Politischen
(als Gemeinschaftsideal) hat, dem in der modernen – durch die Aufklärung
bestimmten – politischen Philosophie nichts mehr entspricht.
„Mitten im tiefsten Winter wurde mir endlich bewusst, dass in mir ein unbesiegbarer Sommer wohnt.“ (Albert Camus)
Kein Satz des Literaturnobel-Preisträgers Albert Camus wird
so häufig zitiert wie dieser im Titel. Mit seiner Hymne an den unbesiegbaren
Sommer erreicht wohl Camus besonders die Herzen seiner Leser. Eine Analyse von
Facebook-Mitgliedern hat ergeben, dass unter ihnen Albert Camus hinsichtlich
Lieblingszitaten mehr verehrt wird als Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich
Schiller oder Thomas Mann.
Die Auflösung einer gespannten Erwartung in Nichts. Skepsis und Ironie in Franciscus Sanchez’ Quod nihil scitur
„Jeder Mensch strebt von Natur
aus nach Wissen.“Mit dieser Behauptung
beginnt Aristoteles seine Metaphysik.
Doch was wäre – und dies ist die Frage des Skeptizismus – wenn dieses natürliche
Streben vergebens wäre, wenn es höchst unsicher wäre, ob der Mensch überhaupt
etwas wissen kann? Müsste daraus nicht folgen, dass der Mensch sich in einem äußerst
verzweifelten und bedauernswerten Zustand befände?
Kolleg Friedrich Nietzsche lädt vom 17. bis 19. Juli zur philosophischen Veranstaltungsreihe »Weimar denkt« ein
Von Freitag bis Sonntag, 17. bis 19. Juli, lädt das
Kolleg Friedrich Nietzsche der Klassik Stiftung Weimar alle
Interessiertenunter dem Titel »Weimar denkt« zu einer philosophischen
Veranstaltungsreihe ein. In Diskussionen, Vorträgen und
Gesprächen soll die Stadt als Ort des Denkens begreifbar werden. Frei
von universitären Konventionen reflektieren die Teilnehmer über aktuelle
politische und philosophische Probleme. Alle Veranstaltungen sind
öffentlich, der Eintritt ist frei.
Er war ein Ausnahmeathlet, ein Solitär, unter den
Philosophen, schon rein äußerlich unterschied er sich vom
aristokratisch-intellektuellen Großmut vieler seiner Kollegen, und er hatte
ihnen etwas voraus: eine tief fundierte Skepsis gegenüber der Wahrheitsfrage,
war selbstironisch und stand für eine kritisch-polemische Einschätzung der
Gegenwart.
Am Donnerstag, 4.
Juni, um 18:15 Uhr beginnt der Sozialphilosoph Prof. Dr. Axel Honneth im
Studienzentrum der Herzogin Anna Amalia Bibliothek seine
Vorlesungsreihe mit dem Thema »Die ursprüngliche Idee: Vollendung
der Revolution in sozialer Freiheit«. Als Distinguished Fellow des
Kollegs Friedrich Nietzsche wird Axel Honneth zur Thematik »Die Idee des
Sozialismus. Versuch einer Aktualisierung« zwei öffentliche Vorlesungen
in Weimar, gefolgt von zwei weiteren Vorlesungen
an den Universitäten Erfurt und Jena halten.
Karl Popper ist hauptsächlich einer breiteren
Öffentlichkeit durch sein Werk The Open Society and Its Enemies (Die
offene Gesellschaft und ihre Feinde) aus dem Jahre 1945 bekannt geworden.
Darin analysierte Popper ausführlich die angeblichen totalitären Tendenzen in
den Schriften von Platon, Marx und Hegel. Als positives Gegenbild zu diesen „geschlossenen
Gesellschaften“ entwirft er eine „offene Gesellschaft“, die sich
pluralistisch in einem fortwährenden Prozess evolutionär fortentwickeln sollte.
Der Ursprung des Lebens, oder besser, die Entstehung erster replikationsfähiger
Organismen, liegt immer noch weitestgehend im Dunkeln. Ausgehend von den
ältesten Fossilien, den sogenannten Stromatolithen (durch Mikroorganismen
gebildete Sedimentgesteine), lassen sich erste Lebensformen vor circa 3,6
Milliarden Jahren nachweisen.
Nietzsche hat es, als Denker wider gängige Gewohnheiten,
sehr weit gebracht. Seine Strahlkraft ist ungebrochen. Manisch, gleich einem
Zwangsneurotiker, ging er zu Werke; und zugrunde. Als Großer des Geistes wirkte
er, im raschen Anschluss an eine eher abrupt ausgebrochene, wiewohl ein volles
Jahrzehnt währende Umnachtung, ungemein stiftend; bald auch über Deutschlands
Grenzen hinweg. Seine tiefschürfenden, so unermüdlich wie resolut bohrenden
Fragestellungen haben manche Quelle zum Sprudeln gebracht. Sein weiter, allzu
schweifender Blick hat der Philosophie insgesamt weitflächige Grundlagen zurück
gewonnen: fruchtbare Böden, die sich auf recht vielfältige Art und Weise
beackern lassen.
Bourdieu
beschäftigt sich mit der Problematik des Zustandekommens sozialer Ungleichheit
und dem Erklären der Reproduktion gesellschaftlicher Klassenstrukturen auf empirisch
konkreter Analyseebene.
Mit
seiner Schrift „Der geschloßne Handelsstaat“, die Johann
Gottlieb Fichte 1800 vorlegt, formuliert er sein Programm eines
autonomen Nationalstaates. In strikter Abgrenzung vom offenen
Handelsstaat geht es dem deutschen Idealisten auch um eine Kritik an
der sogenannten Globalisierung. Schon Fichte monierte also ein
globales Wirtschaftsdenken, weil er die Autonomie des
Nationalstaates dadurch gefährdet sah. Bereits vor 200
Jahren hatte er die Schwachstellen einer rein sich auf Globalisierung
beschränkenden Wirtschaftspolitik herausgearbeitet. So sehr
Fichte wegen seines geschlossenen Handelssystems auch kritisiert
wurde, gerade mit Blick auf die globale Wirtschaft des 21.
Jahrhunderts lohnt sich eine erneute Auseinandersetzung mit seinem
Handelsmodell.
Gern
stilisieren sich gegenwärtig Naturwissenschaftler als aufgeklärte Überwinder
von Religion und religiösen Vorurteilen. Dies war
allerdings nicht immer so. Noch in der Mitte des 19. Jahrhunderts haben sich Naturwissenschaftler
wie Ernst Haeckel mit dem Mikroskop bewaffnet auf die Suche nach dem Plan
Gottes in der Natur gemacht. Am 21. 12. 1853 schreibt Haeckel an seine Eltern
über seine anatomischen Studien des inneren Aufbaus von Meerestieren: »Man wird
wirklich ganz ...
Spätestens seit 1927, dem Jahr der sogenannten „Kopenhagener
Deutung“ der Quantenmechanik, wovon gleich noch die Rede sein wird, wissen wir
oder könnten vielmehr wissen, dass unser bisheriges materialistisches Weltbild
obsolet geworden ist.
Die Geisteswissenschaften sind gegenwärtig durch die
Reformen an den Universitäten unter Druck geraten. Das darf man nicht auf die
leichte Schulter nehmen. Ich fürchte, zumindest sehe ich darin eine Gefahr,
dass sich hier eine Entwicklung wiederholt, wie sie aus den USA ziemlich vertraut
ist, d. h. dass die harten Wissenschaften, insbesondere die
Naturwissenschaften, aber auch die social sciences im Sinne einer harten
Wissenschaft sehr stark dominieren, und dass die Geisteswissenschaften
eher eine
schmückende Nebenrolle bekommen. In den USA sind die humanities, gut
finanziert, weil sie für das Grundstudium nötig sind, aber sie sind
hoch ideologisiert, stärker als in Europa und in Deutschland ...
Was ich hier zum Thema Philosophie
und Religion zu sagen mir vorgenommen habe, ist auf einen ziemlich genauen
Zeitpunkt hin fokussiert. Die Redeabsicht ist auf einige hier Anwesende
gemünzt. Wir haben eine uns gemeinsame religiös kodierte Situation erlebt und
gestaltet. Ich spreche zu Ihnen im Hier und Jetzt über ein Damals bis zum Heute:
über die mir bis heute zugewiesene, geschenkte Lebenszeit – die Frist von 1924
bis 2007. Philosophie und die Religion ist ein von mir in dieser Zeit gelebtes
Thema. Es war einst ein mir als ehemaligem Dominikaner zugewiesenes Amt. Ich
mache daraus eine jetzt aufbereitete und zurechtgemachte Erzählung. Ich spreche
noch immer aus einer zu verantwortenden Situation heraus.
Der Text veranschaulicht – auf Basis Georg Simmels Ansatzes
eines sich von der frühen Moderne bis in die Postmoderne zunehmend
verselbstständigenden Individualisierungsprozesses – die Veränderungen der
sozialen Integration der Menschen, im Kontext des großstädtischen Lebens.
Herders Kugelmodell der Kultur die Kugel geben – eine runde Sache
[J]ede Nation“, so Herder in seiner aus dem Jahre 1774
stammenden Abhandlung Auch eine Philosophie der Geschichte zur Bildung der
Menschheit (Herder 1891: 509), „hat ihren Mittelpunkt der Glückseligkeit in
sich, wie jede Kugel ihren Schwerpunkt!“ Mit seinem Kugelmodell der Kultur
legte Herder den Grundstein der theoretischen Konzeptualisierung der
Nationalkultur, und damit in engem Zusammenhang stehend, ebenfalls in
nationaler Perspektive, der Sprache.
Das Tun eines Menschen mag im Ergebnis selbstlos sein; zur
Beurteilung der moralischen Bedeutung einer Handlung oder des Handelnden kommt
es jedoch auf seine Absichten an. Da erweisen sich allerdings zahlreiche
selbstlose Taten als offenkundig egoistisch motiviert, durch die Aussicht auf
Anerkennung, Belohnung im Diesseits oder im Jenseits oder durch die Hoffnung
auf ein Tauschgeschäft, nämlich den Anspruch auf spätere Hilfe bei eigener Not,
usw. Solche Motive zu guten Taten habe ich erläutert, von ihnen ist hier nicht
noch einmal die Rede, sondern von jenen, bei denen einer nicht den eigenen
Nutzen im Auge hat.
Seit Jahren zählt der 1927 in Berlin geborene Philosoph Robert Spaemann
zu den bekanntesten deutschen Denkern. Immer wieder schaltet er sich
ein, wenn es um die großen Fragen der Menschheit geht, wenn der Mensch
und seine Würde, sein Personsein, auf dem Spiel stehen. Spaemann, der auch als Berater des Papstes fungiert,
spricht mit Stefan Groß über Gott, den Glauben, die
Moderne und den Wertrelativismus. Für Aufsehen sorgte Spaemann, der mit
"Glück und Wohlwollen" eines seiner wichtigsten Bücher vorlegte, mit
seinem Buch "Der letzte Gottesbeweis", einem Beweis Gottes aus der
Grammatik.
Viele Neurobiologen bestreiten die Willensfreiheit des
Menschen und fordern, da die Menschen dieser Erkenntnis nach nicht für ihre
Taten verantwortlich gemacht werden können, eine grundlegende Reform bzw. gar
die Abschaffung des bisherigen Strafrechts (etwa unter: Berliner Zeitung -
Archiv). Der andere Fall eines Kategorienfehlers liegt in der Soziobiologie.
Dort wird das Sozialverhalten des Menschen allein mit einem gen-zentrierten
Ansatz von der Evolutionstheorie her verstanden, und zwar unter Leugnung der
Eigenständigkeit des geistig-kulturellen Seins des Menschen als Kategorie
eigener Art. Das läuft durch diesen gen-zentrierten Ansatz
definitionsgemäß stets auf einen Sozialdarwinismus hinaus. Eine Erkenntnis von
Konrad Lorenz zeigt, dass beiden naturwissenschaftlichen Vorstößen ...
Die physikalische Evolution steht am Beginn aller evolutionären Prozesse. Ihr folgen die chemische Evolution, die Biogenese und die biologische Evolution. Für die evolutionäre Entwicklung aller uns bekannten Teilchen ausgehend von den Elementarteilchen über die Atome und die ersten einfachen Moleküle sind ausschließlich physikalische und mathematische Gesetzmäßigkeiten verantwortlich, die dafür sorgen, dass laufend überproportional neue Informationen entstehen. Gekoppelt an die Evolution der Information erfolgt mit ihrer Verarbeitung eine Evolution des Geistes. Beim Übergang von Teilchen zu lebenden Systemen ändern sich die Mechanismen der Informationsverarbeitung, da zur Steuerung der Zellprozesse Informationen von einem Ort zum anderen übertragen werden müsse
Liebe ist ein Hauptthema im Leben und Werk von Albert Camus (1913-1960). Anlässlich seines 100. Geburtstages hat im Jahre 2013 die Journalistin Anne-Kathrin Reif ein sehr lesenswertes Buch hierüber vorgelegt. Der Titel: „Albert Camus – vom Absurden zur Liebe.“ Die Autorin hatte bereits im Jahre 1999 ihre Dissertation diesem Thema gewidmet: „Die Welt bietet nicht Wahrheiten, sondern Liebesmöglichkeiten. Zur Bedeutung der Liebe im Werk von Albert Camus.“ (Wuppertal 1999). Albert Camus ist als Schriftsteller und als Existenzphilosoph berühmt geworden.
Ein Wort fürs Leben? Carl Schmitts Begriff des Politischen aus heutiger Sicht
Was bedeutet Politik, damals und heute?
Es klingt wie die klassische rhetorische Frage zu Beginn eines Lehrbuchs für
Studierende der Politikwissenschaft. Das Erlernen verschiedener empirischer
Politikdefinitionen stellt schließlich einen wichtigen Grundbaustein des Faches
dar. Welche Institutionen meinen wir, welche Akteure und Vorgänge schließen wir
mit ein, wenn wir von Politik sprechen?
Recht und Ökonomie sind
unnötig komplex. Man muss sagen: kompliziert. Denn komplex kann
wissenschaftlich immer auch die Reduzierung von unzähligen komplizierten
Einzelphänomenen und ihren verschiedenartigen Verschlingungen genannt werden.
Steigerung der Komplexität wäre insofern (systemtheoretisch) eine Gestaltung
von Ordnung (Formation).
Begriffe wie Atheisten, Seele, Evolution, Wissenschaft, Naturgesetze
usw. werden oft von Anhängern verschiedenster Religionen so benutzt, wie es
ihnen gerade beliebt. Wenn alle Andersgläubigen Ungläubige genannt oder wenn
alle Nichtchristen als Atheisten eingestuft werden, dann ist dies nicht
korrekt, schließlich muss nicht jeder, der an einen Gott glaubt, an den Koran,
die Bibel oder einer Jesustheologie glauben müssen. Ähnliches gilt, wenn
behauptet wird, jede Information benötige naturwissenschaftlich beweisbar einen
intelligenten Urheber, was angeblich die Evolutionslehre ad absurdum führen
würde. Die Unhaltbarkeit dieser und anderer Behauptungen wird im Folgenden
genauer erläutert.
Das Verhältnis Philosophie und Religion in Fasl al Maqal des Ibn Ruschd (Averroes)
Das Interesse der Muslime an der
griechischen Philosophie ist allmählich entwickelt und von vielen
unterschiedlichen Völkern übermittelt, so dass wir keine eindeutigen Gründe
dafür finden können.
Die Grundkonzeption der Interkulturellen Philosophie
Interkulturelle Philosophie ist neue Disziplin innerhalb der herkömmlichen Philosophie, die seit dem Beginn der Globalisierung die Notwendigkeit eines gewaltfreien kulturellen Austausches betont. Interkulturelle Philosophie sieht sich als eine kritische Philosophie der Philosophie und will alle philosophischen Disziplinen und Beschäftigungen durchdringen; die idealtypsisch jeweils die Dimension des Interkulturellen in sich aufnehmen sollten.
Anlässlich
seines 15-jährigen Jubiläums lädt das Kolleg Friedrich Nietzsche vom 21. bis
24. Oktober 2014 unter dem Titel »Ereignis und Spekulation – Philosophische
Momente« zu einem umfassenden Programm mit Vorträgen und Podiumsdiskussionen
und vielem mehr an Veranstaltungsorten in ganz Weimar ein.
Während bedeutende Vertreter des Deutschen Idealismus wie Kant, Fichte,
Schelling und Hegel nach wie vor großes Ansehen innerhalb der Geschichte
der Philosophie haben, hat sich bislang nur eine kleine Zahl von
Interessierten, zumindest in Deutschland, mit dem Denken Karl Christian
Friedrich Krauses beschäftigt. Dieser Aufsatzband will diese Lücke
schließen. Anhand von Strukturvergleichen soll die Philosophie des
Thüringer Außenseiters sowohl in den Kontext der abendländischen
Geistesmetaphysik gestellt als auch der Versuch unternommen werden,
danach zu fragen, inwieweit man mit Krause noch im 21. Jahrhundert
philosophieren kann. Vom Neuplatonismus Plotins spannt sich der Bogen
bis hin zur modernen Medizin und zum Völkerrechtsgedanken. Aber auch die
Kritik Krauses am transzendentalen Ansatz Kants, am Naturkonzept
Schellings und an der Logik Hegels wird dabei berücksichtigt. Neben der
Auseinandersetzung mit Krauses Erkenntnistheorie und Metaphysik liegt
ein weiterer Schwerpunkt auf seiner Ästhetik und Rechtsphilosophie.
Die Philosophie Karl Christian Friedrich Krauses im Kontext des deutschen Idealismus: Vom Bild des Absoluten - Krauses Lehre vom Göttlichen und Fichtes Wissenschaftslehre von 1804
Gleichwohl Krauses Philosophie international hohes Ansehen genießt,
insbesondere in der südamerikanischen und spanischen Welt, bleibt der
aus Thüringen stammende Denker innerhalb des deutschen Diskurses ein
Außenseiter. Im Gegensatz zum viel berühmteren Kollegen Johann Gottlieb
Fichte, dessen wissenschaftlichen Werdegang Krause verfolgte und in
vielen seiner Schriften darüber Zeugnis ablegte, gelang es ihm jedoch
nie, mit seinem ehemaligen Lehrer auf Augenhöhe zu kommen. Dennoch ist
für die Fichteforschung der Panentheist Krause kein Unbekannter, da eine
der wichtigsten Schriften Fichtes, die Wissenschaftslehre nova methodo,
in Form einer Nachschrift von Krause vorliegt. Vergessen wird zumeist,
daß Krause selbst eine originäre Philosophie entwickelte. Das Buch will
diesem Vergessen entgegentreten. Dabei werden die
synthetisch-harmonische Philosophie Krauses
»Der Wind verstreut den Samen des Lebens über den Planeten. Er lässt Gras und Wälder wachsen. Die ewigen Winde des Weltalls sausen dahin. Was tragen sie? Niemand weiß es. Aber ich bin überzeugt, dass die Natur uns geschaffen und mit Vernunft begabt hat, damit wir — wie ihre Diener, die Winde — Leben in die unübersehbaren, unendlichen Welten des Universums tragen. Die Vernunft des Guten muss siegen, auf der Erde und danach im ganzen Weltall.«
Wieder einmal hat sich eine Menschenmenge auf dem Marktplatz von Athen um den
wunderlichen alten Mannes in weißer Toga gebildet. Seine angebotenen
"Waren" kosten allerdings keine Drachme. Er wirft sie kostenlos unter
das Volk. "Philo-soph" nennt er sich, was übertragen "Freund der
Weisheit" bedeutet. Sein Handelsprodukt: Gespräche über die Tugend, die
Seele, Gerechtigkeit und Wahrheit. Sein Name: Sokrates.
Haben nur Menschen ein Bewusstsein? Wann und wie entsteht es? Was sind die Voraussetzungen dafür? Was kann uns bewusst werden? Wer denkt in uns? Wer sendet die richtigen Befehle an die Muskulatur, wenn wir uns bewegen und wer sorgt dafür, dass sie dort auch korrekt ausgeführt werden?Wer weiß in unseren Zellen, was die Informationen auf der DNA bedeuten und welche Programme damit auszuführen sind? Diese Fragen werden im Folgenden auf Basis der Informationsverarbeitung und ihrer Mechanismen aus naturwissenschaftlicher Sicht beantwortet.
Der Geist des Menschen: Was ist er und wie funktioniert er?
Unter einem Geist stellt man sich etwas Aktives oder
Lebendes vor, was existiert, aber mit unseren Sinnen nicht wahrnehmbar ist.
Diese Vorstellung trifft auch auf unseren menschlichen Geist zu, der in unserem
Kopf arbeitet. Von ihm wissen wir, dass er in uns existiert und aktiv ist, weil
wir mit ihm denken, planen und träumen können. Aber wir können ihn nicht
wahrnehmen. Wir hören ihn in unserem Inneren, wenn wir denken. Und wenn wir
träumen, lässt er uns Ereignisse in Bild und Ton wie in einem Film ablaufen.
Ihn brauchen wir beim Sprechen und bei der Ausführung bewusster Aktionen
unseres Körpers. Doch was ist unser Geist eigentlich? Wie arbeitet er? Wie
funktioniert er? Was ist seine Aufgabe? Was macht er beim Denken usw.?
Gott hat Welt erschaffen, steht in der Bibel. War es ein
Wunder oder ging es auch ohne Wunder? Die modernen Naturwissenschaften
beweisen, dass unser Universum aus einer Raum-Zeit-Energie-Singularität
entstanden ist. In diesem Punkt gab es eine unendlich hoch konzentrierte
Energie, in der alle Informationen und Programme wie in einem Samen oder einem
Ei enthalten waren, die festlegten, wie sich alles entwickeln sollte. Wenn dies
wirklich so war, gab es dann in Analogie zu dem Leben, das wir kennen, ein noch
mächtigeres Lebewesen, von dem der Samen oder das Ei stammte? Was uns zu diesen
ungewöhnlichen Fragen und Aussagen führte, soll im Folgenden behandelt werden.
Albert Einstein: Den Namen kennt wohl jedes Kind und bestimmt
auch sein Foto aus dem Jahr 1951, auf dem er die Zunge weit herausstreckt. Gern
wird er mit einer wirren weißen Haarpracht dargestellt. Irgendwas mit Physik
hatte er am Hut. Stammt nicht diese knackige Formel E = mc2 von ihm?
Und ist er nicht der Begründer der Relativitätstheorie? Nur was diese besagt,
geschweige denn sie tatsächlich zu verstehen, gelingt den wenigsten
Erwachsenen. Wie um Himmels Willen sollen dann Kinder ab 7 Jahren begreifen,
womit die Mehrzahl ihrer Eltern bereits extreme Schwierigkeiten haben dürfte?
Es ist erst wenige Jahre her, da machten
amerikanische Wissenschaftler aus Harvard mit einem sensationellen
Forschungsergebnis auf sich aufmerksam. Ihnen war es bei Mäusen gelungen, deren
Alterungsprozess aufzuhalten und ihn sogar umzukehren. Die entscheidende Rolle
dabei spielt das sogenannte "Untsterblichkeitsenzym" Telomerase, für
dessen Entdeckung es im Jahr 2009 sogar den Medizin-Nobelpreis gab.
"Forever young"! Sollte der Song von Alphaville aus dem Jahr 1984
bald kein Wunschtraum mehr sein? Bis dies allerdings auch für den Menschen
Wirklichkeit wird, müssen wir uns "wohl oder übel" mit dem
Alterungsprozess "abfinden".Doch warum tun wir uns so schwer mit dem
Alter? Warum ist unser Bild, das wir davon haben, so negativ aufgeladen? Warum
wird es zuweilen gar als Bedrohung angesehen?
Einige Physiker gehen mittlerweile davon aus, dass der Urknall möglicherweise
nicht den absoluten Anfang markiert. Man glaubt zwar nach wie vor, dass vor dem
sogenannten Big Bang das Nichts gewesen ist, wobei sich dann das Problem stellt
zu erklären, wie aus dem Nichts etwas hervorgegangen sein soll. Der
amerikanische Physiker Michio Kaku zieht sich da elegant aus der Affäre, indem
er schlicht behauptet es käme darauf an, wie man dieses Nichts definiert. Er
übersieht dabei aber, dass sich das Nichts eben gerade dadurch auszeichnet,
über keine Eigenschaften zu verfügen die man definieren könnte. Tut man es
doch, hat man es eben nicht mehr mit dem Nichts zu tun. So glaubt er, dass vor
dem Big Bang eine Art energiereiches Vakuum existiert hat aus dem sich dann
alles weitere entwickelte. Damit setzt er allerdings wieder etwas voraus,
nämlich Energie, dessen Entstehung nicht weiter erklärt werden kann, frei nach
dem Motto „Give us one free miracleand we'll explain the rest” (Terence
McKenna). Es lohnt sich demnach darüber nachzudenken, was dieses Nichts denn
nun wirklich „ist“.
In den letzten einhundert Jahren gibt es wohl kaum etwas, über das wir mehr erfahren haben, als über dieses merkwürdige Phänomen, das wir Materie nennen. Doch trotz aller Erkenntnis auf diesem Gebiet ist die Materie, gerade in vielen naturwissenschaftlichen Publikationen, ein oftmals unhinterfragtes Problem. So heißt es in einem Standardwerk zur Evolutionsbiologie: „Der Materialismus ist das solide philosophische Fundament, auf dem auch die Evolutionstheorie ruht.“ (Kutschera: Evolutionsbiologie, 2008, S. 12). Das klingt ganz so, als wüsste der Autor, was sich hinter dem Begriff Materie verbirgt. Doch das ist natürlich ganz und gar nicht der Fall. Von welcher Art Materialismus spricht er? Ist es das, was Ernst Bloch einmal spöttisch Klotzmaterialismus genannt hat?
Literatur und Karriere - Begriff, Funktion und Reflexion von Bildung in der Spätantike
Mit diesen oder ähnlichen Schlagworten lassen sich in etwa
die Fronten der gegenwärtigen deutschen Debatte um Bildung und Universität
benennen. Auf der einen Seite stehen, so scheint es, die „Ökonomisierer“, die
von universitärer Bildung in erster Linie die Produktion passfähiger
Absolventen für den Arbeitsmarkt erwarten; auf der anderen die „Humboldtianer“,
die im Sinne eines humanistischen Bildungsideals auf Bildung als
Menschenbildung insistieren und betonen, daß die Idee der Universität
verlorengeht, wenn Bildung nur Ausbildung ist. Es mag aber sein, daß die Linien
dieser Debatte doch nicht ganz so eindeutig verlaufen wie von derartigen
Schlagwörtern suggeriert. Zum einen könnte man darauf hinweisen, dass
diejenigen, die das humanistische Bildungsideal hochhalten – und das sind
meistens wir, die Professoren – mit unserer vermeintlich zweckfreien Bildung
doch (trotz W-Besoldung) ganz einträgliche und gesellschaftlich anerkannte
Positionen erreicht haben und nicht ganz zu Unrecht stolz darauf sind.
Wer die Frage nach der
Freiheit stellt, stellt sich damit unweigerlich der Frage nach seiner
eigenen Freiheit. Wer sich nach seiner Freiheit fragt,
fragt nicht nur nach der Freiheit an-sich oder dem Begriff der
Freiheit, sondern sieht sich mit einer ganzen Reihe von Fragen
konfrontiert. Ich will einige dieser Frage, die mir wesentlich
erscheinen, herausgreifen und im folgenden diskutieren. Dies werden
im besonderen zwei meiner Ansicht maßgebende Fragen
sein, auf die mein hauptsächliches Augenmerk gerichtet sein
wird. Bevor ich auf diese beiden Fragen eingehen werde, möchte
ich aber einiges Grundsätzliche zum Begriff der Freiheit sagen.
Damals, vor fast einem halben Jahrhundert, als an westdeutschen
Universitäten die Studenten demonstrierten, um den „reaktionären Staat“
abzuschaffen, hätte man nie vermutet, dass Oskar Negt, einer der
Wortführer der „außerparlamentarischen Opposition“ (APO) , geborener
Ostpreuße ist. Damals war er noch, nachdem er 1962 bei Theodor
Wiesengrund-Adorno (1903-1969) mit einer Arbeit über Positivismus und
Dialektik bei Hegel und Comte promoviert worden war, Assistent bei
Jürgen Habermas (1929) in Frankfurt am Main, konnte sich 1968 mit einer
Untersuchung „Zur Theorie der Arbeiterbildung“ habilitieren und wurde
1970 auf den Lehrstuhl für Soziologie an der Universität Hannover
berufen.
Die homosexuelle Feministin und Philosophin Judith Butler strebt dem
Poststrukturalismus (und auch Konstruktivismus) zu, welcher die Kontingenz des
gesellschaftlichen Zustandekommens hervorhebt und betont, dass Sprache mittels
kontingenter Kategorien die Realität konstruiert und damit das binäre
Geschlechterdenken erst konstituiert. Butler nimmt primär innerhalb ihres Werkes
,,Das Unbehagen der Geschlechter“ (,,gender trouble“ aus dem Jahr 1990) und der
darin zum Vorschein kommenden feministischen Theorie vor allem Bezug auf die
Autoren Althusser, Deriddas und Foucault. Ohne die Diskursproblematik Foucaults
verstanden und durchdrungen zu haben, ist Butlers Vorhaben einer resoluten Dekonstruktion
der Geschlechter kaum möglich.
Zu Lebzeiten veröffentlichte Heidegger etwa 20 Bücher. Inzwischen
erscheinen die letzten der 100 Bände seiner Gesamtausgabe. Man muß schon
sehr naiv sein, um angesichts dieser Textlage eine grundsätzliche
Neuerung in seiner Philosophie zu erwarten. Sollte man die ganze Zeit
etwas Entscheidendes übersehen haben? Natürlich nicht, und die
Diskussion um antisemitische Äußerungen in seinen „Schwarzen Heften“
wird das einmal mehr zeigen: Die Verteidiger Heideggers werden seinen
Antisemitismus leugnen, die Gegner den Antisemitismus als endgültig
erwiesen ansehen, eine dritte Gruppe auf die Stärken und Schwachpunkte
seine Philosophie verweisen – und jede wird sich in ihrer bisherigen
Interpretation bestätigt sehen. Das gilt natürlich auch für folgende
Anmerkungen.
Groß: Was bleibt, aber
stiftet der Dichter, sagt Hölderlin, was stiftet der Moralpädagoge? Sie
sprechen von unserer Zeit als einer, in der die Zeiten des Glücks etwas weniger
geworden sind! Was können wir dagegen tun und wo sehen Sie die Ursachen?
Grosser: Unter anderem, indem ich versuche das ständige „Was wird das
Ausland sagen?“ zu bekämpfen sowie die Art, sich von Israel ständig erpressen
zu lassen, wie ich das in meinem Buch „Von Auschwitz nach Jerusalem. Über
Deutschland und Israel“ dargestellt habe. Heute muss aber vor einem neuen
deutschen Hochmut gewarnt werden, mit seinen dummen antieuropäischen
Konsequenzen.
"1809 erschien Schellings Abhandlung über die Freiheit. Sie ist Schellings
größte Leistung, und sie ist zugleich eines der tiefsten Werke der
deutschen und damit der abendländischen Philosophie." Mit dieser
Würdigung von Schellings Freiheitsschrift als einem der Höhepunkte
der abendländischen Philosophiegeschichte eröffnet Martin Heidegger
seine 1936 gehaltene Vorlesung "Schellings Abhandlung über das Wesen der
menschlichen Freiheit". Fast 60 Jahre später liegt nun mit dem von Otfried
Höffe und Annemarie Pieper herausgegebenen Band ein weiterer Kommentar zu
dieser bedeutenden und schwierigen Schrift Schellings vor. Wer ihn zur Hand
nimmt, wird nicht nur eine gründliche Einführung in den Duktus des
Gedankenganges dieser Schrift bekommen, sondern zugleich einen Einblick in die
verschiedensten, differenten Standpunkte der Schellingforschung.
Von der Öffentlichkeit fast unbemerkt, wurde am 2. Oktober 2013 an der
Universität Jena der aus Danzig in Westpreußen stammende Philosoph
Arthur Schopenhauer (1788-1860) geehrt. Der Sohn des vermögenden
Kaufmanns Heinrich Floris Schopenhauer (1747-1805), der einer
angesehenen Kaufmannsdynastie in Danz
Schlank im Schlaf, Trennkost, Eiweißdiät und Ananas-Kur? Oder doch
lieber Brigitte-Diät oder ein Programm bei den Weight-Watchers? Der Weg
zum Wunschgewicht wird allerorts angepriesen. Und viel zu leicht glaubt
man den vollmundigen Erfolgsgarantien der neuesten Studien,
schlankmachenden Pillen, Tees, Pülverchens oder Werbeversprechen wie:
"Abnehmen ganz leicht - keine Änderung Ihrer Ernährungsgewohnheiten
nötig" oder "Viele Kilos in wenigen Tagen", mitunter gar völlig ohne
Sport und Diät.
Der niederländische Theologe und Jurist Hugo Grotius hatte
mit seinem Werk „De jure belli ac pacis libri tres“ einen weitgehenden Einfluss
auf die spätere Formulierung des internationalen Rechtes. Dabei wurde er durch den Achzigjährigen
Krieg zwischen Spanien und den Niederlanden sowie den 30jährigen Krieg zwischen
katholischen und protestantischen europäischen Staaten beeinflusst. Er war
davon beseelt, solche Konflikte auf der Grundlage eines juristischen und
politischen Konsenses für die Zukunft zu vermeiden.
John Milton (9.12.1608-8.11.1674) war ein englischer Dichter
und Staatsphilosoph. Milton wurde im Elternhaus und später im Christ College
der Universität Cambridge streng puritanisch erzogen. Er widersetzte sich dem
Wunsch seines Vaters, Theologe zu werden und widmete sich stattdessen der
Historie und dem Studium der klassischen Literatur. Sein Jugendwerk „Comus“,
das ein Maskenspiel allegorischer Art darstellte, spiegelte seine puritanische
Erziehung wider.
Platons Aussagen über Krieg und Frieden in der Politeia
beginnen im ersten Buch damit, dass der Gerechte seine Leistungen durch die
Kriegsführung erbringt. Dieser erste Versuch, den Nutzbereich des Gerechten zu
bestimmen, erweist sich als zu eng, denn anschließend hat Polemarchos die
Schwierigkeit, den Nutzen der Gerechtigkeit im Frieden zu bestimmen. Folgt man Schubert, so scheint es in Unternehmungen die spezifische Gerechtigkeit
zu sein, die den größstmöglichen Nutzen sichert.
Philosophie hat das Vernünftige zu ergründen und zu
begründen, den ‚Gedanken ihrer Zeit‘ zu formulieren, den ‚sich denkenden Geist
der Zeit‘ zu repräsentieren und ihm angemessenen Ausdruck zu geben. Philosophie
muss ihre Zeit, ihre Welt in Gedanken fassen, auf den Begriff bringen. Am
Beginn des 21. Jahrhunderts sieht sich die Menschheit mit riesigen und
komplexen Herausforderungen konfrontiert und muss völlig neue Konstellationen
ernst nehmen. Schon das erste Dezennium zeigte, dass die Weltwirtschaft sich
auf riskantem Terrain und auf gefährlichen Abwegen bewegt, dies belegt nicht
nur die globale Wirtschafts- und Finanzkrise.
Vor 100 Jahren, am 7. November 1913, wurde der Intellektuelle, Schriftsteller
und bekennende Nicht-Philosoph Albert Camus in Nordalgerien geboren. Als einer
der wichtigsten Vertreter des Existenzialismus wurde er durch den Roman „Der
Fremde“, den philosophischen Essay „Der Mythos des Sisyphos“ und durch sein
Buch der „Der Mensch in der Revolte“ weltberühmt. Von der Grundposition, daß es
keinen Gott gibt ausgehend, ist die Existenz des Menschen sinnlos. Diese
Sinnlosigkeit kann nur durch eine „permanente Revolte“ durchbrochen werden. Dabei
muß der Mensch in der Lage sein, die Sinnlosigkeit zu ertragen, denn nur so
gelingt es ihm, die Absurdität des Lebens zu überwinden und Herr über sein
Schicksal zu werden. Camus’ Name steht für den Widerstand gegen totalitäre
Strukturen und Gesellschaftsentwürfe, die Menschenopfer verlangen. Mit 46
Jahren starb der Nobelpreisträger bei einem Autounfall.
Philosophie und Alltag? In der öffentlichen Meinung in Österreich einander
immer und überall ausschließende Begriffe. Dessen ist sich auch Lisz Hirn
bewusst. Die Philosophin und Künstlerin ist Mitglied der Gesellschaft für angewandte Philosophie (GAP)
und Obfrau des Vereins für
philosophische Lebensberatung. "Die akademische Philosopie hat ihre
Meriten, aber viele Vertreter glauben, dass man es nicht nötig hat, mit dem was
man tut, an die Öffentlichkeit zu gehen", sagt sie im Gespräch mit dem
hpd. Der Bereich praktische Philosophie werde hierzulande kaum wahrgenommen.
Wer die Frage nach der
Freiheit stellt, stellt sich damit unweigerlich der Frage nach seiner
eigenen Freiheit. Wer sich nach seiner Freiheit fragt,
fragt nicht nur nach der Freiheit an-sich oder dem Begriff der
Freiheit, sondern sieht sich mit einer ganzen Reihe von Fragen
konfrontiert. Ich will einige dieser Frage, die mir wesentlich
erscheinen, herausgreifen und im folgenden diskutieren. Dies werden
im besonderen zwei meiner Ansicht maßgebende Fragen
sein, auf die mein hauptsächliches Augenmerk gerichtet sein
wird. Bevor ich auf diese beiden Fragen eingehen werde, möchte
ich aber einiges Grundsätzliche zum Begriff der Freiheit sagen.
Die Soziobiologie versucht jegliche Formen des
Sozialverhaltens bei den sozial lebenden Wesen einschließlich des Menschen auf
evolutionstheoretischer Basis plausibel zu erklären. Das wird als Grundlage der
heutigen Soziobiologie mit einem gen-zentrierten Ansatz einer
Gesamtfitness-Theorie und dem Schlagwort des „egoistischen Gens“ vollzogen.
Unter diesem Ansatz wird letztlich das gesamte menschliche Sein gesehen und
gedeutet, wobei Geist und Kultur nur als eine „in Schlepptau“ genommene
Begleiterscheinung der weiterhin allein wirkmächtigen (egoistischen) Gene
verstanden werden.
Gibt es einen freien Willen? Können wir wirklich tun, was
wir wollen oder entscheidet sich das Gehirn an unserem Bewusstsein vorbei?
Theologen und Philosophen streiten darüber schon lange. Für die einen - zum
Beispiel materialistische Philosophen der Aufklärungszeit - sind alle
Ereignisse seit Anbeginn der Zeiten vorherbestimmt und Freiheit nur eine
Illusion. Andere - zum Beispiel Existentialisten wie Jean-Paul Sartre - meinen,
wir haben selbst unter Extrembedingungen (Gefangenschaft, Folter) die freie Wahl
der Entscheidung, unser Schicksal anzunehmen oder uns ihm zu widersetzen.
Bevor man mit dem
ersten Aphorismus der Minima Moralia beginnt, wird man noch das
vorangestellte Wort Ferdinand Kürnbergers lesen, das da heißt:
„Das Leben lebt nicht“ (MM,20).ii
Ich
möchte mit einigen Überlegungen dazu beginnen, denn hieran
bereits läßt sich das Motiv, um das es im folgenden gehen
soll, exemplarisch vorführen. Einerseits könnte der Satz
bedeuten –
und das liegt nahe, stellt man ihn sich als Kurzzusammenfassung
der nachfolgenden Seiten vor –,
daß das Leben tot ist, nicht mehr lebt, zwar weitergeht, aber
entleert gegenüber seinem Begriff, weil es nicht mehr lebendig
ist.
Der Begriff der Seele wurde schon
in vorchristlicher Zeit von nahezu allen Kulturen mit dem Geist, der den
menschlichen Körper belebt, verbunden. Demzufolge lehren die meisten Religionen,
dass er sich gemeinsam mit dem Leben im Augenblick des Todes vom Körper löst
und danach ein körperloses Geist- oder Schattenleben führt. Die Unterschiede
zwischen den theologischen Aspekten der Seele und aktuellen naturwissenschaftlicher
Fakten im Zusammenhang mit dem Geist des Menschen werden in diesem Artikel diskutiert.
Bezüglich der Reproduktion
sozialer Ungleichheit wirkt eine Kombination institutioneller, schulischer und
pädagogischer – innerhalb der Schule wirksam werdender – Steuerung mit
milieuspezifischen Strategien – durch kulturell bedingte Defizite – zusammen.
Aufgrund einer differenten Bildung, Erziehung, Sozialisation, habitueller
Prägung und einem daraus resultierend unterschiedlich erlernten Sprachcode,
entsprechend des eigenen Herkunftsmilieus, entstehen primär innerhalb der
ersten Lebensjahre zwangsläufig soziale Ungleichheiten zwischen Kindern
begünstigter (bildungsnahen) ...
Auch wenn es sich bei ausgeführter ,,Methode“ um eine
konstitutionell soziologiefremde Disziplin handelt, wird es als bedeutsam
erachtet, das Verfahren der Epochè und phänomenologischen Reduktion Edmund
Husserls – Philosoph und Vater der Phänomenologie – anzuführen. Diese Methode
versucht Bewusstseinsebenen streng voneinander zu unterscheiden zwischen
Meinungen, Spekulationen, Vorurteilen, Paradigmen oder Diskursen auf der einen
Seite und zwischen Wirklichkeit bzw. dem an sich erscheinenden Phänomen auf der
anderen Seite.
Immanuel Kant und die evolutionäre Erkenntnistheorie
Der hypothetische Realismus der modernen Naturwissenschaft
erhebt den Anspruch, Kants Transzendentalphilosophie in ihrem Kern durch die
evolutionäre Erkenntnistheorie widerlegt zu haben, wie es etwa Gerhard Vollmer
mit seinem Buch „Evolutionäre Erkenntnistheorie“ vollzieht. Insbesondere von
philosophischer Seite wird das entschieden bestritten, wobei beide Seiten sich
gegenseitig grundsätzliche Fehler vorhalten. Jedoch verwenden die beiden
Neurobiologen Humberto R. Maturana und Francisco J. Varela in ihrem Buch „Der
Baum der Erkenntnis“ mit dem Untertitel „Wie wir die Welt durch unsere
Wahrnehmung erschaffen
...
Thematisch
befasst sich Ernst Cassirer in dem Kapitel ,,Kunst“ des kulturanthropologischen
Werkes ,,Versuch über den Menschen“ damit, wie die Sphäre der Kunst, als
völlig autonomes Diskurssystem, – in Abgrenzung zu den Bereichen der Wissenschaft,
der Sprache, der Geschichte, der Religion oder der Mythos‘ – vermag, durch ein Vereinen
der beiden konträren Pole des Objektivismus und des Subjektivismus, das
Phänomen der Schönheit innerhalb der unterschiedlichen (Kunst)Epochen des 18. –
20.Jhds. auf unterschiedliche Art und Weise zu verstehen, abzubilden und zu interpretieren.
Norbert Elias’ Texte ,,Über den
Prozess der Zivilisation. Soziogenetische und psychogenetische Untersuchungen“
beschäftigen sich mit den Gründen des historischen Zustandekommens der typisch
ablaufenden Verhaltensschemata, die für uns, in einer zivilisierten abendländischen
Kultur lebenden, Menschen als selbstverständlich hingenommen werden. Vom
Mittelalter über die höfische bis hin zur neuzeitlichen Kultur hat sich sowohl
im Verhalten als auch im Affekthaushalt der Menschen eine beständige und
langfristige Wandlung vollzogen.
Der Physiker Richard Feynman, dem es mit seinen legendären Vorlesungen
wie keinem anderen gelungen ist, die Physik aufregend und interessant
darzustellen, wartete immer wieder und allzu gern mit einem seiner
berühmten Bonmots auf. So konnte es passieren, dass er sich an Menschen
wandte und zu ihnen sagte: "Sie werden nicht glauben, was mir heute
passiert ist! Sie werden es einfach nicht glauben!" Auf die erstaunte
Frage seines Gegenübers, der wissen wollte, was denn geschehen sei,
pflegte er zu antworten: "Absolut nichts!"
Alles, was real ist, kann von den
Naturwissenschaften erfasst und beschrieben werden. Dies gilt auch für den
Geist des Menschen, der geheimnisvoll in unserem Innern für unsere körperlichen
und geistigen Aktionen verantwortlich ist. Eindeutige Definitionen sind der
Ausgangspunkt jeder wissenschaftlichen Beschreibung. Also stellen sich die
Fragen: Wie kann der menschliche Geist naturwissenschaftlich definiert und
verstanden werden? Gilt diese Definition dann auch für andere Formen des
Geistes? Welche naturwissenschaftlichen Fakten stehen dafür zur Verfügung und
wie sind sie definiert?
Der französische
Soziologe Emile Durkheim (1858 – 1917) hat sich innerhalb der frühen Moderne im
Zuge des Übergangs von der ständisch organisierten feudalen Gesellschaftsordnung
hin zur komplexen individuellen Marktwirtschaft mit dem, aufgrund zunehmender
Arbeitsteilung vorangetriebenen, Differenzierungsprozess beschäftigt. Damit hatten sich zuvor bereits Auguste
Comtè, Karl Marx oder Herbert Spencer beschäftigt. Aufgrund der
gesellschaftlichen Umbrüche Frankreichs Ende des 19.Jhds./Anfang des 20.Jhds., gilt
Durkheims Interesse der Frage, auf welche Art und Weise sich, ...
Max Weber (1864 – 1920) versteht – als einer der
Gründerväter der Soziologie – genauso wie auch Marx die Entwicklung der
kapitalistischen Profitlogik als wichtigsten Faktor des Übergangs von der
traditionellen Ständegesellschaft zur modernen Klassengesellschaft. Für Marx
liegt der entscheidende Umbruch in den ökonomischen Produktions-bedingungen –
der ,,Basis“ –, den damit einhergehenden Ausbeutungs-, Unterdrückungs- und
Enteignungsprozessen und der fortschreitenden Domestizierung der Natur .
Solange es Krisen gibt, und darin liegt: solange es Menschen
gibt, hat die Apokalypse Konjunktur. Sie ist einfach nicht tot zu kriegen, es
sei denn, so das apokalyptische Paradox, sie würde eines Tages wirklich. Die
Apokalypse ist ungeheuer alt und doch jung geblieben – ein echter ‚Evergreen‘.
Trotz ihres fortgeschrittenen Alters ist sie ausgesprochen modern: Als
allgemeine Apokalypse treibt sie die Globalisierung auf die negative Spitze,
ist als ihr Höhe- zugleich ihr Endpunkt; als private Apokalypse vollendet sie
die zunehmende Atomisierung des Individuums im Zeitalter der Medialisierung der
Welt.
Die Formulierung des Titels ist in verschiedener Hinsicht
anstößig: Allein schon über technisches Wissen nachdenken zu wollen scheint
unmöglich, weil paradox zu sein; Technik, im Wortsinne aus dem griechischen
'techne' abgeleitet, scheint mehr mit Können und Kunst als mit Wissen und
Kognition zu tun zu haben. Theoretisches Wissen - gewiss; aber technisches
Wissen? Und in der Tat lebt unsere abendländische epistemologische Tradition
von der Differenz zwischen Technik und Wissen. Wissen, griechisch 'episteme',
ist die - idealistisch oder materialistisch interpretierte - Repräsentation der
Welt...
Grundlage des Lebens sind genetisch
abgespeicherte Informationen und ihre Verarbeitung.Obwohl wir heute in einer Wissensgesellschaft
leben, zählt die Entstehung des Lebens noch immer zu den ungelösten Rätseln der
Menschheit. Die Urzelle gilt als Ausgangspunkt der Evolution. Doch wie ist sie
entstanden? Was sind die Ursachen und die Mechanismen der Dynamik des Lebens?
Welche Triebkräfte lassen im Vorfeld des Lebens die notwendigen Biomoleküle und
die Zellstrukturen entstehen? Die Arbeit des genetischen Geistes und der elementaren
Geistformen, die mit physikalisch-chemischen Mechanismen molekulare
Informationen verarbeiten, ...
Der Schweizer Kulturhistoriker Jacob Burckhardt (1818–1897)
ist wissenschaftlicher Zeitzeuge der großen gesellschaftlichen Umbrüche, die
seit der Französischen Revolution in Europa stattgefunden haben. Wer sich nicht
von seinem enormen geschichtlichen Faktenwissen und seiner kunst- wie
stilvollen Beredsamkeit blenden lässt, wird bei einem kritischen und sachlichen
Rückblick aus der heutigen Perspektive feststellen, dass die bei Burckhardt zu
findenden seltsamen und zum Teil geradezu menschenverachtenden Aussagen nicht
vereinzelte, unzusammenhängende Missverständnisse oder Ausrutscher sind.
Was der menschliche Geist ist,
wie er arbeitet und wie er sich von seinem Körper unterscheidet, gilt noch
heute für Philosophen und Theologen als ungelöstes Körper-Geist- und Leib-Seele-Problem.
Obwohl wir heute in einer Informations- und Kommunikationsgesellschaft leben
und genau wissen, wie Informationen entstehen und verarbeitet werden, ist dieses
Problem in diesem nahe liegenden Zusammenhang noch nicht erschöpfend
beantwortet worden. Fest steht indessen, dass Informationen und alle Formen des
Geistes, die sie verarbeiten, für alle Prozesse unseres körperlichen und
geistigen Lebens verantwortlich sind. Was dabei in unserem Körper bewusst, unterbewusst
und unbewusst geschieht, wird in diesem Artikel behandelt.
Jean Piaget vertrat eine Sichtweise der sittlichen
Erziehung, die im Gegensatz zu der Durkheims, bereits im Erziehungsvorgang das
Schwergewicht auf Freiwilligkeit, Gegenseitigkeit und Autonomie legt. Diese
Sichtweise war von der Hoffnung auf eine verwandelte Neugestaltung menschlichen
Zusammenlebens durch kommende Generationen begleitet. Es lassen sich in
Durkheims Konzept von moralischer Erziehung eine einseitige Betonung der
Momente von Disziplin und Autorität sehen, ohne dass die Erziehung sich die
Aufhebung der der Disziplin und Autorität entsprechenden seelischen
Dispositionen zum Ziele setzte.
Die
Frage Solidarität oder Objektivität?,
mit der Richard Rorty (1931-2007) seine Gedanken überschreibt, kann wie folgt
ausformuliert werden: Welchen Zweck hat Wahrheit und welche Bedeutung dieses
Wortes wird ihm gerecht? Der Mensch sucht nach Sinn im Leben und wendet dabei
unterschiedliche Strategien an. Einen Sinn finden, so setzt Rorty voraus, ist
gleichbedeutend mit der Vorstellung zu wissen, was Wahrheit bedeutet. Wissen,
was wahr ist, gehört zu einer anderen Fragestellung.
In diesem Beitrag wird versucht, die im angelsächsischen
Raum verbreiteten Bewusstseinstheorien höherer Ordnung in ihren gängigsten
Ausprägungen (HOT, HOP, HOE) vorzustellen. In ihnen vereinen sich, so die
Meinung des Autors, phänomenologische Sprache und analytische Herangehensweise.
Dies kann als verbindendes Moment zwischen der analytischen Philosophie und der
Phänomenologie verstanden werden. Vor diesem Hintergrund scheint es angebracht
zu sein, sich auch im deutschsprachigen Raum einer eingehenden Analyse dieser
Theorien nicht zu verschließen.
Was wir wissen, ist ein Tropfen. Was wir nicht wissen, ist ein Ozean.
Der Kern dieser Aussage des Physikers Isaac Newton bleibt ewig bestehen, obwohl
die Menschheit ihr Wissen ständig vervielfacht. Wissen
basiert auf Informationen, es ist etwas Geistiges wie unser Bewusstsein und
unser Verstand. Auch unser Geist, der mit Informationen arbeitet, ist nicht
durch unsere Sinnesorgane erfassbar, aber er ist dennoch Realität. Telefon,
Radio, Fernsehen, Computer und ihre mobilen Ausführungen haben in allen
Kombinationen dafür gesorgt, dass wir heute in einer Informationsgesellschaft
leben.
Durch vorliegenden Text wird verdeutlicht, warum der
deutsche Philosoph Martin Heidegger die Physik nicht empirisch, sondern
mathematisch begründet sieht. Somit wird – in erkenntnistheoretischer Hinsicht
– die Frage beantwortet, inwieweit die Physik von Heidegger nicht als
empirische, auf Erfahrung basierende Wissenschaft angesehen wird, sondern als
mathematische, welche Erfahrung durch die Herleitung folgerichtiger Theoreme
aus schon existierenden Axiomen erst ermöglicht.
So wie sich der menschliche Geist
evolutionär entwickelt hat, so haben sich auch seine Lernfähigkeit, sein Wissen
und sein Wille, mit dem er kreativ seine Ziele verfolgt, nach den Prinzipien
von Ursache und Wirkung entwickelt.Damit
stellt sich die Frage, was Intelligenz und Zielstrebigkeit in der Natur verursacht
und wie diese rein geistigen Eigenschaften naturwissenschaftlich begründet und
auf elementare Prozessschritte zurückgeführt werden können.
Eine der schönsten Geschichten von der Liebe zwischen Mann
und Frau wird in Platons Symposion
erzählt. Einst lebten die Menschen als „Mannweiber“ unentschieden nach Geschlecht.
Die „Mannweiber“ waren mächtige Wesen; „an Kraft und Stärke waren sie gewaltig
und hatten auch noch große Gedanken“. Für Zeus und die Götter wurden die
Menschen zu gefährlichen Konkurrenten. Also schwächten die Götter die
„Mannweiber“ und Zeus zerteilte sie eigenhändig in zwei Hälften: „wie wenn man
Früchte zerschneidet, um sie einzumachen“.
Kaum ein Denker prägte seine Zeit nachhaltiger als Christoph Martin Wieland,
kaum einer entrückte unverdientermaßen so schnell wieder in die Vergessenheit
wie der einstmalige Dichter des Rokoko, der Libretto-, Operndichter, der am 20
Januar 1813 in Weimar verstarb. Der am 5. September 1733 in Biberach geborene
Pfarrerssohn war mehr als ein Literat; er formte das unter der Regentschaft
Anna Amalias mit ihm aufblühende Weimar – das kleine Herzogtum an der Ilm, und
eine der damals bekanntesten Zeitschriften, „Der Teutsche Merkur“ feierte durch
seinen Herausgeber große Erfolge.
Der Geist des Menschen ist das
zentrale Thema der Geisteswissenschaften. Er zählt auch heute noch zu den ungelösten
Rätseln der Menschheit, weil er sich dem direkten experimentellen Nachweis entzieht.
Erst in den letzten Jahrzehnten, nachdem verstärkt naturwissenschaftliche
Technologien bei der Erforschung der Fragen des körperlichen und geistigen Lebens
in Biologie und Genetik zum Einsatz kamen, konnten auch die neuronalen
Aktivitäten des Gehirns, die für den Geist des Menschen verantwortlich sind, experimentell
untersucht werden.
Darf ich Sie zu einem kleinen Gedankenspiel einladen? Stellen Sie
sich bitte einen Sandhaufen vor. So einen richtig schönen großen, mit
eigener Hände Arbeit angehäuft, vielleicht gar am Traumstrand Ihrer Wahl
(wobei letzteres keinen Einfluss auf den weiteren Verlauf der
Geschichte hat). Entfernen Sie nun bitte ein Sandkorn von diesem Haufen.
Ja, nur ein einziges. Was sehen Sie jetzt? Genau: Einen Sandhaufen. Das
scheint unbestreitbar zu sein, schließlich macht ein einziges Sandkorn
nicht den Unterschied zwischen einem Haufen und einem "Nicht-Haufen"
aus.
Der menschliche Geist ist seit Jahrtausenden eine nahezu
exklusive Domäne der Philosophie und Theologie, was in der Bezeichnung
Geisteswissenschaften zum Ausdruck kommt. Im Gegensatz zu ihnen befassen sich
die Naturwissenschaften erst neuerdings mit ihm in den Neuro- und
Kognitionswissenschaften. Neuere Erkenntnisse der Physik, der Genetik, der
modernen Technologien und der Informationswissenschaften erlauben es inzwischen
auch, sich grundsätzlich mit anderen Formen des Geistes zu beschäftigen. In
Analogie zu der Philosophie des Geistes ist es damit möglich, eine
Naturwissenschaft des Geistes zu etablieren.
Der denkende menschliche Geist stellt evolutionär die
vorläufig höchste Stufe des Geistes dar, die in einer endlosen Kausalkette aus
jeweils anderen Vorformen des Geistes entstanden ist. Mit ihm führt der Mensch
ein geistiges Leben, so wie er mit seinem Körper ein körperliches Leben führt.
Erst seit wenigen Jahrzehnten kann auf der Grundlage von
naturwissenschaftlichen Erkenntnissen eindeutig definiert und verstanden
werden, was der Geist des Menschen ist, was er im Körper des Menschen leistet,
welche Geistformen in ihm aktiv sind, wie sie zusammenwirken, was sie wie
machen, und woraus sie entstanden sind.
Vor rund 100 Jahren war es für die klassische Wissenschaft
an der Zeit, das deterministische Weltbild zu begraben, denn die
Unschärferelation verdeutlichte, dass man Ereignisse nicht exakt bestimmen
kann. Im Text „Quantenmechanik und Kantsche Philosophie“ verdeutlichte Werner
Heisenberg denn auch sehr anschaulich, dass die Gesetze der modernen Physik
vielmehr in einer Beobachtungssituation gefunden werden, die zwischen dem
Möglichen und Wirklichen förmlich changiert. Die Unvorhersehbarkeit und eine
zugehörige Unbestimmbarkeits-Erfahrung, die damals einen Albert Einstein noch
empörte und zum Ausruf „Gott würfelt nicht“ brachte, ist heutzutage allgemein
akzeptiert und wird vor allem in der zeitgenössischen Kunst reichlich
bearbeitet.
Die vorliegende Untersuchung beschäftigt sich mit der
Analyse gesellschaftlicher Ordnung wie sie Ernst Bloch in seinem Schrift
‚Erbschaft dieser Zeit‘ von 1935 entwickeln hat und sucht diese für die
Anwendung auf einen größeren Kontext zu verallgemeinern. Blochs Perspektive ist
auf die Auseinandersetzung mit dem kulturgeschichtlichen Phänomen des
Faschismus beschränkt. E
„Ralf Dahrendorf ist mit seiner Begabung für ...
Wissenschaft und Politik – eine höchst seltene Kombination in Deutschland –,
ganz unersetzlich. Vielleicht hat vor ihm nur Max Weber, der den Unterbau für
die damals neu entdeckte Soziologie legte und gleichzeitig deren Erkenntnisse
für Gesellschaft und Ökonomie erschloß, diese beiden Eigenschaften in sich
vereinigt." Das schrieb Marion Gräfin Dönhoff 1989 zum sechzigsten
Geburtstag Dahrendorfs in der ZEIT.
Gegenwärtig ist eine Naturalisierungsdämmerung (Schwägerl 2004) in der Philosophie des Geistes erkennbar. Verschiedene Ansätze materialistisch, physikalistischer Art (reduktiv, nicht-reduktiv, eliminativ, eigenschaftsdualistisch …), versuchen die Geist-Gehirn-Debatte, mit Rückgriff auf die Naturwissenschaften, einer Lösung zuzuführen. Dabei erweist sich das phänomenale Erleben, der Charakter phänomenaler Erfahrung, als hartnäckiges Problem.
Wenn der Ursprung unseres Universums alle göttlichen
Eigenschaften aufweist, dann ist das Universum nicht durch einen transzendenten
Gott, sondern aus einem immanenten Gott entstanden, der ebenfalls
wandlungsfähig ist. Die naturwissenschaftliche Erfahrung lehrt uns, dass alles
eine Ursache hat. Demnach kann es keinen absoluten Anfang einer Sache geben.
Nach dem vielfach bestätigten kosmologischen Standardmodell der Entstehung des
Universums ist unsere reale Welt (soweit nachweisbar) von der ersten Sekunde an
aus Energie nach den Regeln der Naturgesetze entstanden, die wiederum auch aus
etwas Anderem entstanden sein können.
"Wir
waren Freunde und sind uns fremd geworden. Aber das ist recht so und wir
wollen's uns nicht verhehlen und verdunkeln, als ob wir uns dessen zu schämen
hätten. Wir sind zwei Schiffe, deren jedes sein Ziel und seine Bahn hat; wir
können uns wohl kreuzen und ein Fest miteinander feiern, wie wir es gethan
haben, - und dann lagen die braven Schiffe so ruhig in Einem Hafen und in Einer
Sonne, daß es scheinen mochte, sie seien schon am Ziele und hätten Ein Ziel
gehabt. ...
La philosophie de Levinas est une intensification
progressive de l'intention d’autre, propre de la volonté humaine; et ainsi une
exigeante appel a la justice jusqu'á la fin de la sainteté. On est située,
donc, dans le domaine de l'ouverture de la personne à l'intersubjectivité. La
découverte de l'altérité situé Levinas dans le plan de la volonté humaine. Car
le propre de cette puissance de l'esprit, et ce qui la distingue de
l'intelligence, c’est son intention d'altérité: du bien comme l’autre que l'être;
mais qui peut arriver à être, si nous voulons qu’il soit: le bien comme ce que
nous ajoutons l’être.
Die Geisteswissenschaften sind gegenwärtig durch die
Reformen an den Universitäten unter Druck geraten. Das darf man nicht auf die
leichte Schulter nehmen. Ich fürchte, zumindest sehe ich darin eine Gefahr,
dass sich hier eine Entwicklung wiederholt, wie sie aus den USA ziemlich vertraut
ist, d. h. dass die harten Wissenschaften, insbesondere die
Naturwissenschaften, aber auch die social sciences
im Sinne einer harten
Wissenschaft sehr stark dominieren...
Nach der mittlerweile ausverkauften limitierten „Art
Edition“ (200 Stück) hat sich der Taschen-Verlag entschlossen, eine auf 21x26
cm geschrumpfte Ausgabe der „Enzyklopädie des Studio Olafur Eliasson“ auf den
Markt zu bringen. Das Buch mit seinen 530 Seiten liegt nun zwar gut in der
Hand, aber das Lesen der arg klein geratenen Texte ist dafür mit einiger
Anstrengung verbunden. Eine, die sich jedoch lohnt, denn die Arbeitsweise und
der Anspruch eines forschenden Künstlers werden im vorliegenden Band sehr anschaulich.
Gibt es eine dem Fach
Philosophie eigene Unterrichtsmethode? Diese Frage ist weniger wichtig, als sie
zunächst vielleicht erscheinen mag. Denn kennt man allgemeine
Unterrichtsmethoden, die sich auch im Philosophieunterricht einsetzen lassen,
so spielt es keine große Rolle mehr, ob diese Methoden nun fachspezifisch seien
oder nicht. Dennoch ist die Frage wichtig, denn sie zwingt einen, eine andere
Frage zu stellen, der man sonst vielleicht zu wenig Beachtung schenkt: Was sind
die Methoden des Philosophierens?
Wissen basiert auf
sinnlicher Wahrnehmung. Und real ist nur, was wir mit unseren Sinnen wahrnehmen
können. Diese beiden Statements hörte ich vor zwei Tagen in einer
Radiosendung unter Bezug auf den Philosophen Immanuel Kant (1724-1804).
Sie erscheinen mir allerdings eine unzulässige Verkürzung seiner Aussage zu sein, nach der Sinnlichkeit und Verstand die beiden Wurzeln
der Erkenntnis sind. Es kommt also noch der Verstand hinzu, der uns auch
noch weitere Dinge als real erkennen lässt, die wir nicht direkt mit unseren
Sinnen wahrnehmen können.
In diesem Buch geht es um Vernunft und darum, was es heute heißt,
vernünftig zu sein. Oft verlangt man von uns, vernünftig zu sein, die
Vernunft zu gebrauchen. Aber was ist Vernunft? Und was ist vernünftig?"
Dies fragt sich Jörg Friedrich in seiner "Kritik der vernetzen Vernunft"
und trifft damit genau den Nerv unserer Zeit. Denn fast jeder ruft
heute nach Vernunft, hält sie für notwendig und möglich. Aber allem
Anschein nach sind die meisten davon überzeugt, dass der Mensch alles
andere als vernünftig ist. Der Naturwissenschaftler, Unternehmer und
Philosoph unternimmt in seinem Buch den Versuch, Klarheit darüber zu
gewinnen, "was Vernunft heute ist, ...
Über Ludwig Wittgenstein wird viel erzählt: dass er als Person ziemlich
unerträglich gewesen sein muss und ständig seine Umgebung belästigte -
bis sie ihm selbst lästig wurde. Dann hat er sie gewechselt. So wurde
aus dem Ingenieur ein Schriftsteller und nachdem er sein Millionenerbe
verschenkte, ein Volksschullehrer, der in großer Bescheidenheit lebte.
Später wirkte er als Philosophieprofessor in Cambrige. Privat war er mit
sich nicht im Reinen. Sein Leben lang litt er unter Depressionen und
stand häufig am Rande des Selbstmordes (drei seiner Brüder wählten den
Freitod).
Eines der beeindruckendsten Fresken, die der römische Renaissancemaler
Raffael geschaffen hat, findet man in den Stanzen des Raffael, im
Apostolischen Palast in der Vatikanstadt: "Die Schule von Athen". Der
Titel des Bildes verweist auf die herausragende philosophische
Denkschule des antiken Griechenland, verkörpert von ihren Vorläufern,
Hauptvertretern und Nachfolgern. In der Bildmitte stehen die Philosophen
Platon und Aristoteles. Platon zeigt auf die überirdische Welt der
Ideen, Aristoteles auf die Welt der konkreten Dinge - "eine symbolische
Szene für die alles überragende Frage philosophischen Denkens", stellt
Bernd-Olaf Küppers fest.
John Milton (9.12.1608-8.11.1674) war ein englischer Dichter und
Staatsphilosoph. Milton wurde im Elternhaus und später im Christ College der
Universität Cambridge streng puritanisch erzogen.Er
widersetzte sich dem Wunsch seines Vaters, Theologe zu werden und widmete sich
stattdessen der Historie und dem Studium der klassischen Literatur. Sein
Jugendwerk „Comus“, das ein Maskenspiel allegorischer Art darstellte, spiegelte
seine puritanische Erziehung wider.
Es gib gute, wenn nicht sogar zwingende Gründe, die bisher
vorherrschenden Interpretationen von Kants Eigentumstheorie zu revidieren. So
soll aufgezeigt werden, dass Kants Moral-, Rechts- und Staatsphilosophie sehr
wohl in einem systematischen Zusammenhang stehen und aufeinander aufbauen. Der
Eigentumstheorie kommt hierbei eine entscheidende Bedeutung zu.
Das
Christentum besaß zu keiner Zeit eine einheitliche Lehre oder
Theologie. Meister Eckhart eröffnet den Zugang zu einer alten
christlichen negativen Theologie und Tradition, die eng mit der
Philosophie (des Neuplatonismus) und dem Entstehen der christlichen
Theologie überhaupt verbunden ist. Diese negative Theologie
gründet entsprechend des Philosophiebezuges auf der Vernunft,
geht gleichzeitig aber trotz dieses natürlichen und vernünftigen
Ansatzes in einer wahren Transzendenz und Mystik über alles
Weltliche hinaus. Gerade in der heutigen Zeit mit ihren religiösen
Problemen ist diese strikte negative Theologie in ihrer Vernunft
dabei alles andere als überholt.
Der letzte Mensch von dem Nietzsche spricht, ist in seinen
Augen etwas ganz Negatives. Der letzte Mensch ist der Mensch, der wie der
Erdfloh am längsten lebt. Dies ist der Mensch, der ein wenig arbeiten, sich ein
bißchen amüsieren will, ein wenig Drogen konsumieren möchte, aber nicht so
viel, damit dies der Gesundheit nicht schadet. Nietzsche gibt also ein Bild vom
letzten Menschen, für den es nichts mehr gibt, was einen unbedingten Wert hat.
Der Wissenszuwachs der Naturwissenschaften der letzten
Jahrzehnte erlaubt es uns heute, auch geisteswissenschaftliche Aussagen anhand
von experimentellen Fakten zu überprüfen. Mit den Erkenntnissen der modernen
Kosmologie, der Genetik und der Informatik kann anhand einer eindeutigen
Definition Gottes gezeigt werden, dass nicht nur im Geschehen auf unserer
realen Welt rein göttliche Merkmale identifiziert werden können, sondern dass
sich mit ihnen auch der immanent in unserer Welt wirkende Teil des
übernatürlichen Wesens Gottes offenbart und auf diese Weise
naturwissenschaftlich erkannt und verstanden werden kann. Dies wird im
Zusammenhang mit früheren Gottesbeweisen diskutiert.
Ludwig Feuerbachs These, dass die sterblichen, beschränkten Menschen
nach Vollkommenheit streben und deshalb eine Macht kreieren, die diese
fehlenden Eigenschaften besitzt, hat in Zeiten der beherrschenden
Stellung der christlichen Dogmatik in der BRD nichts von seiner
Aktualität eingebüßt.
Neben
nationalen Rechtsinteressen, die Krause in seiner Rechtsphilosophie
immer wieder aufgreift, ist es die übernationale Idee eines
Rechtsbundes, der die unterschiedlichen Völker miteinander
vereinen soll, auf die er immer wieder reflektiert. Mit der Idee
eines „europäischen Staatenbundes“ sowie mit seinem Gedanken
einer universal geltenden Rechtsordnung – dem „Erdrechtsbund“ –
greift Krause Gedanken aus der Renaissance auf. Schon Erasmus von
Rotterdam und – vor ihm – Nikolaus von Kues hielten an einer Idee
Europas fest. Aber auch Gedanken, die mittlerweile innerhalb der UNO
diskutiert werden, lassen sich, wie anfangs betont, bereits bei
Krause finden. In Anlehnung an Kants Idee eines ewigen Friedens sucht
er nach einem universalen Rechtsbegriff, der für alle Völker
Rechtsgültigkeit besitzen soll.
In the history of ideas, there is the old concept of natural
theology which assumes that man can have knowledge of God through looking at
nature. Natural theology was not only advanced by great Greek philosophers such
as Plato and Aristotle but also by renowned church fathers like Augustine or
Thomas Aquinas. The idea of recognizing God in nature was also advanced by the
Apostle Paul who, in his letter to the Roman church, asserted that God’s
“invisible attributes, namely his eternal power and divine nature, have been
clearly perceived, ever since the creation of the world, in the things that
have been made”.
Klare und eindeutige Definitionen aller verwendeten Begriffe
stellen die Voraussetzung für jede sinnvolle Kommunikation und für jede
fundierte wissenschaftliche Arbeit dar. Dies gilt insbesondere für die Frage
nach Gott, bei der nicht nur die verschiedenen Religionen sondern auch die
einzelnen Menschen von unterschiedlichen Vorstellungen ausgehen. Als Grundlage
für eine fruchtbare Zusammenarbeit zwischen Natur- und Geisteswissenschaften
wird eine interdisziplinär nutzbare und für alle Weltreligionen relevante
Definition Gottes abgeleitet, die sich auf eindeutige Kernaussagen der
Religionsgeschichte und auf unsere Erwartungen an einen Gott bezieht, der über
allen anderen Gottheiten steht.
Obwohl vermutlich jeder Leser im
Laufe seines Lebens mehr als einmal mit Mathematik konfrontiert wurde – sei es
als Schüler, der sich mit mehr oder weniger Begeisterung an mathematischen
Aufgaben abmüht, oder als Benutzer von Technik, bei deren Entwicklung ein gewisses
Maß an Mathematik unverzichtbar ist –, so kann doch kaum jemand auf die Frage,
was Mathematik eigentlich sei, eine klare und möglichst überschaubare Antwort
geben.
Geist und Leben spielen in der
Philosophie und in der Theologie eine zentrale Rolle. Wer ist das geistige Ich
in uns? Wo kommt es her? Warum kann es ein von unserem Körper weitgehend
unabhängiges Leben führen? Ist der menschliche Geist unsterblich?, lauten die
Fragen, die schon seit Jahrtausenden die Menschheit bewegen.
Schon vor Sokrates erkannten die Philosophen,
dass der Geist des Menschen Ursprung, Mittel und Produkt denkender und
schöpferischer Handlungen ist. Nach religiöser Tradition ist er von Gott
geschaffen, von Gott beseelt und von Gott mit Verstand, Vernunft und Weisheit
versehen.
Es ist eine in der Foucault-Forschung gängige Praxis, das Werk
des französischen Historiker-Philosophen in verschiedene Phasen
zu unterteilen. Man wird um dieses Vorgehen selbst dann nicht
herumkommen, wenn man versucht, stärker die Einheit der Theorie
als ihre Brüche und Umkehrungen zu betonen. Ich orientiere mich
an einer Einteilung in vier Phasen, die ich im folgenden kurz
erläutern will: In der ersten Phase zeigt Foucaults Denken einen
stark surrealistischen Einschlag, der sich mit von Heidegger
abgeleiteten existenzphilosophischen Motiven zu einer Art
‚Gegenpsychologie‘ verbindet, wie sie exemplarisch
in der „Introduction“ zu Ludwig
Binswangers Le rêve et
l’existence zum Vorschein kommt.
Religionskritiken,
sowohl gegen ihre ideellen als auch praktischen Grundlagen, werden so alt sein
wie die schriftlich fixierten Religionen. Sigmund
Freud dürfte sowohl die subtile Kritik Ludwig
Feuerbachs (1804-1872), die zersetzende von Karl Marx (1818-1883), aber auch die verzweifelte seines Zeitgenossen
Friedrich Nietzsche (1844-1900)
studiert haben, denn er beruft sich auf „bessere Männer“, die „vollständiger,
kraftvoller und eindrucksvoller“ als er Kritik an der Religion geübt hätten.
Ich beginne mein Referat mit einem gewissen Zögern. Auf der einen Seite das
Bemühen um Diskursphilosophie, mit dem weitreichenden Ansatz, möglichst alle,
auch den Fernnächsten, auch zukünftige Generationen einzubeziehen, auf der
anderen Seite – das wirkt vor den Niederungen der Politik wie ein luzider,
glänzender Tempel – die Niederungen der Politik, in denen in der Regel nicht
nach diesem Verfahren des Diskurses vorgegangen wird, sondern wo, mehr oder
weniger brutal, Interessenpolitik eine Rolle spielt.
Wenn es um das Verhältnis von Kolonialisierung und
Aufklärung geht, gibt im 20. Jahrhundert der bekannte Eröffnungssatz der Dialektik
der Aufklärung den Ton an: „Seit je hat Aufklärung im umfassendsten Sinn fortschreitenden
Denkens das Ziel verfolgt, von den Menschen die Furcht zu nehmen und sie als
Herren einzusetzen, aber die vollends aufgeklärte Erde strahlt im Zeichen triumphalen
Unheils.“
Darüber,
was Wissenschaft sei, lässt sich streiten.
Eine Ende der Debatte ist nicht in Sicht, und dies, obwohl der
Begriff ‚Wissenschaft’ seit mindestens einem Jahrhundert
Gegenstand sorgfältiger Reflexionen ist. Im gegebenen Rahmen
einen Lösungsvorschlag zu formulieren, wäre
vermessen. Aber einen Aspekt des Problems einer isolierten
Betrachtung zu unterziehen, das kann gelingen: Es gilt, die These zu
entfalten, dass ‚Verständlichkeit’ als
Minimalbedingung für Wissenschaft anzusehen ist.
Philosophisches Wissen hat nach wir vor Konjunktur. Immer mehr Verlage nützen den Trend der Zeit, um neue Magazine auf den Markt zu bringen. Dabei geht es nicht um die Philosophie als rein-akademische Wissenschaft im Elfenbeinturm, sondern um ein philosophisches Wissen, das praxisnah vermittelt wird, das die hochkomplexen Theorien der abendländischen Geistesgeschichte so verwandelt, daß die Inhalte einer breiten Öffentlichkeit zugänglich sind. Die Bücher von Richard David Precht sprechen für diesen Erfolg. Auch die Tabula Rasa hat ein Ressort Philosophie, in dem Sie gern nachblättern können.
Das Un-vernünftige des Willens als Prinzip der Philosophie setzend,
gelangen sowohl Schelling wie auch Nietzsche – wenn auch auf verschiedenen
Wegen – zu einem gemeinen Scheitern. Dieses zeigt sich einerseits, bei
Schelling, nach den Untersuchungen über
das Wesen des menschlichen Freiheit (wo das Thema des Willens die
ursprüngliche Freiheit und ihre wesentliche Unsystematischkeit erleuchtet), als
die Unmöglichkeit ein vollständiges System des Wissens zu definieren; bei
Nietzsche, anderseits, als die unüberwindliche Schwierigkeit sein
systematisches Werk, den Willen zur Macht
(d.h. das Projekt der ‚Übermachtigung’ des idealistischen Willens, die als die
absolute Freiheit des Ursprungs endlich gelesen werden soll) zu fassen.
Albert Camus: Unfalltod oder Auftragsmord des KGB?
Der französische Philosoph und Existentialist, Albert Camus,
war immer ein Freund der klaren Worte. So klar wie sein Denken, so klar war
auch seine Kritik an der Politik der damaligen Sowjetunion. Ganz Frankreich
trauerte nach seinem Unfalltod am 4. Januar 1960, als der Schriftsteller auf
dem Weg nach Paris bei einem Autounfall ums Leben kam. Eigentlich wollte der
Romancier mit seiner Frau und den Kindern die Bahn nehmen. Sein italienischer
Verleger Michel Gallimard überredete ihn jedoch, ihn mit dem Auto zu chauffieren.
Jetzt verdichteten sich Gerüchte, daß der Literaturnobelpreisträger Camus durch
den sowjetischen Geheimdienst getötet worden sein soll.
Nie war eine Gegenwart
vergangenheitsinteressierter als unsere eigene. Je moderner wir
leben, umso ausgreifender entwickeln sich kulturell Tendenzen der
Selbsthistorisierung. Exemplarisch heisst das: Die Zeitabstände
zwischen den Feiern zur Erinnerung an ein- und dasselbe Ereignis
verkürzen sich. Universitätsjubiläen des grossen Stils, zwischen
denen früher viele Jahrzehnte liegen durften, werden heute bereits
nach Ablauf von zwei Lustren abermals fällig.
In
Ihrem Grundkurs zur Philosophie, den Sie herausgegeben haben mit
Ekkehard Martens, da gehen Sie von den kantischen Fragen aus. Sie
zitieren Kant: „Alles Interesse meiner Vernunft – das spekulative sowohl
als das praktische – vereinigt sich in folgenden drei Fragen: 1. Was
kann ich wissen, 2. Was soll ich tun, 3. Was darf ich hoffen.“ In den
Vorlesungen über Logik fügt Kant noch die Frage „Was ist der Mensch?“
hinzu. In Ihrem letzten Aufsatzband reden Sie wieder von allen vier
Fragen Kants, aber dann ist so eine Frage wie „Was darf ich hoffen?“
Aspekte einer Philosophie der technologischen Zivilisation
Wenn es um das Verhältnis von Kolonialisierung und
Aufklärung geht, gibt im 20. Jahrhundert der bekannte Eröffnungssatz der Dialektik
der Aufklärung den Ton an: „Seit je hat Aufklärung im umfassendsten Sinn fortschreitenden
Denkens das Ziel verfolgt, von den Menschen die Furcht zu nehmen und sie als
Herren einzusetzen, aber die vollends aufgeklärte Erde strahlt im Zeichen triumphalen
Unheils.“ Hier geht es von allem Aufklärungsanfang an um Kolonialisierung, und
zwar gleichsam um eine gut gemeinte Kolonialisierung. Wir haben nämlich vergessen,
dass der Begriff „Kolonialisierung“ in seinem ursprünglichen Kontext eine ausgesprochen
positive Konnotation hatte, und zwar, bis die unbeabsichtigten unerwünschten
Nebenfolgen der Kolonialisierung bemerkt wurden.
Der australische Philosoph Peter Singer erhält den Ethik-Preis
der Giordano-Bruno-Stiftung (gbs). Der Festakt zur Preisverleihung findet am
Freitag, 3. Juni 2011, in der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt am Main
statt. Peter Singer wird für sein engagiertes Eintreten für Tierrechte
ausgezeichnet, insbesondere für die Initiierung des Great Ape Project. Die
Auszeichnung hat bereits im Vorfeld erbitterte Kontroversen ausgelöst, vor
allem unter Menschen, die dem durchschnittlichen physischen und psychischen Ideal
nicht entsprechen. Der Utilitarismus ist der zum
Scheitern verurteilte Versuch, die vom Menschen erkannten Naturgesetze
auf eine menschliche Ideologie zu übertragen.
Vor dreihundert Jahren, am 7. Mai 1711, wurde der Philosoph, Nationalökonom und Historiker David Hume im schottischen Edinburgh geboren. Hume zählt bis heute zu den
größten Denkern des 18. Jahrhundert und gilt als der Vollender des englischen
Empirismus und als Begründer des erkenntnistheoretischen Positivismus, der auch
noch den Königsberger Philosophen Immanuel Kant beeinflußte. Sein wohl
berühmtestes Werk ist die „Untersuchung über den menschlichen Verstand“. Für
Hume stand fest, daß das menschliche Denken nur das miteinander verbinden kann,
was ihm durch äußere Sinneswahrnehmung und durch innere Erfahrung (Erinnerung und Einbildungskraft) gegeben ist.
Der französische Popularphilosoph Michel Onfray, der in den letzten Jahren mit seinem Epikurismus für eine Philosophie des Leibes und der Sinne plädierte, später die Abkehr von den Religionen proklamierte, hat sich nun mit Sigmund Freud und insbesondere mit dessen Psychoanalyse kritisch auseinandersetzt. In seinem "Anti-Freud", ein Buch, das in Frankreich im vergangenen Jahr für Schlagzeilen in der linken Intellektuellenszene sorgte, entlarvt Onfray die Psychoanalyse im Gewand der freudschen Rhetorik als „großartiges Märchen“ und als eine kollektive
Wahnvorstellung, der alle erliegen. Letztendlich nutzte die Analyse nur einem: Freud selbst.
Wissen07.04.11
Georg Büchner und der Idealismus
Der Satz Georg Büchners über die
„abscheuliche Kunstsprache“ der Philosophie verweist auf mehr als das
unmittelbare Unbehagen des Rezipienten einer jeden lebendigen Sinnlichkeit
entbehrender Metaphysik, jene „trostlose Wüste“, die ihr vorgeworfen wird.Büchner stellt die Forderung auf,
für „menschliche Verhältnisse eine menschliche Sprache suchen“. Dies
enthält die Forderung nach einer menschlichen Philosophie, die aber, wenn sie
Realitätsgehalt haben sollte, auf menschliche Verhältnisse rekurrieren müsste.
Metaphysik, wie überhaupt abstraktes Denken, war für Büchner nicht nur
Denkform, sondern kam dem Sein wesentlich selbst zu.
Im Thema klingt ein gewisser Pessimismus an, und ich möchte herausarbeiten, daß das Element des Diskurses im Vorfeld der Entscheidungsfindung wichtiger politischer Entwicklungen unverzichtbar ist und im Blick auf die Zukunft auch immer wichtiger wird. Das Thema ist so formuliert: Nachhaltigkeit – über die fast ausweglosen Schwierigkeiten des gesellschaftlichen Diskurses. Erhard Eppler hat in der Süddeutschen Zeitung vom 26. Oktober geschrieben: „Wer jetzt nicht mehr Demokratie wagt, wird sehr viel mehr Polizei brauchen.“ Das ist natürlich im Blick auf den Konflikt Stuttgart 21 formuliert. Man könnte auch sagen: wer jetzt, ob in Stuttgart oder an anderen Konfliktpunkten, nicht mehr Diskurs wagt, wird sehr viel mehr Polizei brauchen.
Keine historische Ideologie hat die Geschichte des europäischen Monopols
derart verfestigt wie das kapitalistische System. Mit seinem globalen
Siegeszug übernahmen auch die europäischen Werte die Vorherrschaft. Der
Kapitalismus ist bekanntlich eine Konzeption, die sich auf das
Gewinnstreben des Einzelnen richtet. Es ist daher evident, die
kapitalistischen Ideologien durch eine subjektive Werttheorie zu
repräsentieren, in welchen der wertende Mensch zwischen seinem Maßstab
und der zu bewertenden Sache eine Beziehung herstellt, ergo ein
Werturteil bildet. Der Wert eines Gutes ergibt sich in der
Volkswirtschaftslehre aus dem Angebot zum einen und der Nachfrage zum
anderen.
Die Intellektuellen, immer wieder einmal totgesagt, leben noch.
Zumindest sieht es für die Betrachter der deutschsprachigen Szene so
aus, auch wenn einige behaupten, dass die hiesigen
Intellektuellenstreitigkeiten kleinlicher und gehässiger ausgetragen
würden als diejenigen in Frankreich. Wie auch immer: in Deutschland
bewegt wieder einmal ein Sturm den Blätterwald. Gewiss, es mag mehr ein
Sturm im Wasserglas sein, aber für deutsche Verhältnisse ist es bereits
ein veritabler Orkan, und zwar - endlich wieder einmal! - ein
Intellektuellenstreit, pikanterweise angezettelt ausgerechnet im
Vorgarten der Frankfurter Lordsiegelbewahrer der Kritischen Theorie.
Erich Fromm
wird um 1900 in Frankfurt am Main geboren. Sein Interesse gilt schon früh der
Psychologie und der Philosophie, insbesondere der praktischen Philosophie. In
diesem Sinne schlägt er den Weg der Frankfurter Schule ein, die unter der
Schirmherrschaft der berühmten Philosophen Theodor W. Adorno und Max Horkheimer
steht und sich mit der Innovation des marxistischen Gedankenguts
auseinandersetzt. Wahrscheinlich wurde Erich Fromm in diesem Kreis zu seinen
sozial-philosophischen Konzepten inspiriert.
Fichtes Diktum, daß die jeweilige Philosophie vom je reflektierenden Individuum abhänge, ist zum Gemeinplatz der Geschichte des abendländischen Denkens geworden. Doch was ist dran, an Ludwig Wittgenstein, an Jürgen Habermas (Foto), dem lingustic turn, an der modernen Sprachphilosophie und der sogenannten Transzendental-pragmatik. Der Philosoph Dietrich Böhler, Vertreter der "Berliner Diskurspragmatik" in der Nachfolge der Diskursethik gab prägnante und eingängige Aufschlüsse zu diesem Thema. Lesen Sie in der Tabula Rasa mehr dazu.
Der Philosoph Arthur Schopenhauer (geboren 1788, gestorben 1860) hat heute erst sein Publikum gefunden, er wird gelesen, gelesen und gelesen. Zeit seines Lebens kämpfte er gegen die Kathederphilosophie, gegen Hegel und die Dialektik. Wie keinem anderen Denker vor ihm gelingt dem Danziger Bürgersohn die Synthese zwischen Platonismus, indischer Weisheitslehre und Kantianismus. Und auch Friedrich Nietzsche, der Titan aus dem kleinen Ort Röcken bei Naumburg, hatte seinen Lehrer einst gefeiert, bevor er sich abwandte. Aber ohne Schopenhauer wäre Nietzsche nicht das, was er war. Doch 2010 ist Schopenhauer-Jahr.
Die von Unternehmern, Philosophen und Wirtschaftswissenschaftlern
gegründete Forschungsgruppe EWD des Freundeskreises des Hans Jonas-Zentrums
e. V. hat zu einer Tagung in Berlin geladen, in deren Mittelpunkt die Berliner Diskurs-, die Transzendentalpragmatik von Karl Otto Apel und auch das Denken des Verantwortungsethikers Hans Jonas standen. Unter der Leitung von Professor Böhler entstand bereits 1992 an der
FU Berlin ein wirtschaftsethischer Seminar- und Vorlesungszyklus. Böhler, der am 27. seine Abschiedsvorlesung hielt, ist Mitherausgeber der "Kritischen Werksausgabe" von Hans Jonas. Gerade ist der erste Band erschienen.
„Radikal sein ist die Sache an der Wurzel fassen. Die Wurzel
für den Menschen ist aber der Mensch selbst.“ Dieser Satz aus Marxens Einleitung
zur Kritik der Hegelschen Rechtphilosophie paßt wie kaum ein anderer auf
das vorliegende Buch. Der Autor, bisher nicht gerade durch publizistische
Breitenwirkung aufgefallen, setzt mit diesem Pamphlet zum gesellschaftlichen
Rundumschlag an. Das bisweilen selbstbewußt, zumeist aber polemisch
Vorgetragene wirkt durch sein Ansinnen, sich zu beinahe allen etablierten
Denkstilen und Weltanschauungen in Gegnerschaft zu setzen, als anregende
intellektuelle Provokation: Beinahe auf jeder Seite verspürt man als Leser das
Bedürfnis, den Ausführungen und Behauptungen des Autors zu widersprechen.
Bezeichnend ist dabei Küppers’ eigentümliches stilistisches Schwanken zwischen
wissenschaftlicher Bescheidenheit auf der einen und technologisch imprägnierter
Omnipotenzanmaßung auf der anderen Seite.
Was haben wir heutzutage mit dem „Mythischen“ zu tun? Leben wir nicht in
einer „logischen“ und wissenschaftlichen Lebenswelt? Der Begriff
„Mythos“ hat keinen Seltenheitswert aus. Ganz im Gegenteil: fast überall
ist „er“ auffind- und lesbar, adelt sowohl Werbeprodukte als auch
(historische) Persönlichkeiten. Aber was eigentlich das Wort „Mythos“ in
der Urform bedeutet, stellt für den Normalverbraucher selbst einen
Mythos dar. Was ist unter „Mythos“ zu verstehen? Und wie lässt sich der
„Mythos“ vom „Logos“ differenzieren?
Der Begriff der Postmoderne
verdeutlicht einen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts sichtbar
gewordenen kulturellen Wandel. „Schon die Konstruktion des Terminus gibt aber
zu erkennen, dass sich >Postmoderne< in ein Verhältnis zur
>Moderne< begibt.“ Dabei kommen diesem Begriff höchst
unterschiedliche Bedeutungenzu. So „verweist er zunächst auf die Entwicklungen
in den Künsten, die sich von der klassischen Moderne und den historischen
Avantgarden fortbewegen.“ Diese Entfernung von den Idealen der
klassischen Kunst wird vor allem im Bereich der Architektur und Literatur, als
auch in Film, Theaterkunst und Musik deutlich.
Die letzte Schrift Nietzsches, bevor er von seinen inneren
Widersprüchen langsam in die geistige Umnachtung gerissen wird, Ecce Homo,
enthält den berühmten Passus: „Ich kenne mein Los. Es wird sich einmal an
meinen Namen die Erinnerung an etwas Ungeheures anknüpfen, – an eine Krisis,
wie es keine auf Erden gab, an die tiefste Gewissens-Collision, an eine
Entscheidung gegen alles, was bis dahin geglaubt, gefordert, geheiligt worden
war.“ Dies wahnhafte Erleben löst heute Befremden, höchstens Bedauern aus, man
kennt die Gefahren des sich vereinsamenden Denkers, Soziologen sprechen gern
vom „Wahnsinn des Selbstseinwollens“
Der Philosoph Arthur Schopenhauer (1788-1860) zählt
heutzutage – neben Nietzsche – zu den meist gelesenen Autoren. Die Klarheit der
Sprache, die Eindeutigkeit der Formulierungen und die Argumentation verleihen
seiner Philosophie Ausdruck. Wie Nietzsche wird Schopenhauer, der um seinen
philosophischen Auftrag wußte, die akademische Lehrbahn versagt. Ein Versuch in
Berlin nach dem Tod Hegels dessen Professur zu übernehmen, mißlang. Der in
Danzig geborene und in seiner Wohnung in Frankfurt/Main verstorbene Schopenhauer
begreift sich einerseits als Vollender des kantischen Systems, andererseits
steht er in der vorkantischen Tradition des Platonismus.
Die Philosophie des griechischen Neuplatonikers Plotin (205-270 n. Chr.)
ist in den vergangenen Jahrzehnten vermehrt als originärer Beitrag zu
Grundfragen der Metaphysik, der philosophischen Anthropologie und auch
der Ethik anerkannt worden. Dabei hat gerade auch das Phänomen der
menschlichen Individualität einige Aufmerksamkeit gefunden, dessen
Realität Plotin fraglos anerkennt, das aber im Rahmen einer
neuplatonischen, das Eine über das Viele stellenden Metaphysik nicht
leicht zu erklären ist.
Wenn man den geistigen Autoritäten und Inhabern der
kulturellen Deutungshoheit Glauben schenken darf, so ist etwas im Begriff, an
sein Ende zu gelangen – oder es ist schon zu Ende. In der Zeitschrift Merkur stellt Karl-Heinz Bohrer im Juli 2010
die resignativ anmutende Frage: „Welche Macht hat die Philosophie heute noch?“ Ebenso
kreist Peter Sloterdijks neues Buch, das aus einer Tübinger Vorlesung vom
Sommer 2009 hervorgegangen ist, um dieses Problem, hat aber gegenüber Bohrer
den didaktischen Vorteil, zunächst große Mühe auf die Beantwortung der Frage
„Was ist Philosophie?“ zu verwenden.
Richard Wagner hat
in Auseinandersetzung mit der Antike „ein Ideal für [s]eine musische
Kunstanschauung“ herausgearbeitet. Im Unterschied zur
vorangegangenen Operntradition, mit der er brechen wollte, sollte bei seinen
Musikdramen der ethisch-rituelle Gehalt eine zentrale Rolle spielen. Auf diese
Weise wollte er auch eine kulturelle Revolution auslösen. Seine Intentionen
hinsichtlich der ethischen Bedeutung von Musikdramen waren jedoch durchaus
analog zu denen der Erfinder der Oper, die diese am Ende des 16. Jh. in Florenz
auf der Basis einer intensiven Auseinandersetzung mit der antiken
Musikphilosophie entwickelten.
Der französische Professor für Philosophie Michel Serres, der auch in Stanford lehrte, bekennt in der "Süddeutschen Zeitung", daß er kein Interesse daran habe, mit Dinosuariern zu spielen. Der Autor von "Der Parasit" ist sich dahingehend sicher, daß sich die Welt derart verändert hat, daß die politischen Institutionen dagegen wie Dinosaurier wirken. Die Kluft zwischen politischer Welt und Wirklichkeit sei so derart groß, daß man sich die Beschäftigung mit der Politik restlos verkneifen kann, da sich die wahren Dinge ohnehin nicht in dieser ereigneten. Auch wiederholte Serres seinen Vorschlag, daß die Naturelemente den Status einer juristischen
Person erhalten sollten, denn dann könnte das Meer, wie bei der Ölpest im
Golf von Mexiko, den BP-Konzern verklagen. Der Philosoph ist sich auch sicher, daß er mit seinen Thesen auf Spott stößt, aber die Machtlosigkeit,
mit der die Politik auf die Katastrophe reagierte, zeigt mit Nachhaltigkeit, daß man in einem derartigen Fall anders denken müßte.
Richard Hooker war ein anglikanischer Priester, der zusammen mit Thomas Cranmer und Matthew Parker das Denken der anglikanischen Kirche wesentlich mitbestimmte. In seinem Werk „Of The Laws Of Ecclesiastical Polity”, wo er sich mit der anglikanischen Kirchenverfassung auseinandersetzte, breitet er seine Gedanken zur politischen Theorie aus. Zu seinen Lebzeiten sind davon die Bücher I-IV (1593) und V (1597) erschienen. Hooker vertritt einen Gesetzesbegriff, der die Natur als göttliche Schöpfungsordnung und die von den Menschen selbst geschaffenen weltlichen und geistlichen Ordnungen umfasst
Über die Unvereinbarkeit der Naturwissenschaften mit der Theologie
(Hans Sixl)
Abgesehen davon, dass naturwissenschaftliche Gesetzmäßigkeiten jede Art von Wunder strikt ausschließen, unterscheiden sich die Naturwissenschaften grundsätzlich von der Theologie dadurch, dass sie durch Forschungsarbeiten ständig verbessertes neues Wissen schaffen, das ...
Roger Bacons wissenschaftlicher Messianismus. Die Rettung der Welt durch die Kraft der Wissenschaft
(Nikolaus Egel )
Es herrscht die große Tyrannei des Geistes
(Moritz Rudolph)
Die politische Haltung vieler Intellektueller im 20. Jahrhundert zeigt: Brillanz schützt vor Torheit nicht. Gegen die autoritäre Versuchung war ihr ganzer Geist machtlos. Der Philosoph Mark Lilla geht der Verwandtschaft von Kopfarbeit und Tyrannis auf den Grund.
Die Religion der Zukunft – eine Religion ohne Glauben?
(Hans Sixl)
Seit
Jahrtausenden entstanden und verschwanden Religionen auf allen Kontinenten. Auch
allen heutigen Religionen wird es nicht anders ergehen, da sie geglaubt werden
müssen, eine Problematik, die vor allem den jungen Menschen zu schaffen ...
Gewinn(en) um jeden Preis
(Bernd Westermeyer)
Heiligt das Streben nach übermenschlicher Perfektion längst schon alle Mittel?
Die Philosophie der Vorsokratiker
(Michael Lausberg)
Ausgangssituation
Handel und Schifffahrt
der Griechen erstreckten sich über die ganze Welt des Mittelmeeres. Rund um
dieses Meer, bis zur Straße von Gibraltar im Westen und bis zum Schwarzen Meer
im Osten, ...
Deutsche Romantik
(Michael Lausberg)
Die Jahrzehnte zwischen
1785 und 1815 sind eine Zeit des Übergangs und der Krise in den deutschen
Territorien. Die Autoren der Klassik und Romantik treten das Erbe der
Aufklärung an.[1] Die
Formen und Inhalte ...
Die neuen Herausforderungen des Brexit für Schule und Gesellschaft
(Bernd Westermeyer)
Das bevorstehende Ausscheiden Großbritanniens aus der Europäischen Union stellt einerseits fundamental die europäische Idee in Frage und frustriert viele überzeugte Europäerinnen und Europäer. Gerade jetzt aber gilt es, nicht kleinmütig zu resignieren.
Darf man überhaupt auf eine bessere Welt hoffen?
(Lisz Hirn)
Viel Grund zu hoffen, gibt es nicht. Zumindest, wenn man den Hiobsbotschaften der internationalen Medienlandschaft Glauben schenkt. Wer heutzutage noch an ein glückliches Ende glaubt, wird oft belächelt, wer noch auf eine bessere Zukunft hofft, ist ein unverbesserlicher Träumer. Warum ein wenig Hoffnung uns allen besser täte und warum sie manchmal Wunder wirkt.
Die Völkermord-Resolution des Bundestages als klares Zeichen der historischen Verantwortung
(Michael Lausberg)
Am 2.6.2016 hat der
Bundestag hat mit einer großen Mehrheit den Massenmord an bis zu 1,5 Millionen
Armeniern Aramäern, Assyrern, Chaldäern und Pontusgriechen
im Osmanischen Reich 1915 als Völkermord eingestuft. Der gemeinsam
von Union, ...
Wer sind wir eigentlich?
(Hans Sixl)
Alle Lebewesen reproduzieren sich von Generation zu
Generation neu. Auch wir Menschen sind abgesehen von den Feinheiten unseres
Aussehens eine körperlich nur geringfügig modifizierte Kopie unserer Vorfahren.
Dafür sorgen die auf der DNA ...
Die Zaren Alexej I und Peter der Große: Der Blick nach Westen
(Michael Lausberg)
Alexej I
Alexej I (1641-1676)
führte einen der entscheidendsten Kriege des russischen Reiches in der Frühen
Neuzeit. Im Westen hätte nach der Vereinigung Polens und Litauens auch die
Vereinigung der beiden Kirchen folgen ...
Evolution der Informationsverarbeitung
(Hans Sixl)
Vorbemerkungen
Dieser Beitrag befasst sich mit den elementaren
Mechanismen der Informationsverarbeitung, ihren Ursprüngen und ihren
evolutionären Stufen. Die erste Stufe der Kausalkette steht in engem
Zusammenhang mit der Evolution der Materie auf Basis der ...
„Antifaschistischer Schutzwall“: Der Bau der Mauer und die Ereignisse danach in der DDR
(Michael Lausberg)
Die
Ministerpräsidenten der westdeutschen Länder vereinbarten im Sommer 1948 die
Einberufung eines Parlamentarischen Rates, der den Entwurf eines Grundgesetzes
ausarbeiten sollte. Nachdem alle Landtage mit Ausnahme des bayrischen
zugestimmt hatten, konnte das Grundgesetz am ...
Hobbes LEVIATHAN in Krisenzeiten lesen
(Nikolaus Egel )
Wir werden von Bildern überflutet – dieser Gedanke ist
selbst nur noch ein Gemeinplatz unter anderen.
Bildern in Krisenzeiten, die einen „Ausnahmezustand“
anzeigen, der nach Meinung vieler Politiker zu einem „permanenten
Ausnahmezustand“ ...
Patronale Netzwerke im Zentrum hybrider Regime: Der Fall Thailand
(Marius Mestermann)
1. Einleitung
Die faktische Machtübernahme durch das
thailändische Militär jährt sich im Mai 2016 bereits zum zweiten Mal. Der
Putsch, der angeblich keiner war, steht in einer langen Tradition von
Eingriffen des ...
Die politische Philosophie John Lockes
(Michael Lausberg)
In der Zeit zwischen dem 13.
und dem 17. Jahrhundert hatten die Engländer als erstes unter den Staaten
Europas eine gewisse politische Freiheit im Innern erstritten und auch ihre
Macht nach außen hin ...
Fortschritt mit Gottesglauben?
(Adorján F. Kovács)
Der Philosoph Leibniz zeigte die Möglichkeit der Koexistenz von Vernunft und Glauben. Seine Überlegungen boten eine Alternative für Europa, der die übrige Welt zur damaligen Zeit wohl gefolgt wäre. Diese historische Möglichkeit wurde mit der Aufklärung verspielt. Das hat Auswirkungen bis in die heutige Politik hinein – weltweit.
Flucht und Umsiedlung nach 1945
(Michael Lausberg)
Bis Mitte 1941 wurde der Konflikt von der deutschen
Wehrmacht in Europa vorwiegend als Eroberungskrieg geführt. Nach Polen wurden
in kurzen, konzentriert geführten Feldzügen Dänemark, Norwegen, Belgien, die
Niederlande, Luxemburg, der Großteil Frankreichs, ...
Grundlegende Entwicklungslinien des Osmanischen Reiches
(Michael Lausberg)
1
Einleitung
Im Frühmittelalter die fortdauernde Teilung
Europas und des Mittelmeerraums in einen christlichen und einen islamischen
Teil sowie des christlichen Teils in einen lateinischen und einen orthodoxen,
der den Kulturkreis von Byzanz ...
Die Philosophie Ernst Cassirers
(Michael Lausberg)
1 Einleitung
Seit dem Ende des Kalten
Krieges begann die Ausbildung des Forschungsfeldes der interkulturellen
Philosophie als neue Impulsgeber innerhalb der herkömmlichen Philosophie. Der
sich in allen Ebenen durchsetzende Globalisierungsprozess brachte eine größere
Heterogenität ...
Evolution der Information
(Hans Sixl)
Vorbemerkungen
Unter Evolution versteht man die Entwicklung der
Lebewesen und deren in Genen codierten Merkmale durch Mutation und Selektion.
Da sich jedoch die Ereignisse in der Natur nicht nur auf das ...
Das Gewicht der Welt
(Patrick Zimmerschied)
Meist spricht man ganz selbstverständlich von der
Willensfreiheit. Doch weder Freiheit noch Wille sind unproblematische Begriffe.
Ist mein Wille zum Beispiel immer frei? Und wenn nicht, ist das Kriterium für
die fehlende Freiheit ...
Was ist der Geist des Menschen?
(Hans Sixl)
Was ist der Geist des Menschen?
Zusammenfassung
Die Begriffe Geist, Information und Bewusstsein
werden von Philosophen seit Jahrtausenden kontrovers diskutiert. Eine
eindeutige Antwort auf die Frage, was der Geist des Menschen ...
Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff
(Michael Lausberg)
Georg
Wenzeslaus von Knobelsdorff (1699-1753) war ein Multitalent auf den
Gebieten der Kunst und Architektur im 18. Jahrhundert. Er war Porträt- und Landschaftsmaler,
Theaterintendant, Landschaftsgestalter und Innendekorateur, in erster Linie
aber Architekt im Dienste ...
4 Dinge, die wir von Friedrich Schiller lernen können
(Stefan Groß)
Friedrich Schiller ist keineswegs nur Deutschlands
berühmtester Dramatiker, dem wir die besten Stücke der Weltgeschichte
verdanken. Schiller ist mehr, er ist auch ein politischer Geist. Er wollte eine
erneuerte Gesellschaft mittels seiner ästhetischen ...
Acht Diplomaten, die Widerstandskämpfer gegen Hitler waren
(Sebastian Sigler)
1.) Ulrich v. Hassell
„Ulrich v. Hassell war eine der markantesten Persönlichkeiten
des deutschen diplomatischen Dienstes in den zwanziger und dreißiger Jahren
des vergangenen Jahrhunderts. Nach 1933 geriet er zunehmend in ...
Ein Nietzscheanischer Transhumanismus - Wird so die „gefährlichste Idee der Welt“ (Fukuyama) noch gefährlicher?
(Stefan Lorenz Sorgner)
Habermas hat bereits in seinem Essay zur liberalen Eugenik
aus dem Jahr 2001 auf den Transhumanismus verwiesen. Hier hat er von einer
„Hand voll ausgeflippter Intellektueller“ gesprochen, denen noch die
„breitenwirksame Ansteckungskraft“ fehle. ...
Der rationalen Philosophie entsprungen: Friedrich Heinrich Jacobis radikaler Ansatz im Denken der Neuzeit
(Hannes Mittermaier)
Die Psyche des Menschen aus physikalischer Sicht
(Hans Sixl)
Die Psyche charakterisiert die mentale
Verfassung des Menschen, die sich auf seine geistige und körperliche Leistungsfähigkeit und sein Verhalten auswirkt. Sie ist ein
Ergebnis der Verarbeitung seines subjektiv erlebten Innenlebens, das aus
historisch-religiöser ...
Paradise lost. Die Darstellung des Irdischen Paradieses auf der Mappamondo von Fra Mauro (Venedig, um 1450)
(Nikolaus Egel )
Und GOTT der HERR pflanzte einen Garten in Eden, gegen Morgen, und
setzte den Menschen darein, den er gemacht hatte. / Und GOTT der HERR ließ
auswachsen aus der Erde allerlei Bäume, ...
Bemerkungen zur Staatskonstruktion in Thomas Hobbes` Leviathan
(Nikolaus Egel )
Vorbemerkung
Hobbes´ Leviathan ist ein hypothetisches Konstrukt eines Staatsgebildes,
das er zum Wohl des Lebens der einzelnen Bürger entworfen hat. Auch wenn seine
Schlussfolgerung, dass nur eine starke Autorität wie die seines
Leviathan-Souveräns ...
EPISTEME IN BEWEGUNG - Marsilio Ficino und die Renaissance – Magie
(Simonetta Beer)
Wenn sich die FU Berlin in
einer Veranstaltung mit hochrangigen Wissenschaftlern aus dem In – und Ausland
einem der führenden Geistesgrößen der Renaissance, Marsilio Ficino (
1433-1499), widmet, dann zielt der Wissenstranfer laut ...
Zum Begriff der Pleonexia bei Aristoteles und Thomas Hobbes
(Nikolaus Egel )
„Es gibt nichts, das so absurd
wäre, als das es nicht einige der alten Philosophen behauptet hätten, wie Cicero
sagt (der selber einer von ihnen war). Und ich glaube, daß in der
Naturphilosophie ...
„Mitten im tiefsten Winter wurde mir endlich bewusst, dass in mir ein unbesiegbarer Sommer wohnt.“ (Albert Camus)
(Herbert Csef)
Kein Satz des Literaturnobel-Preisträgers Albert Camus wird
so häufig zitiert wie dieser im Titel. Mit seiner Hymne an den unbesiegbaren
Sommer erreicht wohl Camus besonders die Herzen seiner Leser. Eine Analyse von
Facebook-Mitgliedern ...
Die Auflösung einer gespannten Erwartung in Nichts. Skepsis und Ironie in Franciscus Sanchez’ Quod nihil scitur
(Nikolaus Egel )
1. Einleitung
„Jeder Mensch strebt von Natur
aus nach Wissen.“[1] Mit dieser Behauptung
beginnt Aristoteles seine Metaphysik.
Doch was wäre – und dies ist die Frage des Skeptizismus – wenn dieses natürliche
Streben ...
Die Skepsis als Lebensform: Einige Betrachtungen über die Funktion des Skeptizismus
(Nikolaus Egel )
I. Einleitung: Ulrich und das geniale Rennpferd
Philosophen haben es heutzutage
nicht ganz leicht. Man nimmt sie nicht mehr besonders ernst. Sie scheinen –
bestenfalls – überflüssig geworden zu sein. Das ...
Kolleg Friedrich Nietzsche lädt vom 17. bis 19. Juli zur philosophischen Veranstaltungsreihe »Weimar denkt« ein
(Pressestelle Klassik Stiftung Weimar)
Von Freitag bis Sonntag, 17. bis 19. Juli, lädt das
Kolleg Friedrich Nietzsche der Klassik Stiftung Weimar alle
Interessiertenunter dem Titel »Weimar denkt« zu einer philosophischen
Veranstaltungsreihe ein. In Diskussionen, ...
»Die Idee des Sozialismus. Versuch einer Aktualisierung« – Axel Honneth beginnt seine Vorlesungsreihe in Weimar
(Pressestelle Klassik Stiftung Weimar)
Am Donnerstag, 4.
Juni, um 18:15 Uhr beginnt der Sozialphilosoph Prof. Dr. Axel Honneth im
Studienzentrum der Herzogin Anna Amalia Bibliothek seine
Vorlesungsreihe mit dem Thema »Die ursprüngliche Idee: Vollendung
...
Er war ein Ausnahmeathlet, ein Solitär, unter den Philosophen – zum Tod von Odo Marquard
(Stefan Groß)
Er war ein Ausnahmeathlet, ein
Solitär, unter den Philosophen, schon rein äußerlich unterschied er sich vom
aristokratisch-intellektuellen Großmut vieler seiner Kollegen, und er hatte
ihnen etwas voraus: eine tief fundierte Skepsis gegenüber der ...
Philosoph aus Pommern - Zum Tode Odo Marquards
(Jörg Bernhard Bilke)
Am 9. Mai starb im niedersächsischen Celle der Philosophieprofessor Odo Marquard, der bis 1993 am der Universität Gießen gelehrt hatte. Geboren am 26. Februar 1928 in Stolp/Hinterpommern als Sohn des ...
Traktat über das Buch von Domenico Losurdo: „Von Hegel zu Hitler. Geschichte und Kritik eines Zerrbildes, Papyrossa, Köln 2015“
(Michael Lausberg)
Karl Popper ist hauptsächlich einer breiteren
Öffentlichkeit durch sein Werk The Open Society and Its Enemies (Die
offene Gesellschaft und ihre Feinde) aus dem Jahre 1945 bekannt geworden.
Darin analysierte Popper ausführlich die ...
Was ist Leben?
(Eckart Löhr)
Nun ist aber Mechanismus allein bei weitem nicht das, was
die Natur ausmacht. Denn sobald wir ins Gebiet der organischen Natur
übertreten, hört für uns alle mechanische Verknüpfung von Ursache und Wirkung ...
Herders Kugelmodell der Kultur die Kugel geben – eine runde Sache
(Frank Jablonka)
1. Die zwei Seiten von Herders
Kugelmodell
1.1. „[J]ede Nation“, so Herder in seiner aus dem Jahre 1774 stammenden
Abhandlung Auch eine Philosophie der
Geschichte zur Bildung der Menschheit (Herder 1891: ...
Paraden und Palliativa - Philosophische Maximen zur Lebensweisheit
(Axel Schlote)
Diese Schrift handelt von der Freiheit, nicht von Bananen oder Börsengeschäften. Meist wird sie mißverstanden als Erlaubnis, alles zu dürfen. Freiheit heißt jedoch, wenig zu müssen, um viel schaffen zu ...
„Krankheiten sind einsame Abenteuer.“ Albert Camus‘ Überlebenskampf gegen seine Tuberkulose
(Herbert Csef)
Mehr als die Hälfte seines Lebens litt Albert Camus unter dem Damoklesschwert der Todesdrohung durch seine schwere Tuberkulose. Vom 17. Lebensjahr an war sie seine dunkle Begleiterin, mal als dunkler ...
Zwischen Kampf und Agonie die Wohlfahrt - REALPOLITIK kann Verzweiflung bedeuten.
(Axel Rösike)
Natürlich vermutlich auch Erfüllung und
Lebensaufgabe. Für diejenigen, die ein schönes Mandat hatten, kann es sich
jedenfalls auch nach Verlust dessen noch auszahlen. Und mit etwas Geschick
eignet man sich Renommee an. So ...
Physikalische und chemische Evolution
(Hans Sixl)
Vorbemerkungen
Die
physikalische Evolution steht am Beginn aller evolutionären Prozesse. Ihr
folgen die chemische Evolution, die Biogenese und die biologische Evolution.
Für die evolutionäre Entwicklung aller uns bekannten Teilchen ausgehend von den
Elementarteilchen über ...
„Die Welt bietet keine Wahrheiten, sondern Liebesmöglichkeiten.“ - Albert Camus und die Liebe
(Herbert Csef)
„Elend
und Größe dieser Welt:
Sie
bietet keine Wahrheiten, sondern Liebesmöglichkeiten.
Es
herrscht das Absurde.
Und die
Liebe errettet davor.“
(Albert
Camus, Tagebücher Band I, S. 60)
Liebe ist ein ...
Zeit – aus naturwissenschaftlicher Sicht
(Hans Sixl)
Vorbemerkungen
Mit der Frage, was denn
eigentlich die Zeit sei, haben sich seit Aristoteles schon viele große Denker
befasst. Doch ohne naturwissenschaftliche Kenntnisse bleibt auch dem größten
Philosophen das Wesen der Zeit verschlossen. ...
DISKURSIVE FREIHEIT »how it goes«
(Axel Rösike)
»Vorgetäuschte Unordnung
benötigt vollendete Disziplin; vorgetäuschte Furcht benötigt Mut; vorgetäuschte
Schwäche benötigt Stärke.« (1) Diskursive Freiheit / komplex oder kompliziert?!
Recht und Ökonomie sind
unnötig komplex. Man muss ...
Ein Wort fürs Leben? Carl Schmitts Begriff des Politischen aus heutiger Sicht
(Marius Mestermann)
1.Was bedeutet Politik, damals und heute?
Es klingt wie die klassische rhetorische Frage zu Beginn eines Lehrbuchs für
Studierende der Politikwissenschaft. Das Erlernen verschiedener empirischer
Politikdefinitionen stellt schließlich einen wichtigen Grundbaustein des Faches
dar. ...
Die Erben des Sozialdarwinismus - Argumentieren Peter Singer und Thilo Sarrazin sozialdarwinistisch?
(Danny Oestreich)
Inhalt
1 Einführung 2 Auf den Spuren des
Sozialdarwinismus 2. 1 Das Definitionsproblem und die
historische Verortung
2.2 Die Charakterisierung der Soziologie
Herbert Spencers 3 Die Analyse von Singers ...
Zur angeblichen Unmöglichkeit der Evolution
(Hans Sixl)
Vorbemerkungen
Begriffe wie Atheisten, Seele, Evolution, Wissenschaft, Naturgesetze
usw. werden oft von Anhängern verschiedenster Religionen so benutzt, wie es
ihnen gerade beliebt. Wenn alle Andersgläubigen Ungläubige genannt oder wenn
alle Nichtchristen als Atheisten eingestuft ...
Materialismus – das Ende einer Weltanschauung
(Eckart Löhr)
Denn was ist schließlich der Mensch in der Natur?
Ein Nichts vor dem Unendlichen, ein Alles vor dem
Nichts,
eine Mitte zwischen Nichts und Allem. ...
»Ereignis und Spekulation« – Das Kolleg Friedrich Nietzsche feiert 15-jähriges Jubiläum mit umfassendem Veranstaltungsprogramm
(Pressestelle Klassik Stiftung Weimar)
ΕΥΡΗΚΑ! Wie die reinen Verstandesbegriffe in Kants metaphysischer Deduktion „entspringen“.
(Ingomar Kloos)
Das Verhältnis Philosophie und Religion in Fasl al Maqal des Ibn Ruschd.
(Zohra Makadmini)
Inhaltverzeichnis
I. Einleitung…
II. Der historische Rahmen des
Denkens Ibn Ruschds
1. Das
Almohadenkalifat
2. Die Koexistenz der drei
Religionen
III. Die Legitimation der
Philosophie im Fasl al Maqal
1. ...
Die Grundkonzeption der Interkulturellen Philosophie
(Michael Lausberg)
Interkulturelle Philosophie ist neue Disziplin innerhalb der herkömmlichen Philosophie, die seit dem Beginn der Globalisierung die Notwendigkeit eines gewaltfreien kulturellen Austausches betont. Interkulturelle Philosophie sieht sich als eine kritische Philosophie der Philosophie und will alle philosophischen Disziplinen und Beschäftigungen durchdringen; die idealtypsisch jeweils die Dimension des Interkulturellen in sich aufnehmen sollten.
Michel Foucault - Die Macht und Herrschaft bestehender Diskurse
(Susanne Weiß)
Der französische Philosoph und Begründer der Diskursanalyse Michel Foucault (1926 – 1984) verdeutlicht, auf welche Weise und in welchem Ausmaß, durch Diskurse zustande gekommenes und weitergetragenes objektiv geglaubtes Wissen vermag Macht auszuüben und Menschen dadurch zu konstituieren. Das Essay erhebt nicht den Anspruch kulturell tradierte Wissensbestände als, um die Absolutheit dessen auszudrücken, ,,falsch“ zu bezeichnen. Vielmehr ist es das Anliegen vorliegenden Essays, zu veranschaulichen, dass – nach kritischer Auseinandersetzung mit Foucaults Diskursproblematik – ,,objektives“ Wissen nicht notwendigerweise wahr sein muss, sondern auf Kontingenz basiert. Auch wenn in die Problematik der verfälschten Tradierung kulturellen Wissens durch aus ebenfalls der sozialkonstruktivistische Aspekt Berger und Luckmanns und auch die Durkheimsche Thematik ,,sozialer Tatsachen“ eine bedeutende Rolle spielen, bezieht sich vorliegender Text ausschließlich auf die Foucaultsche Diskursanalyse bzw. -problematik. Durch die hier vorgenommene knappe und konzentriert dar-gestellte Analyse des Zustandekommens von Diskursen und deren Funktionsweise, kommt genau das zustande, was Foucault kritisiert. Vorliegendes Essay verknappt Foucaults Diskurs, bündelt Elementares und lässt Unwichtiges seiner Theorie wegfallen. Somit kommt zwangsläufig exakt das Zustande, was innerhalb des Essays kritisiert wird – das hier postulierte ,,Wissen“ basiert bewusst auf Verknappung und Auslassung der Foucaultschen Ausführungen und kann aufgrund dessen schon keinerlei Vollständigkeit mehr beanspruchen; dies gilt es an dieser Stelle mitzubedenken.
Die Aktualität Georg Simmels Theorieansatzes einer Verkümmerung menschlicher Seelen im Kontext des großstädtischen Lebens
(Susanne Weiß)
Der
Text veranschaulicht – auf Basis Georg Simmels Ansatzes eines sich von der
frühen Moderne bis in die Postmoderne zunehmend verselbstständigenden
Individualisierungsprozesses – die Veränderungen der sozialen Integration der
Menschen, im Kontext des großstädtischen ...
Pierre Bourdieus praxeologische Erkenntnislogik
(Susanne Weiß)
Bourdieu
beschäftigt sich mit der Problematik des Zustandekommens sozialer Ungleichheit
und dem Erklären der Reproduktion gesellschaftlicher Klassenstrukturen auf empirisch
konkreter Analyseebene. Im Fokus steht die Untersuchung des Verhältnisses von Sozialstruktur,
Herrschaft, Kultur und sozialer ...
Die Urkatastrophe des Ersten Weltkriegs als Denkanstoß einer weiteren Aufklärung
(Bernd Ehlert)
Der Erste
Weltkrieg wird als Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts bezeichnet. Wie konnte es
dazu kommen, wie kann so etwas verhindert werden? In unserem gängigen Selbst-
und Weltverständnis wird diese Frage immer noch auf ...
Philosophieren heißt, sich über die Welt Gedanken zu machen...
(Heike Geilen)
Leben an der Schwelle zum Erwachsenwerden ist vielfach nicht ganz einfach für die "Betroffenen". Aus Kindern werden junge Persönlichkeiten, die nach eigenen Wegen suchen und Verantwortung für ihr Handeln übernehmen ...
"Alle unsere Tätigkeiten sind durch einige der machtvollsten Ideen
verbunden, welche die Menschheit jemals entwickelt hat - Ideen, mit
denen man erklären kann, wie wir und unsere Welt ins Dasein getreten
sind."
(Heike Geilen)
"Unsere Körper und unsere Gene sind übereinander geschichtete biologische Erfindungen, die im Laufe der Jahrmilliarden aufeinander abgestimmt wurden (...); jede Zelle und jedes Gen ist das Produkt der Wechselbeziehungen zwischen ...
Ideologie: Politische Begriffe - Drehpunkte aktueller Theorie
(Axel Rösike)
Ideologie / Entideologisierung
»Der Wind verstreut den Samen des Lebens über den
Planeten. Er lässt Gras und Wälder wachsen. Die ewigen Winde des Weltalls
sausen dahin. Was tragen sie? Niemand weiß ...
Kosmische Dreifaltigkeit oder: "Im Schattenkabinett der Wirklichkeit"
(Heike Geilen)
Frage: Was haben Harry Potter, das
iPad und die moderne Teilchenphysik gemeinsam?
Antwort: Vor einer Neuerscheinung
bilden sich lange Schlangen und Medienhypes.
Populistische Panikmache geisterte im
Jahr 2008 durch viele Medien, je näher ...
"Es gibt mehr Ding' im Himmel und auf Erden, als Eure Schulweisheit sich träumt, Horatio" (Hamlet, W. Shakespeare)
(Heike Geilen)
Hamlets Ermahnung stellt vielleicht
ein Sinnbild der Verwirrung und Unsicherheit des Universums dar, die auf uns
einstürzt. Und das passiert sehr oft. Immer
wieder führen unsere Schulweisheiten zu
Anomalien. Und mit jeder Tür, die ...
Naturwissenschaft des Geistes – Teil 8 – Bewusstsein
(Hans Sixl)
Abstract
Haben nur Menschen ein Bewusstsein?
Wann und wie entsteht es? Was sind die Voraussetzungen dafür? Was kann uns
bewusst werden? Wer denkt in uns? Wer sendet die richtigen Befehle an die
Muskulatur, wenn ...
Irinäus Eibl-Eibesfeldt-Steigbügelhalter für die extreme Rechte?
(Michael Lausberg)
Irinäus
Eibl-Eibesfeldt, Schüler von Konrad Lorenz, ist ein österreichischer
Verhaltensforscher, der die Humanethologie als selbständigen Forschungszweig
begründete.[1]
Eibl-Eibesfeldt betrieb umfangreiche ethologische Forschungen in Afrika,
Südamerika und Ostasien, wo er besonders „angeborene“ Verhaltensweisen
untersuchte. Er leitete die ...
Karl-Heinz Nusser, Menschenrechte und Demokratie bei Jürgen Habermas
(kein Autor)
Der Geist des Menschen: Was ist er und wie funktioniert er?
(Hans Sixl)
Abstract
Unter einem Geist stellt man
sich etwas Aktives oder Lebendes vor, was existiert, aber mit unseren Sinnen
nicht wahrnehmbar ist. Diese Vorstellung trifft auch auf unseren menschlichen
Geist zu, der in unserem ...
Die egoistische Komponente des Mitleids
(Axel Schlote)
Auszüge
aus
Axel
Schlote: Die universale Urkraft und das moralische Genie. Notate und
Komplemente (nicht nur) zur Philosophie von Arthur Schopenhauer,
Wissenschaftlicher Verlag Berlin: Berlin 2014.
(...)
§
14
Die
egoistische Komponente des Mitleids ...
E=mc2! Da beißt die Maus keinen Faden ab und Gott kann würfeln bis er schwarz wird
(Heike Geilen)
Albert Einstein: Den Namen kennt wohl jedes Kind und bestimmt
auch sein Foto aus dem Jahr 1951, auf dem er die Zunge weit herausstreckt. Gern
wird er mit einer wirren weißen Haarpracht ...
Wie wurde die Welt erschaffen?
(Hans Sixl)
Abstract
Gott hat Welt
erschaffen, steht in der Bibel. War es ein Wunder oder ging es auch ohne
Wunder? Die modernen Naturwissenschaften beweisen, dass unser Universum aus
einer Raum-Zeit-Energie-Singularität entstanden ist. In diesem ...
Literatur und Karriere - Begriff, Funktion und Reflexion von Bildung in der Spätantike
(Christian Tornau)
Begriff,
Funktion und Reflexion von Bildung in der Spätantike[1]
Bildung vermittelt Chancen.
Bildung ist Bildung der Persönlichkeit und als solche
zweckfrei.
Mit diesen oder ähnlichen Schlagworten lassen ...
Philosoph aus Ostpreußen: Oskar Negt zum 80. Geburtstag
(Jörg Bernhard Bilke)
Damals, vor fast einem halben Jahrhundert, als an westdeutschen Universitäten die Studenten demonstrierten, um den „reaktionären Staat“ abzuschaffen, hätte man nie vermutet, dass Oskar Negt, einer der Wortführer der „außerparlamentarischen ...
Hegel, Schleiermacher und Schopenhauer und das Legitimationsproblem der Philosophiegeschichte
(Haşim Koç )
Das hier zu besprechende, hoch interessante Buch des Autors wurde im Jahre
2003 als Habilitationsschrift an der Geisteswissenschaftlichen Fakultät der TU
Berlin angenommen. Der Verfasser versucht darin die unterschiedlichen
Platonbilder wichtiger Philosophen des ...
Was bedeutet Heideggers Antisemitismus für sein Werk?
(Sigbert Gebert)
Zu Lebzeiten veröffentlichte Heidegger etwa 20 Bücher. Inzwischen erscheinen die letzten der 100 Bände seiner Gesamtausgabe. Man muß schon sehr naiv sein, um angesichts dieser Textlage eine grundsätzliche Neuerung in ...
Die unhinterfragten Voraussetzungen der Wissenschaften
(Eckart Löhr)
In den letzten einhundert Jahren gibt es wohl kaum etwas,
über das wir mehr erfahren haben, als über dieses merkwürdige Phänomen, das wir
Materie nennen. Doch trotz aller Erkenntnis auf diesem Gebiet ...
Arthur Schopenhauer in Jena geehrt
(Jörg Bernhard Bilke)
Von der Öffentlichkeit fast unbemerkt, wurde am 2. Oktober 2013 an der Universität Jena der aus Danzig in Westpreußen stammende Philosoph Arthur Schopenhauer (1788-1860) geehrt. Der Sohn des vermögenden Kaufmanns ...
Facetten einer Architekturphilosophie
(Christian J. Grothaus)
Die Architekturphilosophie hat einige Schwierigkeiten, sich von ihrer dominanten Mutter, der Architekturtheorie, abzunabeln. Dennoch tut sie es und kann auch schon Erfolge aufweisen. Der Herausgeber des neuen Sammelbandes „Architekturphilosophie. Grundlagentexte“ ...
Das Denken der Freiheit - Hegels Grundlinien der Philosophie des Rechts
(Klaus Vieweg)
Vive la liberté - Eine Wiederbelebung des wasserklaren Gedankens
Klaus-Michael Kodalle: Verzeihung denken - Die verkannte Grundlage humaner Verhältnisse
(Klaus M. Kodalle)
Einleitung
Vom Geist der
Verzeihung
Ist
Verzeihung die heimliche „Mitte der Ethik“?[1]
Lange
Zeit hat sich die Philosophie in ihren ethischen Diskursen über ein Thema
ausgeschwiegen, das den Kernbereich menschlichen Zusammenlebens betrifft. In
der ...
Stolz und Trägheit - Zum 100. Geburtstag von Albert Camus
(Adorján F. Kovács)
In Camus´ Roman „Die Pest“ kommt dieser
seltsame Typ vor, Grand, der ein Buch schreiben möchte. Aber eins, das
vollkommen ist. Er erklärt dem Doktor Rieux:
„«Sehen Sie, Herr Doktor, ...
Die bestrittene Willensfreiheit in der Neurobiologie und das egoistische Gen der Soziobiologie, zwei Kategorienfehler der modernen Naturwissenschaft, die „böse in die Irre führen
(Bernd Ehlert)
Viele Neurobiologen bestreiten die Willensfreiheit des
Menschen und fordern, da die Menschen dieser Erkenntnis nach nicht für ihre
Taten verantwortlich gemacht werden können, eine grundlegende Reform bzw. gar
die Abschaffung des bisherigen Strafrechts ...
Die Soziobiologie - neuer Sozialdarwinismus eines fatalen naturwissenschaftlichen Irrwegs oder (überlebens)notwendige Theorie der weiteren Evolution des Menschen?
(Bernd Ehlert)
Die Soziobiologie versucht jegliche Formen des
Sozialverhaltens bei den sozial lebenden Wesen einschließlich des Menschen auf
evolutionstheoretischer Basis plausibel zu erklären. Das wird als Grundlage der
heutigen Soziobiologie mit einem gen-zentrierten Ansatz einer
Gesamtfitness-Theorie ...
Maurice Halbwachs‘ Konzept des ,,kollektiven Gedächtnisses“
(Susanne Weiß)
Für jede Herrschaft, aber auch für die kritische
Auseinandersetzung mit einer solchen, sind Erinnerungen von existentieller
Bedeutung. So versucht der Staat beispielsweise mit Denkmälern, Jahrestagen,
Straßennamen, Schulbüchern, Bildern oder Fernsehsendungen bestimmte Ereignisse
in unserem ...
Edmund Husserls Epochè und phänomenologische Reduktion
(Susanne Weiß)
Auch wenn es sich bei ausgeführter ,,Methode“ um eine
konstitutionell soziologiefremde Disziplin handelt, wird es als bedeutsam
erachtet, das Verfahren der Epochè und phänomenologischen Reduktion Edmund
Husserls – Philosoph und Vater der Phänomenologie ...
Ernst Cassirer und die Kunst
(Susanne Weiß)
Thematisch
befasst sich Ernst Cassirer in dem Kapitel ,,Kunst“ des kulturanthropologischen
Werkes ,,Versuch über den Menschen“ (Kapitel IX. Kunst, S. 212 –261) damit, wie die Sphäre der Kunst, als
völlig autonomes Diskurssystem, – ...
Moderne Naturwissenschaft gegen Geisteswissenschaft oder Realismus gegen Idealismus: Wird Kant durch die evolutionäre Erkenntnistheorie widerlegt oder bestätigt?
(Bernd Ehlert)
Der hypothetische Realismus der modernen Naturwissenschaft erhebt den
Anspruch, Kants Transzendentalphilosophie in ihrem Kern durch die evolutionäre
Erkenntnistheorie widerlegt zu haben, wie es etwa Gerhard Vollmer mit seinem
Buch „Evolutionäre Erkenntnistheorie“ vollzieht. Insbesondere ...
Naturwissenschaft des Geistes - Teil 7 – Seele
(Hans Sixl)
Der Begriff der Seele wurde schon
in vorchristlicher Zeit von nahezu allen Kulturen mit dem Geist, der den
menschlichen Körper belebt, verbunden. Demzufolge lehren die meisten Religionen,
dass er sich gemeinsam mit dem ...
Norbert Elias: ,,Über den Prozess der Zivilisation“
(Susanne Weiß)
Der deutsche Soziologe Norbert Elias (geb. 1939) beschäftigt sich, vor allem innerhalb seiner Texte ,,Über den Prozess der Zivilisation“, mit dem Herausbildungs- und Begründungsprozesses von, dem heute gebräuchlichen Ausdruck, der ,,Zivilisation“.
Morgenländische Niegewesenseinswünsche – eine Eloge auf Omar Chayyam
(Karim Akerma)
Voltaire mochte der schöngeredeten, besten aller Welten und
ihrem Schöpfer das Erdbeben von Lissabon nicht mehr verzeihen; der persische
Dichter, Mathematiker und Astronom Omar Chayyam (circa 1048–1131) macht Gott
einen Vorwurf, der einem ...
Mythos
Objektivität - Vom
Umgang der Journalisten mit der Wahrheit
(Jürgen Liminski)
Das
Bild der Journalisten-Zunft heute ist nicht gut. Journalisten rangieren in der
Glaubwürdigkeitsskala ziemlich weit unten. Kein Wunder, es gibt zu viele
Beispiele, in denen etwas behauptet wird und man gleichzeitig das Gegenteil ...
Naturwissenschaft des Geistes – Definitionen
(Hans Sixl)
Alles, was real ist, kann von den
Naturwissenschaften erfasst und beschrieben werden. Dies gilt auch für den
Geist des Menschen, der geheimnisvoll in unserem Innern für unsere körperlichen
und geistigen Aktionen verantwortlich ist. ...
Èmile Durkheims Verständnis der, auf den Menschen als sog. ,,homo duplex“ einwirkenden, Unausweichlichkeit ,,sozialer Tatsachen“
(Susanne Weiß)
Der französische
Soziologe Emile Durkheim (1858 – 1917) hat sich innerhalb der frühen Moderne im
Zuge des Übergangs von der ständisch organisierten feudalen Gesellschaftsordnung
hin zur komplexen individuellen Marktwirtschaft mit dem, aufgrund zunehmender
Arbeitsteilung ...
Der sozialkonstruktivistische Ansatz von Peter L. Berger und Thomas Luckmann
(Susanne Weiß)
Dem amerikanischen
Soziologen Peter L. Berger (geb. 1929) und dem deutschen Soziologen Thomas
Luckmann (geb. 1927) gelingt es in der Mitte des 20. Jhds., primär innerhalb ihres
gemeinsam verfassten Werkes ,,Die
Konstruktion der Wirklichkeit“aus
dem ...
Webers Werk ,,Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus“ und dessen handlungstheoretische Begründung des Profit- und Besitzstrebens im modernen kapitalistischen Sinne
(Susanne Weiß)
Max Weber (1864 – 1920) versteht – als einer der
Gründerväter der Soziologie – genauso wie auch Marx die Entwicklung der
kapitalistischen Profitlogik als wichtigsten Faktor des Übergangs von der
traditionellen Ständegesellschaft zur ...
DIE HERMENEUTIK DES TECHNISCHEN WISSENS UND DIE ZUKUNFT DER BILDUNG
(Walther Ch. Zimmerli)
Die Formulierung des
Titels ist in verschiedener Hinsicht anstößig:
Allein
schon über technisches Wissen nachdenken zu wollen scheint unmöglich, weil
paradox zu sein; Technik, im Wortsinne aus dem griechischen 'techne'
abgeleitet, scheint mehr mit Können ...
Über den Seinsstatus des subjektiven Charakters der Erfahrung
(Jürgen Koller)
Kaum jemand würde bestreiten, dass die Sinneserfahrungen des
Sehens, Hörens und Schmeckens, des Fühlens und Riechens sowie Empfindungen, wie
„Freude, Überraschung, Trauer, Ärger, Wut, Ekel, Scham, Furcht oder Verachtung“
(Goller 2004, 18) oder ...
Naturwissenschaft des Geistes - Teil 6 – Leben
(Hans Sixl)
Grundlage des Lebens sind genetisch
abgespeicherte Informationen und ihre Verarbeitung.Obwohl wir heute in einer Wissensgesellschaft
leben, zählt die Entstehung des Lebens noch immer zu den ungelösten Rätseln der
Menschheit. Die Urzelle gilt als ...
‚Apokalypse Soon‘? - Günther Anders’ Ausblick auf eine Welt ohne Menschen
(Eike Brock)
„Apokalypse ist gefragt.“ (Wilhelm Genazino: Die Liebesblödigkeit)
0. Apokalyptische Vorbemerkung
Solange es Krisen gibt, und darin liegt:
solange es Menschen gibt, hat die Apokalypse Konjunktur. Sie ist einfach nicht
tot ...
Naturwissenschaft des Geistes - Teil 5 – Körper und Geist
(Hans Sixl)
Was der menschliche Geist ist,
wie er arbeitet und wie er sich von seinem Körper unterscheidet, gilt noch
heute für Philosophen und Theologen als ungelöstes Körper-Geist- und Leib-Seele-Problem.
Obwohl wir heute in einer ...
Die sittliche Erziehung bei Piaget
(Michael Lausberg)
Jean
Piaget vertrat eine Sichtweise der sittlichen Erziehung, die im Gegensatz zu
der Durkheims, bereits im Erziehungsvorgang das Schwergewicht auf
Freiwilligkeit, Gegenseitigkeit und Autonomie legt. Diese Sichtweise war von
der Hoffnung auf eine verwandelte ...
ΕΥΡΗΚΑ! Wie die reinen Verstandesbegriffe in Kants metaphysischer Deduktion „entspringen“
(Ingomar Kloos)
ΕΥΡΗΚΑ![1] Wie die
reinen Verstandesbegriffe in Kants metaphysischer
Deduktion[2] „entspringen“.
Vorbemerkung
Bereits
zu Beginn meines Studiums der Philosophie Kants und der intensiveren
Beschäftigung mit der Kritik der reinen
Vernunft (KrV)[3] erschien mir ...
Naturwissenschaft des Geistes – Teil 4 – Technischer Geist
(Hans Sixl)
Was wir wissen, ist ein Tropfen. Was wir nicht wissen, ist ein Ozean.
Der Kern dieser Aussage des Physikers Isaac Newton bleibt ewig bestehen, obwohl
die Menschheit ihr Wissen ständig vervielfacht. Wissen
basiert ...
HO Theorien des Bewusstseins
(Jürgen Koller)
Wo analytische Philosophie und Phänomenologie sich treffen
Naturwissenschaft des Geistes - Teil 3 - Ursprung des Willens
(Hans Sixl)
So wie sich der menschliche Geist
evolutionär entwickelt hat, so haben sich auch seine Lernfähigkeit, sein Wissen
und sein Wille, mit dem er kreativ seine Ziele verfolgt, nach den Prinzipien
von Ursache und ...
Martin Heideggers Begründung der Physik als mathematische – und nicht empirische – Wissenschaft
(Susanne Weiß)
Durch vorliegenden Text wird verdeutlicht, warum der
deutsche Philosoph Martin Heidegger die Physik nicht empirisch, sondern
mathematisch begründet sieht. Somit wird – in erkenntnistheoretischer Hinsicht
– die Frage beantwortet, inwieweit die Physik von ...
Die Entstehungs- und Funktionsweise sozialer Systeme
Der Systemtheoretiker Niklas Luhmann zeichnet anhand des Textes ,,Interaktion,
Organisation, Gesellschaft. Anwendungen der Systemtheorie“ – quasi als Gegenpol
zur pessimistischen Diagnose Adornos/Horkheimers innerhalb der ...
Naturwissenschaft des Geistes – Historisches
(Hans Sixl)
Der Geist des Menschen ist das
zentrale Thema der Geisteswissenschaften. Er zählt auch heute noch zu den ungelösten
Rätseln der Menschheit, weil er sich dem direkten experimentellen Nachweis entzieht.
Erst in den letzten ...
Norbert Blüm: Zurück ins Neandertal? Ein Plädoyer für den Schutz von Ehe und Familie
(Norbert Blüm)
Eine der schönsten Geschichten von der Liebe zwischen Mann
und Frau wird in Platons Symposion
erzählt. Einst lebten die Menschen als „Mannweiber“ unentschieden nach Geschlecht.
Die „Mannweiber“ waren mächtige Wesen; „an Kraft und ...
Hugo Grotius‘ politische Philosophie
(Michael Lausberg)
Der niederländische Theologe
und Jurist Hugo Grotius hatte mit seinem Werk „De jure belli ac pacis libri
tres“ einen weitgehenden Einfluss auf die spätere Formulierung des
internationalen Rechtes.[1]
Dabei wurde er durch den Achzigjährigen ...
Christoph Martin Wieland – Zum 200. Todestag
(Stefan Groß)
Kaum ein Denker prägte seine Zeit nachhaltiger als Christoph
Martin Wieland, kaum einer entrückte unverdientermaßen so schnell wieder in die
Vergessenheit wie der einstmalige Dichter des Rokoko, der Libretto-,
Operndichter, der am 20 ...
Ein großer Zwerg mit Glatzkopf und vollem Haar
(Heike Geilen)
Naturwissenschaft des Geistes – Teil 2 - Der Geist, der Informationen verarbeitet
(Hans Sixl)
Der denkende menschliche Geist
stellt evolutionär die vorläufig höchste Stufe des Geistes dar, die in einer
endlosen Kausalkette aus jeweils anderen Vorformen des Geistes entstanden ist. Mit
ihm führt der Mensch ein geistiges ...
Naturwissenschaft des Geistes - Teil 1 - Der Geist als unsichtbarer Akteur
(Hans Sixl)
Der menschliche Geist ist seit
Jahrtausenden eine nahezu exklusive Domäne der Philosophie und Theologie, was
in der Bezeichnung Geisteswissenschaften zum Ausdruck kommt. Im Gegensatz zu
ihnen befassen sich die Naturwissenschaften erst neuerdings mit ...
Über Antworten, die Fragen bleiben
(Christian J. Grothaus)
Vor rund 100 Jahren war es für
die klassische Wissenschaft an der Zeit, das deterministische Weltbild zu
begraben, denn die Unschärferelation verdeutlichte, dass man Ereignisse nicht
exakt bestimmen kann. Im Text „Quantenmechanik und ...
Die Konstitution von Gefühlsräumen - Untersuchungen zur Macht kollektiven Stimmungen
(Georg Zetlmeisl)
1. Einleitung
Die vorliegende Untersuchung beschäftigt sich
mit der Analyse gesellschaftlicher Ordnung wie sie Ernst Bloch in seinem
Schrift ‚Erbschaft dieser Zeit‘ von 1935 entwickeln hat und sucht diese für die
Anwendung ...
Ist Gott ohne Transzendenz denkbar?
(Hans Sixl)
Vorbemerkungen
Wenn der Ursprung unseres Universums alle göttlichen
Eigenschaften aufweist, dann ist das Universum nicht durch einen transzendenten
Gott, sondern aus einem immanenten Gott
entstanden, der ebenfalls wandlungsfähig ist. Die naturwissenschaftliche
Erfahrung lehrt uns, ...
Zarathustra übersteht Parsifal, Das Dunkel des gelebten Augenblicks oder Die Geburt verschiedener Tragödien
(Heike Geilen)
"Wir
waren Freunde und sind uns fremd geworden. Aber das ist recht so und wir
wollen's uns nicht verhehlen und verdunkeln, als ob wir uns dessen zu schämen
hätten. Wir sind zwei Schiffe, ...
Le fouk’s en face du filou
(Georg Zetlmeisl)
Körperphilosophische Konzepte bei Michel Foucault und Roland Barthes
Levinas: la phenomenologie et l’anthropologie de l’altérité intersubjective
(Jean A. García González)
La philosophie de Levinas est une intensification progressive de l'intention
d’autre, propre de la volonté humaine; et ainsi une exigeante appel a la
justice jusqu'á la fin de la sainteté. On est ...
Von der tätigen Freiheit - Der „Erasmier“ Ralf Dahrendorf
(Karl-Heinz Hense)
"...
ich sehe mich als einen Radikalliberalen, für den die sozialen Anrechte des
Staatsbürgers eine ebenso wichtige Voraussetzung des Fortschritts sind wie die
Wahlchancen, die sich aus Innovationsgeist und Unternehmerinitiative
ergeben."[1]
...
Das Eliasson Alphabet oder: Eine Spielanleitung für Raum und Zeit
(Christian J. Grothaus)
Nach der mittlerweile ausverkauften limitierten „Art
Edition“ (200 Stück) hat sich der Taschen-Verlag entschlossen, eine auf 21x26
cm geschrumpfte Ausgabe der „Enzyklopädie des Studio Olafur Eliasson“ auf den
Markt zu bringen. Das Buch ...
Arthur Rimbaud – Moloch der Einsamkeit
(Shanto Trdic)
„It was not fear or dread,
it was a nothing that he
knew
too well. It was all a
nothing and
a man was nothing too.”
Ernest
Hemingway; Winner ...
Methoden des Philosophierens und Unterrichtsmethoden
(Jonas Pfister)
Gibt es eine dem Fach
Philosophie eigene Unterrichtsmethode? Diese Frage ist weniger wichtig, als sie
zunächst vielleicht erscheinen mag. Denn kennt man allgemeine
Unterrichtsmethoden, die sich auch im Philosophieunterricht einsetzen lassen,
so spielt es ...
Irrte Kant?
(Hans Sixl)
Wissen basiert auf
sinnlicher Wahrnehmung. Und real ist nur, was wir mit unseren Sinnen wahrnehmen
können. Diese beiden Statements hörte ich vor zwei Tagen in einer
Radiosendung unter Bezug auf den Philosophen Immanuel ...
"Alles wird besser, aber nichts wird gut." (Werner Karma)
(Heike Geilen)
"In diesem Buch geht es um Vernunft und darum, was es heute heißt, vernünftig zu sein. Oft verlangt man von uns, vernünftig zu sein, die Vernunft zu gebrauchen. Aber was ...
"Wir müssen wissen, wir werden wissen" - Ein Experiment mit Ideen
(Heike Geilen)
Eines der beeindruckendsten Fresken, die der römische Renaissancemaler Raffael geschaffen hat, findet man in den Stanzen des Raffael, im Apostolischen Palast in der Vatikanstadt: "Die Schule von Athen". Der Titel ...
Marie Jean Antoine Nicolas Caritat de Condorcet Geschichte als Fortschrittsoptimismus
(Ingrid Groß)
Kant und der Sozialstaat – Eine rechtsphilosophische Untersuchung zur normativen Basis von Kants ‚Rechtslehre’.
(Burkhard Kühnemund)
1.Einleitung Es gib gute, wenn nicht sogar zwingende Gründe, die bisher vorherrschenden Interpretationen von Kants Eigentumstheorie zu revidieren. So soll aufgezeigt werden, dass Kants Moral-, Rechts- und Staatsphilosophie sehr wohl ...
Gott und Naturwissenschaften - Auf der Suche nach Gott
(Hans Sixl)
Abstract
Der Wissenszuwachs der
Naturwissenschaften der letzten Jahrzehnte erlaubt es uns heute, auch
geisteswissenschaftliche Aussagen anhand von experimentellen Fakten zu
überprüfen. Mit den Erkenntnissen der modernen Kosmologie, der Genetik und der
Informatik kann ...
Natural Theology Revisited: A Scientific Approach to the Question of God
(Kurt Bangert)
...
Zur Definition Gottes - aus naturwissenschaftlicher Sicht
(Hans Sixl)
Abstract
Klare und eindeutige Definitionen aller
verwendeten Begriffe stellen die Voraussetzung für jede sinnvolle Kommunikation
und für jede fundierte wissenschaftliche Arbeit dar. Dies gilt insbesondere für
die Frage nach Gott, bei der ...
Geist und Leben aus naturwissenschaftlicher Sicht
(Hans Sixl)
Abstract
Physical and mental life is only possible by
processing of information and this is done by a spirit. The origin and the
development of different spirits defined this way, responsible for ...
160 Jahre „Das Wesen des Christentums“
(Michael Lausberg)
Ludwig
Feuerbachs These, dass die sterblichen, beschränkten Menschen nach
Vollkommenheit streben und deshalb eine Macht kreieren, die diese fehlenden
Eigenschaften besitzt, hat in Zeiten der beherrschenden Stellung der christlichen
Dogmatik in der BRD nichts ...
Der Mensch als Untertan
(Robert Lembke)
Zum Begriff der Subjektivierung bei Michel Foucault
John Miltons politische Theorie
(Michael Lausberg)
Biographische Notizen
John Milton (9.12.1608-8.11.1674) war ein englischer Dichter und
Staatsphilosoph. Milton wurde im Elternhaus und später im Christ College der
Universität Cambridge streng puritanisch erzogen.[1] Er
widersetzte sich dem Wunsch seines ...
Wille und Freiheit zwischen dem ewigen Mögen Schellings und dem Wille zur Macht Nietzsches
(Emilio Carlo Corriero)
Einleitung
Das Un-vernünftige des Willens als Prinzip der Philosophie setzend,
gelangen sowohl Schelling wie auch Nietzsche – wenn auch auf verschiedenen
Wegen – zu einem gemeinen Scheitern. Dieses zeigt sich einerseits, ...
´Sprich dein Wort und zerbrich!´ - Über Friedrich Nietzsche
(Shanto Trdic)
„Mein ganzes Leben hat sich vor meinen
Blicken
zersetzt:
dieses ganze unheimliche verborgen gehaltene
Leben,
das alle sechs Jahre einen Schritt thut und gar nichts
weiter
will als diesen Schritt: während alles übrige, allgemeine
menschliche
Beziehungen, ...
Von der Tugend der Gerechtigkeit zur Gerechtigkeit des Marktes – Der Widerspruch von religiöser Hoffnung und politischer Analyse in Adam Smith Theorie des freien Marktes
(Burkhard Kühnemund)
Einleitung
Gemeinhin
wird unter dem Adam Smith-Problem der Widerspruch zwischen der auf Sympathie gegründeten‚Theorie der ethischen Gefühle’ und dem auf Eigeninteresse
beruhenden ‚Wohlstand der Nationen’
verstanden.Auch wenn Sympathie nicht
mit altruistischem Handeln gleichzusetzen ...
Interview mit Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin – Die Zukunft der Philosophie
(Julian Nida-Rümelin)
Die Tabula Rasa hat auf dem XXII. Kongress für Philosophie der Deutschen Gesellschaft für Philosophie mit ihrem Präsidenten, Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin, Staatsminister a. D., gesprochen.
Julian Nida-Rümelin – Die „Welt der Gründe“
(Julian Nida-Rümelin)
Herr Professor
Nida-Rümelin, Sie haben als Präsident der Deutschen Gesellschaft für
Philosophie dem diesjährigen Kongress das Thema „Welt der Gründe“
vorangestellt. Warum sollten wir 2011 darüber reflektieren und was ist diese
„Welt der Gründe“?
...
Camus’ Tod oder Nichts scheint trügerischer als Tatsachen
(Steffen Dietzsch)
Eine Tatsache ist eine Tatsache –
denkt man kurzschlüssig … Sie scheint zunächst fest umrissen, handgreiflich,
verlässlich, man kommt eine zeitlang gut mit ihr voran, aber dann – kurz vor
dem Gipfel (ihrer ...
Nach dem Bankrott
(Jürgen Habermas)
Der Privatisierungswahn ist an sein Ende gekommen. Nicht der Markt, sondern die Politik ist für das Gemeinwohl zuständig: Ein Gespräch mit dem Philosophen Jürgen Habermas über die Notwendigkeit einer internationalen Weltordnung
Kolonialisierung - neu betrachtet Aspekte einer Philosophie der technologischen Zivilisation
(Walther Ch. Zimmerli)
Der Felsen, an den unser Denken geschmiedet ist Wenn es um das Verhältnis von Kolonialisierung und
Aufklärung geht, gibt im 20. Jahrhundert der bekannte Eröffnungssatz der Dialektik
der Aufklärung den Ton ...
Der Utilitarismus des Peter Singer
(Nathan Warszawski)
Der australische Philosoph Peter Singer erhält den Ethik-Preis
der Giordano-Bruno-Stiftung (gbs). Der Festakt zur Preisverleihung findet am
Freitag, 3. Juni 2011, in der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt am Main
statt. Peter Singer wird ...
Die Metaphysik David Humes
(Frank Stäudner)
Einleitung
Das Kernstück der Erkenntnistheorie des schottischen Philosophen
David Hume (1711-1776) ist die Kausalanalyse: die Untersuchung über
Art und Weise, wie kausale Verknüpfungen zwischen Ursachen und Wirkungen
hergestellt werden. Daß diese hergestellt werden ...
Ethnizitäts-Kontroverse - zwischen konstruierter Objektivität und subjektivem Konstrukt
(Philipp Legrand)
Zusammenfassung
Der Artikel widmet sich der
Ethnizitäts-Diskussion und beschäftigt sich mit verschiedenen Ansätzen
objektivistischer und konstruktivistischer Interpretationen ethnischer
Erscheinungen. Defizite beider Erklärungsansätze werden dargestellt und auf
integrative Konzepte, die sowohl objektivistische als auch konstruktivistische
Elemente ...
Die ethischen Vorstellungen von G.H. Mead
(Michael Lausberg)
1) Einleitung
George Herbert Mead (1863-1931) war bis zu seinem Tode Professor für
Philosophie und Sozialpsychologie an der Universität Chicago. Beeinflusst durch
die Evolutionstheorie Darwins verstand Mead das Bewusstsein des Menschen als
evolutionäres Projekt ...
Georg Büchner und der Idealismus
(Michael Lausberg)
1. Einleitung
In der Abhandlung wird die Frage
untersucht, wie das Verhältnis Georg Büchners, der trotz seines frühen Todes
als einer der bekanntesten deutschen Schriftsteller gilt, zum Idealismus war.
Der ...
Nachhaltigkeit – über die „fast“ ausweglosen Schwierigkeiten des gesellschaftlichen Diskurses.
(Günter Altner)
Verantwortung zwischen Diskurs und Erfolg.
Philosophische und wirtschaftsethische Perspektiven
Walther Ch. Zimmerli: Die ewige Wiederkehr der Intellektuellen
(Walther Ch. Zimmerli)
Die ewige Wiederkehr der Intellektuellen1 Die Intellektuellen, immer wieder einmal totgesagt, leben noch. Zumindest sieht es für die Betrachter der deutschsprachigen Szene so aus, auch wenn einige behaupten, dass ...
Moral und Politik
(Dietrich Böhler)
Geneigte Leser, zumal Günter Altner, haben vorgeschlagen, diesen Handbuchartikel aus dem „Lexikon des Sozialismus“, hg. von Thomas Meyer u.a., Bund-Verlag, Köln 1986, zur Diskussion zu stellen. Das geschieht hier in leicht bearbeiteter Form – und erweitert durch den energiepolitischen Passus aus Helmut Schmidts Bilanz „Ausser Dienst (2008). Fortgesetzt wird so die Konfrontation von politischer Dialogethik, in deren Perspektive der Artikel verfaßt ist, und der, sich als verantwortungsethisch verstehenden, Politik des hochgeachteten Bundeskanzlers a. D. Helmut Schmidt. Ein Denk- und vielleicht Lehrstück zur politischen Ethik ...
EUROPAS WERTEINDUSTRIE - Der Ausverkauf europäischer Tugenden
(Lisz Hirn)
Sigmund Freuds Zukunftsillusionen
(Siegmar Faust)
Ein paar Vorworte
Religionskritiken,
sowohl gegen ihre ideellen als auch praktischen Grundlagen, werden so alt sein
wie die schriftlich fixierten Religionen. Sigmund
Freud dürfte sowohl die subtile Kritik Ludwig
Feuerbachs (1804-1872), die zersetzende ...
Über Glauben und Wissen, Gott und Moderne - Robert Spaemann im Gespräch mit Stefan Groß (Teil II)
(Robert Spaemann)
Stefan Groß: Wie
läßt sich Ihrer Meinung nach der zunehmende Werterelativismus stoppen? Benedikt
XVI. plädiert für eine Überordnung der Ethik über die Politik. Wie stehen Sie
dazu?
Prof. Dr. mult. Robert Spaemann: ...
Über Glauben und Wissen, Gott und Moderne - Robert Spaemann im Gespräch (Teil I)
(Robert Spaemann)
Inwieweit spielt die neuplatonische Philosophie mit ihren Lehren von den drei
Wesenheiten innerhalb Ihres christlichen Denkens eine prägende Rolle? Kann man
mit diesem Denken heutzutage noch philosophieren?
Da stecken schon in ...
Der Universalitätsanspruch der Diskurspragmatik und die relativistische Selbstgefährdung der pragmatischen Wende oder des „dritten Paradigmas“.
(Dietrich Böhler)
Die Berliner Diskurspragmatik fiel nicht vom Himmel. Nicht
allein, daß sie auf meinen Ansatz einer Philosophie und Theorie der Rechts- und
Sozialwissenschaften als kritische Reflexion bzw. als
transzendentalphilosophische Theorie des Sozialen (1970 und ...
Das Nietzsche-Dokumentationszentrum in Naumburg/Saale
(Andreas Urs Sommer)
Zur Eröffnung am 14. Oktober 2010
Finanzkrise und Neue Ökonomien
(Bernd Villhauer)
Herbsttagung des Darmstädter „Instituts für Praxis der Philosophie“ beschäftigte sich mit Wirtschaftsfragen
Erinnern, Glauben und Wissen
(Herbert Schnädelbach)
In Ihrem Grundkurs zur Philosophie, den Sie herausgegeben haben mit Ekkehard Martens, da gehen Sie von den kantischen Fragen aus. Sie zitieren Kant: „Alles Interesse meiner Vernunft – das spekulative ...
Radikalismus auf leisen Sohlen
(Robert Lembke)
Bernd-Olaf Küppers, Wissen statt Moral. Fünf Thesen zur Wissensgesellschaft, Köln: Fackelträger-Verlag 2010, 192 S.
Postmoderne Ästhetik - Das Verhältnis von Ästhetik, Kunst und Natur
(Stephanie Schmidt)
1.Einleitung
Der Begriff der Postmoderne
verdeutlicht einen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts sichtbar
gewordenen kulturellen Wandel. „Schon die Konstruktion des Terminus gibt aber
zu erkennen, dass sich >Postmoderne< in ein ...
Wahrheit oder Spiel - Philosophische Probleme der Mathematik
(Thomas Rießinger)
Obwohl vermutlich jeder Leser im
Laufe seines Lebens mehr als einmal mit Mathematik konfrontiert wurde – sei es
als Schüler, der sich mit mehr oder weniger Begeisterung an mathematischen
Aufgaben abmüht, oder als ...
Was sollen wir jetzt tun?
(Lisz Hirn)
“Die Welt [...] besteht im wesentlichen aus Dingen, die
Gebilde von Menschenhand sind; und diese Dinge, die ohne den Menschen nie
entstanden wären, sind wiederum die Bedingung menschlicher Existenz. Die
Menschen leben also ...
Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung (II.)
(Stefan Groß)
Fortsetzung von Teil I Vom rationalen Standort aus gesehen ist nicht zu erklären,
warum ein Mensch mit einem anderen Mitleid empfindet. Rationalen und
zweckbestimmten Vorstellungen steht das Mitleid quer. Ein kategorischer
Imperativ ...
Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung (I.)
(Stefan Groß)
Einleitung Der Philosoph Arthur Schopenhauer (1788-1860) zählt
heutzutage – neben Nietzsche – zu den meist gelesenen Autoren. Die Klarheit der
Sprache, die Eindeutigkeit der Formulierungen und die Argumentation verleihen
seiner Philosophie Ausdruck. ...
Einige Überlegungen zur antiken und modernen Musikphilosophie
(Stefan Lorenz Sorgner)
In memoriam
Vincenzo Galilei Es ist schwer, sich deutlich vorzustellen, in welcher
Art die Musik von je ihre besondere Macht der Erscheinungswelt gegenüber
äußerte. Uns muß es dünken, daß die Musik der ...
Die Prekarität der Philosophie
(Robert Lembke)
Wenn man den geistigen Autoritäten und Inhabern der
kulturellen Deutungshoheit Glauben schenken darf, so ist etwas im Begriff, an
sein Ende zu gelangen – oder es ist schon zu Ende. In der ...
Hans Jonas – Zum hundertsten Geburtstag
(Stefan Groß)
Der Philosoph Hans Jonas zählt in unserem Jahrhundert zu
denjenigen bedeutsamen Persönlichkeiten, die im Mittelpunkt öffentlicher
Diskussionen stehen. Jonas ist analytischer Philosoph, der einerseits von den
Errungenschaften der Kantischen Philosophie ausgeht, andererseits als ...
Deskriptive Zugänge zur Seele nach Wilhelm von Ockham
(Romy Schmidt)
I
Dass
Autoritäten fehlbar sind, steht außer Zweifel, es sei denn, so Ockham, man
argumentiere von der Autorität desjenigen her, der sich nicht täuscht noch
täuschen lassen kann. Entsprechend folge nicht ‚Aristoteles hat ...
Arabische Philosophie im Mittelalter
(Michael Lausberg)
1)Einleitung
Im arabischen Raum existierten
parallel zur christlichen Scholastik verschiedene Philosophen, die auf die
griechische Philosophie zurückgriffen. Die arabische Philosophie besaß aufgrund
der Tatsache, dass über die vollständigen Schriften des Aristoteles ...
Asymmetrische Dialektik? Bemerkungen zum Umgang mit der Subjekt-Objekt-Dichotomie bei Theodor W. Adorno und Bruno Latour
(David Kaeß)
„Wann also trifft die Seele die
Wahrheit? Denn wenn sie mit dem Leibe versucht, etwas zu betrachten, dann
offenbar wird sie von diesem hintergangen. […] Und sie denkt offenbar am
besten, wenn nichts ...
DIE REVOLTE GEHT WEITER
(Lisz Hirn)
„Über den Nihilismus hinaus bereiten wir alle
in den Ruinen eine Renaissance vor. Doch wenige wissen es.“ Zum 50. Mal
jährt sich heuer der Todestag Albert Camus´.
Was von der Revolte
übrig ...
Die politische Philosophie Richard Hookers
(Michael Lausberg)
Richard Hooker (März 1554 – 3 11. 1600)
war ein anglikanischer Priester, der zusammen mit Thomas Cranmer[1] und
Matthew Parker[2] das Denken der
anglikanischen Kirche wesentlich mitbestimmte. In seinem Werk „Of The Laws ...
Nietzsche on Facebook? - Postmoderne Welten des Philosophierens
(Lisz Hirn)
Hand auf´s Herz: Sind Sie bei
Facebook? Haben Sie einen persönlichen Account, den Sie regelmäßig nutzen, um
neue Freunde zu „adden“ und sich zu „connecten“? Auch die Philosophie nimmt
teil am postmodernen Reigen ...
Von Nietzsche zum Liberalismus
(Robert Lembke)
Die
letzte Schrift Nietzsches, bevor er von seinen inneren Widersprüchen langsam in
die geistige Umnachtung gerissen wird, Ecce
Homo, enthält den berühmten Passus: „Ich kenne mein Los. Es wird sich
einmal an meinen Namen ...
Was ist ein Individuum? Einheit, Individualität und Selbstbewußtsein in Plotins Metaphysik der Seele[1]
(Christian Tornau)
1. Einleitung
Die Philosophie
des griechischen Neuplatonikers Plotin (205-270 n. Chr.) ist in den vergangenen
Jahrzehnten vermehrt als originärer Beitrag zu Grundfragen der Metaphysik, der
philosophischen Anthropologie und auch der Ethik anerkannt worden. ...
Die Vorstellungen Platons von Krieg und Frieden
(Michael Lausberg)
Die Geschichte des Begriffs der Toleranz
(Michael Lausberg)
1 Einleitung
Der lateinische Begriff der tolerantia wurde von Martin Luther als
„Tollerantz“ in die deutsche Sprache übertragen. Der Autor geht in der
nachfolgenden Untersuchung von folgender Definition aus:i
„Toleranz ...
Die Aufgabe des Denkens und das Geviert
(Alejandro Rojas Jiménez)
Zur Rolle von Moral und Ethik in der modernen Gesellschaft
(Geraldine Ermisch)
Im
Kapitel zehn „Die Moral der Gesellschaft: Paradigm Lost“ aus Reese-Schäfers
„Niklas Luhmann: Zur Einführung“ erläutert der Autor den Standpunkt des
Soziologen Luhmann in Hinblick auf die Rolle von Moral und Ethik in ...
Theodicy shading off
into Anthropodicy in Milton,
Twain and Kant
(Karim Akerma)
Antinatalism as Eve’s Escape Route in the Face of Wrongful Creation, Unrequested Existence and the Evil of Freedom
Leitbilder der philosophischen Entwicklungsphase Bakunins
(Michael Lausberg)
Im Jahre
1835 quittierte Bakunin seinen Dienst als Leutnant in der russischen Armee und
wechselte an die Universität Moskau.[1] Hier
lernte er den jungen Dichter Nikolay W. Stankjewitsch kennen, von dem er seinen
ersten ...
Die Angst vor der Technik
(Teresa Tammer)
Kann bessere Wissenschaft die Angst vor der Technik überwinden?
Nietzsche: "Vom Freigeist zum Übermenschen"
(Lisz Hirn)
Friedrich
Nietzsche diskutiert in seiner Philosophie zwei anthropologische Ideale, die
chronologisch eindeutig voneinander unterscheidbar sind: Der Philosoph
konstruiert zum einen in seinen „frühen“ Werken das Ideal des „freien Geistes“,
zum anderen erörtert er in ...
Philosophische Aspekte der Gartenkunst am Beispiel des Wörlitzer Parks
(Stefan Groß)
Abstract
Wie in vielen englischen Gärten der damaligen Zeit, wurde auch im Wörlitzer
Gartenreich die regelmäßig-barocke Anordnung der Natur zugunsten des freien
Spiels der freien Formen aufgehoben. Die Natur wurde ...
Die Ausnahme. Zum 50. Todestag von Albert Camus
(Robert Lembke)
Heute vor 50 Jahren war die Welt mit einem Male ärmer geworden. Von ihr gegangen war Albert Camus, gestorben bei einem Autounfall mit seinem Verleger Gallimard, als dieser ihm seinen ...
Schopenhauer: Kunst und Wille
(Lisz Hirn)
...
"Basedow
und das Dessauer Philanthropin"
(Michael Lausberg)
Rousseaus pädagogische
Gedanken haben in der europäischen Geisteswelt außerordentlich gewirkt, am
tiefsten aber wohl in Deutschland.[1] Sie
förderten vor allem jene schulreformatorischen Bestrebungen der deutschen Aufklärung,
die sich um 1770 in dem Kreise der ...
Schopenhauer
(Peter Sloterdijk)
Schopenhauer ist der erste Denker
ersten Ranges gewesen, der aus der abendländischen Vernunftkirche ausgetreten
ist. Neben Marx und den Junghegelianern war er derjenige, der den
revolutionären Bruch im Denken des 19. Jahrhunderts in ...
Zum Tode von Claude Lévi-Strauss – Ein Rückblick
(Michael Lausberg)
Claude Lévi-Strauss, der „wohl bedeutendste
Ethnologe des 20. Jahrhunderts“[1], verstarb am 30.
Oktober 2009 in
Paris. In seinen Forschungen entwickelte er die ethnologische Methode des
Strukturalismus weiter, insbesondere zur Analyse der Verwandtschaftssysteme und
Denkformen der ...
Die Stellung des Subjekts bei Foucault und Habermas
(Markus Paulus)
Zusammenfassung
The query
for the nature of human subjects, their position between social forces and
self-determined agency has been a topic of philosophy and social theory since
their origins. This paper confronts ...
Die Resonanz des gobinistischen Rassenbegriffs bei Wagner
und Nietzsche
(Michael Lausberg)
Einleitung Der Grundinhalt des Rassismus, d.h. eine Über- oder
Unterlegenheit einer bestimmten Menschengruppe gegenüber einer anderen, die als
Abstammungs- oder Fortpflanzungsgemeinschaften mit „artgleichen“ physischen,
psychischen und charakterlichen Eigenschaften aufgefasst wird, ist
wahrscheinlich ...
Ist der Versuch einer Ethik für die technologische
Zivilisation gescheitert? - Eine kritische Besprechung von Hans Jonas‘ „Das
Prinzip Verantwortung, Versuch einer Ethik für die technologische
Zivilisation.“
(Geraldine Ermisch)
In Hans Jonas’ ethischem Hauptwerk Das Prinzip Verantwortung, Versuch einer
Ethik für die technologische Zivilisation erklärt der Autor die Grundzüge und
Eigenschaften traditioneller Ethikformen und verdeutlicht, welche neuen
Anforderungen eine der heutigen technisierten ...
Das Epiphänomen des Bewußtseins
(Borislaw Wankow)
Ich verstehe das Bewußtsein nicht. Ich habe nichts Vernünftiges
oder Intelligentes darüber zu sagen.
(Der große Evolutionsbiologe John Maynard Smith im Gespräch mit Robert
Wright1)
Stuart: Was ist Bewußtsein?
Al: ...
Das ökonomistische Projekt der Macht im Spiegel der Systemkrise - Eine Analyse, Kritik und Polemik zur politischen Rollenidentität
(Ulrich Büchler)
„Macht bedeutet jede Chance, innerhalb einer sozialen Beziehung den
eigenen Willen auch gegen Widerstreben durchzusetzen, gleichviel worauf diese
Chance beruht.“[1]
„Die fast unlösbare Aufgabe
besteht darin, weder von der Macht der anderen, noch von ...
Deleuzes Hegel-Kritik
(Stefan Groß)
I. Einleitung
Gilles Deleuzes Denken ist
spannungsreich und abwechslungsvoll, nicht umsonst plädiert er in seinem
Hauptwerk Differenz und Wiederholung
letztendlich dafür, daß ein Buch entweder wie ein Kriminal- oder wie ein
Science-Fiction-Roman geschrieben ...
Christentum und Repräsentation
(Gonsalv K. Mainberger)
Die
christliche Religion ist, wie die anderen Buchreligionen, ein
Repräsentationssystem. Spezifisches Merkmal ist die „Gottesperspektive“[1], ein Blickwinkel, der den
Religionsausübenden zwar von einer fremden Instanz auferlegt und überantwortet
ist, von ihnen aber im Zuge ...
Die Philosophie des Konfuzius
(Michael Lausberg)
1) Einleitung
Die
auf Konfuzius zurückgehende, neben Daoismus und Buddhismus
einflussreichste philosophische Geisteshaltung in China und
Ostasien ist der Konfuzianismus, der in China seit der Han-Dynastie
(206 v. Chr. – 220 n. Chr.) ...
Ethik als TÜV der Religionen
(Jakob A. Bertzbach)
Interview vom 24.04.09 mit dem Berliner Ethikdozenten Jakob A. Bertzbach zu Ethik, Religion und Volksabstimmungen
Die Funktion der Religion und die Autonomie der Politik
(Volker Gerhardt)
Braucht die demokratische Gesellschaft Religion?
SPD-Bundestagsfraktion und Arbeitskreis Christen in der SPD
Berlin, Bundestag, 13. März 2009
Correctness. Über Moral als Mittel der Meinungskontrolle
(Hermann Lübbe)
Hermann Lübbe: „Die Herrschaft von Correctness - Regeln
fixiert partielle Realitätsverluste“.
„Correctness“ gilt im englisch angereicherten Neudeutsch als Neologismus für
die uns angesonnene Beachtung moralisch qualifizierter Verhaltensregeln von
öffentlicher Relevanz. In dieser ...
Rudolf Eucken und der Idealismus.Deutsche Weltanschauung nobelpreisgekrönt.
(Hermann Lübbe)
Professor Dr. Dr. hc. Hermann Lübbe zählt zu den einflußreichsten Philosophen in der Bundesrepublik. Zuletzt sind von ihm folgende Bücher erschienen: Vom Parteigenossen zum Bundesbürger. Über beschwiegene und historisierte Vergangenheiten. München, 2007; Die Zivilisationsökumene. Globalisierung kulturell, technisch und politisch. München, 2005; Religion nach der Aufklärung. München, 2004; Modernisierungsgewinner. Religion, Geschichtssinn, Direkte Demokratie und Moral. München, 2004.
Kritische Anmerkungen zu Bernd Ehlerts Kritik: „Der
Denkfehler und die Inhumanität der „Neuen Atheisten“ um Richard Dawkins.“
(Notker Gloker)
Erschienen in: TABVLA RASA, Die Zeitung für Mitteldeutschland. Ausgabe 30. Oktober 2007.
Was heißt Frausein?
(Heike Geilen)
Hans-Martin Schönherr-Mann
Simone de Beauvoir und das andere Geschlecht
Dtv (November 2007)
238 Seiten, Taschenbuch
ISBN-10: 3423246480
ISBN-13: 978-3423246484
Preis: 14,50 EURO
Samuel von Pufendorfs politische Philosophie
(Michael Lausberg)
1. Einleitung
Samuel von Pufendorf war der führende Staatstheoretiker im Deutschland des
aufgeklärten Absolutismus. Neben staats- und völkerrechtlichen Schriften
verfasste er als Historiograph für die Regenten von Brandenburg und Schweden geschichtliche
Werke. ...
Probleme der Induktion und Deduktion
(Borislaw Wankow)
Zusammenfassung:
Es werden Induktion
und Deduktion bzw. Verifikation und Falsifikation als vermeintlich
grundlegende Verfahren für die Begründung der Wissenschaft
und damit den Erkenntnisgewinn untersucht. Der Schwerpunkt liegt auf
der Kritik von Karl Poppers wissenschaftstheoretischen Ansichten.
Dabei ...
VIDAY REFLEXION
EN EL PENSAMIENTO ANTIGUO: PLOTINO Y PSEUDO DIONISIO AREOPAGITA
(Stefan Groß)
Junto a la
filosofía de Platón y Aristóteles fue especialmente el Neoplatonismo, el que
influenció sistemáticamente la filosofía cristiana de occidente. Por un período
de mil años las preguntas planteadas por el platonismo ...
Lebenswelt und Wissenschaft
(Alejandro Rojas Jiménez)
Es
hat neulich eine Sitzung in Heidelberg stattgefunden, wo besprochen
wurde, worin das wissenschaftliche Phänomen spezifisch besteht.
Sollte die Intuition des Wiener Kreises richtig sein, dann würde die
Suche nach dem Spezifischen des wissenschaftlichen ...
Philosophie
auf dem „Holodeck“ – wie könnte sie aussehen?
(Ralf Beuthan)
Zu A. F. Kochs „Versuch über Wahrheit und Zeit“ (Paderborn: Mentis 2006/ ISBN: 3897855615)